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Alt 18-09-2002, 12:01   #31
nokostolany
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FRANKFURT (dpa-AFX) - Gestützt von schwachen Aktienmärkten und positiven
US-Vorgaben haben die Kurse deutscher Anleihen am Mittwoch fester tendiert. Der
richtungweisende Euro-Bund-Future <FGBL122002F.DTB> kletterte bis 11.17 Uhr um
0,29 Prozent auf 112,23 Punkte. Der Deutsche Aktienindex DAX <DAX.ETR> hatte am
Vormittag ein neues Fünfjahrestief markiert.

Die Richtung dürfte weiter von der Entwicklung an den Aktienmärkten
vorgegeben werden, erwartet die WestLB Research. HSBC Trinkaus & Burkhardt sieht
den Future im Tagesverlauf um die Marke von 112 Punkten, die Bank Schilling
zwischen 111,87 und 112,41 Zählern./rw/sh




Quelle: News (c) dpa-AFX Wirtschaftsnachrichten GmbH
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Alt 23-09-2002, 11:19   #32
arpad
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Für die 38. Kalenderwoche 2002

Sehr geehrte Damen und Herren,
der IWF sieht steigende Kurse in Brasilien. Anne Krueger, stellvertretende Direktorin des Internationalen Währungsfonds (IWF), lehnte sich diese Woche sehr weit aus dem Fenster mit der Aussage, daß der brasilianische Kapitalmarkt wieder zur Normalität zurückkehren wird, wenn die Wahlen im Oktober gelaufen sind. Sie setzt und hofft darauf, daß die Kandidaten, wenn sie erst einmal im Amt sind, ihre anti-kapitalistische Haltung zurücknehmen werden. Zudem verweist Krueger darauf, daß Brasilien im Grunde nur "Pech" gehabt hat, da mehrere negative Faktoren gleichzeitig eingetreten sind, die aber quasi nicht so schlimm gewesen wären, wenn sie einzeln aufgetreten wären.

So kann nur jemand reden, der nichts zu verlieren hat. Die Aussagen von Krueger sind naiv und realitätsfremd. Vom Standpunkt des IWF aus mag vielleicht auf lange Sicht, also 5 bis 10 Jahre, in Brasilien alles gut werden, aber der Kapitalmarkt wird in der Zwischenzeit die Ausweitung der herrschenden Krise sehen, bevor es wieder besser wird. Daher ist und bleibt der Gesamtmarkt ein Verkauf.

Die norwegischen Staatsanleihen sind weiter auf dem Vormarsch. Dieser Trend wurde am Mittwoch noch einmal von der Zentralbank bestätigt, die momentan eher die Gefahr einer wirtschaftlichen Stagnation als die Gefahr einer steigenden Inflation sieht. Die Zentralbank erwartet, daß die Inflation in diesem Jahr im Rahmen der eigenen gesteckten Ziele von höchstens 2,5% bleiben wird. Der Leitzinssatz blieb unverändert bei 7%.

Die Norwegische Krone könnte durch die drohende Abkühlung in Norwegen einen Rücksetzer erleiden. Seit Jahresanfang hat die Krone gegenüber dem Euro mehr als 8% und gegenüber dem Dollar mehr als 18% zugelegt und ist damit die Währung mit der stärksten Aufwertung in diesem Jahr. Die Erwartung einer Stagnation und fallender Zinsen hat die Aufwertung jedoch vorerst gestoppt. Gegenüber dem Euro ist die Krone seit Wochen tendenzlos.

Bringt Rußland noch in diesem Monat den ersten Eurobond seit der Krise von 1998 heraus? Das Ziel des Finanzministeriums ist es, ausstehende Sowjetschulden in Höhe von mehr als 6 Mrd. Dollar zu begleichen. Das Angebot der Russen wird sich voraussichtlich bei 50% des Nennwertes einpendeln, wie im Februar 2000 mit den Gläubigern ausgehandelt. Dazu plant die russische Regierung zwei Eurobonds mit einer Laufzeit bis 2010 und 2030, die ein Volumen von 1,1 Mrd. Dollar auf die Waage bringen sollen. Für die nähere Zukunft ist zudem ein Emissionsvolumen von weiteren 2 Mrd. Dollar vorgemerkt worden.

Zu den Unternehmensmeldungen:

DaimlerChrysler forciert nun die Restrukturierung der Nutzfahrzeugsparte in Asien. Zum einen wird DaimlerChrysler 43% an der auszugliedernden Nfz-Sparte von Mitsubishi Motor und bis Ende des Jahres zusätzlich 50% der Nfz-Sparte von Hyundai Motors übernehmen , die dann, zusammen mit dem bestehenden Motor-Joint Venture mit Hyundai, in eine neue Gesellschaft mit dem Namen Daimler Hyundai Truck Corp. eingegliedert wird. Damit übernimmt DaimlerChrysler in Japan und Korea die Kontrolle über das operative Geschäft, was wiederum Voraussetzung für eine erfolgreiche Restrukturierung ist. Daß DaimlerChrysler dies schaffen wird, ist nach dem Turnaround bei Chrysler kaum noch eine Frage.

Lucent ist zu einem Notverkauf geworden! Die Situation des größten US-Telekom-Ausrüsters hat sich im laufenden Quartal so gravierend verschlechtert, daß ich einen Bankrott nicht mehr ausschließen kann. Bitte die Position, auch mit einem schmerzhaften Verlust, glattstellen.

PTC hängt in der Schwebe. Durch den Bankrott der Muttergesellschaft Elektrim und die angeschlagene Situation der Anteilseigner Deutsche Telekom und Vivendi Universal ist nicht abzusehen, wie sich die Beteiligungsverhältnisse in Zukunft gestalten werden. Gesichert erscheint jedoch der Fortbestand von PTC, da bereits amerikanische Investoren ihr Interesse an PTC angekündigt haben.


Quelle:FM Research
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Alt 27-09-2002, 11:53   #33
arpad
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Für die 39. Kalenderwoche 2002

Sehr geehrte Damen und Herren,
die USA werden den Irak angreifen! Mit oder ohne UN-Unterstützung. Das kann bereits heute mit Sicherheit gesagt werden, nachdem Präsident George Bush der Öffentlichkeit am vergangenen Freitag die neue Nationale Sicherheitsstrategie seiner Administration vorlegte. Dieses Papier, das in Zukunft von entscheidender Bedeutung sein wird, wurde in der deutschen Presse fast gänzlich übersehen. Darin ist jedoch unmißverständlich zu lesen, daß die Amerikaner in Zukunft für sich beanspruchen, Regime und Diktaturen, die demokratische Staaten bedrohen, präventiv (!) zu entmachten und anschließend zu demokratisieren. Egal wie Sie zu Amerika stehen, es lohnt sich, dieses Papier zu lesen, da Sie es nicht ignorieren können. Den Link dazu finden Sie hier: http://www.whitehouse.gov/nsc/nss.pdf

Doch zurück zum Anleihenmarkt:

