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Kloster Gurk steht vor dem Aus
Das Kloster Gurk wird aufgelöst und verkauft, weil es seit Jahren keine Neueintritte mehr gibt. Nach diesem Beschluss der Ordensgemeinschaft der Salvatorianer ist die Zukunft des Klosters ungewiss.
Die Salvatorianer haben das Domstift Gurk 1934 gekauft und damit einen bedeutsamen Schritt gewagt. Denn gegründet hatte das Kloster vor 970 Jahren die heilige Hemma selbst, die dort auch starb.
Später war Gurk die Geburtsstätte der Diözese. "Wenn nicht noch ein Wunder geschieht, dann wird man wohl Abschied nehmen müssen von Gurk", sagt Pater Josef Wilfing. Er ist Superior der Salvatorianer.
Drei Patres, ein Bruder und eine Schwester leben heute im Kloster Gurk - zu wenige für das riesengroße Areal, bedauert Pater Josef: "Wir werden es Ende August 2008 verlassen. Der Grund für diese Entscheidung war der geringe Nachwuchs, denn seit mehr als zehn Jahren ist niemand mehr dem Orden beigetreten. Die endgültige Entscheidung ist gefallen. Wenn man auf ein Wunder hofft, ist das irgendwie irrational, dennoch hoffen wir weiterhin."
Die Salvatorianer haben nichts unversucht gelassen: Sie führen ein Gästehaus, weisen Stressgeplagten Wege der Stille im paradiesischen Park und haben den Klosterladen modernisiert.
Acht Angestellte arbeiten mit den Salvatorianern, trotzdem zahlt sich eine Weiterführung nicht aus: "Wir haben drei Hektar Wald und drei Hektar Wiese, die verpachtet sind. Wir haben vier Hektar Grundfläche, auf denen das Gebäude steht, inklusive Garten und Stiftshof, also auch viel unproduktive Fläche. Wir haben zwar auch ein paar Mieteinnahmen, aber damit lässt sich das Haus nicht erhalten und der Betrieb nicht führen."
Das hat auch für die Diözese Gurk Konsequenzen. Das Oberstufenrealgymnasium St. Ursula-Gurk bleibt zwar von den Veränderungen unberührt, weil es für 50 Jahre im Kloster eingemietet ist.
Aber Pater Leo betreut die Pfarre Gurk und Pater Martin die Pfarren Zweinitz und St. Jakob. Mit ihrem Rückzug muss Bischof Alois Schwarz für seelsorgerische Nachfolge sorge
Auch in der Steiermark und in Wien ist der fehlende Nachwuchs im Orden der Grund dafür, dass sich die Salvatorianer aus einem Studentenheim in Graz und aus einer kleinen Pfarre in Wien zurückziehen werden.
Die Salvatorianer in Gurk und zahlreiche Kärntner, Steirer und Slowenen hoffen jedenfalls noch immer auf ein Wunder - schließlich hüten die Salvatorianer seit Jahrzehnten das Grab und die letzte Wirkungsstätte der heiligen Hemma.
Bischof Alois Schwarz: "Gurk ist ein geistliches Zentrum und wird auch in Zukunft von uns und in meiner Verantwortung als Bischof so weiterentfaltet werden. Ich habe mit den Johannesbrüdern, einer jungen Ordensgemeinschaft, gesprochen. Ich habe sie gebeten, ob sie sich hier ansiedeln würden, und bis jetzt noch keine Antwort von ihnen erhalten, weil sich auch andere Diözesen bemühen, sie für sich zu gewinnen." (orf.at)
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