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Alt 23-10-2005, 23:31   #1
Starlight
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Wer kommt nach Alan Greenspan?

Wer kommt nach Alan Greenspan?



Der Guru tritt ab. Ende Januar 2006 geht der Chef der wichtigsten Notenbank der Welt in Ruhestand. Die Nachfolge Alan Greenspans ist noch ungeklärt.



Die Debatte, wer Greenspan einmal als US-Notenbankchef beerben könnte, köchelt schon lange. Schließlich ist Greenspan 79 Jahre alt, und er bestimmt seit mittlerweile 18 Jahren die Geschicke er US- und Weltwirtschaft. Seitdem die US-Notenbank im September offiziell bestätigt hat, dass Greenspan seinen Posten räumt, haben die Spekulationen endlich einen realen Hintergrund bekommen.



Die Kandidatenliste für den Fed-Job ist lang und imposant. Zum erweiterten Kreis zählen unter anderem Glenn Hubbard, früherer wirtschaftlicher Chefberater von Präsident Bush und Befürworter der Steuerpolitik des Präsidenten und Lawrence Lindsey, Ex-Direktor des Nationalen Wirtschaftsrates.



Top-Favorit



Als heiße Anwärter auf den Posten werden jedoch immer wieder vier Namen genannt. Derzeitiger Favorit ist Ben Bernanke, den Bush im Juni zu seinem obersten Wirtschaftsberater machte. Bernankes Vorteil ist nicht nur seine Nähe zum Präsidenten, er vefügt über Fed-Erfahrung und hat an der Universität Princeton auch wissenschaftlich gearbeitet.



"Ben Bernanke ist sicherlich der Top-Favorit", sagt Thorsten Polleit, Chefvolkswirt von Barclays Capital. "Er genießt an den internationalen Finanzmärkten sehr hohes Ansehen und ist für die Greenspan-Nachfolge sehr gut geeignet. Er hat sich mit seinen wissenschaftlichen Veröffentlichungen über Geldpolitik in den USA aber auch weltweit einen Namen gemacht. Er wird genauso wie Greenspan eine Politik der stabilen Preise vorantreiben, sodass ich glaube, dass der Übergang sehr glatt sein wird."



Weitere Kandidaten



Ebenfalls für die Greenspan-Nachfolge werden Roger Ferguson, Martin Feldstein und Donald Kohn gehandelt. Ferguson, die Nummer 2 der Fed, gewann durch sein Management der Finanzmärkte nach den Anschlägen des 11. September 2001 internationales Ansehen. Gegen Ferguson könnte seine Zugehörigkeit zur Demokratischen Partei sowie seine Berufung durch Präsident Bill Clinton sprechen. Das muss jedoch kein Ausschlusskriterium sein, schließlich wird auch Alan Greenspan dem Lager der Demokraten zugerechnet.



Donald Kohn ist ebenfalls ein Kandidat aus dem eigenen Haus. Er gehört dem Gouverneusrat der Fed seit 2002 an und gilt wie Ferguson als Protegee Greenspans. Kohn hat seine gesamte Berufslaufbahn bei der US-Notenbank verbracht, weshalb er als derjenige Kandidat gilt, der den Kurs Greenspans am wenigsten verändern würde. Für Kohn hat sich genau deswegen auch das einflussreiche britische Wirtschaftsmagazin "Economist" ausgesprochen.



Ende des Greenspan-Modells



Von der Hochschule Harvard an die Spitze der Notenbank würde Martin Feldstein wechseln. Der Wirtschaftsprofessor war wirtschaftlicher Chefberater unter Präsident Ronald Reagan und hat Kandidat Bush bei seinem ersten Präsidentschaftswahlkampf als Berater unterstützt. "Auch die Kandidaten, Feldstein, Ferguson und Kohn sind als Fed-Chef sehr gut geeignet", sagt Polleit und ergänzt, dass Bush sicher nicht einfach einen ihm wohl gesonnenen Kandidaten an die Spitze der Notenbank berufen wird. Der Greenspan-Nachfolger müsse schließlich mit der internationalen Finanzwelt und nicht mit der Republikanischen Partei zu Recht kommen.



