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Alt 09-08-2006, 12:43   #106
simplify
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stimmt dessi, man versteht das ganze einfach nicht mehr

es bestätigt sich nun leider meine befürchtung, dass iran und syrien gewinner dieses konfliktes sind. in der arabischen welt sind die beiden jetzt die wortführer und die "grossen" dieser welt geben sich bei den syrern die klinke in die hand.

ich fürchte, die iraner werden auch viel verständnis jetzt für ihre atompolitik erfahren. denn klar ist doch, wer atomwaffen besitzt, der wird nicht so schnell von israelis o. amerikanern zerbombt.

den schaden haben wie immer die, die eigentlich nichts mit dem ganzen zu tun haben. kinder, alte und zivilisten. natürlich auf beiden seiten!!!
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Alt 09-08-2006, 18:38   #107
Benjamin
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In diesem Artikel wird eine sehr interessante Erklärung für die (tatsächliche?) Zielsetzung Israels hinsichtlich Libanon/Iran geboten, zusammen mit einer Zeitperspektive für US-Pläne hinsichtlich Iran. Sehr interessant!
Die Quelle:
http://www.traderboersenboard.de/sho...516#post254516
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Alt 09-08-2006, 22:44   #108
simplify
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leider ist es oft so, dass man sich zwar ein ziel gibt, das gegenüber aber ein ganz anderes ziel verfolgt.

die usa sind eigentlich bekannt, führend im punkt psychologie zu sein. mich wundert, dass im jetzigen fall einfach mit der plumpen holzhammer methode agiert wird.
der waffengang der israelis dürfte nur bei glaubensgenossen auf zustimmung stossen, syrien u. iran können sich derweil die hände reiben.
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Alt 11-08-2006, 13:42   #109
simplify
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geschäftstüchtigkeit kann man den israelis nicht absprechen. bei ebay verkaufen sie jetzt die reste von eingschlagenen katyusha-raketen

http://cgi.ebay.de/Katyusha-rocket-s...QQcmdZViewItem
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Alt 12-08-2006, 18:14   #110
Morillo
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Also glaubt Ihr das wirklich was Ihr da schreibt ?
Es wir schon fast gejubelt wenn wieder ein paar Juden sterben... irgendwie scheint mir das ganze doch etwas antisemitisches zu haben.

Wenn die depperten Terroristen Hisbola 200 raketen auf zivilisten feuern wird schon weg geschaut - jedoch werden Zivilisten in Libanon getroffe zeigt man auf Israel und schreit: DIE BÖSEN JUDEN BRINGEN SCHON WIEDER ARME ZIVILISTEN UM

Jedoch verstecken sich ja die feigen Hisbolakämpfer hinter Zivbilisten - was man von der israelischen Armee nicht behaupten kann.

Euere Posting über die bösen Israelis könnt Ihr lange schreib - mit jedem Posting wird meine Symaptesie für die Israelis mehr und mehr,

vernichtet diese feige Terrorpack-
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Alt 12-08-2006, 18:15   #111
Morillo
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Zitat:
Original geschrieben von simplify
geschäftstüchtigkeit kann man den israelis nicht absprechen. bei ebay verkaufen sie jetzt die reste von eingschlagenen katyusha-raketen

http://cgi.ebay.de/Katyusha-rocket-s...QQcmdZViewItem
Hat wieder einen antisemitischen beigschmack - der BÖSE JUDE MACHT ALLES ZU GELD

Tja.... Ohne Worte
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Alt 12-08-2006, 18:25   #112
romko
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Zitat:
Original geschrieben von Morillo
Also glaubt Ihr das wirklich was Ihr da schreibt ?
Es wir schon fast gejubelt wenn wieder ein paar Juden sterben...
Ich glaube Du hast einen Verfolgungswahn ...
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Alt 16-08-2006, 09:01   #113
Dessi
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@Morillo: Hm, ich glaube, Du hast da was missverstanden. Ich bedauere diesen Krieg, und es macht mich wütend, wenn Zivilisten sterben. Die HIsbollah sind natürlich feige Terroristen, bestreitet ja keiner, mich wundert nur, dass die Israelis ihnen jetzt nacheifern.