Moody's glaubt an mehr Junk-Bond Ausfälle. Bis zum Ende des Jahres, so die Schätzung der Ratingagentur, wird die Rate der Ausfälle unter den risikoreichsten Anleihen voraussichtlich auf 9,8% steigen, da sich im 2. Halbjahr die Rate wieder beschleunigen wird. Noch im Juli lag die Prognose von Moody's bei nur 8,8%. Daß noch einige dicke Fische bis zum Ende des Jahres in Konkurs gehen, ist nicht ganz aus der Luft gegriffen:

Vorsicht bei EDS! Der zweitgrößte Computerdienstleister mußte am vergangenen Freitag eine umfangreiche Gewinnwarnung aussprechen. Wie sich nach einigen Recherchen herausstellte, hat Electronic Data Systems die Grenzen der amerikanischen Rechnungslegung sehr weit gedehnt. So wurden z.B. in großem Umfang Umsätze gebucht, die noch nicht vereinnahmt wurden. EDS beruft sich auf die Möglichkeit, bei längeren Projekten, wie z.B. im Flugzeugbau üblich, zukünftige Umsätze in den laufenden Perioden den real entstehenden Kosten gegenüberzustellen. Das ist grundsätzlich erlaubt, aber offensichtlich hat EDS zu wenig unternehmerische Vorsicht walten lassen. Rechnen Sie daher bitte mit einer Herabstufung durch die Ratingagenturen.

Besonders am kurzen Ende ist EDS anfällig. Das Unternehmen finanziert seinen operativen Liquiditätsbedarf durch Tagesgeld. Für rund 200 Mio. Dollar sucht EDS täglich einen Käufer, vollzieht also fortlaufend einen sogenannten Roll-Over. Die minimale Zeitperiode sichert dem Unternehmen für seine Tagesliquidität den geringst möglichen Zinssatz. Wenn sich jedoch kein neuer Käufer findet, müssen die 200 Mio. Dollar ad-hoc zurückgezahlt werden. Wie bei einem Jongleur, der daneben greift. Zwar haben wir EDS nicht zum Kauf empfohlen, raten aber dringend zum Verkauf. Der bereits in Gang geratene Sell-Off kann sich ohne weiteres noch beschleunigen.

Der Streit zwischen Bertelsmann und Zomba beginnt zu eskalieren! Im Anleihen Ticker 24 hatte ich Ihnen geschrieben, daß das amerikanische Erfolgslabel Zomba, das Künstler wie Britney Spears, 'N Sync, R. Kelly, Michael Bolton und die Backstreet Boys im Programm hat, eine Put-Option gegen den Medienkonzern ausgeübt hat. Danach muß Bertelsmann die verbleibenden 80% des Unternehmens auch noch übernehmen. Der Preis richtet sich nach der wirtschaftlichen Performance der letzten 3 Jahre von Zomba. Gründer Clive Calder kommt danach auf einen Preis von 3 Mrd. Dollar. Insbesondere da die Sterne der Zomba-Künstler langsam zu verglühen beginnen, ein ausgesprochen hoher Preis. So sieht das inzwischen auch Bertelsmann und versucht den Preis zu drücken. Aus Kreisen, die Calder nahestehen, verlautete, daß Bertelsmann den Preis auf 2,4 Mrd. Dollar drücken will.

Die 1 Mrd. Euro Anleihe, die Bertelsmann zur Finanzierung des Zomba-Kaufes emittieren wollte, scheiterte übrigens kläglich am Kapitalmarkt. Zuerst reduzierte Bertelsmann das Volumen auf 750 Mio. Euro, konnte aber dennoch nicht genügend Interessenten finden. Letztlich ging der Deal still und heimlich Ende Juli über die Bühne und Bertelsmann konnte gerade noch 200 Mio. Euro einsammeln. Handwerklich einfach schlecht gemacht.

Update zu Petroplus: Die Margen-Schere hat in dieser Woche begonnen, sich auszuweiten.


Quelle:FM Research
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Alt 01-10-2002, 17:50   #34
nokostolany
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FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Kurse deutscher Anleihen haben ihren Höhenflug am
Dienstag ungeachtet neuerlich schwacher Konjunkturdaten aus den USA
unterbrochen. Nach den kräftigen Kursgewinnen an den Vortagen gab der
richtungweisende Euro-Bund-Future <FGBL122002F.DTB> bis 18.30 Uhr um 0,27
Prozent auf 112,43 Punkte nach.

Der Rückgang des ISM-Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitende Gewerbe im
September relativiere sich vor dem Hintergrund des unerwartet kräftigen
Einbruchs des Chicago-Einkaufsmanagerindex am Montag, sagte Volkswirt Gregor
Beckmann von HSBC Trinkaus & Burkhardt. Offenbar sei an den Finanzmärkten mit
noch Schlimmerem gerechnet worden. Der ISM-Index deutet erstmals seit acht
Monaten auf einen Rückgang der wirtschaftlichen Aktivität hin. Der Index ging
von 50,5 Zähler im August auf 49,5 Punkte im September zurück.

"Am Markt ist ein schwacher ISM erwartet worden. Das Resultat war aber nicht
schwach genug, um Anleihen zu stützen", sagte Jason Simpson, Analyst von ABN
Amro./jh/hi



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Alt 02-10-2002, 18:56   #35
nokostolany
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FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Kurse deutscher Anleihen sind am Mittwoch deutlich
gefallen. Der richtungweisende Euro-Bund-Future <FGBL122002F.DTB> sank bis 17.55
Uhr um 0,54 Prozent auf 111,81 Punkte. Das Tagestief hatte der Bund-Future mit
111,63 Zählern markiert. Die leichte Stabilisierung an den Aktienmärkten
zumindest in Europa habe die Festverzinslichen belastet, sagten Händler.

"Die Größenordnung des Rückschlags überrascht", sagte Rentenexperte Ralf
Welge von der Commerzbank. Angesichts der nur moderaten Entwicklung an den
internationalen Aktienmärkten sei das deutlich gedrückte Niveau auch auf
technische Faktoren zurückzuführen.

Die Aufstockung der zehnjährigen Bundesanleihe sei unterdessen am Markt "gut
aufgenommen worden". Die Deutsche Bundesbank hatte bei der Aufstockung insgesamt
6,6805 Milliarden Euro zugeteilt. Die Überzeichnung (cover ratio) betrug 1,6.
Die Durchschnittsrendite der Anleihe, die mit einem Kupon von 5 Prozent versehen
ist, lag bei 4,36 Prozent./jh/bi



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Alt 07-10-2002, 16:33   #36
arpad
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Für die 40. Kalenderwoche 2002

Sehr geehrte Damen und Herren,
Pimco spielt in Brasilien das alte "Pump and Dump" Spiel. Der einflußreiche Fondsmanager Bill Gross und sein Kollege Mohamed El-Erian von Pacific Investment Management sind sich sicher, daß es keinen Ausfall des Schuldendienstes in Brasilien geben wird. Angeblich kauft Pimco, die mit dem Total Return Fund den größten Anleihen-Fonds der Welt verwaltet, brasilianische Anleihen, da das aktuelle Niveau so attraktiv sei. Jemand, der 60 Mrd. Dollar verwaltet, hat selbstverständlich einiges an Gewicht und kann Kurse kurzfristig nach Belieben nach oben oder unten treiben. Wer allerdings dem bullischen Ausblick von Pimco Glauben schenken will, sollte wissen, daß sich im Besitz der Pimco Fonds brasilianische Anleihen mit einem Nennwert von knapp 1 Mrd. Dollar befunden haben, bevor die Kurse in Brasilien einbrachen. Daß Bill Gross und sein Kollege El-Erian nun versuchen gute Miene zum bösen Spiel zu machen, ist verständlich, schließlich müssen sie ihre Gewichtung in Brasilien abbauen und das mit möglichst geringen Verlusten.

