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Alt 12-02-2012, 10:53   #106
simplify
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sind die nationalisten (LAOS) denn jetzt aus der regierung draussen? die EU hat gestern ja nochmal gefordert, dass alle partein der regierung zustimmen müssen.
wenn die LAOS jetzt noch nicht aus der regierung ausgetreten ist, dann wäre die zustimmung für die EU eigentlich nicht ausreichend.

ich glaube aber auch, das geld wird wird fliessen und griechenland nicht als bankrott bezeichnet.
denn wenn griechenland seine pleite erklärt, dann werden die ganzen CSD versicherungen fällig und die fünf grössten us-banken müssten zahlen und hätten das geld nicht.

es hat doch sinn, dass die staatslenker in griechenland, italien und der chef der EZB durch leute von goldman sachs ausgetauscht wurden.
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Der ideale Bürger: händefalten, köpfchensenken und immer an Frau Merkel denken
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Alt 12-02-2012, 11:05   #107
romko
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Dann sollen doch die Amis für die Griechen zahlen wenn sie um ihre Banken Angst haben
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Alt 12-02-2012, 12:02   #108
Benjamin
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Wie heute schon in #105 schrieb: Die werden zustimmen.

"Nur" rund 20 Abgeordnete der beiden großen Parteien drohten mit Ablehnung. Es bräuchte 85 "Rebellen", um das Ding abzulehnen.

Also an den Indices noch einen kurzen Schub rauf. Danach aber sollte "ernsthaft" korrigiert werden.
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Beste Grüße, Benjamin

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Alt 12-02-2012, 12:14   #109
Benjamin
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Aber es wird noch teurer:

Staatsverschuldung wird weiter in die Höhe getrieben

Neuer Plan: Griechenland-Rettung kostet nun 210 Milliarden Euro

Um Griechenland zu retten, werden nun statt der 130 Milliarden Euro insgesamt 210 Milliarden lockergemacht: 15 Milliarden soll die EU zahlen, 65 Milliarden sollen nun vom Rettungsschirm EFSF und der EZB kommen. Damit steigt die Verschuldung Griechenlands auf 136% vom BIP. Das kann nicht gutgehen.

Bei einem BIP von ca. 215 Mrd EUR ergeben sich derzeit 135% Staatsverschuldung. Fällt das BIP 2012, wie erwartet, wird der Wert 2013 auf Richtung 150% steigen.

Hier steckt auch der Fehler im System. Um so höher die Verschuldung um so höher müsste das notwendige Wachstum sein um von Hilfen wieder unabhängig zu werden. Leider wächst die Verschuldung selbst in stabilen Ländern schneller als das BIP, was ja bekanntlich auch am Zinsgeldsystem liegt. Um so mehr Milliarden für Hilfen ausgegeben werden um so mehr entfernt sich die gesamte EU vom Ziel wieder ein Wachstum zu erreichen welches die Verschuldung übersteigt. Scheinbar ist die EU unfreiwillig dazu verdammt den EURO zum Totalverlust zu machen.

http://www.deutsche-mittelstands-nac...2012/02/38056/


In a public survey conducted by RASS, 48.1% of the Greeks say “Yes” to Bankruptcy, while 38% say “No”. The majority (61.5%) wants elections now. http://www.keeptalkinggreece.com/201...to-bankruptcy/
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Beste Grüße, Benjamin

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Alt 12-02-2012, 12:37   #110
Benjamin
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Es geht hier nicht um die Rettung Griechenlands.

Das Ziel ist viel weiter oben - im Finanzsektor - angesiedelt. Denn der aus der wachsenden Gesamtverschuldung der Eurozone zu erwartende Gewinn ist (wegen der enormen umgesetzten Summen) viel mehr wert als der Gewinn aus klassischen Investments in die Realwirtschaft - solange durch immer neue Schulden der Geldstrom in Richtung Finanzsektor aufrecht erhalten werden kann: Das ist ein Ponzi-Schema (Schneeballsystem). Das System bricht erst zusammen, wenn sich eine größere Zahl der Anleger dem Systems mißtrauen, kein frisches Geld mehr durch den Verkauf von Staatsanleihen einfließt und viele Anleger versuchen, die vielen Staatsanleihen im eigenen Depot zu verkaufen.

