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Alt 08-03-2006, 21:23   #436
Starlight
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Harry Potter und der Notenbank-Chef

Amerika wartet auf einen neuen Schmöker. Nach dem „Da Vinci Code“ und dem Riesen-Erfolg von „Harry Potter“ soll in diesem Sommer ein Reißer in die Regale kommen, den das ganze Land verschlingen wird: Alan Greenspan schreibt seine Autobiographie. Hm… ob die Pläne des Verlegers Penguin Publishers aufgehen, darf bezweifelt werden.

Bei Penguin hält man große Stücke auf den Autor Greenspan. Einen Tag nach dem 80. Geburtstag des ehemaligen Notenbank-Chefs machte man ein entsprechend großzügiges Geschenk: Man zahlt Greenspan einen Vorschuss von 8 Millionen Dollar. Das ist das zweithöchste Honorar aller Zeiten. Greenspan steht damit nur hinter Bill Clinton (12 Millionen Dollar) zurück, Papst Johannes Paul II. (7 Millionen) lässt er hinter sich.

Amerikanische Buch-Kritiker halten den Deal für gewagt. Aus gutem Grund. Keith Kelly von der New York Post hält das Buch zwar für einen sicheren Bestseller in den USA, sieht aber wenig Erfolg in internationalen Märkten. Jon Friedman, der Medien-Experte von Marketwatch geht einen Schritt weiter. Das Greenspan-Buch „wird im Regierungsviertel von Washington, D.C. einschlagen und natürlich an der Wall Street. Auch im Bankenviertel von Boston werden sich interessierte Leser finden.“

Doch wo sonst wird jemand zum Greenspan-Wälzer greifen?

Man erinnere sich doch nur an die schrecklich langen und drögen Ausführungen, die der Chairman alle paar Monate vor dem Kongress gab. In monotoner Stimme folgte ein unverständlicher Schachtelsatz dem nächsten, nicht selten fanden die übertragenden Fernsehkameras eingeschlafene Zuhörer.

Dass Greenspan in aktiven Zeiten doch so viele zuhörten, lag allein an seiner politischen Bedeutung. Schließlich war der Fed-Chef nicht zur Unterhaltung da. Vielmehr unterrichtete der Chef-Experte die übrigen Experten über die drohende Inflation, die Tendenzen an Arbeits- und Immobilienmarkt und die daraus folgende Zinspolitik. Da lohnte es sich für Investoren genau zuzuhören, auch wenn es schwer fiel.

Wenn Greenspan nun ein Buch schreibt, in dem es nicht mehr um künftige Trends geht, sondern um eine Rückschau auf sein Leben und Werk, dann kann er in belehrendem Ton nicht punkten. Er muss unterhalten. Doch zu erwarten ist ein solcher Spurwechsel nicht. Wer wie Kritiker Kelly hofft, dass Greenspan nach seiner Amtszeit unter vier US-Präsidenten schmutzige Wäsche wachen wird, dürfte wohl enttäuscht werden. Und auch mit anderen Knüllern ist kaum zu rechnen. Weder dürfte Greenspan gestehen, dass in Wahrheit seine Frau die Zinspolitik der USA ausgetüftelt hat, noch dürfte er sein weitgehend unbekanntes – und uninteressantes – Privatleben breittreten.

Experten rechnen damit, dass Penguin nicht mehr als die Hälfte des Vorschusses an Greenspan wieder reinholen dürfte. Das wäre alles andere als ein Erfolg.

Dem ehemaligen Fed-Chefs kann es egal sein. Für ihn ist der Buch-Deal ein ganz großer. Nackte Zahlen bedeuten ihm mehr als sein Wert als unterhaltsamer Autor. Zumal er sein Publikum noch immer hat: Seit Greenspan aus dem Amt geschieden ist, lässt er sich als Redner buchen, sein Honorar liegt zwischen 100 000 und 250 000 Dollar und wird von einem Publikum gezahlt, dass nicht unterhalten werden will – sondern belehrt.

Markus Koch © Wall Street Correspondents Inc.
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Alt 09-03-2006, 18:00   #437
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Über den Wolken wird abgezockt

Über den Wolken muss die Freiheit wohl grenzenlos sein… von wegen. Die amerikanischen Fluggesellschaften, die schon seit langem in einer schweren Krise stecken, wollen in diesem Sommer richtig Kasse machen. Nicht nur mit Flugtickets, sondern vor allem mit dem Service an Bord, eben, über den Wolken.

Zugegeben, die Fluggesellschaften hatten es in den letzten fünf Jahren nicht leicht. Spätestens seit im dritten Quartal 2001 der Beginn einer Rezession die Wirtschaft und die Terrorangriffe auf das World Trade Center kurz darauf den Tourismus belasteten, stecken die Unternehmen fest. Hohe Kosten ließen sich nicht einfach so senken: Zunächst waren da die Gewerkschaften, mit denen sich Gehalts- und Rentenkürzungen nicht so einfach durchsetzen ließen, und dann war da der dauernd steigende Ölpreis, so dass jede Kosteneinsparung bei Organisation und Personal gleich Mehrausgaben für Treibstoff gegenüberstanden.

Dann waren da auch noch die Billig-Anbieter, die den alt eingessesenen Unternehmen Marktanteile wegnahmen. Manches Unternehmen hat sich nun in jahrekangen Umstrukturierungen auf einen Neustart vorbereitet. Doch wer auch immer sich dieser Tage aus dem Gläubigerschutz erhebt, für den Kunden ist bei den Airlinesnichts mehr wie es einmal war.

Wie verzeifelt die Gesellschaften um Einnahmen kämpfen, sieht man an einer ganzen Reihe neuer Einnahmequellen, die die Branche in diesem Sommer durchsetzen will. Steigende Ticketpreise sind da noch am wenigsten überraschend, obwohl das Ausmaß fast skandalös ist: Transatlantische Strecken werden im Sommer bis zu 25 Prozent teurer sein als im Vorjahr, wie Branchen-Analysten errechnet haben. Für die Standardstrecke New York – London zahlen Kunden heuer 148 Dollar mehr als im Vorjahr, der Flug von Detrit nach Paris soll um 237 Dollar teurer werden.

Doch damit nicht genug: Wer erst einmal ein noch so teures Ticket hat, der wird in Zukunft weiter gemolken. Nach Informationen aus der Branche wollen die Fluggesellschaften die Gewichtsgrenzen für eingechecktes Gepäck von 31 auf nur noch 22 Kilogramm herunterfahren, für jedes Gramm zuviel wird dann ein Aufpreis verlangt. Manche Gesellschaften sollen auch überlegen, das Bord-Gepäck extra in Rechnung zu stellen.

