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Alt 02-06-2003, 10:55   #1
cade
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nach dem brauereien hype nunmehr übernahmephantasie im automotive bereich aktuell wet

Frankfurt (vwd) - Spekulationen um Übernahmen in der Branche der Automobilzulieferer könnten in den kommenden Monaten die Aktienkurse der Unternehmen weiter treiben. Das zumindest meint Stilian Boiadjiev von der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW). Am wahrscheinlichsten sei eine Übernahme von Beru durch den US-Konzern Carlyle, der bereits 35 Prozent an den Ludwigsburgern hält. Auch die Beteiligungsstruktur - mit gut 40 Prozent befindet sich ein vergleichsweise geringer Teil der Beru-Aktien im Streubesitz - spreche für eine Übernahme. Die Beru-Aktie hat am 19. Mai mit 48,19 EUR ein neues Jahreshoch markiert. Bereits bei 42,50 EUR - dem Stand von Mitte Februar - fand die LBBW die Aktie aus fundamentaler Sicht hoch bewertet.

Leoni aufgrund der "großen Ambitionen" im Blickpunkt

Auch bei Leoni dürften viele Anleger auf eine Übernahme spekulieren. Hier könnten die Marktführer auf dem europäischen Markt für Bordnetz-Systeme ihre Stellung mit einem Zukauf mittel- bis langfristig weiter ausbauen. Dazu zählen der weltweit größte Zulieferer Delphi mit einem Anteil von 22 Prozent sowie die französische Valeo mit elf Prozent. Attraktiv machten Leoni deren "große Ambitionen", so der Analyst. Die Nürnberger wollen ihren Marktanteil in Europa auf 15 von derzeit neun Prozent steigern. Der hohe Auftragsbestand stütze den Ehrgeiz. So habe Leoni jüngst den Zuschlag von BMW für die Ausrüstung des 3er-Modells ab 2005 erhalten. "Solche Nachrichten schüren natürlich die Spekulationen", meint Boiadjiew.

Probleme dürfte einem Käufer allerdings der hohe Streubesitz bereiten. 80 Prozent der Aktien sind frei verfügbar. Die Nürnberger Versicherung hält elf Prozent, der Scheinwerfer-Hersteller Hella KG neun Prozent. Boiadjiew hat die Empfehlung für den Titel am Dienstag bei einem Kurs per Montag von 37,30 EUR auf "Halten" von zuvor "Kaufen" gesenkt, nachdem die Aktie in den vergangenen Wochen sehr gut gelaufen ist. Am Berichtstag hat die Leoni-Aktie mit 38,65 EUR ein neues Mehrjahreshoch erreicht. "Es ist generell viel Übernahmefantasie im Markt, die Finanzgemeinde sucht geradezu Übernahme-Stories. Die Gefahr ist jedoch groß, dass die Geschichten verpuffen", meint der Analyst.

Nicht nur Preisdruck der Hersteller spricht für Konsolidierung der Branche

Fundamental spricht Boiadjiew zufolge Vieles für eine Konsolidierung in der Branche. Der Preisdruck der Hersteller sei groß. Um "economies of scale" zu realisieren, böten sich Zusammenschlüsse an. Vor allem aber übernähmen die Zulieferer zunehmend originäre Aufgaben der Pkw-Hersteller. Letztere beschränkten sich zunehmend auf Funktionen wie Markenbildung, Vertrieb und Organsiation. Zulieferer produzierten immer mehr komplette Systeme statt wie zuvor Einzelteile. Dadurch stiegen die Entwicklungs- und Finanzierungskosten, was größere Unternehmenseinheiten begünstige. So habe der Zulieferer Mahle kürzlich ein komplettes Werk von DaimlerChrysler übernommen - inklusive aller damit verbundenen Risiken.

Ein weiteres Objekt der Begierde sieht der Branchenbeobachter in Phoenix. Der SDAX-Wert sei mit dem Verkauf des Anteils der Deutschen Bank an den Textilunternehmer Claas Daun geradezu explodiert. "Daun sieht als Lieferant von Phoenix sein Engagement aber eher strategisch", meint Boiadjiew. Nicht gänzlich auszuschließen sei jedoch, dass ein Finanzinvestor Phoenix übernimmt, filetiert und anschließend die Einzelteile verkauft. Dafür spreche, dass die Hamburger breit aufgestellt seien. Sie erwirtschafteten zwar 60 Prozent der Erträge im Automobil-Bereich, seien aber auch in den so genannten Technischen Märkten tätig. Hierzu zähle unter anderen die Fördertechnik. Bei Öl- und Baggerschläuchen ist Phoenix Weltmarktführer.

LBBW hält Phoenix fundamental für überbewertet - Gearing stimmt positiv

Angesichts des zuletzt starken Kursanstiegs hat die LBBW am Freitag die Verkaufsempfehlung für die Phoenix-Aktie bekräftigt. Seitdem hat das Papier noch einmal um knapp vier Prozent zugelegt. Aus fundamentaler Sicht sei die Aktie längst überbewertet, heißt es weiter. Vorsichtig dürfte potenzielle Käufer das hohe Gearing von Phoenix stimmen. Diese Kennziffer bezeichnet das Verhältnis der Nettoverbindlichkeiten zum Eigenkapital und liegt bei den Hamburgern mit etwa 1,5 Prozent vergleichsweise hoch.
+++ Benjamin Krieger
vwd/28.5.2003/bek/rib/mc
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Alt 02-06-2003, 10:56   #2
cade
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28 MAY 2003 17:59 FOKUS 1-Fonds will Mehrheit an Autozulieferer W.E.T. übernehmen


Frankfurt, 28. Mai (Reuters) - Der bayerische Autozulieferer
W.E.T. Automotive<WETG.DE> steht vor einer freundlichen
Übernahme durch eine internationale Fondsgesellschaft und soll
von der Börse genommen werden.
WET-Mehrheitsaktionär und Aufsichtsratschef Bodo Ruthenberg
werde seine Beteiligung von 65,67 Prozent an dem weltgrößten
Hersteller von Autositzheizungen für 52,70 Euro je Aktie an ein
von der Fondsgesellschaft HgCapital gegründetes Übernahmevehikel
verkaufen, teilte der Bieter am Mittwoch in Frankfurt mit. Den
gleichen Betrag biete HgCapital auch den restlichen Aktionären.
Damit würde eine komplette Übernahme von WET rund 168 Millionen
Euro kosten. WET solle über einer Zwangsabfindung von der Börse
genommen werden, sagte Karsten Hartmann, Sprecher von HgCapital.
Daher stehe das Angebot, das im Juni vorgelegt werden soll,
unter der Bedingung, dass dem Private-Equity-Fonds mehr als 95
Prozent der WET-Anteile angedient werden.
Es handele sich um ein freundliches Übernahmeangebot, teilte
WET ergänzend mit. Mit Hilfe der Investoren könne der Konzern
aus Odelzhausen bei München, der rund 60 Prozent seines Umsatzes
in Nordamerika erzielt, die führende Stellung ausbauen, weiter
in neue Märkte expandieren und zukaufen. Es sei vereinbart, dass
der Vorstand WET weiter führen werde. "Operativ bleibt die Firma
unangetastet", versprach Hartmann. WET erwartet für 2002/03 (zum
30. Juni) 180 Millionen Euro Umsatz und einen Jahresüberschuss
von mehr als 17 (Vorjahr: 14,4) Millionen Euro.
Die früher am Neuen Markt und jetzt im Kleinwerte-Index SDax
notierte WET-Aktie kletterte nach dem Übernahmeangebot zeitweise
auf 54,33 Euro. Bis zum Montag hatte sie sich bereits rasant dem
Übernahmeangebot angenähert und ein Jahreshoch von 51,50 Euro
erreicht. Anfang April lag der Kurs noch bei 41 Euro.
Die ursprünglich britische HgCapital hat sich nach eigenen
Angaben auf den Kauf und Verkauf mittelständischer Unternehmen
mit bis zu 400 Millionen Euro Umsatz spezialisiert. Anfang des
Jahres hatte HgCapital den fränkischen Autozulieferer FTE mit
280 Millionen Euro Umsatz gekauft. HgCapital war 1997 von der
Londoner Beteiligungsgesellschaft Mercury abgespalten worden,
als diese von Merrill Lynch<MER.N> übernommen wurde.
axh/leh
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Alt 02-06-2003, 10:57   #3
cade
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Die Analysten von Independent Research bewerten in ihrer aktuellen Studie die
Aktie von W.E.T. Automotive Systems unverändert mit „Kaufen“.