Da sind wir aber noch lange nicht! Denn derzeit kann Geld in völlig unbegrenzter Menge völlig beliebig "geschöpft" ("gedruckt") werden. Die EZB verteilt es praktisch kostenlos an zugelassene Banken, als "Sicherheit" dafür wird fast jeder Schrott akzeptiert.

Das System kollabiert wohl erst dann, wenn die Player individuell kollabieren, z.B. durch einen plötzlichen "Bank-Run": Ein Ansturm der Bankkunden, die ihr Geld abheben wollen.

Griechenland selbst ist in dieser Hinsicht am weitesten degeneriert:

Neun der 20 Werte im griechischen FTSE/Athex 20 - Aktienindex stammen aus dem Finanzdienstleistungssektor und kommen zusammen auf einen Indexanteil von rund zwei Drittel! Unter den 13 größten Unternehmen Griechenlands sind 8 Banken!

Das Land kann sich nicht einmal selber ernähren, fast alles muss importiert werden. Aber der meiste Profit ist eben mit dem Jonglieren von Geld zu machen: Staatsanleihen noch sicherer Staaten, Rohstoffe und Aktien kaufen. All diese Milliarden, die jetzt im Gespräch sind, gehen allesamt in den Finanzsektor Eurolands, und die Banken in Griechenland werden wohl immer mehr verdienen, während der Rest der dortigen Industrie am Hungertuch nagt.
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Beste Grüße, Benjamin

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Alt 12-02-2012, 13:30   #111
Benjamin
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Ab Montag an den Börsen:

Viele Anleger haben bereits im Vorfeld auf eine Einigung gewettet und könnten verkaufen, sobald die Kurse nicht weiter steigen. Buy the rumors, sell the facts. Für die Märkte ist diese Einigung, sobald sie offiziell bekannt gegeben war, Schnee von gestern.
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Alt 15-02-2012, 06:16   #112
Benjamin
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Steinbrück sieht Griechenland-Rettung auf der Kippe

Peer Steinbrück zweifelt an der erfolgreichen Rettung Griechenlands. Als Finanzminister würde er sich auf eine griechische Pleite vorbereiten.
Die jüngste Absage des Treffens der Finanzminister der Eurogruppe sei eine „Eskalation“,

Steinbrück wies die Forderung des sozialistischen Präsidentschaftskandidaten in Frankreich, François Hollande, nach einem Aufschnüren des europäischen Fiskalpakts zurück (Pakt für strenge Haushaltsdisziplin). Steinbrück wertete den Vorstoß Hollandes als reines Wahlkampfmanöver. Sollte Hollande dies tatsächlich glauben, wäre er „naiv“.
Die Präsidentschaftswahl in Frankreich findet in zwei Wahlgängen am 22. April und 6. Mai statt.
Quelle: http://www.welt.de/politik/deutschla...der-Kippe.html
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Alt 15-02-2012, 06:23   #113
Benjamin
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EU sieht zwölf Mitgliedsländer in Schieflage

Ein EU-Frühwarnsystem soll wirtschaftliche Fehlentwicklungen in den Mitgliedsländern rechtzeitig aufzeigen und bekämpfen. Der erste Bericht liegt nun vor: Riskante Schieflagen gibt es demnach in zwölf Staaten, darunter Frankreich.

Um diese Staaten geht es:
  1. Frankreich,
  2. Italien,
  3. Großbritannien,
  4. Belgien,
  5. Bulgarien,
  6. Zypern,
  7. Dänemark,
  8. Finnland,
  9. Ungarn,
  10. Slowenien,
  11. Schweden,
  12. Dänemark.
Belgien, Frankreich und Großbritannien gerieten ins Visier der Währungshüter, da sie auf Exportmärkten Anteile verloren und hohe Schuldenstände haben.
In Italien machen der hohe öffentliche Schuldenberg und das niedrige Wachstumspotenzial Sorgen.
In Spanien ist die hohe Arbeitslosigkeit ein Auslöser für Bedenken.
In Dänemark und Schweden fallen steigende Immobilienpreise auf.