Übrigens: Was ist Symaptesie?


Assad-Rede
Steinmeier geißelt „Widerstandsrhetorik“
Der deutsche Außenminister begründet die Absage seiner Damaskus-Visite, will aber den Kontakt nicht dauerhaft abbrechen. Der syrische Staatschef hat Israel zuvor als "Feind" bezeichnet.

...

Quelle: Die Welt - http://www.welt.de/politik/article23...srhetorik.html

Geändert von Dessi (16-08-2006 um 09:06 Uhr)
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Alt 20-08-2006, 19:25   #114
Benjamin
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Also, hier mal ein anderer Aspekt zum Thema Libanon: Die Rolle der Vereinten Nationen, also der UN.

Meine These lautet: Die UN ist im ganzen Nahen Osten auf dem Wege des Scheiterns und wird dort als machtvoll handelnde Institution in 2007 von den USA abgelöst werden.

Die Schwäche der UN zeigte sich bereits in dem ewig langen Schweigen nach Beginn der Angriffe im Libanon. Wochenlang flogen israelische Bomber Angriffe, bis sich die Leute in der UN endlich auf eine Resolution einigen konnten. Das hat Vertrauen gekostet und muss als Indiz dafür gewertet werden, dass das Gewicht der UN in der internationalen Politik erheblich abgenommen hat.

Die Schwäche der UN wird sich nun fortsetzen bei dem Versuch, ihrer eigene UN-Resolution nun auch mit UN-Bodentruppen ("Blauhelmen") Zähne zu verleihen. Diese Aktion wird nämlich fehlschlagen! Daran habe ich keine Zweifel mehr.

Der Grund:

Es gibt nicht wirklich den festen Willen aller Beteiligten zur Erreichung des Zieles. Die Beteiligten entsenden Truppen, weil sie schlecht Nein sagen können, nicht, weil sie wirklich (also belastbar) hinter dem Truppenauftrag stehen. Jede Regierung wünscht sich, dass der Krug (hinsichtlich Menschenleben, finanzieller Kosten und beschädigte Geschäftsverbindungen mit arabischen Geschäftspartnern) an ihr möglichst vorbeigeht, dass die eigenen Soldaten nicht leiden müssen, und dass die anderen Länder doch bitte schön die Arbeit machen.

Die nahe liegenen Folgen:

Das Mandat dürfte kollabieren, sobald es ernst wird. Dann wird der öffentliche Druck wachsen und jede Regierung wird über kurz oder lang nur noch die eigenen Leute rausholen wollen.

Die Komandostruktur der "Blauhelme" dürfte sehr schwach sein. Um so ein Sammelsurium von Truppen aus verschiedensten Staaten mit unterschiedlichen Sprachen, Schriften, Umgangsformen und Traditionen zu organisieren und zu führen bräuchte es eine sehr lange Vorbereitungszeit und gemeinsame Übungen. Das alles gibt es hier nicht. Da wird improvisiert werden müssen und sehr arbeitsteilig vorgegangen werden. Die Truppe wird kaum wissen, wieviele Hände sie hat, geschweige denn, was die jeweils gerade machen. Das ist hoffnungslos.

Diese UN-Aktion wird also absehbar scheitern.

Die ferner liegenden Folgen:

Wenn die UN scheitert, blickt man auf die USA, um die Situation voranzubringen. Die USA werden förmlich von den westlichen Staaten gerufen werden.

Die USA wird also als der einzige Staat antreten, der Willens und in der Lage ist, hier direkt einzugreifen und Veränderungen auch durchzusetzen. Und alle übrigen westlichen Staaten werden das anerkennen. Das bedeutet, dass der Bock zum Gärtner gemacht wird! Die Bush-Regierung will seit langem im Nahen Osten eine neue Ordnung. Sie werden die Hisbollah in einem Atemzug mit dem Iran nennen: Frieden kommt dann und nur dann, wenn im Namen von Terrorismusbekämpfung und Frieden der Iran von den USA angegriffen werden wird. Und da wird keine UN dagegen angehen (können und wollen). Klar, die Diplomaten werden sich laufend treffen und belanglose Warnungen, Mahnungen und sonstige Sprechblasen in die Mikrophone abgeben, aber sie werden nichts zustande bringen. Alle übrigen Staaten werden sich zurückhalten, graue Maus spielen wollen, jede kleinste Äußerung wird mit zig anderen Staaten erst abgesprochen werden, bevor man sie ausspricht.