Teurer wird aber nicht nur, was der Kunde mitbringt, sondern auch was er verzehrt. Northwest Airlines hat einen ersten Test abgeschlossen, in dem auch die bisher gratis verteilten Getränkedosen verkauft werden sollen. Das Management beurteilt den Versuch als gelungen und will künftig auf dem ganzen Streckennetz nur noch gegen Aufpreis servieren.

Noch einen Schritt weiter geht das Konzept mehrerer Gesellschaften, die künftig einen Aufpreis verlangen wollen, je nachdem wo der Kunde zu sitzen wünscht. Für Sitze am Gang gibt es einen Zuschlag, ein Sitz in der Notausgangsreihe – mit mehr Beinfreiheit – soll bis zu 75 Dollar extra kosten, weiß Terry Trippler, Flugzeug-Analyst von Cheapseats.com.

Der Erfolg eines solchen Konzeptes ist natürlich umstritten. In einer ersten Umfrage beim Börsensender CNBC haben fast 80 Prozent der Zuschauer erklärt, für einen bestimmten Sitz keinen Pfennig draufzahlen zu wollen. Das könnte bedeuten, dass immer mehr Kunden zu den Billig-Linien wechseln, die zunehmend auch transatlantisch fliegen.

Für die Airlines hieße das wiederum, dass man aus der Branchenkrise nicht so einfach herausfliegen könnte.

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Alt 10-03-2006, 20:38   #438
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Die Folgen des Hafenstreits

Eigentlich müsste der umstrittene Hafen-Deal zwischen Washington, London und den Vereinigten Arabischen Emiraten ja von Tisch sein. Doch seit der VAE-geführte Hafenbetreiber DP World erklärt hat, man werde die Kontrolle über US-Anlagen an ein amerikanisches Unternehmen abgeben, geht der Streit erst richtig los.

Zur Erinnerung: Die traditionsreiche britische Schiff- und Hafengesellschaft P&O wurde jüngst an DP World verkauft, ein Unternehmen in den Vereinigten Arabischen Emiraten, das größtenteils stattlich gelenkt wird. Das ganze hätte amerikanischen Politikern und Anlegern egal sein können, hätte P&O nicht seit Jahren einige der größten Frachthäfen der USA betrieben, darunter New York, New Jersey, Baltimore, Miami und Los Angeles.

Die Häfen wiederum gelten in den sicherheitspolitisch höchst sensiblen USA als größte Lücke im System, immerhin kommen bis zu 95 Prozent der Fracht aus Übersee unkontrolliert ins Land. Als wäre das nicht schlimm genug, stimmte die US-Regierung – ohne Einbezug des Kongresses – jüngst der Übernahme der Hafen-Operationen durch ein Land zu, das nachweislich einige der Attentäter des 11. September 2001 finanziert hatte und in Sachen Sicherheitspolitik nicht der naheliegendste Partner ist.

Nun ist zwar nicht davon auszugehen, dass die Häfen unter arabischem Management ein offenes Tor für Terror gewesen wären. Einerseits hätten ja amerikanische Behörden noch immer die Sicherheits-Hoheit gehabt, und andererseits wäre einem Unternehmen kaum daran gelegen, seine eigenen teuer erworbenen Anlagen zu gefährden. Doch hätte der Regierung klar sein müssen, dass sich ein Verkauf der Häfen an ein arabisches Land unmöglich erklären ließe – zumal Bush & Co. ihre zweite Amtszeit einzig und allein der Panikmache im Zusammenhang mit möglichen terroristiscen Anschlägen gegen das Land zu verdanken haben.

Der Streit um den Hafen-Deal war also schnell ein rein politischer – und der erste in fünf Jahren, den Präsident Bush spektakulär verlor. Nicht nur die Demokraten, sondern auch führende Männer seiner eigenen Partei sperrten sich mit aller Kraft gegen die Kooperation mit den Emiraten und ließen sich in Vorbereitung eines eilig beschlossenen Gesetzes gegen den Deal auch durch ein von Bush angedrohtes Veto nicht abschrecken.

Bush wiederum war schnell in der Zwickmühle: Den Deal abzusagen, hätte ihm vermutlich lukrative Beziehungen in die Emirate zerstört. Den Deal durchzudrücken, hätte seiner Partei endgültig die im Herbst anstehenden Kongresswahlen versaut. Zu seinem Glück standen die VAE dem Präsidenten zur Seite: Am Donnerstag erklärte DP World, man werde die US-Operationen an ein amerikanisches Unternehmen abtreten und auf die Kontrolle der Häfen verzichten.

Damit hätte die Geschichte eigentlich vom Tisch sein können, wäre es zuletzt nur um den Deal an sich und nicht um Politik und Propaganda gegangen. So aber geht der Streit zwischen Washington und Wall Street weiter. Radikale Unterstützer der Globalisierung reagieren geschockt auf das Eingeständnis aus Dubai und machen nun Stimmung gegen diejenigen, die DP World nicht mit offenen Armen empfangen wollten.

„Wir sind sehr besorgt darüber, was dieser fehlgeschlagene Deal noch für Folgen haben wird“, meint Bill Reinsch vom National Foreign Trade Council, einer von international agierenden Konzernen geführten Lobby-Gruppe. Die USA würden das falsche Signal in die arabische Welt senden und künftige Kooperationen, Joint Ventures und sogar den Export im allgemeinen gefährden.

Allein der Flugzeugbauer Boeing arbeite doch gerade an einem Multimillionen-Auftrag mit der Emirates-Airline aus den VAE. Diesen Deal sieht man ebenso in Gefahr wie bereits unterschriebene Aufträge mit Etihad Airways über 1 Milliarde Dollar und kleinere Bestellungen von Fluggesellschaften in Jordanien und Ägypten. „Der arabische Markt ist einer unser wichtigsten Wachstumsmärkte“, wirft Boeing-Sprecher John Dern ein – aber: „Wir sehen noch keine Auswirkungen des P&O-Streits und rechnen auch nicht damit.“

Eine solche Stellungnahme passt der amerikanischen Regierung nun nicht ins Konzept. Nachdem man den ganzen Hafen-Deal katastrophal schlecht gemanaget hat, konnten Bush & Co. nur noch auf eine Möglichkeit hoffen, den Spieß umzudrehen und den Demokraten Hysterie und einen eingeschränkten Blick auf wirtschaftliche Interessen nachzusagen.