Der deutsche Leistungsbilanzüberschuss lag 2010 mit 5,9 Prozent unter der Schwelle, die als gefährlich angesehen wird - wenn auch nur haarscharf, um gerade mal einen Zehntelprozentpunkt.

Quelle: http://www.tagesschau.de/wirtschaft/...chteeu100.html
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Alt 15-02-2012, 20:46   #114
Benjamin
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15.02.2012 - 21:12 Uhr
Griechenland kann auf die Rettung vor dem Staatsbankrott in letzter Minute hoffen. Am kommenden Montag wollen die Eurostaaten nach monatelangem Gezerre endgültig den Weg für das neue Griechenland-Paket von mindestens 130 Milliarden Euro frei machen.
http://www.zeit.de/news/2012-02/15/e...aeher-15211202
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Alt 17-02-2012, 12:16   #115
Benjamin
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17.02.2012

Schulden außer Kontrolle
Troika stellt Griechen Katastrophen-Zeugnis aus


Die Mehrheit der Euro-Finanzminister stellt sich auf ein Scheitern der Griechenland-Rettung an diesem Montag ein - und damit auf eine Staatspleite des überschuldeten EU-Landes.
Kommt es am Montag beim Treffen der Euro-Gruppe zu keiner Einigung, könnte die Angelegenheit den Staats- und Regierungschefs für ihren Gipfel Anfang März überwiesen werden. Möglich sei aber auch, so ein Berliner Regierungs-Insider, dass schon an diesem Montag die Weichen für eine Pleite Griechenlands mit anschließendem Euro-Austritt gestellt würden.

http://www.spiegel.de/wirtschaft/soz...815874,00.html


CDS Quotes (Credit Default Swaps) On Bloomberg.com:
http://www.distressedvolatility.com/...t-default.html
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Geändert von Benjamin (20-02-2012 um 20:04 Uhr)
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Alt 19-02-2012, 12:51   #116
Benjamin
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Stand: 19.02.2012 10:18 Uhr
Quelle: http://www.tagesschau.de/wirtschaft/...rpaket100.html
Auszüge daraus:

Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble erwartet, dass die Euro-Finanzminister das Hilfspaket billigen werden: "Wenn Griechenland bis Ende Februar alle notwendigen Zusagen und Reformen in Kraft setzt und alle sonstigen Fragen geklärt sind, dann kann das zweite Hilfspaket gewährt werden", sagte der CDU-Politiker dem "Tagesspiegel am Sonntag".

Eine gestaffelte Zusage oder eine Zusage Schritt für Schritt wäre kein zielführender Weg. "Wir werden am Montag über ein Gesamtpakt entscheiden", fügte er hinzu.
[Einschub von mir: Was ist denn dieses Prozedere, wenn nicht eine "gestaffelte Zusage oder eine Zusage Schritt für Schritt" ?]

Schäuble bemängelte aber auch, dass Griechenland Hilfsangebote aus Deutschland nicht annehme. "Wir stehen seit geraumer Zeit bereit, den Griechen mit Finanzbeamten beim Aufbau einer effizienteren Steuerverwaltung zu helfen. Das Angebot wird bis heute nicht genutzt", kritisierte Schäuble.