Erst lange nach den Bombenangriffen der USA auf Iran, nachdem alles vorbei sein wird, wird die UN geflissentlich irgendwelche Hilfsprogramme starten wollen, für die dann auch wieder kein Land Geld gibt.

Es ist ein Trauerspiel!

Der Gang der Dinge geht dahin, dass die USA die Weltpolitik wie eine Hegemonialmacht bestimmen und den Iran vermutlich etwa April/Mai 2007 angreifen werden. Und obwohl praktisch kaum ein anderer Staat das will, wird nichts wirkungsvolles geschehen, um das zu verhindern:
- Die westlichen Länder werden die Supermacht USA als Verbündete nicht ersthaft bedrängen wollen.
- Die Länder mit islamischer Bevölkerungsmehrheit sind in so viele Untergruppen zergliedert, die untereinander beträchtliche Differenzen austragen, dass von dort eine effiziente gemeinsame Strategie - und deren Umsetzung - vollständig undenkbar ist - trotz all der Ölmilliarden. Beispiel: Saudi Arabien als Unterstützer der Sunniten hat sich gerade erst für 15 Milliarden Euro etliche Kampfjets mit Bewaffnung und Wartungsservice gekauft. Gegen wen sollen die wohl kämpfen? Ich tippe auf ein saudisches Schutzbedürfnis gegenüber dem Iran, der bekanntlich die Schiiten stützt. Diese beiden Gruppen haben im Irak seit längerem bereits Bombenanschläge gegeneinander durchgeführt. Also: Hoffnungslos, aus dem arabischen Lager irgendeine effektive Intervention im Nahost-Konflikt zu erwarten.

Es bleibt wirklich nur die USA übrig, um wirkungsvoll (besser: machtvoll) zu handeln. Und wenn die typische Geschichte (von Aufstieg und Niedergang von Hegemonialmächten) sich als Grundmuster auch hier wiederholt, dann werden die USA tatsächlich diesen Krieg gegen den Iran führen und gewinnen. Die Rohstoffquellen im Nahen Osten (Öl und Gas) sollen und werden über das übliche privatkapitalistische System mittels Angebot und Nachfrage zu niedrigen Preisen ihre Rohstoffe reichlich auf den Markt werfen. Ich bin der Überzeugung, dass dies das tatsächliche Kriegsziel der USA sein wird. Diese ganze Terrorbekämpfung ist zwar einerseits real, weil es die Anschläge ja wirklich gibt, aber sie ist zum größeren Anteil imaginär, weil die Terrorbedrohung mit guter normaler geheimdienstlicher und polizeilicher Arbeit ausreichend eingedämmt werden könnte, wie man anderen Verbrechen ja auch entgegentritt. Die Schäden z. B. durch Wirtschaftsbetrug oder Alkohol am Steuer dürften volkswirtschaftlich ein mehrfaches (!) ausmachen gegenüber dem, was da durch irgendwelche Terroranschläge je im Westen zu Schaden kam. Wir haben größere Probleme auf ganz "banalen" Schauplätzen.

Diese unlogische Unverhältnismäßigkeit sowohl bei den Israelis im Libanon als auch vor allem bei den USA hinsichtlich der Terrorbedrohung deutet doch sehr deutlich an, dass es darum gar nicht geht. Es geht tatsächlich um die Beseitigung der islamistischen Dominanz auf die Entscheidungen von Regierenden und Geschäftspartnern, um eine Trennung von Islam und Geschäft, um die Einführung üblicher privatkapitalischer Regelwerke im Nahen Osten, vor allem im Iran und Irak als bedeutende Rohstoffquellen.

