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Alt 28-07-2006, 08:39   #91
Auf Wunsch gelöscht
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Exclamation Un Sicherheitsrat "tief geschockt"

Der Weltsicherheitsrat hat sich auf eine Erklärung zu dem israelischen Angriff auf einen UN-Posten im Südlibanon geeinigt. Auf Druck der USA wurde der ursprünglich vorgesehene dritte Absatz mit einer Verurteilung Israels komplett gestrichen. Der Sicherheitsrat äußerte sich lediglich "tief schockiert" über den Tod der vier UN-Beobachter und mahnte "Israel und alle anderen beteiligten Seiten" zur Einhaltung des Völkerrechts und zum Schutz des UN-Personals. Da es sich aber nur um eine so genannte Präsidentenerklärung und nicht um eine Resolution handelte, ist diese Mahnung nicht bindend.

Der israelische UN-Botschafter Dan Gillerman bezeichnete die Erklärung als "sehr ausgewogen und fair". Obwohl UN-Generalsekretär Kofi Annan Israel vorgeworfen hatte, den Blauhelm-Stützpunkt absichtlich angegriffen zu haben, war am Tag zuvor eine Verurteilung Israels durch den Weltsicherheitsrat in dieser Sache am Veto der USA gescheitert. Es steht inzwischen fest, dass Soldaten des Stützpunkts vor dem tödlichen Volltreffer binnen sechs Stunden zehn Mal bei der israelischen Militärführung angerufen hatten mit dem Appell, das Feuer einzustellen. Jedes mal sei dies zugesagt, aber der Beschuss trotzdem fortgesetzt worden.

Rom Konferenz sei kein Freibrief

Außenminister Frank-Walter Steinmeier und der finnische Außenminister Erkki Tuomioja hatten wenige Stunden zuvor Israels Interpretation der Nahost-Konferenz in Rom widersprochen. Wenn Jerusalem das Ergebnis des Treffens als einen "Freifahrtschein" für die Fortsetzung der Offensive im Libanon verstanden habe, sei dies ein "großes Missverständnis", so der Minister. "Ich sage ganz im Gegenteil, gestern in Rom ist deutlich geworden, dass alle Beteiligten ein schnellstmögliches Ende der Kampfhandlungen wollen," erklärte Steinmeier.

Ähnlich äußerte sich sein finnischer Kollege Tuomioja: Er habe Israels Regierungschef Ehud Olmert bei einem Treffen zu einer sofortigen Feuerpause gedrängt. Dass auf der Nahost-Konferenz in Rom keine unmittelbare Waffenruhe gefordert wurde, sei kein Freibrief für Israel, die Angriffe fortzusetzen, sagte Tuomioja. Finnland hält derzeit die EU-Ratspräsidentschaft.

Die USA vertraten erneut ihre bereits bekannte Ansicht, dass derzeit keine sofortige Waffenruhe wünschenwert sei. Auch wenn die Kämpfe so schnell wie möglich beendet werden müssten, wolle man keinen "Schein-Frieden", sagte US-Präsident George W. Bush.
Israel: "Rom-Konferenz hat grünes Licht gegeben"

Israels Regierung hatte nach der Konferenz festgestellt, die internationale Gemeinschaft habe die Fortsetzung der Offensive erlaubt. Israel habe in Rom eine entsprechende Genehmigung erhalten, sagte Justizminister Haim Ramon im Armeerundfunk. Die Teilnehmer des Treffens hatten sich nicht auf konkrete Schritte für einen sortigen Waffenstillstand einigen können, allerdings die Notwendigkeit einer "dauerhaften und nachhaltigen Waffenruhe" unterstrichen.