Am Sonntag sind Präsidentschaftswahlen in Brasilien. Der Kandidat der Sozialdemokraten, der charismatische Gewerkschaftsführer Lula da Sila, liegt meilenweit vorne. Nach der jüngsten Umfrage von Toledo & Associates würden 46,3% der Bevölkerung aktuell da Silva wählen. In der letzten Umfrage, die vor zwei Monaten vorgenommen wurde, erreichte da Silva "nur" 33,6% der Wählerschaft. Zwar konnte sich Jose Serra, der Gegenkandidat der regierenden Partei, zwischenzeitlich auch verbessern, aber seine Umfragewerte erreichten zuletzt nur 17,6%. Serra liegt damit an zweiter Stelle hinter da Silva. Auch die anderen Fakten sprechen weiterhin gegen Brasilien.

Rund 80% der Staatsschulden sind entweder im Dollar und Euro oder an die aktuellen Zinsen gekoppelt, die fortlaufend steigen. Die Devisenabhängigkeit ist wie eine Schlinge, die sich immer enger um den Hals der brasilianischen Regierung zieht. Ende August beliefen sich die Schulden des Staates auf 1,05 Billionen Reais. Jede Abwertung der Währung gegenüber dem Dollar um ein Hundertstel (!) erhöht den Schuldendienst um 3,5 Mrd. Reais. Seit bekannt wurde, daß da Silva kandidieren wird, ist der Wert des Real gegenüber dem Dollar in der Spitze um 175 Centavo gefallen. Allein die Währungsveränderung hat also den Schuldendienst auf dem Papier um 613 Mrd. Reais verteuert.

45% der Gläubiger erwarten aktuell einen Schuldenausfall in Brasilien. Das hat die jüngste Umfrage der US-Investmentbank J.P. Morgan Chase ergeben. Das ist eine extrem negative Quote. Das Risiko, daß Brasilien zum zweiten Argentinien wird, kann sozusagen der Wahrscheinlichkeit eines Münzwurfes gleichgesetzt werden. Sicherlich gibt es einige Hoffnungen, die ich nicht verschweigen will. So ist es möglich, daß da Silva nach seiner voraussichtlichen Wahl, im Zweifel findet übrigens am 27. Oktober eine Kandidaten-Stichwahl statt, die Kapitalmärkte beruhigt, also eine kapitalistische und keine sozialistische Wirtschafts- und Geldpolitik fährt. Das ist jedoch ein dünner Strohhalm. Hoffnung besteht auch noch, daß der IWF wieder die Feuerwehr spielt und für die privaten Gläubiger die Kastanien aus dem Feuer holt. Doch unterm Strich bleibt es dabei: In Brasilien überwiegen die Risiken die Chancen.

Wie erwartet, meldet ProSieben Sat.1 einen schwachen Ausblick für 2002. Die Flaute am deutschen Werbemarkt hält an und daran wird sich auch in naher Zukunft nichts ändern, so die Meldungen in dieser Woche aus Unterföhringen. Die jüngste Studie der Prognos AG, von ProSieben Sat.1 in Auftrag gegeben, kommt zu dem Ergebnis, daß der Gesamtwerbemarkt in Deutschland um 7,4% in 2002 fallen wird. Da das 3. Quartal für ProSieben Sat.1 "enttäuschend" verlaufen ist, senkte das Management die Prognose für das Jahres-EBITDA von 200 auf 140 bis 160 Mio. Euro. Diese neue Prognose sorgte am Aktienmarkt für eine Verstärkung des negativen Trends, wenngleich der Anleihenmarkt mit etwas mehr Gelassenheit auf die Meldung reagierte. Im Gegensatz zum Management, das sich ein anderes Ergebnis erwartet hatte, waren die verhaltenen Aussichten für 2002 am Anleihenmarkt bereits weitestgehend in den Kursen eingepreist worden.

Zwei interessante High-Yield Anleihen habe ich noch für Sie:

Fairchild Semiconductor Anleihen bieten effektive Renditen von 9 bis 10%. Sie wissen, daß die zyklische Halbleiterbranche momentan schwer unter Beschuß steht. Der sich im 1. Halbjahr abzeichnende zarte Aufschwung scheint von der Nachfrageschwäche im 2. Halbjahr wieder abgewürgt zu werden. Dennoch sollte man innerhalb des sehr breit angelegten Halbleitermarktes differenzieren, um nicht alle Unternehmen über einen Kamm zu scheren. Besonders stark belastet sind Hersteller von herkömmlichen DRAM-Speichermodulen und PC-Prozessoren und Ausrüster der Halbleiterbranche im allgemeinen. Im Branchenvergleich überdurchschnittlich gut entwickeln sich dagegen Hersteller von Flash-Speichern, passiven Halbleitern und sogenannten "embedded chips". Zur letzteren Gruppe gehört Fairchild.

Fairchild wurde obendrein vor wenigen Tagen von Moody's lobend erwähnt. Die Ratingagentur bestätigte insbesondere, daß die Liquidität des Unternehmens für die kommenden 12 bis 18 Monate gesichert sei und der Cash-Flow insgesamt neutral bzw. eventuell sogar positiv ausfallen wird. Auch mit ihren Quartalsergebnissen hat sich Fairchild in diesem Jahr vom Rest der Branche deutlich abgehoben. Um jedoch das Investitionsrisiko dieser Spekulation so gering wie möglich zu halten, empfehle ich, den kommenden Quartalsbericht in zwei Wochen abzuwarten und danach über einen Einstieg zu entscheiden. Die Analystenkonferenz von Fairchild ist für den 17. Oktober avisiert. Ich werde daher im Anleihen-Ticker am 18. Oktober über einen Kauf endgültig entscheiden.

Mit Tower Automotive kommt ein alter Bekannter wieder ins Rennen. Ich hatte die Wandelanleihen des Automobilzulieferers, einem Hersteller von PKW-Rahmen, im Juli mit einer Performance von 21,85% zum Verkauf gestellt. Mittlerweile ist der Aktienkurs wieder erheblich gefallen und hat eine breite Unterstützung gefunden. Das macht sich auch im Kurs der Wandelanleihen bemerkbar, der bei 87 bis 88% aktuell einen Boden bildet. Ich wage daher einen spekulativen Einstieg. Die Anleihe mit der WKN 394 573 hat eine Fälligkeit zum 1. August 2004. Der fest Kupon liegt bei 5%. Die effektive Rendite bis Endfälligkeit liegt aktuell bei 12,22% bei einem Briefkurs von 88,56%. Das Volumen der Anleihe liegt bei 200 Mio. Dollar und der Nennwert liegt bei 1.000 Dollar. Das Rating ist "B3" bzw "B+", also eine risikoreiche Hochzinsanleihe.