Das will die USA - und das wollen, wenn sie ehrlich sind, auch alle übrigen westlichen Staaten. Und daher leisten sie all dieser verrrückten Unverhältnismäßgkeit gegenüber keinen Widerstand. Sie wollen einfach als Trittbrettfahrer später den Nutzen hinsichtlich der Rohstoffquellen mit nutzen, ohne vorher viel Aufwand dafür getrieben zu haben. Sie schieben die Verantwortung ab, weil sie riskant und mühsam ist. Sie werden also den Teufel tun und gerade eben nicht ihren Kopf all zu weit aus dem Fenster lehnen wollen. Sollen die USA es doch richten....

Geändert von Benjamin (20-08-2006 um 19:58 Uhr)
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Alt 15-09-2006, 12:36   #115
Tester32
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Zitat:
Original geschrieben von Tester32
Das war mit Sicherheit Schlamperei. In komplexen dynamischen Organisationen gibt es nun mal immer Kommunikationsprobleme. Irgendwo stand jemand auf dem Schlauch und dort versickerten die ständigen Meldungen. Ich verstehe bloß nicht, warum die Besatzung des UN-Wachposten nicht gesehen hat, daß ihre Nachricht an den israelischen Verbindungsoffozier irgendwo versickert? Über Tote spricht man zwar nicht schlecht, aber man kann doch nicht so blöd sein!
Ich hatte recht in meiner Einschätzung, das Problem lag an der Karte. Deswegen hätten auch noch so viele Meldungen nichts gebracht. Und zum Weglaufen waren die Jungs wohl nicht intelligent genug. Trotzdem schade, waren auch Menschen.



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Alt 15-09-2006, 13:17   #116
Auf Wunsch gelöscht
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Danke Tester,

Ich hatte ja auch ähnliches vermutet. Aber es gibt ja genug Leute, die solchen Ereignissen unter allen Umständen absicht unterstellen wollen.
Wenn man also schon vorher aufgrund von anti und sympathie den guten und den bösen deklariert hat, fällt es natürlich auch einfach eine Behauptung für solche Ereignisse aufzustellen.
Also nochmal Danke für diesen Beitrag!
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Alt 15-09-2006, 13:33   #117
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Deutsche Truppen sind unentbehrlich

Der frühere israelische Botschafter in Deutschland, Avi Primor, hat sich dezidiert für eine Beteiligung deutscher Soldaten an einer internationalen Friedenstruppe ausgesprochen. "Ich halte das für unentbehrlich", sagte er im Interview mit den Tagesthemen. Es müsse sich bei der Friedenstruppe um eine robuste, kampfbereite Truppe handeln. Die Führung solle bei Frankreich liegen, weil die Franzosen ein "echtes Interesse am Libanon" hätten und außerdem über Soldaten verfügten, die in vielen internationale Einsätzen in aller Welt Erfahrungen gemacht hätten. Die französische Regierung befinde sich aber in einer schwierigen innenpolitischen Lage und brauche daher Unterstützung. "Die einzige Unterstützung, die für die Franzosen wertvoll ist, ist die deutsche", sagte Primor.

Deutsche Truppen könnten im Nordlibanon stehen

Er glaube nicht, dass deutsche Soldaten an der Grenze zwischen Israel und dem Libanon stationiert werden sollten, da es "aus Versehen zu Reibereien kommen" könne. "Und das", so Primor weiter, "sollte man heute zwischen israelischen und deutschen Soldaten noch vermeiden." Deutsche Truppen könnten aber logistische Unterstützung leisten. Er könne sich auch vorstellen, dass deutsche Soldaten im Norden des Libanon an der Grenze zu Syrien stationiert würden, um zu verhindern, dass die Hisbollah von dort Waffennachschub erhalte.
"Wir haben Fehler gemacht"

Primor räumte in dem Interview außerdem ein, dass Israel militärische Fehler gemacht habe. "Ich halte es für einen Fehler, dass wir die Infrastruktur des libanesischen Staates zerstört haben", so Primor. Es sei falsch gewesen, den Kampf der Luftwaffe zu überlassen und die Bodentruppen erst spät einzusetzen. "Einen Krieg gewinnt man nicht aus der Luft", so Primor. Er rechne damit, dass es nur noch "ein paar Tage" dauere, bis eine internationale Friedenstruppe stationiert würde. Diese Truppe könne dann die Macht im Südlibanon übernehmen und sie später an die libanesische Regierung zurückgeben. Dann erst könnten die eigentlichen Verhandlungen beginnen.
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Alt 19-10-2006, 10:15   #118
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Erstmals seit dem Abzug aus dem Gaza-Streifen vor gut einem Jahr haben die israelischen Streitkräfte wieder Stellung an der Grenze des Autonomiegebiets zu Ägypten bezogen. Einheiten bestetzten am Mittwoch in der Früh ein Gebiet bei Rafah, in dem auch der zumeist geschlossene Grenzübergang ins Nachbarland liegt. Zwei Hamas-Aktivisten wurden erschossen.

