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Alt 27-12-2006, 10:36   #1
Auf Wunsch gelöscht
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Somalia

Mogadischu/Nairobi. SDA/baz. In Somalia haben regierungstreue Soldaten nach Angaben von Augenzeugen die bisher von Islamisten kontrollierte Stadt Jowhar erobert. Der Ort liegt 90 Kilometer nördlich der Hauptstadt Mogadischu.

Wenige Stunden zuvor hatte Äthiopien, das auf der Seite der somalischen Übergangsregierung in den Bürgerkrieg in dem Land eingegriffen hat, einen baldigen Sieg über die Islamisten angekündigt.

Die Islamisten werden von Eritrea unterstützt, das mit Äthiopien verfeindet ist. Die äthiopische Regierung und die USA werfen der Bewegung zudem vor, sich mit der Extremistengruppe Al-Kaida verbündet zu haben.

Die Islamisten haben erklärt, sie hätten hunderte Menschen getötet. Gemäss Angaben des Roten Kreuzes sind mindestens 800 Menschen bei den Kämpfen verletzt worden, die seit Heiligabend eskaliert sind.

Hilfe aus der Luft wegen der Kämpfe ausgesetzt

Inzwischen setzte das UNO-Welternährungsprogramm WFP seine Lebensmittelhilfe aus der Luft in Somalia aus. Dies hätten die Behörden der von den Islamisten gehaltenen Stadt Kismayo wegen der Kämpfe angeordnet, teilte die UNO-Behörde am Mittwoch mit.

Der Abwurf von Lebensmitteln über dem von Überschwemmungen hart getroffenen Süden des Landes sei eingestellt worden, sagte WFP-Sprecher Peter Smerdon. 25 Mitarbeiter des Programmes seien in die kenianische Hauptstadt Nairobi gebracht worden.

Nicht betroffen seien die Landeinsätze des Welternährungsprogrammes, sagte Smerdon. Hundert nationale WFP-Mitarbeiter setzten ihre Arbeit fort. Rund 1,4 Millionen Somalier leiden laut WFP an schwerer Unterernährung und sind auf Hilfe von aussen angewiesen.

Allerdings sind die Flutgebiete im Süden und Zentrum Somalias auf dem Landweg kaum erreichbar. Truppen der somalischen Übergangsregierung und mit ihnen verbündete Soldaten Äthiopiens liefern sich derzeit Kämpfe mit den islamistischen Milizen, welche die Haupstadt Mogadischu und weite Teile des Landes kontrollieren.
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Alt 27-12-2006, 12:58   #2
simplify
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ähthiopien kann sich so einen einsatz leisten, schliesslich haben brot für die welt und miserio am weihnachten wieder viel geld gesammelt für die armen menschen in äthiopien. karl-heinz böhm müsste sich auch mal fragen, ob durch seinen einsatz die regierungen erst in die lage versetzt werden teuere kriege zu führen?

auf der anderen seite, respekt muss man vor der militärischen leistung haben. wer sich erinnern kann, in somalia sind die us-truppen damals kläglich gescheitert.
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Alt 27-12-2006, 15:05   #3
PC-Oldie-Udo
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Zitat:
karl-heinz böhm müsste sich auch mal fragen, ob durch seinen einsatz die regierungen erst in die lage versetzt werden teuere kriege zu führen?
Dieser Mann hat es nun wirklich nicht verdient sich so beleidugen zu lassen
Was der für die Leute und vor allem für die Kinder dort tut sucht seines gleichen
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Alt 27-12-2006, 15:43   #4
simplify
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ich weiss zwar nicht, wo da eine beleidigung bei war, aber dir udo sehe ich das nach
vielleicht verstehen sogar leute wie du, dass eine andere meinung zu haben keine beleidigung sein muss. obwohl wie du dich manchmal äusserst, könnte man da natürlich auch anders drüber denken.