Die Geschäftsentwicklung in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres hätte
die Analystenschätzungen übertroffen. Trotz der vom Unternehmen genannten negativen
Währungseffekte sei die EBIT-Marge im Neunmonatszeitraum noch einmal von 17,1%
auf 18,1% gesteigert worden. Ihre Ergebnisprognose von 5,62 Euro für das laufende
Geschäftsjahr behalten die Analysten bei. Auf dieser Basis sei die Bewertung
mit einem KGV von rund 9 für einen Wachstumstitel im Automobilbereich aus der
Sicht der Analysten weiterhin sehr günstig. Dies allein rechtfertige ihr Votum
„Kaufen“.
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Alt 02-06-2003, 11:43   #4
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Und die Zahlen waren erfreulich:


W.E.T. bestätigt nach Gewinn- und Umsatzsprung Prognose für 2002/2003 Freitag, 30.05.03, 08:20


DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Der Autozulieferer W.E.T. Automotive Systems , den der Investor HG Capital übernehmen will, hat im dritten Quartal den Gewinn und Umsatz deutlich gesteigert und seine Prognose für das Gesamtjahr 2002/2003 (30. Juni 2003) bestätigt. Voraussetzung hierfür sei allerdings, dass sich der für das Unternehmen ungünstige Höhenflug des Euro nicht noch verschärfte, teilte das im SDAX notierte Unternehmen am Freitag in Düsseldorf mit.

Dann sei das gesteckte Umsatzziel von 175 bis 185 Millionen Euro im laufenden Geschäftsjahr 2002/2003 bei mindestens proportionaler Ergebnissteigerung erreichbar.

DEUTLICHES PLUS NACH NEUN MONATEN

In den ersten drei Quartalen des laufenden Geschäftsjahres kletterte der Umsatz trotz der Euro-Stärke um 22,7 Prozent auf 131,5 Millionen Euro. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern stieg um 29,1 Prozent auf 23,8 Millionen Euro. Beim Überschuss verzeichnete das Unternehmen in den ersten neun Monaten ein Plus von 28,2 Prozent auf 14,7 Millionen Euro.

Der Zufluss von Zahlungsmitteln (Cashflow) von 20,6 Millionen Euro habe es dem weltgrößten Hersteller von Autositzheizungen erlaubt, die Eigenfinanzierung von insgesamt 13,9 Millionen Euro an Sachinvestitionen für den fortgesetzten Kapazitätsausbau und den Aufbau des neuen W.E.T.-Produktionsstandortes in China zu stecken.

FREUNDLICHES ÜBERNAHMEANGEBOT

Am Mittwochabend hatte der Finanzinvestor HG Capital ein freundliches Übernahmeangebot für 52,70 Euro je Aktie unterbreitet. Der Aufsichtsrat und der Vorstand von W.E.T. begrüßten das Angebot. Die Offerte sei "fair und vernünftig"./zb/ari

Quelle: dpa-AFX
_______________________________________________


Was meinst Du, ist hier noch mehr "zu holen".?
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Schöne Grüße
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Alt 04-06-2003, 19:54   #5
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04.06.2003
W.E.T. akkumulieren
obb-online.de

Die Experten von "Oberbayerischer Börsenbrief" empfehlen die Aktie der W.E.T. Automotive Systems AG (ISIN DE0005081608/ WKN 508160) zu akkumulieren.

Ein überproportionaler Ergebnisanstieg sei im dritten Geschäftsquartal erneut der W.E.T. Automotive Systems gelungen. Wie der Weltmarktführer bei Autositzheizungen im vorgelegten Zwischenbericht mit den endgültigen Zahlen für das dritte Quartal (Januar-März 2003) und die ersten neun Monate des laufenden Geschäftsjahres ausgewiesen habe, habe das Dreivierteljahres-Konzernergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) im Jahresvergleich von 18,4 Mio. Euro um 29,1% auf 23,8 Mio. Euro ungleich stärker zugenommen als der konsolidierte Konzernumsatz, der sich von 107,2 Mio. Euro um 22,7% auf 131,5 Mio. Euro erhöht habe.

Das Nettoergebnis nach Zinsen, Anteilen Dritter und Steuern habe mit 14,7 Mio. Euro den Vorjahresvergleichsbetrag von 11,5 Mio. Euro um 28,2% übertroffen. Ein wiederum deutlich positiver Cash-Flow von 20,6 Mio. Euro (nach DVFA/SG) habe dem Unternehmen auch im Berichtsdreivierteljahr die Eigenfinanzierung von insgesamt 13,9 Mio. Euro an Sachinvestitionen für den fortgesetzten Kapazitätsausbau und den Aufbau des neuen W.E.T.-Produktionsstandortes in China erlaubt.

Schon seit Anfang des Jahres deutlich stärker als der Gesamtmarkt habe die Aktie von W.E.T. in den vergangenen zwei Wochen noch einmal kräftig zugelegt. Positiv sehe man dabei die deutliche Zunahme des Handelsvolumens, das dem Aufwärtstrend Stabilität und Nachhaltigkeit verleihe. Mit dem 38-Tage-Durchschnitt habe die Aktie zudem eine solide Unterstützung, an der der Kurs bereits mehrfach nach oben abgeprallt sei. Auch wenn sowohl die Stochastik als auch der RSI aktuell im überkauften Bereich notieren würden, biete sich dem langfristig orientierten Anleger eine attraktive Einstiegsgelegenheit.

Vorbehaltlich einer nicht noch zunehmend ungünstiger für das Unternehmen verlaufenden Wechselkursentwicklung gehe W.E.T. aus heutiger Sicht weiter vom Erreichen seines gesteckten Umsatzziels von 175 bis 185 Mio. Euro im gesamten laufenden Geschäftsjahr 2002/2003 bei mindestens proportionaler Ergebnissteigerung aus. Trotz des jüngsten Kursanstiegs bleibe die Aktie mit einem KGV für 2003 von rund 10 attraktiv bewertet und biete nach wie vor eine attraktive Einstiegsgelegenheit. Langfristig eigne sich die wachstumsstarke W.E.T. Automotive Systems ausgezeichnet zur Depotbeimischung.

Die Experten von "Oberbayerischer Börsenbrief" stufen die Aktie der W.E.T. Automotive Systems AG mit "akkumulieren" ein. Das Kursziel liege bei 66 Euro.
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Alt 04-06-2003, 22:48   #6
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Alt 16-06-2003, 17:35   #7
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16.06.2003
W.E.T. kaufen
GBC-Research

Die Analysten von GBC-Research empfehlen die Aktie von W.E.T. (ISIN DE0005081608/ WKN 508160) zu kaufen.

W.E.T. Automotive Systems AG (ehemals Wärme und Elektrotechnik) sei ein führender Hersteller von Automobilsitzheizungen und den dazu gehörigen Reglerkomponenten. Weitere Betätigungsfelder von W.E.T. seien die Entwicklung und Produktion von konfektionierten Kabeln, Flachbandleitungen und Industrieheizelementen. Kunden der Gesellschaft seien die großen Automobilhersteller, einschließlich GM, Ford, Daimler Chrysler, BMW, Volkswagen, Audi, Honda, Nissan und Mazda sowie die bedeutenden Automobilsitz-Systemlieferanten, einschließlich Lear Corporation, Johnson Controls Inc. und Bertrand-Faure. Die Zentrale der W.E.T. Gruppe und das Kundenzentrum für Europa würden sich in Odelzhausen, nahe München befinden.

Kurz vor Veröffentlichung der 9-Monatszahlen der W.E.T. Automotive Systems AG sei am 28.05.2003 ein beabsichtigtes Übernahmeangebot für die Gesellschaft veröffentlicht worden. Bieter sei die 2026140 Ontario Inc., die im Mehrheitsbesitz von Private Equity-Funds stünden, die wiederum von der kanadischen HgCapital beraten würden. HgCapital sei ein unabhängiger Anbieter von Private Equity für den europäischen Markt, fokussiere auf Transaktionen mittlerer Größe (ca. 40 bis 400 Mio. Euro). HgCapital verwalte dabei Fonds in Höhe von 1,1 Mrd. Euro.

Laut Veröffentlichung beabsichtige der kanadische Finanzinvestor HgCapital nach intensiven Vorgesprächen ein freundliches Übernahmeangebot zu einem Übernahmepreis von 52,70 Euro zu unterbreiten. Das Angebot werde unter der Bedingung des Erwerbs einer Aktienmehrheit von mehr als 95% stehen und im übrigen zu den in der Angebotsunterlage noch mitzuteilenden Bestimmungen und Bedingungen ergehen.

Für das gesamte laufende Geschäftsjahr sei W.E.T. zuversichtlich das gesteckte Umsatzziel von 175 bis 185 Mio. Euro zu erreichen. Man nehme eine konservative Schätzung vor und erwarte 175 Mio. Euro als Zielgröße, wobei man davon ausgehe, dass die Gesellschaft dieses Ziel übertreffen werde. Auf dieser Umsatzbasis antizipiere man ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern in Höhe von 27,9 Mio. Euro. Der Jahresüberschuss sollte dann bei 19,3 Mio. Euro liegen, was einem Ergebnis pro Aktie von über 6 Euro entspreche.