Bis jetzt aber zeichnen sich keine wirtschaftlichen Folgen ab, die – ohnehin gewagte – Vision einer arabischen Freihandelszone, bleibt gewahrt. Amerika verliert nichts, wenn es eine staatlich geführte Organisation aus dem arabischen Raum aus der Sicherheitspolitik heraushält. Wer hingegen verliert, ist allein die US-Regierung, deren arrogante Umgehung von Kongress und anderen Kontrollgremien bei der Zustimmung eines bedeutenden Deals völlig daneben ging. Je länger Bush & Co. nun auf dem Thema herumreiten, desto mehr Schaden werden sie sich zufügen. Anscheinend weiß man das in Washington aber nicht, denn auch einen Tag nach dem Rückzug Dubais und vermutlich noch für einige Tage ist die Diskussion „Sicherheit gegen globalen Handel“ Tagesthema in sämtlichen Medien.

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Alt 13-03-2006, 18:18   #439
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Die Börsen im Merger-Wahn

Merger und Übernahmen bewegen die Wall Street immer wieder, in diesen Tagen geht es aber besonders heiß zu. Zahlreiche Meldungen nämlich drehen sich direkt um die Handelsplätze selbst: Jeder will mit jedem, möglichst schnell… und auch der größte deutsche Handelsplatz in Frankfurt ist interessanter denn je zuvor.

Doch fassen wir noch einmal die letzten Tage zusammen: Am Dienstag vergangener Woche schlossen sich die New York Stock Exchange und Archipelago zusammen, am Mittwoch nahm die Aktie der neu geschaffenen NYSE Group unter dem Tickerkürzel NYX den Handel auf dem Parkett auf.

Am Donnerstag schickte die Nasdaq ein 4,2 Milliarden Dollar schweres Übernahmeangebot an die London Stock Exchange, das am Freitag abgelehnt wurde. Die Briten fühlten ihr Unternehmen angesichts der zu erwartenden Synergien mit der Nasdaq unterbewertet. Sie hoffen – recht offen – auf ein neues Angebot, und bei der Nasdaq laufen bereits die internen Gespräche.

An diesem Montag nun heißt es, auch die NYSE Group habe Interesse an London. Ganz überaschend ist das nicht, denn die Notierung eigener Aktien war für den New Yorker Börsenchef John Thain immer nur ein erster Schritt in einer gewaltigen Restrukturierung des Handelsplatzes, die auch die Umstellung vom Parkett- auf elektronischen Handel beinhalten könnte.

Nun mag die NYSE Group an einem Übernahmeangebot für die bereits elektronisch laufende London Stock Exchange arbeiten. Doch Analysten bezweifeln, dass die Paarung optimal wäre. Eine Integration der LSE in die Nasdaq dürfte einfacher und profitabler sein, was für alle beteiligten Unternehmen eine ebenso wichtige Überlegung sein dürfte wie der Preis an sich.

Die NYSE könnte indes mit der Deutschen Börse in Frankfurt besser bedient sein. Immerhin: Frankfurt scheint einem Verkauf an einen Partner nicht ganz abgeneigt zu sein, und das in Deutschland etablierte Hybrid-Modell zwischen Parkett- und elektronischem Handel könnte der Wall Street den Weg in die Zukunft weisen.

Und noch ein anderer Punkt spricht dafür, dass sich die deutsch-amerikanische Freundschaft auf dem Parkett auszahlen könnte: Die NYSE ist, wie CEO John Thain mehrfach erklärt hat, nicht länger allein am Aktienhandel, sondern auch an anderen Investmentprodukten interessiert. Die Deutsche Börse wiederum ist Mehrheitseigner der Eurex Futures-Börse und daher noch interessanter für die New Yorker.

So reizvoll eine Übernahme also sein könnte, ganz leicht dürfte sie nicht sein. Die NYSE Group hat zur Zeit eine Marktkapitalisierung von 57,1 Millionen Dollar – etwa ein Zehntel der 509 Millionen Dollar, die die Deutsche Börse wiegt.

Am Preis allein dürfte eine Übernahme aber nicht scheitern, zumal konkurrierende Ideen auch nicht ohne Fehl sind: Einer seit langem diskutierten Fusion der deutschen und der französischen Börse stehen ganz andere Hindernisse im Weg: Bei aller Freundschaft düfte es den Nachbarstaaten nicht leicht fallen, sich auf einen Hauptsitz für den möglicherweise wichtigsten europäischen Handelsplatz zu entscheiden. Da könnte ein Investment aus Amerika Sinn machen.

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Alt 14-03-2006, 19:28   #440
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Die „chinesische Mauer“ steht wieder

Die Wall Street hat eine neue Boom-Branche: Nach den Hausbauern und den Öl-Konzernen sind es nun die Investmentbanken, deren Ergebnisse in Rekordhöhen schießen. Die Zahlen von Goldman Sachs sind so fantastisch, dass mancher Witzbold an eine „Strafsteuer“ denkt, wie sie für die Öl-Branche diskutiert wird.

Die eigentlich spannende Geschichte hinter den Zahlen von Goldman Sachs ist aber eine andere. Sicher, man könnte sich – vor allem als Anleger – stundenlang über den historischen Umsatz und den großartigen Gewinn freuen. Vor allem aber muss man sich darüber wundern, wie weit die Analysten mit ihren Schätzungen daneben lagen.

Das Problem in Zahlen: Goldman Sachs blickt auf einen Gewinn von 5,41 Dollar pro Aktie, während Analysten mit 3,29 Dollar gerechnet hatten. Damit werden die Erwartungen um 65 Prozent geschlagen. Auch beim Umsatz hatten sich die Experten deutlich verkalkuliert: Die gemeldeten 10,3 Milliarden Dollar liegen um dicke 43 Prozent über den Erwartungen.

Zum Vergleich: In den vier Quartalen des Vorjahres hatten die Analysten die Ergebnisse der Investmentbanken nur um jeweils etwa 12 Prozent unterschätzt.

Doch so sehr man sich fragen möchte, inwiefern die „Experten“ immer ihr Geld wert sind, ist es doch ausnahmsweise einmal ein gutes Zeichen, dass sie so weit daneben liegen. Immerhin ist es erst ein paar Jahre her, dass die Analysten zu nahe bei den umsatz- und gewinnorientierten Bankern im eigenen Haus saßen. Um an lukrative Deals mit Unternehmen zu kommen, ließen letztere schon mal den Analysten nebenan eine positive Aktienempfehlung schreiben. Die einst etablierte „chinesische Mauer“, die den Informationsfluss zwischen Investmentbank und Research verhindern sollte, war eingefallen. Als der Betrug auffiel, hatten Anleger bereits Milliarden verloren.