Die Hamas erklärte, einer der Getöteten sei ein ranghoher Aktivist gewesen, der auch an der Entführung des israelischen Soldaten Gilad Shalit Ende Juni beteiligt gewesen sei. Dessen Verschleppung hat zahlreiche Militäraktionen ausgelöst. Ziel der jüngsten Operation im südlichen Gaza-Streifen war nach israelischen Angaben die Suche nach Tunneln, durch die Waffen aus Ägypten ins Autonomiegebiet geschmuggelt werden könnten. Nach palästinensischen Angaben durchsuchten Soldaten Häuser entlang der Grenze, Bulldozer ebneten Ackerland ein.

Am späten Dienstagabend waren die Streitkräfte bereits gegen Hamas-Aktivisten im Norden des Gazastreifens vorgegangen. Bei einem Feuergefecht nahe des Flüchtlingslagers Jebaliya wurden nach palästinensischen Angaben zwei Männer erschossen. Die israelischen Streitkräfte erklärten dagegen, sie hätten lediglich einen Palästinenser getötet.

Der palästinensische Präsident Abbas bemühte sich derweil weiter um die Bildung einer neuen palästinensischen Regierung. Vor Journalisten schlug er am Dienstagabend ein Kabinett aus Technokraten anstatt aus Politikern vor. Er werde dies aber nicht ohne die Zustimmung der Hamas durchsetzen, sagte Abbas. Die Hamas-Regierung erklärte, am Plan einer Einheitsregierung aus Hamas und der Fatah-Bewegung von Abbas festzuhalten. Die radikalislamische Organisation führt seit März die palästinensische Regierung, ist jedoch international isoliert. Die Bildung einer Regierung der nationalen Einheit scheiterte bislang an der Weigerung der Hamas, Israel anzuerkennen.
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Alt 30-10-2006, 18:45   #119
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Wenn nicht alle Stricke reissen, wird Ehud Olmert schon nächste Woche mit einer bequemen Mehrheit von 78 Mandaten in der Knesset regieren können. Bewirkt hat dies Avigdor Liebermans Eintritt in die Koalition. Der Arbeitspartei unter Amir Peretz bleibt wahrscheinlich nichts anderes übrig, als in den bitteren Apfel zu beissen und in der Regierung zu bleiben.

Von Jacques Ungar

Die Arbeitspartei droht: Wir werden Lieberman nicht akzeptieren» – «Aus der Umgebung von Amir Peretz: Lieberman kommt rein, wir gehen raus» – «Peretz: Njet zu Lieberman». Das sind nur drei Beispiele von Schlagzeilen der letzten Wochen aus israelischen Zeitungen, die sich mit dem «unbeugsamen und lautstarken» Widerstand der Israelischen Arbeitspartei (IAP, 19 Mandate) und ihres Chefs, des Verteidigungsministers Amir Peretz, gegen den Zuzug von Avigdor Lieberman mit seiner Partei Israel Beiteinu elf Mandate) zur Koalition von Premierminister Ehud Olmert befassten.