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Alt 11-10-2002, 15:57   #37
arpad
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Für die 41. Kalenderwoche 2002

Sehr geehrte Damen und Herren,
das Risiko am kurzen Ende ist erdrückend hoch geworden. Die Gewinner der letzten fünf Monate sind mit höchster Vorsicht zu genießen. So gehören z.B. kurzlaufende Staatsanleihen im Euro- und Dollar Bereich seit Mai zu den "Darlings" der Anleihenfonds. Diese Vermögensklasse war für große Fonds ideal, um sich zu vor steigenden Zins- und Unternehmensrisiken zu "verstecken". Dreht jedoch die Stimmung am Markt, verlassen wir also die noch herrschende weltweite "Untergangsstimmung", wird diese Klasse zur Falle, weil dann alle gleichzeitig in andere Vermögensklassen wechseln werden. Ich komme auf diese Warnung heute zurück, weil die nun begonnene Quartalssaison in New York ein idealer Wendepunkt für Stimmungstrends ist und dementsprechend das Risiko für die Gewinner der letzten fünf Monate erheblich gestiegen ist.

Zu den Ereignissen der Woche:

Die Rückkehr von Heidelberger Zement an den Anleihenmarkt stößt auf wenig Gegenliebe. Der jüngste Versuch einer Anleihenplazierung ist aus zwei Gründen mißlungen. Zum einen hat das Unternehmen selbst erhebliche Probleme, der deutsche Bausektor befindet sich immer noch auf Talfahrt, so daß der Markt eine entsprechend hohe Rendite fordert. So hat sich z.B. der Spread zwischen der ausstehenden Heidelberger Zement Anleihe, Fälligkeit 2007, und der vergleichbaren Bundesanleihe seit Juni auf knapp 400 Basispunkte ausgeweitet. Eine Verdreifachung der Prämie, die gleichzeitig weit über dem aktuellen Niveau von BBB-Bonitäten liegt. Dieses Renditeniveau ist Heidelberger Zement jedoch bisher nicht bereit zu zahlen.

Zum anderen ist die Gesamtnachfrage und Aufnahmebereitschaft des europäischen Anleihenmarktes im Herbst auf ein 3-Jahrestiefstand gefallen. Vielen potentiellen Abnehmern ist das Risiko im Unternehmenssektor momentan zu groß. Die Angst vor weiter fallenden Umsätzen und Gewinnen erhöht letztlich auch das Risiko von Ausfällen im Kreditbereich. So kommt es, daß allein in diesem Jahr Unternehmen geplante Anleihenplazierungen mit einem Gesamtvolumen von 16 Mrd. Dollar streichen mußten, da die Nachfrage zu gering war. Eine Verbesserung der Nachfrage ist erst zu erwarten, wenn eine weitreichende Stabilisierung der Konjunktur in Europa eintritt bzw. das Risiko einer Rezession gebannt wird.

Auch bei Anleihen aus Emerging Markets sinkt die Risikobereitschaft. Die anhaltenden Krisen in Südamerika und in der Türkei haben die Nachfrage nach Staats- und Unternehmensanleihen aus Emerging Markets auf ein 7-Jahrestief gedrückt. Der Sektor konnte in den ersten neun Monate nur ein Volumen von 31,6 Mrd. Dollar absetzen. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum entspricht das einem Rückgang um 18%. Historisch betrachtet ist damit jedoch der niedrigste Stand seit der Mexikokrise 1995 erreicht.

Die sinkende Nachfrage beschränkt sich nicht nur auf Neu-Emissionen. Auch der Sekundärmarkt verzeichnet selbstverständlich fallendes Kaufinteresse, was gleichzeitig auf steigendes Angebot trifft. Diese ungünstige Konstellation garantiert für die betroffenen Länder und Unternehmen sinkende Kurse und steigende Renditen, bis bei den problematischen Schuldnern echte Fortschritte festgestellt werden können. Doch nicht nur die schlechten Risiken, auch die guten Risiken geraten unter Beschuß:

Die Herabstufung der Allianz belegt noch einmal, wie risikoreich der Finanzsektor geworden ist. Moody's meldete am Mittwoch, daß die Allianz ihr Top-Rating von AAA verloren hat und die Bonität gleich um zwei Stufen auf "Aa2" gefallen ist. Ausschlaggebend für Moody's sind die erheblichen Probleme bei der US-Tochter Fireman Fund Insurance und der Dresdner Bank. Die Allianz steht mit ihren Problemen nicht allein da.

Die Verkaufsempfehlung für Fortis kam keine Minute zu spät. Ich hatte Sie bereits Mitte September auf das Risiko bei Fortis aufmerksam gemacht und dann Ende September endgültig die Position, zusammen mit allen anderen Finanztiteln, zum Verkauf gestellt. Die Anleihen mußten seitdem erhebliche Kursverluste einstecken, da sich die Befürchtungen bezüglich des Aktienportfolios der Bank bestätigten. Fortis meldete Anfang Oktober, daß zum 1. Mal in der Unternehmensgeschichte der Wert des Aktienvermögens unter den Bezugspreis gefallen ist. Die negative Differenz belief sich zu diesem Zeitpunkt auf 2,1 Mrd. Euro. Das Kernkapital schrumpfte allein im 3. Quartal um 2,9 Mrd. Euro auf 16,5 Mrd. Euro.


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Alt 11-10-2002, 15:58   #38
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Herbst-Gespräche 2002

Sehr geehrte Damen und Herren,

es wird wieder Zeit, Tacheles zu reden! Wer sich am Kapitalmarkt engagiert, geht kalkulierte Chancen und Risiken ein. Wie wir in den letzten sieben Jahren gesehen haben, liegen die Pole am Aktienmarkt besonders weit auseinander. Das Pendel schwingt dort nun seit zwei Jahren in die falsche Richtung und hat Vermögen in Milliardenhöhe vernichtet. Leider hat erst diese bittere Erfahrung bei vielen Investoren das Bewußtsein für die Bedeutung hinter dem Wort Risiko geschärft. Eine späte und teuer erkaufte Erkenntnis für die Fraktion der Aktionäre.

Am Anleihenmarkt liegen Chancen und Risiken dichter beieinander. Heißt das, daß Sie dem Rat eines bekannten Altmeisters der Börse blind folgen und sich mit Ihren Investitionen schlafen legen sollten? Mitnichten! Wer sein Vermögen bewahren und aufbauen möchte, muß immer auf der Hut sein. Neben dem unverzichtbaren Studium der Tageszeitungen und der aktuellen Nachrichtenlage gehören der persönliche Gedankenaustausch und die Reflektion der eigenen Meinung zu den wichtigsten Instrumenten, um optimale Entscheidungen zu treffen. Das ist in Deutschland noch ein schwieriges Unterfangen, denn die Bedeutung und das Potential des Anleihenmarktes sind hierzulande noch fast unbekannt. Entsprechend haben sich wenige Foren zum Meinungsaustausch gebildet.

Mit den Herbst-Gesprächen bietet Ihnen der Anleihen-Compass die Möglichkeit zum Gedankenaustausch. Wir laden Sie herzlich ein, an diesem halbjährlich in Berlin stattfindenden Forum teilzunehmen. Ziel der Veranstaltung ist es, in kleiner Runde über die aktuelle Situation am Anleihenmarkt und über neue Strategien und Taktiken zu referieren und zu diskutieren.