Die israelische Regierung entschied sich allerdings gegen eine Ausweitung der Offensive gegen die schiitische Hisbollah-Miliz im Libanon. Ministerpräsident Ehud Olmert hatte darüber mit mehreren Ministern beraten. Ranghohe Vertreter der Streitkräfte hätten sich für weitere Angriffe ausgesprochen, hieß es aus Regierungskreisen.
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Alt 28-07-2006, 08:46   #92
Auf Wunsch gelöscht
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Warum es noch kien "Krieg" ist

Vorrückende Panzer, Artilleriefeuer, Raketenangriffe, Verwundete, Tote und viele tausend Flüchtlinge - die Bilder aus dem Libanon und Israel zeigen einen Krieg. Oder ist es "nur" eine Nahost-Krise? Ein bewaffneter Konflikt? Die Wortwahl kann eine heikle Sache sein und fällt auch den Medien nicht einfach.

Von Fiete Stegers, tagesschau.de

Für Nutzerin "victoria" ist klar: "Die Menschen leiden unter einem Krieg" schreibt sie im Diskussionforum von tagesschau.de. Sie ist nicht die einzige, die so denkt. Viele Zuschauer, Hörer und Leser wundern sich deshalb, warum die deutschen Medien stattdessen von "kriegerischen Auseinandersetzungen", einer "Krise", "Militäroperationen" oder einfach nur dem "Nahost-Konflikt" sprechen. Während die Leitartikel in manchen deutschen Zeitungen klar vom Krieg sprechen, ist die Linie von Tagesschau,Tagesthemen und Nachtmagazin bisher zurückhaltend. "Wir wollen uns fern davon halten, dass wir in irgendeiner Form zu politischen Zwecken vereinnahmt werden", sagt Thomas Hinrichs, zweiter Chefredakteur von ARD-aktuell. Die engere Definition des Begriffs Krieg sei bisher nicht erfüllt.

Die Beteiligten selbst sind in ihrer Wortwahl nicht eindeutig: Während beispielsweise der stellvertretrende israelische Ministerpräsident Schimon Peres das gewaltsame Vorgehen gegen Hisbollah und Hamas mit den Worten "Israel hat diesen Krieg nicht angefangen" verteidigte, spricht das israelische Außenministerium auf seiner Website nur von einer "Anti-Terror-Kampagne" und "militärischen Maßnahmen". Offiziell hat Israel keinen Krieg erklärt.

Wem auch? Das klassische Kriegskonzept im Völkerrecht geht von einem Krieg zwischen den Armeen verschiedener Staaten aus. Doch die Hisbollah verfügt zwar über bewaffnete Kämpfer, ist aber definitiv kein Staat. Um einen Bürgerkrieg zwischen bewaffneten Gruppen innerhalb eines Landes handelt es sich aber auch nicht. Andererseits ist mit Israel eine reguläre Armee an den Kämpfen beteiligt - für einige Politikwissenschaftler ist das schon ausreichend, um von einem Krieg zu sprechen. Denn die wissenschaftliche Definition eines Krieges ist im Wandel: Während die Kämpfe zwischen den Armeen von Nationalstaaten immer seltener werden, schwelen "neue Kriege", wie sie Herfried Münkler bezeichnet. Damit meint der Berliner Professor Konflikte, die sich der klassischen Definition des Krieges entziehen, bei denen sich Rebellengruppen, Milizen, Söldner und andere irreguläre Kämpfer gegenüberstehen. Was als Freiheitskampf oder politische Auseinandersetzung beginne, werde oft genug zum Selbstzweck, der den Lebensunterhalt der Kämpfenden sichere, schreibt Münkler.

Eine Definition: Krieg erst ab 1000 Toten

Es mag zynisch klingen, aber ein wichtiges Kriterium ist auch das Ausmaß der Kämpfe: "Von einem Krieg wird im Falle bewaffneter Auseinandersetzungen in der Regel erst ab 1000 Toten pro Jahr gesprochen", fasst der Politikwissenschaftler Thorsten Bonacker eine gängige Definition zusammen. Inzwischen sind im Libanon, in Israel und im Gaza-Streifen seit Beginn der Eskalation schon mehrere hundert Menschen ums Leben gekommen - die meisten davon Zivilisten.