Mittlerweile scheint man den Brokerhäusern wieder zu trauen, wie sich am Handel an den New Yorker Börsen leicht erkennen lässt – und zwar zu recht, wie ein Blick auf die jüngsten Quartalszahlen zeigt. Offensichtlich ist die „chinesische Mauer“ höher und breiter und unüberwindbarer denn je zuvor. Nicht nur, dass die Analysten Umsatz und Gewinn der Banken nicht mehr beeinflussen. Nein, sie wissen nicht einmal, wie gut es in der Branche läuft.

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Alt 15-03-2006, 20:34   #441
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Big Brother is googling you

Der riesige Informations- und Datenfluss ist der größter Vorteil des Internet – und dessen größte Gefahr. Wo Informationen für jedermann zugänglich sind, fallen sie auch in falsche Hände. Die Diskussion um Datenschutz ist so alt wie das Internet selbst. In den nächsten Tagen wird ein US-Gericht entscheiden, wie sicher die Privatsphäre der User künftig sein wird.

Um es vorweg zu nehmen: Die Datenschützer haben im Fall „Google gegen USA“ nicht die besten Karten. Vor allem weil der Fall eigentlich „Google/Yahoo/Microsoft gegen USA“ heißen sollte. Die US-Regierung hatte nämlich alle drei Unternehmen aufgefordert, Millionen von Suchbegriffen und Webseiten auszuliefern, die amerikanische Internetbenutzer in einem bestimmten Zeitraum getippt und geklickt hatten.

Yahoo und Microsoft gehorchten, nur Google besann sich auf sein Motto „Don´t do evil“. Du sollst nichts Böses tun – private Daten an die Regierung zu liefern sah man als Böse an, zumal die Forderung aus Washington nur sehr vage begründet war.

Die Regierung hat sich wieder einmal dem Thema Internetpornographie und Jugendschutz angenommen. Man fürchtet, dass die allgemein verbreitete Internet-Software nicht ausreicht, Jugendliche vor Pornographie und ähnlichen Inhalten zu schützen. Würde sich das bestätigen, will Washington ein entsprechendes Jugendschutzgesetz verschärfen um gegen die Anbieter entsprechender Inhalte vorgehen zu können.

Die Absicht der Regierung in allen Ehren, doch lassen sich laut amerikanischer Verfassung Unterlagen und Dokumente über unbescholtene Bürger nicht einfach beschlagnahmen, wenn kein dringender Tatverdacht vorliegt. Und den sehen weder Google noch der auf Datenschutz spezialisierte Rechtsanwalt Andrew Serwin. Obwohl die Regierung ihre Forderung an Google auf nur noch 5000 Suchbegriffe heruntergescharubt hat, kritisiert er, es gebe keinen Vorwurf gegen die Bürger, die diese Suchbegriffe eingetippt hätten. Dem Staat fehle die rechtliche Grundlage für eine Vorladung von Google und die gewünschte Akteneinsicht.

Das Gericht scheint das ähnlich zu sehen, wie am ersten Prozesstag deutlich wurde. Doch zeigte sich die Justiz vor Beginn der Urteilsfindung auch erfreut darüber, dass die Regierung die gewünschte Datenmenge reduziert hat. Das indes beeindruckt die Datenschützer bei Google und beim liberalen Cato Institute nicht. „Es geht um´s Prinzip“, meint Cato-Direktor Jim Harper. „Sie stecken jetzt nicht mehr den Kopf in unser Zelt, aber noch immer die Nase.“

Während Google dem Ausgang des Verfahrens gelassen entgegensieht – im schlimmsten Fall müsste man einige Dokumente freigeben, aber nicht so viele wie anfangs gefordert –, kann die Regierung nur verlieren. Seit Präsident George W. Bush das heimliche Abhören von Telefongesprächen durch seinen Geheimdienst genehmigte, ohne die verfassungsmäßig vorgeschriebene richterliche Genehmigung einzuholen, steht er ohnehin in dem Ruf, die Privatsphäre seiner Bürger zu verletzen. Verliert man nun gegen Google, wäre ein weitere Versuch Daten zu sammeln in aller Öffentlichkeit fehlgeschlagen. Gewinnt man den Prozess, wird man die Daten ausgeliefert bekommen – was dem auf Privatsphäre bedachten Wähler wieder nicht passen dürfte.

Ein Urteil im Prozess „Google gegen USA“ wird in der nächsten Woche erwartet.

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Alt 16-03-2006, 18:37   #442
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Angst um´s Öl

Nur wenige Faktoren bewegen den amerikanischen Aktienmarkt so stark wie der Ölpreis. Da mag es an manchen Tagen starke Quartalszahlen und Aufstufungen am laufenden Band geben – wird Öl teurer, geben die Märkte ab. Andererseits hat ein fallender Ölpreis die Indizes schon oft trotz schlechter Nachrichtenlage aus der Versenkung befreit.

Wie volatil die Börsen regelmäßig ausschlagen, wenn sich allein der Ölpreis bewegt, zeigt wie angespannt die Lage auf den Energiemärkten und die Stimmung im Land sind. Das schwarze Gold beschäftigt Anleger, Analysten und natürlich auch John and Jane Doe mehr als jedes andere Thema – Amerika fürchtet eine Krise, wie eine aktuelle Umfrage des Gallup-Instituts für CNN belegt.

Danach befürchten 77 Prozent , dass das Öl-Angebot in Zukunft mit der steigenden Nachfrage nicht Schritt halten kann – ein Drittel der Befragten glaubt, dass der Rohstoff bereits in 25 Jahren ausgehen werde.

Da ist es kaum tröstlich, dass die Energie-Informationsbehörde, der die offiziellen Öl-Statistiken für die Regierung führt, optimistisch dagegenhält und postuliert, dass das Angebot selbst dann noch reichen werde, wenn die Nachfrage binnen der nächsten 20 Jahre um gewaltige 40 Prozent steigen würde.

Im Gegenteil: Wie optimistisch sich die Behörden geben, unterstreicht nur was viele fühlen. 71 Prozent der in der jüngsten Studie Befragten sagen, dass die Bush-Regierung nicht genug tut, um aktuelle Probleme auf dem Öl- und Energiemarkt in den Griff zu bekommen. Bushs Warnung bei der Rede zur Lage der Nation, die USA seien „süchtig nach Öl“, kommen den meisten nur wie heiße Luft vor – zu Recht.

Die Energiekonzepte der Regierung sehen bekanntlich bis heute weder eine Senkung des Benzinverbrauchs bei Autos noch andere Maßnahmen zur Eindämmung des Verbrauchs vor. Die Forschung im Bereich alternativer Energien wird mit einer Milliarde Dollar unterstützt – nicht einmal Hundertstel der Gewinne, die die Öl-Konzerne im vergangenen Jahr eingefahren haben.