Kompromisse werden gesucht

Das löwenstarke Gebrüll der IAP und ihres Chefs gegen den Eintritt Liebermans in die Regierung scheint sich jetzt zu einem kläglichen Miauen zu reduziert zu haben. Angesichts seiner prekären parteiinternen Lage – Umfragen dieser Tage unter IAP-Mitgliedern sehen in der Frage nach dem idealen Parteichef erstmals seit langer Zeit Ehud Barak vor Peretz – sucht Peretz ganz offensichtlich nach einer Leiter, auf welcher er nun von dem hohen Ast wieder hinabklettern kann, auf den er sich in einem Moment hinaufgeschwungen hatte, in dem der Koalitionsbeitritt Liebermans noch nicht viel mehr als einer der vielen politischen Versuchsballone Ehud Olmerts war. In seinem offenbar unbändigen Bestreben, die Koalitionsbasis zu verbreitern, offerierte der Premierminister seinem Verteidigungsminister einige Bonbons, um die bittere Pille des Wechsels Liebermans von der Oppositionsbank in die Regierungsrunde zu versüssen. So soll die gesellschaftlich orientierte IAP die Verantwortung für den arabischen Sektor Israels erhalten, und Amir Peretz wird endlich einen Vizeverteidigungsminister ernennen dürfen. Diesem wird es in erster Linie obliegen, seinem in militärischen Angelegenheiten unerfahrenen Chef fachlich unter die Arme zu greifen.

Peretz seinerseits geizte auch nicht mit grosszügigen Gesten, liess er doch durchblicken, dass er vorerst von seiner Absicht abrücken wolle, unbewilligte Aussenposten in der Westbank räumen zu lassen. Das Einzige, was von diesem vor einiger Zeit mit Pauken und Trompeten verkündeten Plan jetzt noch übrig bleibt, ist die Fortsetzung des Dialogs mit den Siedlern und das Einreissen von einer paar Häusern, die in Aussenposten auf privatem palästinensischen Boden errichtet worden sind. Mit diesem Krebsgang erleichtert Peretz seinem baldigen Ministerkollegen Lieberman den Eintritt in die Koalition, will Israel Beiteinu doch nichts von der Räumung von Aussenposten wissen, die für Lieberman und seine Leute alle legal und rechtens sind. Der noch zu Zeiten Ariel Sharons erarbeitete Sasson-Bericht, der von über hundert unbewilligten Aussenposten spricht, die es zu räumen gelte, setzt immer mehr Staub an.

Und wenn wir schon bei den Siedlungen sind: Laut «Haaretz» enthüllt eine innerhalb von zwei Jahren vom israelischen Verteidigungsestablishment durchgeführte geheime Untersuchung, dass in Dutzenden von Siedlungen die illegale Bautätigkeit systematisch vorangetrieben wird und in vielen Fällen auch palästinensischen Privatbesitz involviert. Sowohl der jetzige Verteidigungsminister Peretz als auch sein Vorgänger Shaul Mofaz sind mit der Studie konfrontiert worden, zogen es jedoch vor, die betreffende Information nicht zu veröffentlichen. Laut «Haaretz» mussten verschiedene an der Untersuchung beteiligte Personen eine Geheimhaltungsverpflichtung unterschreiben. Mit der Studie vertraute Kreise sprechen von «politischem und diplomatischem Dynamit». Dabei denken sie in erster Linie wohl an die zu erwartenden kritischen Reaktionen aus den USA, hat Sharon vor über drei Jahren George W. Bush doch die Einfrierung der Bautätigkeit in den Gebieten in die Hand versprochen.

Konflikte sind vorprogrammiert

Kehren wir zurück zum politischen Stehaufmännchen Avigdor Lieberman. Wenn das Kabinett, was zu erwarten ist, am Sonntag oder Montag dem Eintritt des rechtsnationalen, ausgesprochen antiarabisch eingestellten Liebermans in die Regierung zustimmt, wird der altneue Minister nicht nur stellvertretender Premier werden, sondern auch für die «Behandlung der strategi-schen Bedrohungen Israels» verantwortlich zeichnen. Dieser Job, in dessen Zentrum die Ausarbeitung möglicher Antworten Israels auf die iranische Atomrüstung steht, passt zwar bestens zum martialischen Gehabe dieses Mannes, doch beschneidet sie gleichzeitig den Aktionsradius von Amir Peretz, aber auch von Aussenministerin Tzippi Livni, die sich in einem Radiointerview am Mittwoch klar zugunsten der Einsitznahme Liebermans in der Kabinettsrunde aussprach. Obwohl Olmert sich mit diesem Schachzug eine auf dem Papier solide Mehrheit von 78 der insgesamt 120 Mandate schafft, sind Unruhen in der IAP ebenso vorprogrammiert wie ständiges Gezanke in der Regierung. Der erste Test wird die Sitzung der IAP-Zentrale vom Sonntag sein, die unter Umständen den Wunsch der Parteispitze nicht absegnen wird, Lieberman zum Minister zu krönen.