"Dass jemand mit dem Rechenschieber die Opfer zählt, gibt es bei der Tagesschau nicht", meint Hinrichs: "Das wäre zynisch - auch angesichts der Opferzahlen im Irak. Aber man muss die Sprache permanent überdenken." Möglich also, dass sich je nach Entwicklung auch die Wortwahl von Tagesschau und Tagesthemen anpasst, etwa, wenn ein weiteres Land verwickelt wird: "Sobald Syrien oder die libanesische Armee in den Konflikt eingreifen würde, würden auch wir in der Tagesschau von einem Krieg sprechen", sagt Thomas Hinrichs. Das sei nicht immer einfach zu entscheiden: So habe es den Fall gegeben, dass sich Hisbollah-Kämpfer auf einem Stützpunkt der regulären libanesischen Armee aufhielten.

Korrespondent: "Was hier läuft, ist Krieg"

Hundertprozentig einheitlich sind die Formulierungen in der Praxis dann auch nicht immer, wenn Reporter aus dem Kampfgebiet berichten. "Wenn da Katjuschas von der einen Seite und von der anderen Seite Kampfflugzeuge fliegen, ist die individuelle Erfahrung der Korrespondenten vor Ort sicherlich die eines Krieges", sagt Hinrichs. Wenn die Reporter in solchen Situationen das Wort Krieg in den Mund nähmen, könne dies dann aber auch nicht von Dritten politisch vereinnahmt werden.

"Was hier im Moment läuft, ist ein Krieg", meint so auch ARD-Korrespondent Patrick Leclerq gegenüber dem NDR-Medienmagazin Zapp. "Ich hab insgesamt jetzt, glaub' ich, sieben Kriege weltweit hinter mich gebracht. Das ist eine Kriegssituation hier und warum sollte ich dann erzählen es sei eine große Krise oder eine regionale Krise oder ein Brennpunkt oder ein Brandherd oder sonst irgendein Unfug?"
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Alt 28-07-2006, 15:37   #93
romko
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Im Krieg zwischen Israel und der Hisbollah droht die nächste Eskalation: Die Schiiten-Miliz hat zuletzt mit dem Einsatz iranischer Raketen gedroht, die bis Tel Aviv reichen. Die Selsal-2-Raketen können auch mit biologischen Gefechtsköpfen bestückt werden. Israel nimmt die Drohung ernst: Die Armee erhöhte die Alarmbereitschaft und Raketenabwehrsysteme wurden in Zentralisrael aktiviert. Gleichzeitig versucht Israel, mit massiven Luftschlägen die Abschussrampen der Hisbollah zu zerstören. (orf.at)

Biologische Gefechtsköpfe?! Ich hoffe nicht, dass es soweit kommt!!!
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Alt 29-07-2006, 20:04   #94
Dessi
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Eine lose Bekannte von mir arbeitet in Israel. Ich habe in ihr Gästebuch bei OpenBC gepostet, aber bislang keine Reaktion...werde wohl mal eine Mail schreiben
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Alt 30-07-2006, 17:42   #95
simplify
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nach dem massaker in kana, haben sich jetzt die christen mit den schiiten im libanon solidarisiert. wer sich noch an den letzten einmarsch der israelis in den libanon erinnert, da wurden die truppen von den christen als befreier gefeiert und die panzer mit blumen beworfen.