Auch im Bundeswirtschaftsministerium herrscht offenbar weiter deutliche Unzufriedenheit mit den Reformanstrengungen Athens. Die "Welt am Sonntag" zitiert aus einem internen Arbeitspapier des Ministeriums. Dort heiße es, die vorläufige Bilanz des deutschen Unterstützerangebots falle "ernüchternd" aus. Die Umsetzung sei nach wie vor unzureichend. Die griechische Regierung nehme noch nicht einmal die Hilfen an, die Minister Philipp Rösler ihr im Oktober angeboten habe.
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Mein vorsichtiges Fazit: Wenn die Märkte das Gefühl bekommen, die politischen Entscheider haben keinen "wirklichen" Plan sondern fahren nur auf Sicht und nach Stimmungslage (bis irgendwann doch der Gedultsfaden bei Griechenland reißt und Italien aus der Schusslinie ist), dann könnte es gut ab kommender Woche Gewinnmitnahmen geben. Dann gehen die Investoren temporär ins Cash?
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Geändert von Benjamin (19-02-2012 um 12:57 Uhr)
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Alt 19-02-2012, 16:56   #117
romko
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Bei uns gibt es jetzt für die nächsten 3 Jahre ein 27 Milliarden Sparpaket, da können wir ja wieder was nach Griechenland schicken! Zur Kasse wird wie erwartet hauptsächlich der Mittelstand gebeten.
Unter anderem wird die Prämie für das Bausparen halbiert, was damit völlig unrentabel wird. Ebenso die Zukunftsvorsorge wo schon 1-2 Millionen Leute drinstecken und somit langfristig gebunden sind.
Mal sehen was noch kommt!
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Alt 21-02-2012, 15:16   #118
MANKOMANIA149
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Talking mit etwas Humor....

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Hintergrundmusik:
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Alles was ich schreibe ist meine private Meinung.
Vegetarisches Essen schmeckt am Besten, wenn man es vor dem Servieren durch ein Steak ersetzt.
Planung ist die Ersetzung des Zufalls durch einen Irrtum.
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Alt 03-03-2012, 21:50   #119
Benjamin
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ifo/Sinn: Griechenland bei Einführung der Drachme unterstützen

17.02.12

FRANKFURT (Dow Jones)--Der Präsident des ifo-Instituts, Hans-Werner Sinn, hat sich für einen Austritt Griechenlands aus der Eurozone ausgesprochen und vorgeschlagen, das Land bei der Wiedereinführung der Drachme zu unterstützen.

"Die Umstellung wird allerdings Turbulenzen mit sich bringen. Die 130 Milliarden Euro sollte man als Übergangshilfe gewähren, vor allem zur Rekapitalisierung der Banken", sagte Sinn in einem Interview mit dem Wall Street Journal Deutschland. Sinn zufolge wäre ein Euro-Austritt im Interesse des Landes. Das Risiko eines Auseinanderbrechens der Eurozone werde von interessierter Seite übertrieben, sagte der Ökonom.

"Griechenland hat keine Möglichkeit, innerhalb des Euroraums wettbewerbsfähig zu werden. Es müsste seine Preise dazu um 31 Prozent senken, um auf das Niveau der Türkei zu kommen, aber das würde das Land an den Rand des Bürgerkriegs stoßen", sagte Sinn. Die Politik der EU, Griechenland um jeden Preis in der Eurozone zu halten, nannte der ifo-Präsident "nicht überzeugend". "Man kann dem Land nicht diese Sparpolitik oktroyieren, aber man kann es auch nicht ewig alimentieren."

Auch mit den jüngsten Sondermaßnahmen der Europäischen Zentralbank (EZB) ging Sinn hart ins Gericht. Die weitere Lockerung der Sicherheitenregeln bei Repo-Geschäften und die Refinanzierungsgeschäfte mit dreijähriger Laufzeit seien Maßnahmen, die es den südlichen Ländern ermöglichten, den Kapitalmarkt durch die Druckerpresse zu ersetzen. Außerdem verhinderten sie die letztlich notwendige Anpassung der relativen Preise und damit der Wettbewerbsfähigkeit.

"Wir haben in den Peripheriestaaten überhaupt noch keine Anpassung der relativen Preise gesehen", kritisierte er. Eine Ausnahme bilde Irland, wo die relativen Preise um 16 Prozent gesunken seien, fügte er hinzu. In Spanien seien sie vielleicht um 1 Prozent zurückgegangen.

Dass die Länder der Euro-Peripherie starke Mittelabflüsse verzeichnen, also Refinanzierungsprobleme haben, ist nach Sinns Darstellung ein für den Abbau der Außenhandelssalden notwendiger Prozess, den die EZB mit ihrer Politik stört. "Deutschland braucht Inflation und der Süden braucht Deflation", sagte er. Allerdings sei Deflation für den Süden schwerer zu ertragen als Inflation für Deutschland. "Das Problem ist dabei die deutsche Stabilitätskultur, und so bleibt dem Süden die Deflation nicht erspart", erläuterte Sinn.