Die Öl-Konzerne werden unterdessen nicht mehr nur als Abzocker angesehen, sondern sind für eine breite Mehrheit der Amerikaner an der aktuellen Krise mit schuld. 89 Prozent der Befragten sagen, dass die Branche noch mehr hinter der Öl-Knappheit steckt als das Weiße Haus. Etwa 30 Prozent der Befragten sehen einen Großteil der Schuld auch bei den Öl fördernden Ländern, 27 Prozent deuten auf die Automobil-Industrie, die ja nicht überraschend der prominenteste Umwelt- und Energiesünder ist.

Soweit die Öl-Industrie indes eine Krise überhaupt eingesteht, hat man einen Schuldigen gefunden, den unter den Befragten der Gallupp-Studie sonst keiner auf der Liste hatte: Hurrikan Katrina. In dem Unwetter des letzten Herbstes sieht Shell-CEO John Hofmeister die Wurzel aller Probleme. Der Hurrikan habe das Angebot gekürzt, während die Nachfrage gleich geblieben sei… dass so nach den gesetzen der Marktwirtschaft die Preise steigen , weiß indes jedes Kind.

Umso weniger nimmt man Hofmeister seine belehrenden Worte ab. Denn auch die Tatsache, dass die USA nur einen minimalen Anteil seines Öl-Verbrauchs im und vor dem eigenen Land gewinnt, ist viel zu bekannt, als dass sich irgendjemand durch derart billige Tricks ablenken lassen würde.

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Alt 20-03-2006, 19:54   #443
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Der frühe Vogel… legt sich wieder hin

Seit der Fusion der New Yorker Börse mit Archipelago ist die Stimmung an der Wall Street gemischt. Für die nun selbst gelistete NYSE Group ist der Merger mit der elektronischen Handelsplattform ein wichtiger Schritt in die Zukunft – für Nostalgiker und Parketthändler der Anfang vom Ende.

In dieser Woche kocht auf dem Parkett ein Thema hoch, dass mindestens so lange diskutiert wird wie der Merger: die Öffnungszeiten. Zur Zeit beginnt der Handel in New York um 9.30 Uhr, die Schlussglocke läutet um 16 Uhr. An diese Zeiten hat sich die Branche gewöhnt, man möchte gerne am bisherigen Stundenplan festhalten.

Doch im Sinner des Unternehmens ist solches Festhalten an alten Regeln oft nicht. Mit der Struktur der NYSE Group sollte sich von Anfang an noch viel mehr ändern. Dass Händler künftig eine Stunde früher aufstehen sollten, schien zunächst eine der kleineren Veränderungen zu sein – doch die hitzigen Diskussionen der letzten Monate widerlegen das.

Es geht ja auch nicht um die eine Stunde in New York. Zwar mag ein früherer Handelsstart für den Händler mit Wohnsitz auf Long Island ärgerlich sein, der bis zur Börse immerhin eine gute Stunde pendelt. Doch noch ärger trifft es den Händler in Kalifornien, dessen Kunden natürlich erwarten, dass der Mann – aufgrund der dreistündigen Zeitverschiebung zwischen Ost- und Westküste – in Zukunft um 5.30 Uhr früh am Schreibtisch sitzen wird. Den Weg ins Büro eingerichtet, würde bei manchem Börsianer zwischen Seattle und Los Angeles folglich schon um 3 Uhr morgens der Wecker klingeln.

Und wozu das Ganze? – Darum eigentlich dreht sich der Streit. Die New Yorker Börse würde mit früheren Öffnungszeiten gerne näher an die europäischen Häsuer rücken. An denen nämlich handeln do genannte „Event-Aktien“ schon, während das Parkett noch ruht. Der Impuls dazu kommt wohlgemerkt meist aus den USA. Beispiel: Eine Fluggesellschaft spricht eine Stunde vor Handelsbeginn eine Quartalswarnung aus – das „Event“ schlägt sich im vorbörslichen Handel nieder, da die Aktie in New York noch ruht.

Immer mehr Experten bezweifeln nun, dass sich ein solcher Ablauf ändern würde, wenn New York früher eröffnen sollte. Statt um 8.30 Uhr – eine Stunde vor der Glocke – würden Unternehmen wichtige Pressemitteilungen einfach um 7.30 Uhr machen – wiederum eine Stunde vor der Glocke, meint etwa Jerry Putnam von Arca, der seit dem Merger Co-Präsident der NYSE Group ist. Schließlich wolle das Unternehmen den elektronischen Handel gezielt nutzen.

Putnam bringt seine jüngste Stellungnahme übrigens in eine ungewohnte Position: Galt der Arca-Mann früher als Feind des Parketts, hat er nun die Händler plötzlich auf seiner Seite. Denn die sind es schließlich, die am Morgen eine Stunde länger liegen bleiben dürfen, wenn die Wall Street an den bisherigen Öffnungszeiten festhält.

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Alt 21-03-2006, 18:22   #444
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Chiphersteller als Dividendentitel?

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Alt 22-03-2006, 20:07   #445
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Wohin mit Uncle Sam´s Scheck?

Schock für die Konsumbranche: Einer der lukrativsten Anlässe könnte in diesem Jahr ausfallen. Den Herstellern von Fernsehern, Computerspielen und Fahrrädern drohen Millionen zu entgehen, der Tourismusbranche auch. Zwar hat die US-Regierung nicht etwa Ostern abgesagt, doch dürften viele Amerikaner ihre traditionell im April fällige Steuerrückerstattung nicht so sorglos verpulvern wie in der Vergangenheit.

Das Konsumland USA ist hoch verschuldet, das ist bekannt, und die Sparrate von John und Jane Doe ist so niedrig wie nie zuvor. Viel zu lange haben die Amerikaner auf Pump gelebt und sich auch in finanziell angespannten Zeiten alle Wünsche per Kreditkarte erfüllt. Eine Trendwende könnte jetzt einsetzen, wie eine Umfrage des US-Einzelhandelsverbandes NRF zeigt.

Danach dürfte mit 47 Prozent fast die Hälfte der Amerikaner ihre im April fällige Steuerrückzahlung dazu nutzen, bestehende Schulden abzuzahlen. Weitere 35 Prozent der Amerikaner wollen ihren Scheck direkt aufs Sparkonto bringen. Unterm Strich plant jeder Vierte, dass die einmal im Jahr fällige Zahlung bei alltäglichen Ausgaben helfen wird, die vor allem aufgrund hoher Energie- und Lebensmittelkosten für viele deutlich gestiegen sind.

Nur noch 10 Prozent der Verbraucher hingegen wollen sich von ihrer Steuer-Rückzahlung etwas Außergewöhnliches gönnen – einen neuen Plasma-Fernseher, einen Computer oder eine Urlaubsreise.