Die Bilder der toten Kinder aus Kana haben die Libanesen im Zorn vereint: Zu Tausenden gingen Christen und Schiiten heute gemeinsam auf die Straßen. Die Horrorszenen aus dem geschichtsträchtigen Ort haben die Hisbollah-Kritiker verstummen lassen.

http://www.spiegel.de/politik/auslan...429251,00.html

sollte der iran hinter der ganze sache stecken, so geht zumindest bisher wohl seine rechnung auf.
dazu noch das ultimatum der UNO, der iran solle innerhalb von 4 wochen die atomversuche einstellen, das dürfte ganz nach dem geschmack des iranischen presidenten sein.
der braucht die ölkarte nur mit worten spielen und schon dürfte der ölpreis gegen 100 $ laufen.
übrigens hat sich auch der venezulanische president chavaz auf die seite des iran gestellt und will ein ölembargo gegen den westen im fall des falles unterstützen.
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Alt 31-07-2006, 13:06   #96
romko
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Trotz der 48-stündigen Waffenpause hat Israel am Montag erneut einen Luftangriff auf Stellungen der Hisbollah im Südlibanon geflogen. Israel wolle verstärkt gegen die radikalislamische Miliz vorgehen, hatte der israelische Verteidigungsminister Perez zuvor gesagt. Die Armee werde die Operationen gegen die Hisbollah "ausweiten". Die Hisbollah stellte am Montag Bedingungen für eine Einstellung der Kampfhandlungen: Israel soll sich aus dem Libanon zurückziehen. (orf.at)

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Alt 31-07-2006, 13:30   #97
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ruhe gibt es dort erst, wenn die usa es wollen
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Alt 31-07-2006, 18:00   #98
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Und im Fernsehen habe ich gesehen, wie israelische Friedensdemonstranten von den eigenen Leuten angegriffen wurden

Da hat Israel sich ebenfalls an den USA orientiert: Wer sich gegen den Krieg stellt, gilt als unpatriotisch und als Verräter. Wenn ein Land Kritik aus den eigenen Reihen nicht vertragen kann, dann stinkt gewaltig etwas zum Himmel.
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Alt 01-08-2006, 10:51   #99
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Die Schiiten-Miliz Hisbollah und die israelische Armee liefern einander seit Dienstagfrüh noch heftigere Gefechte. Israel beschloss eine Ausweitung der Bodenoffensive. Zugleich steigen die Spannungen mit Syrien: Israels Luftwaffe greift vermehrt Ziele nahe der syrischen Grenze an. Und Syriens Präsident Assad, der die Hisbollah unterstützt, versetzte die Armee in erhöhte Alarmbereitschaft. (orf.at)
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Alt 01-08-2006, 11:41   #100
OMI
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Lasst uns hoffen, dass es keine Ausweitung auf Syrien gibt ... dann droht ein Flächenbrand ungeahnten Ausmaßes...
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Schöne Grüße
OMI
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Alt 02-08-2006, 17:44   #101
OMI
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02.08.06 17:44
Hisbollah feuert mehr Raketen denn je


Die Hisbollah gibt nicht nach: Trotz wochenlanger israelischer Angriffe hat die Miliz am Mittwoch eine Rekordzahl an Raketen abgefeuert. Indes rüttelt die Politik in Deutschland am großen Tabu: In der SPD wird eine Stationierung deutscher Soldaten in Nahost unter bestimmten Bedingungen für möglich gehalten.

...

http://www.handelsblatt.com/politik/...e/2687946.html
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Schöne Grüße
OMI
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Alt 06-08-2006, 06:33   #102
Morillo
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Ein Grund mehr diese Brut den gar auszumachen ...

ich verstehe nicht warum Israel so zögerlich vorgeht.... Also ich hätte eine komplette Invasion gemacht.

d.h. mit äußerster Härte in Libanon einmarschieren und die ganzen Hisbolah Kämpfer ertsmal vernichtend schlagen.

Wenn man sieht wieviele Raketen die Hisbolah haben - war der Krieh unausweichlich.

Wer das nicht sieht - ist ein heuchler und ist konform mit dieser Bande. Ich denke das viele die Juden hassen - das Thema hatte ich letztens in einer Münchner gesprächsrunde.

Mein Gott - was mir da erzählt wurde... Judenhass ist in Deutschland größer als man denkt.