Auf Basis des beabsichtigten Übernahmekurse von 52,70 Euro pro Aktie ergäbe dies ein KGV von knapp 9. Für eine hochprofitable Gesellschaft, welche ein stetiges Wachstum unter Beweis gestellt habe und über eine äußerst interessante Marktstellung verfüge, sei dies zu wenig. Man sehe den fairen Wert bei ca. 74 Euro und damit deutlich höher als der gebotene Übernahmepreis, deshalb erwarte man eine deutliche Nachbesserung. Sollte das nicht geschehen, besitze der Aktionär mit der W.E.T.-Aktie dennoch ein interessantes Unternehmen, das er nicht für ein Butterbrot verkaufen sollte.

Die Analysten von GBC-Research sehen das Übernahmeangebot als zu niedrig ein und stufen die Aktie von W.E.T. mit "kaufen" ein.
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Alt 01-07-2003, 19:54   #8
cade
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Das kleine Finanz-1x1; heute: die Übernahme eines börsennotierten Unternehmens



Wie kauft man ein börsennotiertes Unternehmen und finanziert das ganze aus der Portokasse?

Zuerst sucht man sich ein attraktives, multi-nationales Wachstumsunternehmen mittlerer Größe, mit ausreichend liquiden Mitteln, geringen Verbindlichkeiten und einem starken Cashflow ... wie z. B. den Automobilzulieferer W.E.T. aus Odelzhausen, der eine Marktkapitalisierung von ca. 170 Mio. Euro aufweist.

"Wie kommt man nun möglichst billig an die gesamten W.E.T. Aktien ran?" dachten sich die Venture Capital Finanz-Gurus von HgCapital Funds.

Ganz einfach!

Zuerst überredet man den Aufsichtsratsvorsitzenden und Mehrheitsaktionär Bodo Ruthenberg, daß es in seinem doch-schon-leicht-fortgeschrittenen Alter besser sei sein Lebensabend auf dem Golfplatz oder auf einer ruhigen Südsee-Insel zu verbringen, als mit den anderen greisen Herren im Aufsichtsrat ständig über die letzten Geschäftsentwicklungen philosophieren zu müssen. Man bietet also dem guten Herrn Ruthenberg schlappe 110,74 Mio. Euro für seine 2.101.390 W.E.T. Aktien an. Das Jahresabo für den Golf-Club läßt sich damit sicher leicht berappen. Und für die nächste Cocktailparty bleibt auch noch was übrig.

Herr Ruthenberg willigt also ein und schließt einen Paket-Kaufvertrag mit HgCapital ab.

Jetzt sind da noch die lästigen freien Aktionäre mit ihren 1.098.610 Inhaberaktien, die es zu überreden gilt.

Dazu gibt man erst einmal ein Übernahmeangebot ab, das statt eines Kursaufschlages einen Kursabschlag enthält. Man ist doch nicht blöd! Es werden also Euro 52,70 für eine W.E.T. Aktie geboten, die an der Börse zum Zeitpunkt der Angebotsveröffentlichung bei Euro 53 notiert. Alles nach dem Motto: Geiz ist geil! Die freien Aktionäre werden schon die Aussichtslosigkeit ihres möglichen Widerstandes erkennen.

Pflichbewußt teilt man den freien Aktionären mit, "dass die angebotenen Euro 52,70 eine attraktive und angemessene Gegenleistung darstellt." Der Aktienkurs ist ja nur so "hoch", weil es schon lange diese Gerüchte um eine Übernahme gab. Daß sämtliche Analysten dies anders sehen, wird einfach ignoriert: Börse Online spricht z. B. von einer "mickrigen Offerte an die Aktionäre", andere Finanzzeitschriften bzw. Analysten äußern sich ähnlich. Es werden faire Kurse von bis zu Euro 74 (Falkenbrief) genannt.

Nun ja, es werden schon genügend freie Aktionäre dem Angebot folgen. Und den letzten Zweiflern wird in der Übernahmeerklärung sogar ein eigenes Kapitel mit dem Titel "Situation der Aktionäre, die das Angebot nicht annehmen" gewidmet. Hier finden sich jetzt neben gewissen „Drohungen“ unter anderem folgende bislang unbekannte Börsenweisheiten:

"Es kann nicht abgeschätzt werden, wie sich der Börsenkurs der W.E.T. AG-Aktie nach Abschluss dieses Übernahmeangebots entwickeln wird."

Aha! Die HgCapital Experten sind also auch noch nicht in Besitz der Börsen-Glaskugel.

Weiter wird gesagt, daß, wenn nicht die für einen Squeeze-Out notwendigen 95 % der Aktien angedient werden, daß dann das Übernahmeangebot zurückgezogen wird.

"Nachteilige Auswirkungen auf die Kursentwicklung der W.E.T. AG-Aktien im Falle eines Scheiterns dieses Übernahmeangebots können nicht ausgeschlossen werden."

Die erdrutschartigen Kursverluste soll sich jeder unwillige W.E.T.-Aktionär nur einmal vor Augen führen.

"Nach Abschluß dieses Übernahmeangebots wird voraussichtlich die Liquidität der nicht zum Erwerb eingereichten Aktien der W.E.T. AG erheblich eingeschränkt und ein ausreichend liquider Markt nicht mehr bestehen."

Na, mit dem Argument muß doch jeder freie Aktionär noch schnell seine Aktien losschlagen, bevor die Aktien nicht mehr zu verkaufen sind.

OK, den Herrn Ruthenberg mit einem prall gefüllten schwarzen Geldkoffer überredet und die freien Aktionäre ausreichend eingeschüchtert -- jetzt kann eigentlich schon nichts mehr schiefgehen. Nur noch die Finanzierung muß geklärt werden.

Das sollte aber bei einem Finanzvermögen von ca. 1,1 Mrd. Euro in Besitz der HgCapital Funds kein ernsthaftes Problem darstellen. Am besten wäre es jedoch, wenn sich der ganze Deal aus der Portokasse finanzieren ließe, denken sich die HgCapital Experten.

Und das geht so:

Man gründet einfach eine Holding mit Sitz in Luxemburg mit dem Namen "Bahamas", wobei die Namenswahl das Höchstmaß an Seriosität verkörpern muß. Diese Holding wird mit insgesamt 7,5 Mio. Euro ausgestattet, wobei 7,05 Mio. Euro aus der Portokasse von HgCapital stammen und je 225.000 Euro von Herrn Dr. Moll und Herrn D. Haap, dem Vorstandsvorsitzenden bzw. dem Finanzvorstand der W.E.T. AG. Dazu gewährt die HgCapital der Bahamas Holding noch einen Kredit (zu unbekannten Konditionen) von 62,5 Mio. Euro.

Über den Umweg zweier neu-gegründeten Blitz GmbHs kommt das Kapital zu einer ebenfalls neu-gegründeten Blitz Holding GmbH & Co. KG; 10 Mio. Euro als Eigenkapitalausstattung und 60 Mio. Euro als Gesellschafterdarlehen.

Jetzt fehlen noch gut 110 Mio. Euro zur Finanzierung des Paket-Vertrages mit dem Herrn Ruthenberg. Dafür nimmt die Blitz Holding GmbH & Co. KG Bankkredite in Höhe von 113 Mio. Euro auf. Die knapp 3 Mio. Euro Differenz zu den gut 110 Mio. Euro scheinen den üblichen Paketaufschlag an Herrn Ruthenberg auszumachen, auch wenn das natürlich im Übernahmeangebot vorsorglich dementiert wird.

Zum Schluß überweist die Blitz Holding GmbH & Co KG die insgesamt ca. 180 Mio. an die Ontario Inc., welche die eigentliche Übernahme abwickelt.

Fassen wir die Fakten nochmals zusammen:

Die aufkaufende HgCapital hat also die stolze Summe 7,05 Mio. Euro aus ihrem 1,1 Mrd. Euro Vermögen abgezwackt, um die Übernahme eines mit ca. 170 Mio. Euro bewerteten Unternehmens zu finanzieren. (Die 62,5 Mio. Euro des Gesellschafterdarlehens fließen ja über die Bahamas Holding wieder zurück.) Nach einer erfolgten Übernahme würde die HgCapital (über Umwege) 94% der W.E.T. Aktien besitzen, was ca. 158,5 Mio. Euro entspricht.

Die beiden Herren Dr. Moll und D. Haap haben ihr Konto geplündert und je 225.000 Euro aufgetrieben. Dafür besitzen sie (über Umwege) je 3% der W.E.T. Aktien, was einem Wert von je gut 5 Mio. Euro entspricht. Für weitere Glücksmomente der beiden Herren dürften die neuen (und wahrscheinlich großzügig ausgestatteten) Arbeitsverträge sorgen, sie schon einmal vorsorglich fixiert wurden.