Vier wichtige Themenkomplexe stehen in diesem Herbst im Vordergrund:

I) Die langfristige Zinsentwicklung in Europa, den USA und in Japan. Die Zinswende steht faktisch schon im Raum. Das Risiko ist in allen drei Regionen unterschiedlich und erfordert eine getrennte Bewertung.

II) Ist die Konvergenzspekulation in Gefahr? Sagen die Iren im Oktober „Nein“, ist die Osterweiterung in Gefahr. Einen „Plan B“ gibt es für die EU offiziell nicht.

III) Südamerika, mit besonderer Beachtung der Entwicklung in Brasilien und Argentinien. Lohnt es sich, zu investieren? Wann ist der richtige Zeitpunkt und wie groß ist das Risiko?

IV) Im Wechselbad der Wechselkurse. Die niedrigen Euro-Zinsen treiben viele Anleger in Fremdwährungen. Die Risiken aus Wechselkursveränderungen werden jedoch häufig unterschätzt.

Die Herbst-Gespräche finden am Freitag, dem 08. November 2002, im Berliner Hotel Maritim ProArte statt. Die Teilnehmerzahl ist auf 25 Personen begrenzt. Der Kostenbeitrag liegt bei 99 Euro / Person. Die Anmeldungen werden nach zeitlicher Reihenfolge und Eingang des Kostenbeitrages entgegengenommen. Bei organisatorischen Fragen hilft Ihnen Frau Misner unter der Hotline 0800 / 367 2000 weiter. Bei kurzfristigen Änderungen erhalten die Teilnehmer entsprechende Informationen.

Quelle:FM Research
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Alt 21-10-2002, 14:38   #39
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Sehr geehrte Damen und Herren,

wenn es kommt, dann aber dicke! Staatsanleihen von hoher Qualität haben gedreht. Dieses Szenario zeichnete sich bereits in der vergangenen Woche ab, aber die Bestätigung erfolgte erst Anfang dieser Woche. Wesentlicher Grund für die Gewinnmitnahmen bei den Staatsanleihen ist die Stimmungswende am Aktienmarkt. Der will nun nach oben. Koste es, was es wolle. Welche Argumente dazu als Begründung angeführt werden, ist fast schon nebensächlich, denn es zählt nur das Ziel und nicht der Weg.

Zusätzlich haben sich noch lokale Entwicklungen verschlechtert. In Deutschland reagierte z.B. der Anleihenmarkt mit wenig Begeisterung auf die Ankündigung des Finanzministeriums, die geplante Neuverschuldung zu erhöhen. Mehr zukünftiges Angebot verdirbt quasi heute bereits die Kurse. Konkret geht es zuerst einmal um 2003. Die Planung der alten Regierung war es, im kommenden Jahr insgesamt 15,5 Mrd. Euro netto aufzunehmen. Von seiten der neuen Regierung ist die Zahl von 18,1 Mrd. Euro an die Öffentlichkeit gedrungen. Ob dies die abschließende Summe ist, kann nicht gesagt werden, da das Finanzministerium momentan keine nachhaltige Politik betreibt. Sie erscheint jedoch zu niedrig.

Ich komme daher auf meine letzte Warnung von vergangener Woche zurück, handle diesmal aber und warte nicht ab. Ich empfehle Ihnen alle Staatsanleihen mit Top-Qualitäten im Euro und Dollar zu verkaufen. Ich werde die Positionen zurückkaufen, wenn der Zyklus dreht und die Anleihen erheblich billiger zu haben sind.

Im speziellen verkaufe ich folgende Anleihen:

Die Bundesanleihe mit der WKN 113516. Ich hatte die Anleihe Anfang Mai 2001 zum Kauf empfohlen. Aktuell beträgt die Performance 12,56% bei einer theoretischen Jahresrendite von 8,52%. Ich nehme hier die Gewinne mit, da ein weiterer Kursrückgang zu befürchten ist.

Sämtliche norwegischen Staatsanleihen.. Das sind im speziellen die Anleihen mit der WKN 412465 (Fälligkeit 2004) und 132112 (Fälligkeit 2007). Beide Anleihen empfahl ich Anfang September 2001 zum Kauf. Die erste Anleihe hat seither eine Performance von 8,37% erbracht bzw. eine theoretische Jahresrendite von 7,37%. Zurückgetauscht in Euro ergibt sich zusätzlich ein Währungsgewinn von 7,119% der die Gesamtrendite auf 15,49% erhöht. Die Performance der zweiten Anleihe ist ähnlich. Während der Laufzeit konnte eine Performance von 8,49% und eine theoretische Jahresrendite von 7,47% erreicht werden. Umgetauscht in Euro erhöhte sich die Performance durch den Währungsgewinn auf 15,61%. Auch die dritte Anleihe mit der WKN 408955 steht grundsätzlich zum Verkauf. Allerdings wird die Anleihe zum 31. Oktober fällig und somit muß sich jeder persönlich fragen, ob sich der Aufwand eines vorzeitigen Verkaufs lohnt.

Im Gegenzug erweitere ich wie geplant mein Portfolio an risikoreicheren Anleihen:

Bei Fairchild Semiconductor steige ich spekulativ ein! Ich hatte Ihnen Fairchild Semiconductor bereits im Anleihen-Ticker KW 40/02 vorgestellt und geraten, das Quartalsergebnis abzuwarten. Das wurde gestern veröffentlicht und fiel sehr gut aus. Der Umsatz stieg im Vergleich zum Vorquartal um rund 11% auf 360,6 Mio. Dollar und blieb unverändert im Vergleich zum Vorquartal. Bezüglich des neuen Quartals blieb Fairchild noch vorsichtig und prognostizierte bestenfalls einen unveränderten Umsatz. Nach Steuern erwirtschaftete Fairchild einen Gewinn pro Aktie von 0,04 Dollar pro Aktie nach einem Verlust von 0,19 Dollar pro Aktie im Vorjahresquartal und einem Verlust von 0,12 Dollar pro Aktie im Vorquartal. Beeindruckend auch die Fähigkeit, Liquidität zu generieren. Im 15. Quartal in Folge erwirtschaftete Fairchild einen positiven Cash-Flow, der im abgelaufenen Quartal bei 50,2 Mio. Dollar lag. Der freie Cash-Flow, der operative Cash-Flow abzüglich Investitionen, lag bei 20 Mio. Dollar.

Ich wähle für mein Engagement die Wandelanleihe mit der WKN 776124. Die Anleihe hat einen Kupon von 5% p.a. Bei einem aktuellen Briefkurs von 82,45% liegt die effektive Rendite bis Endfälligkeit bei 8,82%. Richtig spannend ist jedoch die Wertentwicklung der Aktien, die enorm viel Potential in den kommenden Monaten haben. Der Nennwert der Anleihe beträgt 1.000 Dollar und jede Anleihe kann in 33,33 Aktien von Fairchild Semiconductor gewandelt werden. Die Wandelgrenze liegt bei 30 Dollar pro Aktie. Der aktuelle Kurs der Aktien liegt bei 8,89 Dollar. Fairchild ist ganz klar ein hochspekulatives Investment. Die Ratingagentur Standard & Poor's bewertet die Wandelanleihe mit "B". Gehandelt werden kann die Anleihe unter anderem über die Deutsche Bank Securities.