Man muss sich also fragen, warum Olmert zum Schluss gelangt ist, ohne Israel Beiteinu nicht regieren zu können. Im Vordergrund stehen offenbar weniger langfristige Überlegungen als so prosaische Dinge wie die Sicherung einer Mehrheit für die Abstimmung über den Staatshaushalt 2007, die bei der jetzigen Konstellation in der Knesset angesichts der Opposition nicht weniger IAP-Abgeordneter gegen das ihrer Meinung nach antisoziale Budget nicht unbedingt gesichert wäre. Dann kann Olmert bei dem klaren politischen Rechtsrutsch, den der Beitritt Liebermans darstellt, die im Wahlkampf und nach seinem Amtsantritt prahlerisch verkündeten Pläne für einen Rückzug aus Teilen der Westbank «mit Rücksicht auf den Koalitionsfrieden» in eine noch tiefere Schublade verstauen und auf eine noch längere Bank schieben, als er das ohnehin schon tut. Schliesslich würde es Ehud Olmert mit dem Koalitionsbeitritt von Israel Beiteinu gelingen, Binyamin Netanyahu und den Likud mit seinen kümmerlichen zwölf Knessetsitzen auf absehbare Zeit zum einflusslosen Oppositionsdasein zu degradieren. Medienberichten zufolge hatte Netanyahu in den letzten Wochen Fühler in Richtung Olmert ausgestreckt, um die Möglichkeiten und Bedingungen für einen Koalitionsbeitritt auszuloten. Wenn sich nicht im letzten Moment noch Unvorhergesehenes ereignet, wird Ehud Olmert schon nächste Woche mit 78 Mandaten im Rücken regieren können. Dass ausgerechnet ein Avigdor Lieberman ihm dies ermöglicht, hat unter israelischen Arabern, aber auch in der arabischen Nachbarschaft, zynische bis feindselige Reaktionen ausgelöst, doch das kümmert Olmert kaum.

Erneute Unruhen in Gaza?

Dabei sollte Israel sich sehr wohl über die Entwicklung im Gazastreifen Gedanken machen. An dieser Stelle wurde bereits mehrere Male darauf aufmerksam gemacht, dass Israel und die Palästinenser ohne drastische Änderung der Situation im Eilzugstempo auf eine grosse Militärkonfrontation hinmarschieren. Immer noch beschiessen Terroristen fast täglich die Stadt Sderot und den westlichen Negev mit Kassem-Raketen, und nach Angaben von Generalstabschef Dan Halutz haben die Palästinenser in der Gegend von Rafah an der Grenze zu Ägypten «Hunderte von je rund anderthalb Kilometern langen Tunnels» gegraben, um den Waffenschmuggel auch dann fortsetzen zu können, wenn die ägyptischen Sicherheitskräfte versuchen sollten, diesen an der Oberfläche einzudämmen. Sollten die Ägypter den Schmuggel nicht unter Kontrolle bringen, würde sich Israel laut Halutz ernsthaft mit dem Gedanken tragen, in dem nach dem Abzug aus dem Gazastreifen geräumten sogenannten Philadelphi-Streifens entlang der Grenze wieder eine militärische Präsenz einzurichten. Verteidigungsminister Amir Peretz beschwichtige nach dieser Äusserung und meinte, Israel denke nicht daran, den Gazastreifen wieder zu besetzen. Zwei Bemerkungen, die einander, wenn man es genau nimmt, nicht widersprechen müssen. Es wäre daher zu empfehlen, sich auf eher unruhige Zeiten rund um den Gazastreifen einzurichten.
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Alt 01-11-2006, 08:49   #120
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Die radikal-muslimische Hisbollah-Miliz führt nach eigenen Angaben Gespräche mit Israel über einen Gefangenenaustausch. Dabei soll es auch um die beiden israelischen Soldaten gehen, deren Entführung die Libanon-Eskalation im Sommer ausgelöst hatte.

...

http://www.spiegel.de/politik/auslan...-a-445819.html
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