Cool! Die beiden Herren sind natürlich überglücklich und raten den freien Aktionären -- natürlich in deren Interesse – das Übernahmeangebot anzunehmen.

Die Finanzierung der insgesamt 175,5 Mio. Euro Schulden hat das Unternehmen W.E.T. im Laufe der nächsten Jahre selbst zu leisten. Die liquiden Mittel und insbesondere der Cashflow sind ja bekanntlich sehr hoch – und die W.E.T. Mitarbeiter sehr fleißig. Na dann, „frohes Arbeiten“!
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cade
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Alt 17-07-2003, 17:49   #9
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Kommt auch selten vor, dass ein Finanzvorstand die Aussichten seines Unternehmens herunterredet. Aber was bleibt ihm anderes übrig?:

W.E.T.: "52,70 Euro sind angemessen"

(Instock) Die W.E.T. AG soll nach einem Übereinkommen zwischen dem jetzigen Hauptaktionär Bodo Ruthenberg und der kanadischen 2026140 Ontario vollständig übernommen werden. Den freien Aktionären hat der Finanzinvestor 52,70 Euro je Anteilsschein geboten. Instock sprach darüber mit Dieter Haape, Finanzvorstand des Herstellers von Autositzheizungen.

Instock:
W.E.T. soll übernommen werden und den Aktionären liegt ein entsprechendes Angebot über 52,70 Euro je Aktie vor. Analysten halten dieses Gebot für viel zu niedrig und sehen den fairen Wert angesichts der Umsatz- und Gewinnsituation des Unternehmens bei etwa 74 Euro. Ihrem Lachen ist zu entnehmen, dass Sie deren Ansicht nicht teilen?
Haape:
Nein, ich bin nicht dieser Ansicht.

Instock:
Wieso halten Sie das Unternehmen bei 52,70 Euro für fair bewertet?
Haape:
W.E.T. hat in der Vergangenheit, da haben die Analysten recht, ein schönes Umsatz- und Ertragswachstum gehabt. Dieses jetzt einfach in die Zukunft zu projizieren und zu unterstellen, dass dies auch künftig in diesem Umfang möglich sein wird, halte ich für sehr, sehr ehrgeizig. Wenn man so etwas macht und dann auf die 74 Euro kommt, dann bin ich der Ansicht, dass es falsch ist. Es ist allgemein bekannt, dass in der Automobil-Zulieferbranche ein ganz gewaltiger Preisdruck herrscht. Es ist auch bekannt, dass sich die Autokonjunktur zunehmend eingetrübt hat. W.E.T. befindet sich zur Zeit in einer sehr, sehr komfortablen Situation, von der aus es fast nur noch schlechter werden kann. Deutliche Ertragssteigerungen sind kaum noch zu erzielen. Trotz Umsatzwachstums kann es sich von der Ertragsseite her fast nur verschlechtern. Die jetzt angebotenen 52,70 Euro je Aktie resultieren aus einer Due Diligence, die die Bieterin durchgeführt hat. Im Rahmen dieser Bewertung werden Chancen und Risiken abgewogen und berücksichtigt. Ich bin der Meinung, dass 52,70 Euro angemessen sind.

Instock:
Das scheinen bis auf den Hauptaktionär die Anteilseigner anders zu sehen. Schließlich hat bisher kaum jemand der Bieterin Aktien angedient.
Haape:
Das halte ich für ganz normal. Die Angebotsfrist läuft ja gerade etwas länger als zwei Wochen. Von der praktisch-organisatorischen Vorgehensweise her ist es so, dass die Angebotsunterlagen erst einmal an die Depotbanken gehen, die dann ihrerseits die Aktionäre anschreiben und in der Regel die Angebotsunterlagen mitschicken. Allein dieser Vorgang nimmt mindestens eine Woche in Anspruch. Der einzelne Aktionär schaut sich dann in Ruhe die Unterlagen an. Wir gehen davon aus, dass mit zunehmender Dauer der Angebotsperiode die Zusagen zunehmen werden.

Instock:
Ist das Angebot null und nichtig, wenn die Kanadier nicht die angestrebten 95 Prozent der W.E.T.-Aktien zusammenbekommen?
Haape:
So steht es in den Angebotsunterlagen. Die Bieterin hat für den Fall, sie bekommt die 95 Prozent der Aktien nicht zusammen, einseitig das Recht, vom Angebot zurückzutreten. Das gilt auch für den Vertrag, den sie mit dem Großaktionär geschlossen hat. Ob es dazu kommen wird, vermag ich nicht einzuschätzen. Dass die Bieterin 95 Prozent anstrebt, ist nachvollziehbar. Mit dam dann möglichen Delisting sind ja gewisse Vorteile, schon allein auf der Kostenseite, verbunden. So eine Börsennotierung kostet immer Geld. Wenn die Bieterin aus wirtschaftlichen Überlegungen heraus an uns Interesse hat, wäre es denkbar, dass sie auch unter den angepeilten 95 Prozent von der einseitigen Option keinen Gebrauch macht und zu ihrem Angebot steht. Das könnte aus meiner Sicht ziemlich negative Auswirkungen für einige Aktionäre haben. Wenn wir unterstellen, dass 75 Prozent der Anteile erreicht werden, reicht auch dieser Stimmenanteil aus, um Satzungs- und Rechtsformänderungen vorzunehmen. Auch so könnte W.E.T. von der Börse genommen werden. Dann wären die bisherigen Aktionäre im Nachgang Kommanditisten oder GmbH-Gesellschafter mit allen damit verbundenen Nachteilen.

Instock:
Was würde es für Ihr Haus bedeuten, wenn die Bieterin von ihrer einseitigen Option Gebrauch macht, sofern die 95 Prozent nicht zustande kommen?
Haape:
Wir müssten dann für die weiterhin geplanten Übernahmen den Kapitalmarkt in Anspruch nehmen. Was ja, je nach Börsenlage, mal besser und mal weniger gut funktionieren kann. Insofern würde sich für W.E.T. als Gesellschaft nichts an der strategischen und operativen Ausrichtung ändern. Wir hätten den Nachteil, nach wie vor veröffentlichungspflichtig zu sein sowie Kosten und Zeit für die Börsennotierung aufwenden zu müssen. Wir könnten dann unser weiteres Wachstum nur über den Kapitalmarkt finanzieren. Das würde ich nicht unbedingt als Nachteil ansehen. Das ist nur eine andere Art der Finanzierung, eine andere Art der Gesellschaftsform. Ich sehe durchaus Vorteile, wenn man mit einem finanzstarken Investor im Hintergrund kein börsennotiertes Unternehmen mehr ist.

Instock:
Es ist ja sehr wahrscheinlich, dass die Bieterin W.E.T. wieder verkaufen oder an der Börse plazieren wird.
Haape:
Ich kann nicht für die Bieterin sprechen. Im allgemeinen ist es tatsächlich so, dass Private Equity-Firmen in der Regel nach fünf bis sieben Jahren einen Verkauf anstreben. Ein möglicher Exit kann ein erneuter Börsengang oder der Verkauf an Dritte sein. Das ist bestimmt eine mögliche Alternative, wie diese Gesellschaft nach der Übernahme mit uns umgehen könnte. Das betrachte ich aber nicht als negativ.

[ Mittwoch, 16.07.2003, 13:37 ]
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Alt 18-07-2003, 20:43   #10
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W.E.T. Automotive Systems – Übernahmeangebot zu niedrig


Die W.E.T. Automotive Systems AG hat ein freundliches Übernahmeangebot erhalten hat. Ein kanadisches Unternehmen bietet 52,70 Euro je Aktie. Manuel Hölzle, Analyst bei GBC German Business Concepts, hält diesen Preis für nicht angemessen. Er taxiert den fairen Wert mit 70 Euro.

W.E.T. gilt als Weltmarktführer für den Bau von Sitzheizungen für die Automobilindustrie. Das Unternehmen entwickelt auch Lenkradheizungen und Komponenten für die Regelung solcher Heizungen. Außerdem sind KfZ-Flachbandleitungen sowie Industrieheizelemente im Fokus des oberbayerischen Unternehmens mit Sitz in Odelzhausen. Der immer stärker wachsende Anteil von Elektronik im Fahrzeugbau sorgt auch in den kommenden Jahren für Fantasie. Großes Wachstumspotenzial liefert der Bereich Flachbandkabel für die Automobilindustrie. Das hat nun auch die 2026140 Ontario Inc. festgestellt und plant, W.E.T zu übernehmen. Wir sprachen mit Manuel Hölzle, Geschäftsführer beim Augsburger Research-Haus GBC German Business Concepts, über die aktuelle Situation.


?Herr Hölzle, die W.E.T. Automotive Systems AG steht kurz davor, übernommen zu werden. Wer steckt hinter dieser Aktion?