Das ist neu. In der Vergangenheit hat die Mehrheit der Amerikaner den Scheck von Uncle Sam direkt in den Einzelhandel getragen und damit manchem Elektronik-Geschäft oder dem Reisebüro um die Ecke einen starken Start ins zweite Quartal ermöglicht.

Es geht schließlich um gewaltige Summen: Der durchschnittliche Scheck, den die US-Regierung in diesem Jahr als Steuer-Rückzahlung ausstellen wird, beläuft sich auf 2423 Dollar. Zumindest einen Teil davon würde sich Corporate America gerne sichern. Einzelhändler dürften in den nächsten Tagen mit ersten Sonderaktionen starten, glaubt NRF-Präsidentin Tracy Mullin und beruft sich auf Erfahrungen der letzten Jahre, in denen mancher Einzelhändler abenteuerliche Lock-Angebote entwickelt hatte. Das geht so weit, dass Kunden bei Wal-Mart direkt mit ihrem Steuer-Scheck zahlen können.

Angesichts der Schuldenlast, die auf dem durchschnittlichen Amerikaner drückt, raten Experten in diesem Jahr aber besonders laut, dass unerwartetes Einkommen – keiner verlässt sich wirklich auf die Rückzahlung, zumal deren Höhe je nach Steuerklasse und Abschreibungen stark schwankt – nicht unbedingt verschleudert werden sollte. Wer teuer verzinste Kredite abzahlt, täte sich den größten Gefallen, meint der Branchenverband der Vermögensberater. Auch eine außerordentliche Ratenzahlung am Haus oder die Einlage in den Sparstrumpf machten sich bezahlt.

Interessant dürfte es werden, wenn im Mai eine neue Umfrage vorliegt, aus der sich schließen ließe, wie die Amerikaner den Scheck von Uncle Sam wirklich eingesetzt haben. Denn dass eine Mehrheit dem Konsum heute abschwört heißt noch lange nicht, dass jeder angesichts scharfer Sonderangebote bei Autos und Fernsehern widerstehen kann.



Keine Angst vor der Vogelgrippe

Angst ist ein nicht zu unterschätzender Faktor an der Börse. Wer Aktien kauft, also in die Zukunft investiert, reagiert hin und wieder nervös, wenn auch nur die leiseste Gefahr droht – für ein Unternehmen, die Konjunktur oder das ganze Land. Umso erstaunlicher, dass sich eine der aktuell größten Gefahren nicht auf die Wall Street auswirkt: Die Vogelgrippe belastet Aktien so gut wie gar nicht.

Das ist umso erstaunlicher als Experten mittlerweile klar ist, dass die Vogelgrippe Amerika genauso erreichen wird wie sie Europa erreicht hat. Erst zu Beginn dieser Woche warnte das amerikanische Gesundheitsministerium, das Virus sei in den nächsten sechs Monaten zu erwarten. Die Auswirkungen sind bisher nicht abzuschätzen – Wissenschaftler halten Einzelfälle ebenso für möglich wie eine Epidemie.

Letzteres wäre eine Katastrophe für das ganze Land. Nach Berechnungen von Experten könnte eine Epidemie hunderttausende Menschenleben kosten und das Bruttoinlandsprodukt dramatisch senken. Schlimmste Szenarien sehen das Land in eine Rezession rutschen, wenn eine weite Ausbreitung der Vogelgrippe Unternehmen lahm legt.

Allzu wahrscheinlich ist dieser schlimmste vorstellbare Fall nicht, kein seriöser Analyst würde die Vogelgrippe zur Zeit in irgendwelche konjunkturellen Prognosen einrechnen. Doch manche Unternehmen können sich mit Sicherheit auf Probleme gefasst machen, allen voran die Hühner-Industrie.

Was auf die Züchter zukommen dürfte, zeigt ein Blick auf die Statistiken aus bereits von der Vogelgrippe betroffenen Ländern. Der Verzehr von Hühnerfleisch ist in Italien um 70 Prozent eingebrochen, seit dort der erste infizierte Schwan gefunden wurde. In Frankreich hat man Umsatzeinbrüche von 30 Prozent gemessen, in Indien von 40 Prozent.

Entsprechend besorgt sollten Anleger der amerikanischen Hühnchen-Konzerne reagieren: Tyson Foods, Pilgrim's Pride und Gold Kist verarbeiten zusammen 13 Millionen Tonnen Hühnerfleisch. Doch während die Aktien in den letzten Monaten alles andere als stark gelaufen sind, scheint das Risiko dramatisch einbrechender Umsätze und Gewinne doch nirgends eingepreist zu sein.

Noch weniger ist das bei den beiden größten Kunden der Züchter der Fall. Die Fastfood-Aktien laufen wie geschmiert: McDonald´s hat in den letzten zwölf Monaten um 60 Prozent zugelegt, Wendy´s um 10 Prozent. Die beiden Ketten verkaufen etwa 45 Prozent des Fleisches, das die drei großen Hersteller auf den Markt bringen.

Anleger lässt das, wie gesagt, kalt – die meisten Experten auch. Angesichts der hohen Kurse liegt für den Börsen-Experten Mark Hulbert die Empfehlung nahe, die Aktien zu shorten. In 190 großen Börsenbriefen, die Hulbert verfolgt, ist davon aber nirgends die Rede, lediglich in einem einzigen Brief steht Wendy´s auf der Liste empfehlenswerter Leerverkäufe.

Die Sorglosigkeit der Analysten spiegelt die der Konsumenten wider: Erst vor kurzem befasste sich eine Umfrage damit, was den Amerikanern schlaflose Nächte bereite. Die Vogelgrippe landete fast unbeachtet auf Rang neun und damit noch hinter relativ harmlosen Gefahren wie Übergewicht.

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Alt 23-03-2006, 18:47   #446
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Gottes Portfolio

Es ist manchmal nicht einfach, seine Werte auf die Reihe zu kriegen. Vor allem der Dauerkonflikt der Republikaner, die im Namen des Herrn allerlei Unheil anrichten, bringt manchen in eine moralische Zwickmühle. An der Börse besteht dieser Konflikt nicht: Wer streng auf seine Werte achtet, kann davon profitieren – mit speziellen Fonds.

Immer mehr Anleger spricht das Konzept an. In den letzten fünf Jahren hat sich das Anlagekapital in moralisch sauberen Fonds versiebenfacht: 15,9 Milliarden Dollar sind zur Zeit nach christlichen und islamischen Werten in US-Fonds investiert, wie die Fond-Spezialisten bei Morningstar berechnet haben.