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Atomstrom !!! NEIN DANKE
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Alt 06-08-2006, 11:49   #103
romko
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Zitat:
Original geschrieben von Morillo

Mein Gott - was mir da erzählt wurde... Judenhass ist in Deutschland größer als man denkt.
Konnten sie dir auch erzählen warum sie so denken?
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romko ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 06-08-2006, 14:38   #104
simplify
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das ganze führt wohl weit zurück


Zitat:
Die theologische Begründung der "jüdischen Knechtschaft"
Die Lehre von der jüdischen Kammerknechtschaft führt zurück bis in die frühe Kirchenväterzeit. Schon Tertullian (ca. 150 - 222/23) hat die beiden Stämme, die sich nach 1. Buch Mose 25,23 in Rebekkas Leib stießen, mit Juden und Christen identifiziert: "und der Ältere wird dem Jüngeren dienen", wie die Vulgata übersetzt. Schon Paulus sah hier nach Römer 9,12 eine Bevorzugung der Heiden gegenüber den Juden. Vor allem über Augustin ist diese Deutung der Genesisprophezeiung in der Kirche rezipiert worden.
Abb. 2: Der deutsche Kaiser Heinrich VII. und die Juden. Miniatur im "Codex Trevirensis", Trier, bis 1354. Koblenz, Landeshauptarchiv, Balduineum 1, bestimmt 1 C, Nr. 1, folio 24 recto

Ohne Zweifel ist die Deutung eines zugungsten Jakob-Israels gegebenen Gotteswortes gegen die Juden eine verhängnisvoll-tragische Frucht christlicher Exegese, geradezu eine Umkehrung des Gemeinten: der in 1. Buch Mose 25,23 angesprochene Vorrang Jakobs und seiner Nachkommen, d. h. der "Söhne Israels" und später der Juden, vor Esau diente hier der Kirche zur Begründung jüdischer Knechtschaft unter Christen. Dadurch wurde im ganzen Abendland ein jahrhundertelang anhaltender minderer Rechtsstatus der Juden begründet, der erst mit der sog. Emanzipation im 19. Jahrhundert aufgehoben wurde.
Dieser Begriff paßt hier genau, heißt doch "emancipare" im Ursinn: aus dem juristischen Eigentumsrecht (hier: des Kaisers) entlassen.

Die besondere Beziehung zwischen den Juden und dem Kaiser ist vielleicht am eindruckvollsten in der Bestätigung ihres Gesetzes durch Heinrich VII. 1312 in Rom dargestellt, wohl seine erste Amtshandlung als Kaiser nach der gerade vollzogenen Krönung (s. Abb. 2).
http://www.uni-muenster.de/Rektorat/...er/FBokt99.htm
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Alt 09-08-2006, 12:27   #105
Dessi
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Antisemitismus ist schrecklich und gefährlich, und dass er immer noch so verbreitet ist, schockiert mich oft.

Allerdings (ich wiederhole mich) hat Kritik am Vorgehen des Staates Israel gegen den Libanon nicht zwangsläufig mit Antisemitismus zu tun!!

Gerade war ich wieder entsetzt, als ich folgendes bei web.de las:

"Die israelische Luftwaffe flog zum Auftakt der fünften Kriegswoche mehr als 100 nächtliche Angriffe auf Ziele im Libanon. Nach Armeeangaben wurden vor allem Gebäude angegriffen, die von der radikal-islamischen Hisbollah-Miliz als Unterschlupf oder Kommandoposten benutzt wurden. Außerdem habe die Luftwaffe vier Raketenstellungen der Schiiten-Miliz zerstört. Erstmals griff Israel am frühen Mittwochmorgen ein palästinensisches Flüchtlingslager im Süden des Libanon an. Dabei starben nach Angaben der libanesischen Polizei mindestens zwei Menschen." (Quelle: web.de)

Ein FLÜCHTLINGSLAGER!!!! Was soll so ein Sch**?
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