Tower Automotive berichtet heute am späten Nachmittag über das abgelaufene 3. Quartal. Die Erwartungen im Vorfeld sind sehr niedrig angesetzt und die Aktie notiert auf historischen Bewertungstiefstständen. Jegliche positive Überraschung wird also den Kurs der Aktie deutlich nach oben bewegen können, während eine negative Überraschung nur begrenzte Kursverluste auslösen würde. Ich bestätigte daher noch einmal im Vorfeld der Analystenkonferenz meine Kaufempfehlung für die Wandelanleihen von Tower Automotive (WKN 394573).

Morgen entscheiden die Iren über die EU-Osterweiterung! Wie im Anleihen-Compass 10/02 angekündigt, werde ich Spezial Anleihen-Ticker am Sonntag veröffentlichen, der das Abstimmungsergebnis kurz zusammenfaßt und kommentiert, sowie dann insbesondere auf die Frage der Konvergenzspekulation eingeht.


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Alt 21-10-2002, 14:39   #40
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Special Anleihen-Ticker Ost-Erweiterung

Sehr geehrte Damen und Herren,
die Iren haben mit "Yes" gestimmt! Die Auszählung hat am Sonntag länger gedauert als erwartet, aber bereits nachdem die ersten sieben der 42 Distrikte heute Vormittag ausgezählten waren, stand die Tendenz fest. Letztlich haben nun von den 1,4 Mio. Stimmen 62,9% dem Referendum zugestimmt und 37,1% es abgelehnt. Damit schließt sich der Kreis und alle 15 EU Mitglieder haben der Osterweiterung zugestimmt.

Folgende Ländern steht nun ab 2004 die Tür zur EU offen: Polen, Tschechien, Ungarn, Slowakei, Slowenien, Litauen, Lettland, Estland, Zypern und Malta. Ab 2007 könnten noch Bulgarien und Rumänien hinzukommen. Die Verhandlungen mit der Türkei laufen nach wie vor. Eine schnelle Einigung mit der Türkei ist jedoch nicht in Sicht.

Trotz der Zustimmung der Iren gibt es noch kleinere Hürden. In der letzten Woche meldeten sich die Niederlande, Österreich sowie Spanien und forderten Brüssel auf, daß Tschechien und die Slowakei ihr staatliches Beihilfensystem deutlich reduzieren müssen, um Wettbewerbsverzerrungen und -nachteile für die restlichen EU-Mitglieder zu vermeiden. Anderenfalls drohten die drei Staaten mit einer Ablehnung der Beitrittskandidaten.

Nichtsdestotrotz ist die Konvergenzspekulation nun gerettet! Die drohenden Verluste am Anleihenmarkt sind damit abgewendet, werden sich nun aber nicht automatisch in Gewinne wandeln, zumindest nicht im gleichen Ausmaß. Da bei den ersten 10 Beitrittskandidaten die Konvergenz in den Renditen bereits sehr weit fortgeschritten ist, halte ich mich weiterhin an die "2. Reihe": die Kandidaten für 2007. Die beste(n) bulgarische und rumänischen Staatsanleihe(n) finden Sie auf Seite 6 im aktuellen Anleihen-Compass. Alle sind weiterhin ein Kauf.


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Alt 25-10-2002, 13:01   #41
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Für die 43. Kalenderwoche 2002

Sehr geehrte Damen und Herren,
die Zahlen aus dem Unternehmenssektor sind unterm Strich relativ gut ausgefallen. Es besteht kein Grund zum Jubeln. Darin sind sich alle einig. Aber viele große Unternehmen, allen voran die etablierten und alteingesessenen Industriekonzerne, haben sich im 3. Kalenderquartal besser geschlagen als erwartet und scheinen die weltweite Wirtschaftsflaute mittlerweile durch Strukturanpassungen kompensieren zu können.

Zu einigen ausgewählten Ergebnissen im Detail:

Amazon.com entwickelt sich ausgesprochen positiv. Nicht nur die von mir empfohlene Wandelanleihe, die bisher in 49 Tagen eine Performance von 16,11% erzielte, sondern vor allem das operative Kerngeschäft des Unternehmens gehen in die richtige Richtung. Amazon.com meldete gestern nachbörslich ein Wachstum im Jahresvergleich von 33% und kündigte auch für das laufende Quartal, das wichtigste für jeden Händler, ein Wachstum von 19 bis 27% im Vergleich zum Vorjahr an. Zwar wies Amazon.com immer noch einen Verlust nach Steuern aus (3. Quartal: -35,08 Mio. Dollar), aber vor Sondereinflüssen, in diesem Fall außerordentliche Verluste aus Untermietsverträgen, verlief das 3. Quartal "Break-Even". Bemerkenswert ist auch, daß das Unternehmen in den letzten vier Quartalen einen freien Cash-Flow von 120 Mio. Dollar erwirtschaftete. Frei verfügbares Geld, das genügend Spielraum für zusätzliche Investitionen und Verbesserungen der Bilanzstrukturen bietet. Ich bleibe weiterhin engagiert, werde jedoch meine Gewinne sofort mitnehmen, falls das positive Momentum nachlassen sollte.

Die Quartalszahlen von AT&T sorgten für Erleichterung. Der Telefonkonzern verzeichnete im abgelaufenen 3. Quartal den ersten Gewinn seit vier Quartalen. Das Ergebnis von 207 Mio. Dollar bzw. 0,05 Dollar pro Aktie resultierte jedoch nicht aus steigenden Umsätzen, diese fielen sogar um 8,3% auf 11,9 Mrd. Dollar, sondern aus Kosteneinsparungen und geringeren negativen Sondereinflüssen. Der Ausblick bleibt jedoch verhalten. So wird dieses Quartal vor allem von dem Verkauf der Sparte AT&T Broadband an den Kabelbetreiber Comcast überschattet werden. Die verbleibende AT&T wird anschließend einen reversen Aktiensplit im Verhältnis 5:1 vornehmen, was sich zu einer erheblichen Belastung für die Marktkapitalisierung entwickeln kann, da Reverse-Splits in der Regel fallende Kurse nach sich ziehen. Das könnte wiederum die momentan positive Stimmung für AT&T deutlich beeinträchtigen, also auch negativ in den Anleihenbereich ausstrahlen. Ich bleibe daher bei AT&T zurückhaltend.

Der vorsichtige Ausblick von DaimlerChrysler verhagelte der Börse die Stimmung. Und das, obwohl das Quartalsergebnis die ambitionierten Vorgaben des Unternehmens voll erfüllten hat. Der Umsatz stieg, in einem fallenden Gesamtmarkt, um 1% auf 36,34 Mrd. Euro und das Ergebnis bei Chrysler verdreifachte sich. Konzernweit reichte es zwar nur zu einem Ergebnis nach Steuern von 780 Mio. Dollar, ein Rückgang um 22% im Vergleich zum Vorjahresquartal, aber entscheidender ist, daß Chrysler die Kurve bekommen hat und das auch noch früher als erwartet. Daß der Vorstand sich verhalten bis pessimistisch für das laufende Quartal und das kommende Geschäftsjahr äußerte, schreckt mich nicht ab, da sich DaimlerChrysler in den letzten Quartal auf die Kunst verstanden hat, wenig zu versprechen und viel mehr zu halten. Ich empfehle die von mir vorgestellte Daimler-Anleihe erneut zum Kauf und werde meine Position entsprechend verbilligen.