"Das Greenspan-Modell ist zu Ende, der Rat als Gremium wird künftig an Gewicht gewinnen", fasst Polleit den Hauptunterschied von Rolle und Wahrnehmung des Greenspan-Nachfolgers zusammen. "Die Fed ist im Gegensatz zu den anderen Notenbanken wie Bank of England, EZB und Bank of Japan eine One-Man-Show. Aber es wird sicher so sein, dass der neue Fed-Chef genauer unter die Lupe genommen werden wird als dies Greenspan bisher wurde", glaubt auch Stefan Schneider von Deutsche Bank Research und wünscht sich ein klarere Ausrichtung der weltweit wichtigsten Notenbank: "Natürlich haben alle über die Jahre gelernt, die Orakelsprüche von Herrn Greenspan zu interpretieren. Aber es wäre beispielsweise schon hilfreich zu wissen, welches Inflationsziel die US-Notenbank verfolgt."

Quelle: ARD online
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Alt 24-10-2005, 20:31   #2
Starlight
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Bush ernennt Greenspan-Nachfolger

US-Präsident George W. Bush hat seinen Wirtschaftsberater Bernard Bernanke zum neuen Präsidenten der Federal Reserve nominiert. Bernanke soll den "Herrn der Zinsen" Alan Greenspan beerben – die Fußstapfen sind groß.


"Er genießt großes Vertrauen in der Finanzwelt", sagte Bush über Bernanke. Er sei ein Mann von "starkem Charakter und großer Urteilskraft". Bernankes Nominierung muss noch vom US-Senat bestätigt werden.

Bernanke galt seit langem als Favorit für die Nachfolge Greenspans, der am 31. Januar aus seinem Amt scheidet. Der 51-Jährige ist seit April Vorsitzender des wirtschaftlichen Beraterstabs von Bush und saß zuvor fast drei Jahre lang im Aufsichtsrat der US-Notenbank Federal Reserve.

Bescheidener Wirtschaftsexperte
Der zweifache Vater kann bereits auf eine beeindruckende Wissenschaftskarriere zurückblicken: Studium an der Harvard Universität, Promotion in Wirtschaftswissenschaften am Massachusetts Institut of Technology und schließlich Professor an der Princeton University. Doch Bernanke gibt sich gerne bescheiden und bezeichnet Wirtschaft als ein sehr schwieriges Thema. "Es ist, als ob man ein Auto repariert, während der Motor läuft."

Der Ökonom kündigte an, er wolle die Stabilisierungs- und Wachstumspolitik der Greenspan-Ära fortsetzen. Greenspan und Bernanke vertreten bislang ähnliche finanzpolitische Konzepte, lediglich beim Thema Inflationsbekämpfung sollen die Ökonomen unterschiedlicher Ansicht sein. Während Bernanke sich dafür eingesetzt hat, konkrete Inflationsziele zu setzen, wollte sich Greenspan bislang nicht festlegen.


Schweres Erbe
Egal ob Bernanke den vorgetrampelten Pfad folgt, oder neue Wege einschlagen wird – die Wirtschaftswelt wird mit Argusaugen verfolgen, ob er die Lücke, die Alan Greenspan hinterlässt, füllen kann.

Greenspan wird seinen Posten als Chef der mächtigsten Notenbank der Welt Ende Januar 2006 nach 18 Jahren räumen. Der 79-Jährige hat in seiner Amtszeit unter vier Präsidenten gedient, neben den Republikanern Ronald Reagan, George Bush und George W. Bush gehörte auch der Demokrat Bill Clinton dazu. Greenspan führte die Federal Reserve durch zwei Rezessionen und zwei Einbrüchen am Aktienmarkt.

Während seiner Amtszeit wurde er in den Medien oft als "Herr der Zinsen" oder gar als "mächtigster Mann der Welt" bezeichnet. Seine kryptischen Reden zur Lage der Wirtschaft sind bereits Legende – denn wie er einmal selbst sagte: "Wenn Sie mich jetzt verstanden haben, habe ich etwas falsch gemacht".

ARD online
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Alt 24-10-2005, 22:03   #3
OMI
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Die Börse nahm es mit Freude auf, zumindest als erste Reaktion.
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Schöne Grüße
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