Hölzle: Bieter ist die 2026140 Ontario Inc, die im Mehrheitsbesitz von Private Equity-Funds steht. Diese wiederum wird von von der kanadischen HgCapital, einem unabhängigen Anbieter von Private Equity für den europäischen Markt, beraten. HgCapital ist fokussiert auf Transaktionen mittlerer Größe - also von 40 bis 400 Mio. Euro und verwaltet dabei Fonds in Höhe von ca. 1,1 Mrd. Euro.

?Handelt es sich dabei um eine so genannte feindliche oder um eine freundliche Übernahme?

Hölzle: Es handelt sich von der Systematik her gesehen um eine freundliche Übernahme. Das bedeutet, dass mit dem Management über die Übernahme und die weitere Vorgehensweise hinsichtlich der Strategie für die Zeit nach der Übernahme verhandelt wird. Bei einer feindlichen Übernahme würde dem Markt ohne Absprache mit dem Management ein Angebot unterbreitet.

?Hat bei einem attraktiven Unternehmen wie W.E.T. denn schon einmal eine feindliche Übernahme gedroht?

Hölzle: Eine feindliche Übernahme von W.E.T. war aufgrund der bisherigen Aktionärsstruktur nicht möglich, da Bodo Ruthenberg die Mehrheit an W.E.T. hatte. Durch einen Vertrag mit dem Hauptaktionär hat sich die 2026140 Ontario Inc. nun den Erwerb von rund 65,67% des W.E.T.-Grundkapitals zum Preis von 52,70 Euro je Stückaktie gesichert. Die Vereinbarung steht dabei laut Pressemitteilung unter verschiedenen aufschiebenden Bedingungen, welche in der konkreten Angebotsunterlage näher erläutert werden sollen. Die Veröffentlichung der Angebotsunterlage nach § 14 WpÜG war für Ende Juni geplant und sollte deshalb in nächster Zeit veröffentlicht werden.

?Der Vorstand von W.E.T. hat das Angebot bereits als „fair“ abgesegnet. Wie ist Ihre Meinung?

Hölzle: Wir sind hinsichtlich des zunächst genannten Übernahmepreises von 52,70 Euro anderer Meinung als das Management und sehen vor dem Hintergrund der hohen Profitabilität von W.E.T., die sich auch in den kürzlich veröffentlichten Neunmonatszahlen widerspiegelt, einen höheren fairen Wert. Aus diesem Grund haben wir W.E.T. auch weiterhin mit dem Rating „Kaufen“ bewertet. Für eine freundliche Übernahme, auch aus Sicht der Aktionäre, erwarten wir nochmals einen deutlichen Aufschlag auf den aktuell geplanten Übernahmepreis.

?Sie sehen also Nachbesserungspotenzial beim Übernahmepreis, oder?

Hölzle: Auf jeden Fall. Angestrebt wird von den Finanzinvestoren die vollständige Übernahme von W.E.T. Es sollen mindestens 95% erworben werden, also die Schwelle, nach der ein Squeeze Out möglich wird. Beim Squeeze Out wird den verbleibenden Aktionären ein Pflichtangebot unterbreitet, dem sich die Aktionäre dann nicht mehr entziehen können. Sollte die Übernahme gelingen, so wird W.E.T. also schließlich vom Markt verschwinden. Damit kann der Aktionär dann nicht mehr von einer möglichen weiteren positiven Entwicklung profitieren. Aus diesem Grund muss der Übernahmepreis für den Aktionär ansprechend sein. Aktuell gibt uns der Markt auch schon recht und erwartet vorsichtig eine Nachbesserung. Dies zeigt sich daran, dass der Börsenkurs mittlerweile bereits über der genannten Marke von 52,70 Euro notiert.

?Gibt es beim Zahlenwerk auch Nachbesserungspotenzial? Oder sind Sie mit der Entwicklung in den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres 2002/03 zufrieden?

Hölzle: Wir waren mit den vorgelegten Zahlen sehr zufrieden. Die Gesellschaft konnte über die letzten Jahre ihre Umsätze und, was noch wichtiger ist, auch die Gewinnmargen stetig steigern. In den ersten neun Monaten lag z.B. die EBIT-Marge bei beeindruckenden 17,2%, die Umsatzrendite damit bei 11,2%. Als Gewinn pro Aktie wurden 4,60 Euro verdient und damit bereits mehr als im Jahr 2002.

?Was für Eckdaten erwarten Sie für das Gesamtjahr?

Hölzle: Für das Gesamtjahr antizipieren wir Umsatzerlöse von 175 Mio. Euro. Damit nehmen wir wieder eine recht konservative Sichtweise ein. Der Zielkorridor von W.E.T. liegt zwischen 175 und 185 Mio. Euro. Als Ergebnis vor Zinsen und Steuern erwarten wir 27,9 Mio. Euro, was einer EBIT-Marge von knapp 16% entspräche. Das sollte gut erreichbar sein. Der Gewinn pro Aktie sollte nach unserer Einschätzung schließlich bei knapp über 6 Euro liegen.

?Wie steht es vor dem Hintergrund eines möglichen Übernahmekurses von 52,70 Euro pro Aktie mit der Bewertung?

Hölzle: Mit einem Übernahmekurs von 52,70 Euro wäre die Aktie nach unseren Annahmen mit einem KGV von 8,7 bewertet, was gemäß unserer Bewertungseinschätzung zu billig ist. Mit einer Kapitalrendite (ROCE) von ca. 25% auf das eingesetzte Kapital zeigt sich die Gesellschaft als absolut profitables Investment. Den fairen Wert von W.E.T. taxieren wir gemäß unserem Bewertungsmodel aktuell mit 74 Euro.

?Was raten Sie dem Anleger?

Hölzle: Zu einem Kurs von 52,70 Euro sehen wir die Übernahme als deutlich zu billig an. Da kann der Aktionär bereits an der Börse teurer verkaufen. Bereits seit einer gewissen Zeit sind im Bereich der Automobilzulieferer Übernahmeaktivitäten zu verzeichnen, die wir intensiv beobachten. Da passt die hochprofitable W.E.T. sehr gut ins Bild. Bei einem Übernahmeangebot von 70 Euro könnten wir eine Übernahme als fair bezeichnen. Als einige der wenigen Firmen, die sich nach dem Börsengang sehr erfreulich weiterentwickelt haben, ist es nicht sinnvoll, die W.E.T. für ein „Butterbrot“ zu verkaufen. Wir glauben, dass sich die W.E.T. auch ohne eine Übernahme weiterhin gut entwickeln wird und der Aktienkurs sein faires Niveau erreichen wird.
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Alt 24-07-2003, 18:40   #11
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W.E.T. Automotive - Quo vadis?

24.07. 09:25
In unserer Studie vom 13.06.2003 hatten wir den Hersteller von Automobilsitzheizungen W.E.T. Automotive Systems AG mit Rating „Kaufen“ eingestuft und darauf hingewiesen, dass wir das Übernahmeangebot in Höhe von 52,70 Euro durch die 2026140 Ontario Inc. (Toronto, Kanada) für deutlich zu niedrig halten. Seit unserer Einstufung hat sich der Kurs nun auch schon in Richtung unserer Einschätzung entwickelt und befindet sich mit aktuell 57,50 Euro bereits deutlich über dem gebotenen Übernahmepreis. Damit teilt der Markt unsere Einschätzung und die Zahlen der eingereichten Aktien mit ca. 137.000 Aktien (4,27%) des Grundkapitals von W.E.T. zeigt, dass aktuell noch kein besonderes Interesse zur Einreichung von Seiten der Aktionäre besteht. Insgesamt wurden dem Übernehmer nun also 69,94% angedient, was noch weit von den angestrebten 95% entfernt ist.

Auf Basis der exzellenten Margensituation bei W.E.T. und den hervorragenden Aussichten für das Jahr 2003 errechneten wir in unserer Studie einen fairen Wert von 74 Euro. In einem aktuellen Presseinterview hat der Finanzvorstand Haape von W.E.T. den Übernahmepreis von 52,70 Euro nochmals als „fair“ verteidigt und darauf hingewiesen, dass sich W.E.T. aktuell in einer sehr komfortablen Situation befindet und sich die Ertragsseite eher verschlechtern sollte, da in der Automobil-Zulieferbranche ein gewaltiger Preisdruck herrsche.

Wir sind hier anderer Meinung. Schaut man sich die Margensituationen der gut positionierten Automobilzulieferer wie W.E.T. oder auch BERU an, so weist dies eher auf eine erstarkte Position der Zulieferer hin. Vorausgesetzt natürlich, die Produkte sind attraktiv und die Marktstellung ist gut. Das ist bei W.E.T. eindeutig der Fall, da sonst keine EBIT-Margen von über 16 Prozent erzielbar wären.