Unabhängig von den insgesamt positiven Entwicklungen an der Wall Street bleibt das Thema Südamerika und im speziellen Brasilien und Argentinien weiterhin ein Ärgernis.

Die Weltbank reiht sich bei den Argentinien-Geschädigten ein. Bisher galten Anleihen des Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Weltbank als "unantastbar". Obwohl es keine rechtliche Begründung dafür gibt, wurden die Kredite und Kreditgarantien der beiden supranationalen Institute immer bevorzugt behandelt. Sehr zum Schaden der restlichen institutionellen und privaten Investoren. Vor diesem Hintergrund ist zu betrachten, daß Argentinien vor gut einer Woche die fällige Tilgung einer durch die Weltbank garantierten Anleihe schlicht und einfach hat ausfallen lassen. Und wie reagiert die Weltbank darauf?

Die Weltbank faßt Argentinien immer noch mit Samthandschuhen an! Da die Weltbank die Zeroanleihen der Serie D, die am 15. Oktober 2002 fällig wurden, garantiert hat, hat die Weltbank die Forderung von der argentinischen Regierung übernommen und aus eigenen Mitteln getilgt. Anstatt die Gelegenheit zu nutzen und die Argentinier nun dafür unter Druck zu setzen, den überfälligen Strukturwandel umzusetzen, warf man noch mehr Öl ins Feuer. Ohne jegliche Gegenforderung bot man der argentinischen Regierung an, die fälligen 250 Mio. Dollar in vier halbjährlichen Tranchen bis 2005 zu tilgen und dabei lediglich einen Zins zu zahlen, der 4% über dem entsprechenden LIBOR liegt. Faktisch ein neuer und aus argentinischer Sicht fast kostenloser Kredit.

In Gefahr geraten sind nun die zukünftigen Garantien der Weltbank. Sollte Argentinien nicht bis Mitte Dezember die komplette Tilgung doch noch durchführen, verfallen automatisch die Weltbankgarantien für alle anderen noch laufenden argentinischen Staatsanleihen. Das betrifft primär die Zeroanleihen der Serie E, die am 15. Oktober 2003 fällig werden. Deren Kurse fallen im Vorfeld dementsprechend stark.

In Brasilien findet am Sonntag die Stichwahl statt. Der Kapitalmarkt zeigte sich im Vorfeld optimistisch, daß es zu einer Rally nach der Wahl kommt. Wir werden das Wahlergebnis abwarten müssen, wenngleich da Lula der haushohe Favorit ist, und insbesondere genau unter die Lupe nehmen, welche Maßnahmen die neue Regierung dann wirklich einleitet. Daß nach der Wahl durchaus nicht vor der Wahl sein muß, wissen Sie genauso gut wie ich. Bis dahin ist Brasilien nur ein Spielball der Spekulanten.


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Alt 01-11-2002, 14:01   #42
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Sehr geehrte Damen und Herren,
in den USA baut sich die Hoffnung einer Zinssenkung auf. In der kommenden Woche, am 6. November, tagt der Offenmarktausschuß und die Händler spekulieren im Vorfeld auf eine Senkung der Fed Funds Rate um 25 Basispunkte von 1,75% auf 1,50%. Ausschlaggebend sollen die schlechten Wirtschaftsdaten und das deutlich eingetrübte Verbrauchervertrauen sein. Dafür spricht zudem auch, daß der Bias, die Tendenz der Fed, auf "weakness" steht. Fraglich ist allerdings wie der zugegeben schwächer als erwartete Entwicklung in den USA eine Zinssenkung um 25 Basispunkte helfen soll. Dennoch spekulieren mittlerweile stolze 85% der Marktteilnehmer auf einen kleinen Zinsschritt.

Die ProSieben Anleihe wird nun noch einmal richtig interessant. Geht die geplante Übernahme der Kirch Media durch den Bauer Verlag durch, die HypoVereinsbank macht offiziell nur einen kleinen Anteil von 10% am Konsortium aus, wäre das eine sehr positive Lösung für die ProSiebenSat.1 Media AG. Zum einen ist der Fortbestand der Senderkette gesichert und auch ein Zahlungsausfall erscheint angesichts des konservativ rechnenden Bauer Verlags sehr unwahrscheinlich. Ich bestätigte daher meine Kaufempfehlung für die ProSieben Anleihe (s. Seite 5 Anleihen-Compass).

Moody's stuft Messer Griesheim herauf! Die von mir empfohlene Anleihe ist damit von "B2" auf "B1" gestiegen. Die Aussicht bestätigte Moody's mit "stabil". Ich wiederhole meine Kaufempfehlung für die Anleihe, die bei einem aktuellen Briefkurs von 107% immer noch eine attraktive Rendite bis Endfälligkeit von 8,94% und eine aktuelle Rendite von 9,70% aufweist. Der Handel läuft unter der WKN 677 529 z.B. über die West LB Panmure, die Deutsche Bank, die Dresdner Kleinwort Benson und vereinzelt über die Börse Luxemburg. Das Volumen ist allerdings sehr dünn und die Stücke sind schwer zu bekommen. Die ursprüngliche Empfehlung hat bisher eine Performance von 10,27% erreicht.

Da wird Eichel ganz grün vor Neid: Australien will in 4 Jahren schuldenfrei sein! Die jüngste Ankündigung des Finanzministers Peter Costello wirkt schon fast wie eine kleine Anekdote. So plant die Regierung, aus dem Verkauf der restlichen Beteiligungen in Höhe von 50,1% an dem ehemals staatlichen Telekomkonzern Telstra rund 30 Mrd. Australische Dollar (~17 Mrd. US-Dollar) zu erlösen. Zusammen mit den Überschüssen aus dem Haushalt will die Regierung die Erlöse aus dem Telstra-Verkauf nutzen, um den heute noch rund 62 Mrd. Australische Dollar großen Staatsanleihenmarkt komplett bis 2006 zu tilgen. Damit wäre Australien das erste Industrieland, das seinen Anleihenmarkt schließt. Das hätte allerdings einige negative Implikationen:

Die Schließung des Marktes für Staatsanleihen würde den Investoren die Meßlatte ihrer Renditeberechnungen rauben. In jedem Zinsraum gibt es immer einen Benchmark, auf den sich die Renditen der anderen Anleihen beziehen. Das sind in Deutschland z.B. die Bundesanleihen oder in den USA die Treasury Bonds. Der Benchmark hat die Aufgabe, den Markt zu eichen, da er jeweils die risikofreie Alternative ist. Selbstverständlich können sich die Investoren informell auf einen anderen Benchmark einigen, der jedoch mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht so effektiv wäre wie in der heutigen Konstellation. Unterm Strich kann man der australischen Regierung zu dieser Haushaltsdisziplin nur gratulieren, sollte aber im Auge behalten, daß ein Investment im australischen Markt für Unternehmensanleihen dadurch langfristig benachteiligt wird.


