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Alt 07-12-2004, 10:37   #1
stronzzo
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Pro und Contra Discount Zertifikate

Mich würde mal interessieren, was ihr von Discount-Zertifikaten haltet. Ist doch bestimmt für den konservativen Anleger eine Alternative z.zt. bei dieser Schaukelbörse.
Ich jedenfalls habe mir mal ein Disc.-Zert. von Altana, Basf, SAP und Nokia mit Laufzeit 12/05 ins Depot gelegt.
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Das Glück zwinkert oft nur mit einem Auge. Gruß Stronzzo
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Alt 08-02-2006, 09:31   #2
stronzzo
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Lohnen sich Diskount-Aktien?

Discount-Aktien sind eine gute Sache für Leute, die Aktien erwerben wollen, das Auf und Ab der Kurse aber gern in Grenzen halten wollen. Im Prinzip sind Discountaktien so etwas wie eine Wette auf die Zukunft: Ob sich das Geschäft mehr für die Bank oder den Kunden lohnt, entscheidet sich erst am vereinbarten Stichtag, der ist meist ein Jahr später- wegen der Steuerfreiheit von Spekulationsgewinnen.

So funktionieren Discountaktien: Die Bank bietet mehrere Aktien eines Unternehmens zu einem Preis, der in der Regel ein paar Euro unter dem aktuellen Kurswert der Papiere liegt. Und daher kommt auch der Name: Discount-Aktien oder Discount-Zertifikate, manchmal auch Diskont-Aktien genannt. Es ist wie im Supermarkt: die fünf Aktien gibt es etwas billiger, dafür erst in einem Jahr. Im Gegensatz zum Optionsschein steht beim Discount-Zertifikat der Verkaufspreis von vornherein fest: 1.000 Euro gibt es in unserem Beispiel, obwohl die fünf Aktien im Moment nur 800 Euro wert und der Käufer für das Anrechtspapier auf die fünf Aktien nur 750 Euro zahlen muss.

Oder anders angedrückt: Die Bank bietet in unserem Beispiel 5 Aktien für zusammen 750 Euro, der aktuelle Kurswert dieser Aktien läge bei 800 Euro, die 50 Mark Differenz sind der Discount.

Wer Discount-Aktien kauft, kann das am Schalter tun, per Telefon oder Internet, das Zertifikat wird wie eine Aktie ins eigene Depot gebucht. Der Käufer erhält unter einer eigenen Wertpapier-Kenn-Nummer ein Zertifikat der Bank. Die verpflichtet sich zum Stichtag entweder die fünf Original-Aktien an den Kunden auszugeben - oder aber stattdessen einen bestimmten Geldbetrag, in unserem Fall 1000 Euro.

Wie sich das Geschäft rechnet, das hängt vom Kursverlauf der Aktie in den 12 Monaten nach dem Kauf ab. Die Bank hat wie bei einer Wette darauf gesetzt, dass die Aktien an der Börse zusammen auf mehr als 1.000 Euro steigen.

Kommt die Sache anders - , fallen die Aktien im Wert - oder steigen so mäßig, dass sie zum Stichtag weniger als 1.000 Euro wert sind, dann rückt das Kreditinstitut die fünf Aktien heraus. Der Käufer hat nun statt des Zertifikates der Bank fünf echte Aktien in seinem Depot.

Steigen die Kurse aber wie von der Bank erhofft an, dann gibt's keine Aktien. Sondern das Kredit-Institut zahlt einfach die vereinbarte Summe: in unserem Fall 1.000 Euro. Den Kursgewinn oberhalb der 1.000 Euro streicht die Bank ein.

Dennoch können sich Discount-Aktien für Anleger lohnen: als Gegengeschäft zu den nach oben begrenzten Gewinn-Chancen ist auch das Verlust-Risiko geringer. Sogar wenn die Aktie im Verlauf eines Jahres mäßig an Wert verliert, kann der Käufer eines Discount-Zertifikates immer noch mit einem blauen Auge davon kommen. Ganz ohne Risiko sind Discount-Aktien aber nicht.

Und das kommt so: Discount-Aktien haben zwei Begrenzungen: nach oben und nach unten, damit wird das Risiko verringert. Der Gewinn ist dann auf maximal den vereinbarten Geldbetrag beschränkt. Andererseits: Wenn der Börsen-Kurs rasant fällt, sind die Aktien viel weniger wert als der Einstiegspreis; im schlimmsten Fall wie immer bei Aktiengeschäften gar nichts.

Verluste entstehen erst, wenn der Kursverlauf der Aktie ungewöhnlich schlecht ist. Denn der Discount der Bank federt das Verlustrisiko deutlich ab. Die Differenz zwischen Kaufpreis und Kurswert am Kauftag ist ein Verlust-Puffer. Verluste treten erst ein, wenn der Aktienkurs unter den Kaufpreis fällt und weil der niedriger ist als der eigentlichen Aktienkurs zum Kauftag ergibt sich eine größere Zone, in der noch keine Verluste eintreten.

Besonderer wichtig bei Discount-Aktien: Kursgewinne sind in der Regel steuerfrei, denn die Angebote sind immer so angelegt, dass zwischen Kauf und Auszahlung mindestens ein Jahr und ein Tag liegt. Damit fällt die sonst zu zahlende Spekulations-Steuer weg.

Discount-Zertifikate gibt es von großen Banken und Sparkassen und nahezu alle möglichen Aktien, besonders beliebt sind gängige DAX- und Euro-Stoxx-Werte: Siemens, Nokia, Ericsson, BASF, RWE, Telekom, SAP. Fazit: Discount-Aktien sind interessant für Leute, die ihr Risiko verringern wollen, dafür aber akzeptieren, dass sie unter Umständen nur einen Teil des möglichen Gewinns selbst einstreichen.

Übrigens:
Nicht alle Banken kaufen die Aktien tatsächlich, wenn der Kunde ein Discount-Zertifikat erwirbt.
Für die Bank rechnet sich das an unserem Beispiel so: Der Kunde zahlt 750 Euro, bekommt dafür nach 366 Tagen 1.000 Euro oder fünf Aktien. Fallen die Aktien unter 750 Euro kauft die Bank für ihren Kunden die Aktien, steigen die Aktien dagegen im Kurs, muss die Bank höchstens 1.000 Euro zahlen, das heißt für das Kreditinstitut ist das Risiko von vornherein begrenzt. Das Geschäft rechnet sich für die Bank auch dann, wenn gar keine richtigen Aktien gekauft werden.
Trotz der "Schein-Geschäfte" Discount-Aktien sind eine seriöse Kapitalanlage, deren Risiko geringer als beim Kauf echter Aktien aber größer als bei Fonds ist. Die Gewinnchancen sind - je nach Aktie - unter Umständen etwas besser als bei Fonds. Risikoscheue Anleger sollten die Zertifikate aber meiden: ob echt oder nur virtuell, es geht um Aktien
Quelle Bayrischer Rundfunk
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