Damit hat die moralgestützte Anlage an der Wall Street schneller an Schwung gewonnen als erwartet, vielleicht auch, weil sich das Konzept in ähnlicher Form schon einmal bewährt hat. Bereits in den Neunzigerjahren tauchten die ersten „grünen Fonds“ auf, die Kapitel nur in Unternehmen steckten, die umweltbewusst handelten und zumindest teilweise auf erneuerbare Resourcen setzten.

Der Umwelt-Aspekt taucht nun auch einigen religiösen Fonds auf. Kein Wunder, betrachtet man die Welt ja als Teil der Schöpfung. Zudem suchen christliche Fonds Firmen, die Familienwerte unterstützen. Mancher Pharmazeut mit Verhütungsmitteln in der Pipeline ist damit ebenso ausgeschlossen wie Verlage mit pornographischen Publikationen oder Unternehmen, die durch Bilanzbetrug aufgefallen sind. „Tyco und Enron finden sich in diesen Fonds nicht“, weiß der Finanzberater Thomas Curtis, der mit christlichen Fonds handelt.

Dass ein Investment im moralisch sauberen Bereich durchaus lohnt, ist nicht wirklich überraschend. Schließlich haben auch Bilanzbetrug und ähnliche Unsauberkeiten schon manches Unternehmen langfristig mehr gekostet als man jemals hätte Profit machen können.

Für die religiös gewählten Fonds hat Morningstar für das vergangene Jahr eine Durchschnittsrendite von 9,7 Prozent ermittelt. Damit haben die moralisch bewussten Manager den breiten Markt geschlagen, der ein Plus von 6,5 Prozent schaffte.

Zu den überdurchschnittlichen Performern gehören laut der Morningstar-Statistik zwei christliche Fonds: Der Ave Maria Catholic Values Fund und der Timothy Plan Aggressive Growth mit Renditen von 10,95 beziehungsweise 20,77 Prozent.

Dazwischen liegt mit dem MMA Praxis International Fund ein Fond, der nach den strengen Regeln der Mennoniten angelegt ist. Danach gelten für die Auswahl der Aktien sechs Kriterien, die von Umweltschutz bis zur sozial bewussten Behandlung der Mitarbeiter reichen. Der Fond bilanzierte im vergangenen Jahr ein Plus von 14,25 Prozent.

Stärkster religiöser Fund ist indes der Amana Trust Growth Fund, ein Fond mit islamischer Aktien-Auswahl. Weitgehend decken diese sich mit den christlichen Werten, man vermeidet aber zudem die Anlage in Unternehmen, die mit Schweinefleisch zu tun haben. Auch von der Finanzbranche, die zu einem großen Teil von Zinsen lebt, hält man Abstand. Zinsen zu nehmen entspricht den islamischen Wertvorstellungen nicht – gute Rendite machen aber schon, wie man sieht.

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Alt 28-03-2006, 00:06   #447
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Was macht Ben Bernanke?

Am Anfang schien alles so einfach. Wenn Ben Bernanke erst einmal am Ruder wäre, würden die Zinsanhebungen sogleich stoppen, hatte die Wall Street lange geglaubt. Schließlich könnte sich der neue Fed-Chef so am eindrucksvollsten aus dem Schatten seines Vorgängers Greenspan lösen. Jüngste Konjunkturdaten haben dem obersten US-Notenbanker einen Kurswechsel nun aber erschwert.

Zumindest für diesen Dienstag rechnet man nicht mehr damit, dass Bernanke das Ruder herumreißen könnte. Die Zins-Futures lassen nur einen Schluss zu: Der Leitzins wird noch einmal angehoben, und zwar mit allergrößter Wahrscheinlichkeit um weitere 25 Basispunkte auf 4,75 Prozent. Das wäre dann die fünfzehnte Anhebung in Folge, seit die Fed vor zwei Jahren bei 1,0 Prozent gestartet war.

Anders als noch vor wenigen Monaten rechnen einige Experten an der Wall Street sogar damit, dass Bernanke den Leitzins um ganze 50 Basispunkte anheben könnte – wahrscheinlicher als eine Zinspause findet man das allemal.

Woher kommt´s? – Für die Fed, so sind sich Beobachter einig, ist eben die Inflationsgefahr noch immer stärker als zu rasches Wachstum. Die rasant steigenden Verbraucherpreise, deren Trend natürlich vor allem auf den hohen Energiekosten fußt, haben das zuletzt unterstrichen, ebenso die steigende Kapazitätsauslastung und die Entwicklung am Arbeitsmarkt, wo man zumindest auf dem Papier die niedrigste Arbeitslosenquote seit fünf Jahren misst.

Den Leitzins weiter anzuheben hat noch einen weiteren Vorteil für Bernanke: Der neue Mann könnte sich am Rentenmarkt beliebt machen. Insider fürchten seit geraumer Zeit, dass der Führungswechsel von einem Zins-Signal begleitet werden müsste, um Anlegern klar zu machen, dass Bernanke ein würdiger Nachfolger für den legendären Greenspan sei. Bernanke dürfte das wissen und schon allein um der Stabilität und Vertrauensbildung willen gar nicht darüber nachdenken, die Zinsen unverändert zu lassen.

Von enormer Wichtigkeit ist allerdings die Presseerklärung, mit der die Fed die Zinsentscheidung begleiten wird. Wenn schon die Politik der Notenbank gleich bleiben dürfte, so muss sich Bernanke zumindest in der Wortwahl ein wenig von seinem Vorgänger unterscheiden, nicht zuletzt um eine eigene Persönlichket zu etablieren. Dazu kommt natürlich, dass sich die Fed unabhängig von der direkten Zinsentscheidung am Dienstag generell einem Ende der Anhebungen nähert – das muss im Pressetext deutlich werden.

Traditionell handelt die Börse vor Bekanntgabe einer Zinsentscheidung schwach und unmotiviert. Das ist an diesem Montag angesichts des Generationswechsel nicht anders.

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Alt 29-03-2006, 20:54   #448
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Wie hoch steigen die US-Zinsen?

Die Wall Street erholt sich am Mittwoch vom Zins-Schock des Vortages. Dabei ist nicht ganz klar, was für einen Schock man überhaupt erlitten hat. Immerhin war von vorne herein klar, dass die Fed die Zinsen auf 4,75 Prozent angeben würde. Und auch die Möglichkeit weiterer Anhebungen war in den Zins-Futures reflektiert.

Was die Wall Street letztlich so aus der Bahn geworfen hat – die Blue Chips fielen aus dem grünen Bereich immerhin dreistellig ab –, war letztlich nicht mehr als der zugegenermaßen unbequeme Schritt vom Traumland zurück in die harte Realität.