Nach einer starken Konsolidierungsbewegung im Automobilzuliefererbereich in den letzten Jahren haben die übrig gebliebenen starken Firmen gute Kennzahlen aufzuweisen. Deshalb verwundern auch die zahlreichen Übernahmeaktivitäten in der Automobilzulieferbranche nicht. Nach der Übernahme von Kiekert durch den Finanzinvestor Schroder Ventures (Permira) und dem Squeeze Out Mitte 2002 steht aktuell der Übernahmeversuch des Automobilzulieferers Edscha durch eine Tochter der Private Equity-Gesellschaft Carlyle Group vor dem Abschluss. Dabei ist der Squeeze Out über eine Zahlung von 32,50 Euro geplant, wobei der Markt nicht an einen erfolgreichen Squeeze Out glaubt, sondern eine weitere Nachbesserung erwartet, was der aktuelle Kurs von 40 Euro signalisiert. Der damalig gebotene Übernahmepreis lag nur bei 26,50 Euro. Und auch beim Automobilzulieferer BERU ist bereits die Carlyle Group mit ca. 35% beteiligt. Somit könnte auch hier mittelfristig einmal ein Angebot erwartet werden.

Auch bei W.E.T sehen wir vor dem Hintergrund der hervorragenden Positionierung und der hohen Profitabilität des Unternehmen deshalb noch deutlichen Nachbesserungsbedarf hinsichtlich des Übernahmepreises. Bei den vorangegangen Übernahmen hat sich das Durchhaltevermögen der Aktionäre gelohnt und auch bei W.E.T. könnte sich das Investment noch lohnen. Wir bestätigen daher unser Rating „Kaufen“. Eine Andienung der Aktien zum Übernahmepreis erscheint auch deswegen unsinnig, da ein Verkauf der Aktien über die Börse schon einen deutlich höheren Ertrag für die Aktionäre bringt.

Quelle: GBC-Research
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Alt 04-08-2003, 22:41   #12
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Die Stärke der heimlichen Autobauer (EuramS)

Jahrelang standen Aktien der Zulieferer im Schatten der großen Hersteller. Doch steigende Umsätze trotz Autoflaute und eine gute Portion Übernahme-Phantasie lassen die Kurse steigen. Welche Titel noch lohnen.
von Stephan Bauer /Euro am Sonntag

Auf den ersten Blick wirkt das neue Wirtschaftswunder der deutschen Autoindustrie, als ob man einen alten Opel Kapitän mit Turbo und Direkt-einspritzung getunt hätte: Autozulieferer sind die Börsenstars der Saison. Der Elektronik-Ausrüster Leoni läuft mit rund 60 Prozent Plus im Jahr 2003 wie ein Rennmotor. Die Aktie des Dichtungsherstellers ElringKlinger beschleunigte seit der EURO-Empfehlung Mitte April um rund 60 Prozent. Der Zulieferer und Reifenhersteller Continental dreht auf Drei-Jahres-Hoch. Heiligs Blechle, da wundert sich so mancher Aktienfreund: Wie kann eine Branche, die im Abgas der krisengeschüttelten Autobranche fährt, wachsende Umsätze einfahren? Und wie kriegen die Schlosser unter dem Preisdruck marktmächtiger Konzerne wie DaimlerChrysler, GM, Ford oder Volkswagen ordentliche Gewinne hin?Fakt ist: Die Autokonjunktur läuft lange nicht unter Voll-Last. „Der inländische Autoabsatz droht 2003 erneut zu schrumpfen“, warnt Simone Gromer, Auto-Analystin bei der Deutschen Bank. Zudem liefern sich die großen Konzerne in den USA eine Rabattschlacht auf Kosten ihrer Gewinne.

Doch die jüngsten Zahlen von Continental zeigen deutlich: Zulieferer verzeichnen satte Zuwächse. Der MDAX-Wert aus Hannover steigerte den Nettogewinn im ersten Halbjahr um knapp 20 Prozent auf 195 Millionen Euro, Analysten hatten im Schnitt mit 175 Millionen Euro gerechnet. Und beim Umsatz blieben die Niedersachsen trotz negativer Währungsentwicklung auf dem Vorjahresniveau von 5,65 Milliarden Euro. Ein Grund: Statt wie früher mit Schmiere und Schraubenschlüssel arbeiten die Betriebe immer mehr mit Hightech. Trotz sinkender Autostückzahlen steigt die Zahl der elektronischen Komponenten pro Fahrzeug. Die Conti-Sparte Automotive Systems etwa, zu der die Töchter Teves und Temic gehören, fuhr im ersten Halbjahr mit Fahr- und Bremshilfen wie ESP und ABS ein Plus beim Umsatz ein. „Insofern gehen wir jetzt davon aus, 2003 ein operatives Ergebnis von mehr als 700 Millionen Euro zu erzielen“, erhöhte Conti-Chef Manfred Wennemer seine Jahresprognose.

Zulieferer profitieren vom Boom bei den Extras. Komfort- und Sicherheitsausrüstung wie Airbags, Klimaanlagen oder ABS kosten auch bei Kleinwagen nicht mehr extra, sondern sind Teil der Serienausstattung. Die bessere Ausrüstung der gewöhnlichen „Volkswagen“ lässt sich am Fahrzeuggewicht ablesen: Trotz leichterer Karosserien erhöhte sich dieser Wert seit 1990 im Schnitt um 250 Kilo. Das Beispiel CLK Cabrio (siehe Grafik) zeigt: Fast das komplette Innenleben moderner Autos wird beim Hersteller angeliefert.

Zudem findet immer mehr Entwicklung und Produktion außerhalb der Autokonzerne statt. Magna-Steyr in Graz etwa testet Motoren für fast alle großen Hersteller, baut gar komplette Modelle wie die Gelände-Limousine X3 für BMW. Der Grund: „Die Modellvielfalt und kürzere Entwicklungszyklen überfordern die Entwicklungskapazitäten der Hersteller“, sagt Thorsten Zimmermann, Analyst bei HSBC Trinkaus&Burkhardt. Volkswagen baute 1950 drei Modelle: den Käfer, das Käfer-Cabrio und den Transporter LT. Im Jahr 2002 hatten die Wolfsburger bereits 19 Varianten im Programm.

Die Umsätze der Zulieferer steigen deshalb kräftig: Von 1990 bis 2001 kletterte der Branchenumsatz laut Zahlen des Branchenverbandes VDA von 26,8 auf 56,8 Milliarden Euro. Zudem beweisen etwa die Conti-Zahlen, dass trotz harten Preiskampfs der Gewinn nicht auf der Strecke bleiben muss.

Die Voraussetzung hierfür allerdings sind technische Hochleistungen und internationale Aufstellung. Der heiße DAX-Kandidat Conti (die Entscheidung fällt am 19. August) etwa gehört mit seinen Bremssystemen weltweit zu den Marktführern. MDAX-Kollege Beru ist mit einem Anteil von 45 Prozent Weltmarktführer bei Diesel-Glühkerzen. Der Trend zum drehmomentstarken und verbrauchsarmen Dieselmotor brachte den Ludwigsburgern im abgelaufenen Geschäftsjahr eine Marge von über 16 Prozent ein.

Nach einer Wachstumspause wegen ausgelaufener (und margenschwacher) Verträge im abgelaufenen Geschäftsjahr will Beru-Vorstand Marco von Maltzan im laufenden Jahr 15 Prozent Umsatzwachstum schaffen. Der Ebit-Gewinn soll laut HSBC-Analyst Zimmermann um etwa acht Prozent auf über 53 Millionen Euro steigen. Hoffnungsträger ist der neue Golf von Volkswagen, der ab Herbst zu den Händlern kommt. Beru liefert das Sofort-Startsystem für den bei Diesel-Fans beliebten Kompakten.

Dank Diesel-Boom ist das Unternehmen besonders konjunkturfest. Auch deshalb haben die Ludwigsburger eine sehr solide Bilanz. Das Verhältnis von Nettoschulden zum Eigenkapital – das Gearing, eine viel beachtete Kennziffer – liegt bei etwa zehn Prozent. „Der Branchenschnitt ist viel schlechter, liegt bei etwa 90 Prozent“, weiß Analyst Stilian Boiadjiev von der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW).

Die Schwäche der Branche: hohe Schuldenstände. Besonders hoch verschuldet ist Conti: Am Ende des abgelaufenen Geschäftsjahres hatten die Hannoveraner fast doppelt so viel Nettoschulden wie Eigenkapital. Dazu beigetragen haben auch Contis defizitäre Reifenwerke in den USA. Doch mit der Misere soll bald Schluss sein. Bis Ende 2003 will Conti-Chef Maltzan das Gearing auf 100 Prozent zurückfahren.