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Alt 08-11-2002, 14:53   #43
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Sehr geehrte Damen und Herren,
die EZB bereitet eine Zinssenkung vor. Das ist den jüngsten Statements aus Frankfurt zu entnehmen. Zwar konnte man sich am Donnerstag nicht zu einer Veränderung des Leitzinses für den Euro-Raum durchringen und widerstand damit dem Druck der FED und Politik, doch die meisten Beobachter der Europäischen Zentralbank rechnen nun mit einer Zinssenkung um 50 Basispunkte im Dezember.

Ausschlaggebend für eine Zinssenkung könnte die sinkende Inflationsgefahr sein. Maßgeblich verantwortlich für eine sinkende Preisteuerung könnte der rapide fallende Rohölpreis sein. Seit das OPEC-Öl Anfang Oktober mit 28,51 Dollar pro Barrel seinen Höhepunkt erreicht hatte, sind die Notierungen bis auf aktuell 23,61 Dollar pro Barrel gesunken, was dem Niveau vom Juni entspricht. Gleichzeitig signalisiert die Charttechnik, daß sich der rapide Preisverfall weiter fortsetzen wird. Daraus ergibt sich aktuell ein Kursziel von rund 20 Dollar pro Barrel.

In diesem Zusammenhang weise ich noch einmal auf meine Kaufempfehlung zu Petroplus hin. Die Margenschere im Raffineriegeschäft schließt sich nun eindeutig, was wiederum die Profitabilität von Unternehmen wie Petroplus oder auch Preem deutlich steigern wird. Wer im September bei Petroplus eingestiegen ist, liegt mit seiner Position mittlerweile 40% im Plus.

Die FED senkte am Mittwoch den Leitzins überraschend stark um 50 Basispunkte auf 1,25%. Die amerikanische Notenbank begründete den Zinsschritt mit "gestiegenen geopolitischen Risiken, die den Konsum, die Produktion und die Beschäftigung hemmen". Der Zins liegt damit auf dem tiefsten Stand seit Juli 1961. Zwar wurde die Zinssenkung an der Wall Street beklatscht, aber viele Ökonomen äußerten sich reserviert und wiesen auf die negativen Folgen der mikroskopisch niedrigen Zinsen hin. So haben bereits die letzten 11 Monate zu erheblichen Fehlallokationen von Vermögen im Immobiliensektor geführt.

Nichts Neues dagegen aus Südamerika:

Lula geht es behutsam an. Die Erwartungen an die neue brasilianische Regierung sind überwältigend groß. Es brennt an allen Ecken, umfangreiche Reformen und scharfe Einschnitte sind notwendig und die Zeit rennt dem Land davon. Wenngleich die ersten Statements von Lula ermutigend sind, bleibt meine Erwartung für Brasilien negativ, denn das Risiko, daß Brasilien weiter in die Krise abrutscht, ist selbst dann noch überwältigend groß, wenn nun alle richtigen Weichen gestellt werden. Als Beispiel möchte ich auf die Stadt Sao Paulo verweisen. Die Stadt meldete am Mittwoch, daß sie ihren Schuldendienst an die Bundesregierung einstellen wird, da sie praktisch insolvent ist. Sao Paulo ist mit 18 Mio. Einwohnern die größte Stadt Brasiliens, schuldet dem Bund 15 Mrd. Reais (~4,2 Mrd. Euro) und wird nun die Belastbarkeit Brasiliens einem erneuten Test aussetzen.

Zum Schluß noch eine weitere Neu-Empfehlung aus dem Junk-Bond Markt:

Clondalkin ist eine Spekulation auf die 2. Reihe. Unbekanntere und wenig beachtete Unternehmen bieten am Kapitalmarkt häufig die Chance auf höhere Renditen. Clondalkin, ein irischer Spezialist für Papier- und Plastikverpackung, ist ein Management-Buyout, das sich in den letzten Jahren sehr gut entwickelt hat. Das Unternehmen hat eine kleine Anleihe mit einem Volumen von 125 Mio. Euro ausstehen. Das Rating ist "B2" bzw. "B-" und klassifiziert die Anleihe somit als glasklaren Junk-Bond mit hohen Risiken, aber auch hohen Chancen. Der feste Kupon liegt bei 10,625%. Der Nennwert beträgt 1.000 Euro. Beim aktuellen Briefkurs von 107% liegt die Rendite bis Endfälligkeit bei 8,9% und die aktuelle Rendite bei 9,93%. Die Anleihe kann unter der WKN 451 753 über die West LB Panmure und die Dresdner Kleinwort gehandelt werden.


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Alt 11-11-2002, 10:39   #44
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FRANKFURT (dpa-AFX) - Belastet von Gewinnmitnahmen haben die Kurse deutscher
Anleihen zum Wochenauftakt leicht nachgegeben. Der richtungweisende
Euro-Bund-Future <FGBL122002F.DTB> verlor bis 10.25 Uhr 0,09 Prozent auf 111,77
Punkte.

"Nach der Kursexplosion am Freitag ist der Bund-Future von Gewinnmitnahmen
belastet worden", sagte Rentenmarktexperte Ulf Krauss von der HelabaTrust. Die
Kurse hatten am Freitag bei schwachen Aktienmärkten und enttäuschenden
Konjunkturdaten den dritten Tag in Folge zugelegt.

Krauss rechnet auf Grund des wegen eines Feiertages ("Veteran's Day")
geschlossenen US-Anleihemarktes mit einem impulsarmen Handel am Montag. Der
Bund-Future werde sich voraussichtlich in einer Spanne zwischen 111,50 und
111,90 Punkten bewegen./rw/ar



Quelle: News (c) dpa-AFX Wirtschaftsnachrichten GmbH
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Alt 14-11-2002, 09:58   #45
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FRANKFURT (dpa-AFX) - Deutsche Anleihen haben sich am Donnerstag im frühen
Handel freundlich präsentiert. Der richtungweisende Euro-Bund-Future
<FGBL122002F.DTB> legte bis 9.45 Uhr um 0,08 Prozent auf 112,24 Punkte zu.

Im Blick stünden die US-Daten, sagten Rentenexperten. Aus Sicht der
Commerzbank wird nach der Rallye der letzten sechs Tage "die Luft allerdings
immer dünner". Der Bund-Future halte sich dabei unverändert gut.

Die Hamburgische Landesbank erwartet unterdessen am Nachmittag positivere
Daten zur US-Konjunktur. Ohne die Autoverkäufe dürften die Einzelhandelsumsätze
wieder im positiven Bereich liegen.

Zudem werde sich mehr und mehr abzeichnen, wie ernst es der Irak mit seiner
Kooperationsbereitschaft meint. Bagdad hatte zugesagt, Waffenkontrollen gemäß
der neuen UN-Resolution zuzulassen. Zwei Tage vor Ablauf der Frist hatte der
Irak die Resolution des Weltsicherheitsrates zur Abrüstung des Landes
akzeptiert, um nach eigenen Worten einen "drohenden Krieg" zu vermeiden./jh/ar



Quelle: News (c) dpa-AFX Wirtschaftsnachrichten GmbH
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