Sinns Fazit zu Griechenland: "Es gibt nur einen Weg - sie müssen austreten". Ein Vorteil wäre Sinn zufolge, dass die Bankschulden der Unternehmen dann automatisch abgewertet würden. Für die Umwandlung der Auslandsschulden in Drachme sei nur ein Gesetz notwendig.

Der ifo-Chef sieht durchaus ein gewisses Risiko, dass ein Ausscheiden Griechenlands letztlich zum Auseinanderbrechen der Eurozone führt. Er sagte: "Das Risiko eines Auseinanderbrechens der Eurozone existiert, es wird aber von denen maßlos übertrieben, die diese Papiere (Euro-Staatsanleihen) in den Büchern haben. Es heißt: Wenn ihr Deutschen euer Portemonnaie nicht aufmacht, geht die Welt unter. Nichts geht unter, nur ein paar Vermögensportfolios." Sinn zufolge ist jeder auf einen Austritt Griechenlands vorbereitet und ein Überschwappen auf Irland "ausgeschlossen". Dass Portugal gefährdet sei, wolle er zugeben.


Die kurzfristigen Konjunkturperspektiven Deutschlands sieht der ifo-Präsident optimistisch. "Es ist durchaus möglich, dass die deutsche Wirtschaft im ersten Quartal wieder wächst, denn die Schwellenländer ziehen wieder an und der Investitionsboom in Deutschland setzt sich fort", sagte er.

Eine Beteiligung der EZB an einem Schuldenschnitt für Griechenland lehnt der ifo-Präsident übrigens ab, weil es der Zentralbank verboten sei, Staaten zu finanzieren. Zu einem möglichen Verkauf der im EZB-Portfolio befindlichen Staatsanleihen sagte Sinn: "Wenn die EZB diese Papiere abgibt, dann zum Nennwert." Die EZB müsse das tun, weil sie mit dem Kauf der Staatsanleihen auch das Risiko einer Zahlungsunfähigkeit Griechenlands auf sich genommen habe.
-Von Todd Buell und Hans Bentzien, Dow Jones Newswires, +49 (0)69 29725 300, Hans.Bentzien@dowjones.com

DJG/hab/chg/apo/mrf
Quelle: http://www.dowjones.de/site/2012/02/...C3%BCtzen.html
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Alt 04-03-2012, 17:56   #120
Benjamin
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In puncto Griechenland steht in dieser Woche ein gewichtiger Termin an: am Donnerstag, den 08.03.2012:

Die Besitzer von Griechenland-Anleihen müssen sich bis dahin entscheiden, ob sie sich am Schuldenschnitt beteiligen, also auf Geld verzichten. "Wir gehen davon aus, dass die angestrebte Beteiligungsquote von 90 nicht erreicht wird", sagt MM Warburg-Experte Thiel. In diesem Fall könnte Griechenland den Schuldenschnitt auf alle Anleihegläubiger ausdehnen.

Das könnte wiederrum eine ganze Kette von Ereignissen auslösen: Diese Zwangsverpflichtung würden vom internationalen Derivate Verband ISDA als "Kredit-Ereignis" gewertet werden, als Staatspleite. Das hätte zur Folge, dass die Kreditausfall-Versicherungen, die so genannten Credit Default Swaps (CDS) eintreten. Und das könnte nach Einschätzung einiger Experten Turbulenzen wie nach der Lehman-Pleite 2008 ausgelösen.

Tags darauf, am Freitag, wird sich auch die Euro-Gruppe mit dem Thema beschäftigen. Das offizielle Ergebnis soll am Montag bekannt gegeben werden.

Zuletzt gab es überraschend hohen Umsätze im Dax sowie an den US-Börsen. Dies zeige, dass "nicht die kleinen, sondern die wirklich großen Investoren aktiv im Markt sind". Er sieht insbesondere die Charttechnik als Richtungsweiser für die weitere Marktentwicklung.

Quelle: http://boerse.ard.de/content.jsp?key=dokument_596606

Fazit: Die Großen laden bereits ab!!
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