Trotz der guten Zahlen bleibt ein typisches Branchenrisiko: die Abhängigkeit der Zulieferer von ihren Großkunden. So können die Hersteller die Investitionsrisiken und die damit verbundenden Finanzlasten weiterreichen. Beispiel Leoni: Um die Nachfolger der Opel-Modelle Astra und Zafira mit Bordnetzen zu beliefern, steckten die Nürnberger in den vergangenen Monaten 40 Millionen Euro in den Aufbau eines neuen Werks in der Ukraine. Die Bilanz ist entsprechend angespannt: Die Nettoverschuldung steigt im laufenden Jahr voraussichtlich von 223 auf 263 Millionen Euro, das Gearing damit auf über 100 Prozent.Laufen die Opel-Modelle sowie die 1er-Reihe von BMW, für die Leoni ebenfalls liefert, dann wird der Börsenstar im kommenden Jahr die Früchte einfahren. HSBC-Analyst Zimmermann rechnet für 2004 mit einem Umsatzwachstum von 20 Prozent und einem Plus beim Ebit von 55 Prozent.

Neben dem Gewinnwachstum treibt Übernahmephantasie die Kurse. Inzwischen sind zahlreiche Investoren auf die immer noch günstigen und wachstumsstarken Aktien aufmerksam geworden. Die Zulieferer W.E.T. Automotive und Edscha sind bereits größtenteils aufgekauft. Bei Beru ist die amerikanische Private-Equity-Gesellschaft Carlyle mit einem 35-Prozent-Anteil investiert. Weitere Aufstockungen sind, wie beim Ingenieursdienstleister Bertrandt, an dem Porsche mit 25 Prozent beteiligt ist, durchaus denkbar.

Dies dürfte auch dann gelten, wenn, wie Audi-Chef Martin Winterkorn jüngst äußerte, der Trend zum Outsourcing in der Auto-Industrie seinen Höhepunkt überschritten hat. „Auch dann wird es für Auto-Häuser wie Porsche interessant, etwa mit einer höheren Beteiligung an Bertrandt Entwicklungs-Kapazitäten zu binden“, stellt LBBW-Analyst Boiadjiev fest. Sieht so aus, als könnte der Kursturbo in der Zulieferindustrie noch ein wenig höher drehen.

Wertpapiere des Artikels:
GENL MOTORS DL 1,666
LEONI AG NA O.N.
CONTINENTAL AG O.N.
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Alt 05-08-2003, 15:02   #13
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05.08. 10:45
W.E.T. - Hg Capital hält 75 % der Anteile


https://www.boerse-go.de/nachricht/W...le,a54054.html
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Alt 06-08-2003, 09:46   #14
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jetzt wird auf die blitz gmbh verschmolzen. zumindest gibts dann ne abfindung mit bewertungsgutachten. die bekommt man aber nur wenn man auf der hv widerspruch zur niederschrift gibt.
natürlich kann man aber auch über die börse verkaufen.


2026140 Ontario Inc.
Toronto, Kanada
Bekanntmachung
gemäß § 21 Abs. 1 Satz 1 Nr. 3
des Wertpapiererwerbs- und Übernahmegesetzes (WpÜG)
und
Ergänzung der Angebotsunterlage vom 26. Juni 2003
und
Bekanntmachung gemäß § 23 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1
des Wertpapiererwerbs- und Übernahmegesetzes (WpÜG)
I.
Die 2026140 Ontario Inc. hat am 26. Juni 2003 ein Übernahmeangebot
an die Aktionäre der W.E.T. Automotive Systems Aktiengesellschaft
(W.E.T. AG), Odelzhausen, ISIN DE 000 5081608, veröffentlicht. Die Angebotsunterlage
sowie diese Bekanntmachung sind im Internet unter
www.2026140ontario.de abrufbar und werden bei der ING BHF-BANK
Aktiengesellschaft, Abt. Kapitalveränderungen, 60302 Frankfurt am Main
(Fax 0049 697186050), zur kostenlosen Ausgabe bereitgehalten.
Die 2026140 Ontario Inc. („Ontario Inc.“) hat entschieden, die unter Ziffer
4.3. (b) der Angebotsunterlage genannte aufschiebende Bedingung, dass
bis zum Ende der Annahmefrist eine Annahmequote von mindestens 95%
des Grundkapitals der W.E.T. AG erreicht ist, auf eine Annahmequote
von mindestens 75 % des Grundkapitals der W.E.T. AG zu verringern. Die
Berechnung der Annahmequote bleibt unverändert. Die Bedingung des
Paket-Kaufvertrages zwischen der Ontario Inc. und Herrn Bodo Ruthenberg,
dass dieser Vertrag, neben anderen in der Angebotsunterlage
genannten Bedingungen, mit Erreichen einer Mindestannahmequote von
95 % wirksam wird, wird in entsprechender Weise angepasst werden.
Das Angebot steht weiterhin unter der in Ziffer 4.3. (c) der Angebotsunterlage
genannten Bedingung. Die in Ziffer 4.3. (a) der Angebotsunterlage
genannten Bedingungen sind zwischenzeitlich eingetreten.
Gemäß § 21 Abs. 5 WpÜG verlängert sich aufgrund dieser Änderung
der Angebotsbedingungen die Annahmefrist des Angebotes um zwei
Wochen und endet nunmehr am 21. August 2003, 12:00 Uhr Ortszeit
Frankfurt am Main.
In Folge ändert sich auch die weitere Annahmefrist. Die weitere Annahmefrist
des geänderten Angebotes beginnt voraussichtlich am 27. August
2003 und endet am 10. September 2003, 12:00 Uhr Ortszeit Frankfurt am
Main.
Gemäß § 21 Abs. 4 WpÜG wird darauf hingewiesen, dass Aktionäre der
W.E.T. AG, die das öffentliche Übernahmeangebot bereits angenommen
haben, bis zum Ablauf der bis zum 21. August 2003 verlängerten Annahmefrist
(„verlängerte Annahmefrist“) von dem Vertrag zurücktreten können.
Die Einzelheiten der Ausübung des Rücktrittsrechts sind in Ziffer 4.7.
der Angebotsunterlage beschrieben. Aktionäre der W.E.T. AG, die ihre
Aktien bereits zur Annahme eingereicht haben und das Angebot weiterhin
annehmen wollen, brauchen nichts zu veranlassen. Die Aktionäre, die
das Angebot nicht angenommen haben, können das Angebot, wie in
Ziffer 5.1. der Angebotsunterlage beschrieben, bis zum Ablauf der verlängerten
Annahmefrist gegenüber ihrem depotführenden Institut
annehmen.
Die Ontario Inc. übernimmt für den Inhalt dieser Angebotsänderung die
Verantwortung und erklärt, dass ihres Wissens die hierin enthaltenen
Angaben richtig und keine wesentlichen Umstände ausgelassen sind.
II.
In Ergänzung der Angebotsunterlage teilt die 2026140 Ontario Inc. mit,
dass nunmehr die Blitz Erwerbs- und Veräußerungs GmbH & Co. KG mit
Sitz in Odelzhausen Kommanditist der Blitz Holding GmbH & Co. KG ist.
Gesellschafter der Blitz Erwerbs- und Veräußerungs GmbH & Co. KG sind
die Blitz 03-1068 GmbH als Komplementär und die Blitz 03-1041 GmbH als
Kommanditist. Es ist vorgesehen, dass demnächst anstelle der Blitz 03-
1068 GmbH die Blitz 03-1080 GmbH mit Sitz in München, deren sämtliche
Geschäftsanteile von der Bahamas Holding (Luxembourg) S. A. gehalten
werden, Komplementär der Blitz Erwerbs- und Veräußerungs GmbH & Co.
KG wird. Bisher hat die Blitz Erwerbs- und Veräußerungs GmbH & Co. KG
keine operative Tätigkeit entfaltet.
Die 2026140 Ontario Inc. beabsichtigt, sofern das geänderte Angebot
erfolgreich ist, die Verschmelzung der W.E.T. AG auf die Blitz Holding
GmbH & Co. KG der ordentlichen Hauptversammlung der W.E.T. AG zur
Beschlussfassung vorzuschlagen. W.E.T. AG-Aktionäre, die das Angebot
nicht angenommen haben und die auch nicht die im Rahmen der beabsichtigten
Verschmelzung anzubietende Barabfindung annehmen, würden
nach Vollzug der Verschmelzung Kommanditisten der Blitz Holding
GmbH & Co. KG.
III.
Bis zum 4. August 2003, 13:00 Uhr Ortszeit Frankfurt am Main, ist das
öffentliche Übernahmeangebot der 2026140 Ontario Inc. an die Aktionäre
der W.E.T. AG – ISIN DE 000 5081608 – vom 26. Juni 2003 für insgesamt
301.687 W.E.T. AG-Aktien angenommen worden. Das entspricht einem
Anteil von 9,43 % des Grundkapitals und der Stimmrechte der W.E.T. AG.
Die 2026140 Ontario Inc. hat am 27. Mai 2003 mit dem Hauptaktionär der
W.E.T. AG, Herrn Bodo Ruthenberg, den Erwerb von insgesamt 2.101.390
W.E.T. AG-Aktien (= 65,67 % des Grundkapitals und der Stimmrechte der
W.E.T. AG) vereinbart. Der Erwerb steht unter den gleichen aufschiebenden
Bedingungen wie denjenigen des Übernahmeangebots (Kartellfreigabe,
Mindestakzeptanzschwelle, Nichteintritt einer wesentlichen nachteiligen
Veränderung der W.E.T. AG) und zusätzlich dem Eintritt aller für
Akquisitionsfinanzierungen üblichen Auszahlungsvoraussetzungen aus
den Darlehensverträgen mit den finanzierenden Banken, mit Ausnahme
solcher, die ausschließlich von der Bieterin beeinflussbar sind.
Die Gesamtzahl der W.E.T. AG-Aktien, für die das vorgenannte öffentliche
Übernahmeangebot bis zum 4. August 2003, 13:00 Uhr Ortszeit Frankfurt
am Main, angenommen worden ist, zuzüglich der Gesamtzahl der aufschiebend
bedingt erworbenen W.E.T. AG-Aktien, beläuft sich auf
2.403.077 W.E.T. AG-Aktien. Dies entspricht 75,10 % des Grundkapitals
und der Stimmrechte der W.E.T. AG.
Toronto, Kanada, den 5. August 2003
2026140 Ontario Inc.
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Alt 06-08-2003, 13:26   #15
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W.E.T. - Neue Struktur der Übernahmeofferte