Trotz aller Vorzeichen, der bisher gelesenen Fed-Erklärungen und zahlreichen Reden von verschiedenen Währungshütern, trotz starker Konjunkturdaten und wiederholter Hinweise auf anhaltende Inflation, hatten sich zuviele Anleger der Hoffnung hingegeben, dass sich Ben Bernanke um jeden Preis aus dem Schatten von Alan Greenspan heraus als eigenständige Person etablieren wolle. Dass er schon deshalb den Zinsanhebungen ein Ende machen würde, um zeitgleich mit seinem Amtsantritt eine neue Zinspolitik und gleichsam eine „Ära Bernanke“ einzuleiten.

Das alles sind Phantasien, die natürlich wenig Sinn gemacht hätten. Die Fußstapfen von Alan Greenspan mögen groß sein, doch dürften Ben Bernanke auf seinem neuen Posten keine Selbstzweifel plagen. Der Mann kommt ja nicht aus dem Nirgendwo, sondern war lange Jahre Fed-Gouverneur und zuletzt Wirtschaftsberater im Weißen Haus. Aus dieser starken Position heraus kann sich der neue Notenbank-Chef durchaus Zeit lassen, seine Politik zu finden, und muss nicht etwa den vorgegebenen Pfad verlassen – zumal wenn der recht unumstritten der richtige ist.

Das wiederum belegt ein Blick zurück: Auch mit 4,75 Prozent notiert der US-Leitzins noch deutlich unter seinem historischen Mittelwert von 5,85 Prozent. Allein um diesen zu erreichen wären noch ganze vier Anhebungen um jeweils 25 Basispunkte fällig. Nun mögen Kritiker – zu recht – sagen, dass der historische Mittelwert durch zweistellige Zins- und und Inflationsraten in den Achtzigerjahren verwässert ist.

Doch auch diese Unreinheiten deutet aus der Vergangenheit nichts darauf hin, dass die Fed schon bald auf die Zinsbremse drücken müsste. Man blicke nur auf die Realzinsen, also den Leitsatz minus der Inflationsrate. Deren Mittelwert liegt für die letzten 50 Jahre bei 1,75 Prozent und aktuell bei 1,1 Prozent.

Wer nicht ganz so weit zurückblicken will, mag sich die Jahre 1994 bis 1998 anschauen. Die Fed hatte nach Zinsanhebungen den richtigen Ausstieg gefunden um Wirtschaftswachstum optimal anzukurbeln – der Realzins-Durchschnitt liegt in den maßgeblichen Jahren bei 3,1 Prozent und damit volle 200 Basispunkte über dem aktuellen Stand. Wollte die Fed dahin zurück, wären noch acht Anhebungen fällig.

Nun muss man hoffen, dass sich die Wall Street von solchen „Horrorszenarien“ nicht in Panik versetzen läßt. Schließlich ist keineswegs gesagt, dass die Notenbank sich an historischen Werten orientiert – man will vielmehr, so der Pressetext der jüngten Entscheidung, die weitere Zinspolitik anhand anstehender Konjunkturdaten festmachen. Doch ist eines klar: Bernanke wird nicht unter allen Umständen einen Kurswechsel herbeiführen. Für Mai ist eine weitere Zinsanhebung durchaus zu erwarten und entsprechende Ankündigungen für die nächsten Monate dürfen den Markt nicht schocken.

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Alt 30-03-2006, 21:54   #449
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Neue Bedrohung für GM

Es vergeht kein Tag, ohne dass General Motors Schlagzeilen machen würde. Das ist kein gutes Zeichen, zumal sich die Meldungen aus Detroit allzu oft widersprechen. Mal soll GMAC verkauft werden, mal findet sich kein Käufer… bei allem Hin und Her scheint man wieder einmal das Kerngeschäft zu vernachlässigen. Analysten sehen bereits die nächste Gefahr auf den Autohersteller zurollen.

Was GM – und dem Konkurrenten Ford – erneut Umsatz und Gewin streitig machen dürfte, kommt wieder einmal aus Asien. Die dortigen Hersteller haben sich auf ihre Wurzeln besonnen und bringen eine neue Generation von preisgünstigen Kleinstwagen auf den Markt, die angesichts dauerhaft hoher Spritpreise reißenden Absatz finden fürften.

Die amerikanischen Hersteller haben dem nichts entgegen zu setzen, das heißt: fast nichts. General Motors hat den Chevrolet Aveo im Sortiment, der in Korea gebaut wird und dem man das auch ansieht. Der zumindest für amerikanische Verhältnisse kleine Hüpfer, der aber immer noch als Viertürer kommt, kostet in seiner billigsten Version ab 11 000 Dollar. Damit würde GM eigentlich nicht schlecht fahren, doch macht man wenig Werbung für den Kleinen und hat bisher gerade einmal 68 000 Stück verkauft.

Kein Wunder, denn die Konkurrenz bietet mehr. „Der Aveo ist so schlicht, es ist fast ein Nutzfahrzeug“, urteilt der Automobil-Analyst Ed Hellwig von Edmunds.com. „Der Toyota Yaris hingegen fühlt sich wie ein Mittelklassewagen an. Man kommt sich darin gar nicht vor wie in einem billigen Modell.“

Doch gerade in Amerika ist das Feeling für den Wagen wichtig. Schließlich fehlt dem Kunden weitgehend der Sinn für Umweltschutz, so dass ein niedriger Verbrauch allein noch nicht ausreicht, John und Jane Doe in die kleinste Klasse zu bekommen.

Die einzige Möglichkeit, in Amerika Kleinst- als Zweitwagen zu verkaufen, geht über Design und Komfort – bei niedrigem Preis. Bei Edmunds.com ist man sich einig, dass GM nicht nur hinter Toyota, sondern auch hinter dem Suzuki Aerio, Hyundai Accent, Honda Fit und Nissan Versa zurück liegt. „Der Aveo wird sich nicht durchsetzen können, wenn GM keine bessere Werbestrategie hat“, so die Experten.

Dass es von alleine nicht läuft, meint auch Marc McCready von CarsDirect. Das Kleinstwagen-Segment wachse zwar weiter, „aber nicht so stark, dass alle Hersteller kräftig mitverdienen könnten.“ Um bis zu 25 Prozent dürfte die Sparte im laufenden Jahr wachsen, wird geschätzt. Wenn GM davon profitieren will, sollte man sich dem Projekt Aveo & Co. rasch annehmen. Von Kostensenkungen und dem Teilverkauf obskurer Kreditsparten allein lebt der Konzern schließlich nicht.

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Alt 31-03-2006, 19:16   #450
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Technische Analyse
Der Dow auf Rekordkurs
Von Wieland Staud

...

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