Einer der Punkte, der E.ON zur Last gelegt wird, sind die Gaspreise. E.ON hat ungünstige Lieferverträge mit der Gazprom abgeschlossen und das ist ein klarer Management-Fehler. Zumal das Management auch auf die politischen Folgen von Fukushima hätte vorbereitet sein müssen, - es gab ja auch bereits Chernobyl, diese Risiko-Art war alles andere als neu.
In der Ukraine läuft momentan ein Gerichtsverfahren gegen Julia Timoschenko. Zu ihrer Zeit als Premier-Miniterin hat sie mit der Gazprom auch ungünstige Lieferverträge abgeschlossen, ohne Rücksprache mit der Regierung und dem Präsidenten, von denen sie die Vertragsinformation wohl widerrechtlich zurückgehalten hat, wie sich jetzt rausstellt. Rußland übt einen Druck auf die Ukraine u.a. in Fragen der Öl- und Gaspreise aus, und russische Oligarchen-Kreise bezahlten auch die Wahl des jetzigen ukrainischen Präsidenten.
Ich frage mich in diesem Zusammenhang, ob die Verträge, die E.ON mit Gasprom geschlossen hat, sauber entstanden sind, oder ob da auch Druck im Spiel war? Durch seine russischen Kraftwerke ist E.ON von den Russen ja abhängig. Auch die alte deutsche Regierung könnte im Spiel gewesen sein, Schröder hat nach dem Ende seiner Amtszeit wohl zu einer Gasprom-Tochter gewechselt. RWE hat dagegen vor kurzem Lieferverträge mit der Gasprom für seine englischen Kraftwerke über ein Joint-Venture laufen lassen, sie haben sich die Russen nicht in die Reihen der Aktionäre geholt und halten eine größere Distanz zur Gasprom.
Kann es sein, dass E.ON in seinen Entscheidungen über Gaslieferungen unter russischem Druck ist und u.U. unwirtschaftlich handeln muß? Dass die Firma wenn nicht komplett von den Russen ausgeplündert wird, dann aber doch Kapital über überhohte Gaslieferpreise abgesaugt wird?
War nur so ein Gedankenspiel, wo ich die Details zu den ukrainischen Gaslieferungen der Gasprom und den Methoden dahinter efahren habe.
Wenn dass aber stimmt, dann ist das Eisen E.ON sehr heiß und man kann sich leicht verbrennen.