05.08. 15:43
Die aktuellen Fakten: Per 4. August, 13:00 Uhr CET ist das öffentliche Übernahmeangebot von HgCapital vom 26. Juni 2003 von 9,43% des Grundkapitals der Stimmrechte angenommen worden (von 15. Juli bis 1. August, 13 Uhr hatte sich die Zustimmung nur marginal von 4,27% auf 4,55% erhöht!). Zusammen mit den Stimmrechten des Hauptaktionärs B. Ruthenberg verfügt HgCapital nunmehr über 75,1% der Anteile von W.E.T. Automotive Systems. Nach der Erreichung dieser Quote hat HgCapital zum 5. August seine ursprüngliche Mindestannahmequote von 95% der Anteile auf 75% des Grundkapitals mit Zustimmung des Großaktionärs nach unten angepasst. Die Angebotsfrist wird für das laufende Angebot bis zum 21. August verlängert. Darüber hinaus ändert sich auch die verlängerte Annahmefrist, die voraussichtlich am 27.August beginnt und am 10. September 2003, 12 Uhr CET endet. Eine Erhöhung des aktuellen Angebotspreises EUR 52,70 ist nicht vorgesehen.

Mit 75% der Anteile ist HgCapital nunmehr in der Lage auf der HV am 27. November 2003 einen Rechtsformwechsel herbeizuführen. Konkret plant HgCapital auf der ordentlichen HV die Verschmelzung der W.E.T. AG auf die Blitz Holding GmbH & Co. KG.

Auf Basis dieser Informationslage und unter der Berücksichtigung der Risikokomponente empfehlen wir den Aktionären die Annahme des Übernahmeangebotes. Grund hierfür ist unsere Einschätzung, dass die jetzigen Aktionäre bei Nichtannahme des Übernahmeangebotes oder der im Rahmen des Verschmelzungsangebotes anzubietenden Barabfindung, Kommanditisten der Blitz Holding GmbH & Co. KG würden. Kommanditanteile unterliegen einer deutlichen geringeren Fungibilität und sind auch dementsprechend illiquider. Da wir nicht sicher sagen können, dass ein nötiges Verschmelzungsgutachten tatsächlich eine höhere Barabfindung zur Folge hat und zudem die tatsächliche Umwandlung der Gesellschaft in GmbH & Co. KG nicht ausgeschlossen werden kann, halten wir eine Annahme insbesondere für risikoaverse Kleinanleger für sinnvoll. Somit stufen wir die Aktie von Buy auf Sell zurück. Seit unserer Kaufeinstufung vom 27. September 2001 zum Kurs von EUR 27,80 hat die Aktie somit eine absolute Performance von 95% erreicht.

Neben dieser, auf Fakten basierender Empfehlung, möchten wir im folgenden dennoch einige andere Sichtweisen bzw. Szenarien der Sachlage darstellen, die auf unseren Überlegungen basieren. Wir möchten dabei explizit darauf hinweisen, dass die folgende Diskussion keinen Anspruch auf Vollständigkeit und Richtigkeit erhebt. Sie basiert auf uns aktuell zugänglichen Informationen und kann sich somit sehr schnell verändern.

Wie ernst sind die Umwandlungsabsichten von HgCapital? Nach unseren Informationen ist der Umwandlungsplan von HgCapital mit einem erheblichen Verwaltungsaufwand verbunden, der weit über das normale Maß hinausreicht: Bei der Verschmelzung der W.E.T. AG auf die Blitz Holding GmbH & Co. KG müssten, da es sich bei den W.E.T. Aktien um Inhaberpapiere handelt, alle Aktionäre namentlich, mit Wohnsitz und weiteren persönlichen Daten in das Handelsregister unter dem Namen der neuen GmbH & Co. KG eingetragen werden. Darüber hinaus müsste HgCapital den Kommanditisten nicht unerhebliche Mitspracherechte einräumen und könnte immer nur über den Anteil der Cashflows verfügen, der ihnen nach rechnerischen Anteilen an der Kommanditgesellschaft zusteht. Vor diesem Hintergrund könnte das neue Angebot als geschickter Schachzug in dem Übernahmepoker interpretiert werden, dessen Ziel die Abschreckung von Aktionären ist um auf diesem Wege eine höhere Zustimmungsquote zu dem neuen Angebot zu erreichen.

Bei der geplanten Verschmelzung muss ein Verschmelzungsgutachten erstellt werden, dass voraussichtlich eine Barabfindung für die Minderheitsaktionäre beinhalten wird. Dieses Gutachten ist analog zu dem besser bekannten Squeeze out Procedere zu sehen. Die Höhe der Barabfindung kann nach Umwandlungsgesetz von jedem Aktionär gerichtlich überprüft werden lassen. Hierbei muss das dann erforderliche Bewertungsgutachten einen Planungshorizont von drei Jahren in die Zukunft umfassen. Auf Basis dieses Gutachtens wird dann die Barabfindung für die Minderheitsaktionäre ermittelt. Auf Basis unserer bereits früher erläuterten Bewertungsansätze, die sich von denen in dem Verschmelzungsgutachten verwendeten Ansätze unterscheiden können, haben wir faire Werte im Bereich von EUR 60 bis EUR 65 ermittelt.

Andere Möglichkeiten, die sich aus der aktuellen Konstellation ergeben könnten. Neben der oben beschriebenen Möglichkeit ergeben sich noch andere denkbare Varianten, die für die aktuellen Anteilseigner, egal ob sie bereits zugestimmt haben oder nicht, interessant sein könnten:

a) alle Aktionäre haben aufgrund des neuen Angebots (gem. §21 Abs. 4 WpÜG) die Möglichkeit von ihrer bereits erteilten Zustimmung, zurückzutreten. Die Frist hierfür läuft am 21. August, 12 Uhr CET aus. Die Möglichkeit, dass dies wahrgenommen schätzen wir als relativ gering ein, wenngleich der Kursverlauf nach Übernahmeangebot darauf schließen lässt, dass die Aktie mehr Wert ist als EUR 52,70.

b) HgCapital erreicht durch die aktuelle Reduzierung der Dealquote von 95 % auf 75% und die durch die schwindende Hoffnung auf einen höheren Squeeze Out Preis steigende Andienung von Aktien eine Zustimmung, die ihren Anteil an dem Unternehmen auf >95% steigen lässt. Dann ist damit zu rechnen, dass das alte Vorhaben (Erreichung 95% der Anteile am Grundkapital mit anschließendem Squeeze out) wieder auflebt, da es mit einem deutlich geringeren Verwaltungsaufwand für HgCapital verbunden ist. Der Squeeze out Preis muss dabei, wie bei dem Thema Verschmelzung diskutiert, auf Basis eines Bewertungsgutachtens erfolgen (siehe vorherige Aussagen zur Bewertung des Unternehmens im Rahmen der von HVB Equity Research verwendeten Bewertungsansätze).

c) Die HV beschließt eine veränderte Dividendenpolitik. Im Geschäftsjahr 2001/02 zahlte W.E.T eine Dividende von EUR 0,70, was eine Ausschüttungsquote von 15% bedeutete. Würde HgCapital eine branchenübliche Ausschüttungsquote wählen (ca. 25%), dann könnte die Dividende auch ohne Sonderausschüttung bei EUR 1,40 liegen, was das aktuelle Angebot von EUR 52,70 auf de facto EUR 54,10 verbessern würde. Aufgrund des Verhaltens von HgCapital in den letzten Wochen ist diese Variante jedoch nicht abschließend zu beurteilen.

Quelle: HypoVereinsbank
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viele grüsse

cade
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