du solltest dich mal fragen, ob nicht ohne die vielen spenden, die regierungen was für's volk tun müssten?

bevor du jetzt wieder meinst, das sei einem moderator bei TBB unwürdig, so steht mein angebot weiter. mach du es!!
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Alt 27-12-2006, 16:08   #5
PC-Oldie-Udo
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Alt 27-12-2006, 16:32   #6
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Zitat:
Original geschrieben von simplify

auf der anderen seite, respekt muss man vor der militärischen leistung haben. wer sich erinnern kann, in somalia sind die us-truppen damals kläglich gescheitert.
Dazu muss man aber sagen, das es nicht eine Offensive im klassischen Sinne war, sondern eine "Verdeckte" Hit and Run Operation - die durch soviele Faktoren beeinflusst wurde, das sie letztendlich scheiterte.
Wobei die Zahlen glaube ich 18 Tote bei den Amis waren und in etwa 1000 Tote bei den Somalis.

Zwar zog sich Clinton daraufhin zurück, aber der eigentliche Verlierer war die UN - die sich mal wieder wie ein Tiger ohne Zähne aufführte. Peinlich!
Die UN war es nähmlich auch die die USA dazu bewogen hatten ihren Einsatz in Somalia noch zu verlängern.

Man kann nur hoffen das man diese islamischen Warlods ordentlich in den Hintern tritt. Auch da ist eigentlich die Weltgemeinschaft gefordert.
Man denke nur an Ruanda - da wird einem ganz anders.
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Alt 27-12-2006, 16:36   #7
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Zitat:
du solltest dich mal fragen, ob nicht ohne die vielen spenden, die regierungen was für's volk tun müssten?
Da bin ich mit dir einer Meinung!
Aber K.H.Böhm in diese Misere mit rein zu ziehen
ist meiner Meinung nach absolut daneben :o
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Alt 27-12-2006, 17:21   #8
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Zitat:
Original geschrieben von PC-Oldie-Udo
Da bin ich mit dir einer Meinung!
Aber K.H.Böhm in diese Misere mit rein zu ziehen
ist meiner Meinung nach absolut daneben :o
Da muss ich Udo auch zustimmen.
In solchen Ländern schert es die Machtinhaber oder lokalen /regionalen Warlords nicht ob die Bevölkerung verhungert, verdurstet oder an Krankheiten stirbt.
Unter solchen Bedingungen ist sich jeder selbst der nächste und die Geschichte Somalias mit Mohamed Farah Aidid(darauf hast du ja auch schon angespielt)kümmert sich nicht darum ob es den anderen gut geht.

Böhm tut etwas für die Menschen dort um die sich sonst niemand kümmert - innerhalb des Landes schon gar nicht.
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Alt 27-12-2006, 17:29   #9
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Zitat:
Original geschrieben von Marc7even
Da muss ich Udo auch zustimmen.
In solchen Ländern schert es die Machtinhaber oder lokalen /regionalen Warlords nicht ob die Bevölkerung verhungert, verdurstet oder an Krankheiten stirbt.
Unter solchen Bedingungen ist sich jeder selbst der nächste und die Geschichte Somalias mit Mohamed Farah Aidid(darauf hast du ja auch schon angespielt)kümmert sich nicht darum ob es den anderen gut geht.

Böhm tut etwas für die Menschen dort um die sich sonst niemand kümmert - innerhalb des Landes schon gar nicht.
Danke Marc
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Alt 27-12-2006, 23:15   #10
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Stellvertreterkrieg am Horn von Afrika

Jetzt wird die Freiheit nicht nur am Hindukusch verteidigt, sondern auch am Horn von Afrika. Die äthiopische Armee geht mit Zustimmung einer Mehrheit der Afrikanischen Union und mit der Unterstützung der USA gegen islamische Fundamentalisten in Somalia vor. Der Krieg gegen den Terror hat einen weiteren Austragungsort. Man konnte sich schon seit geraumer Zeit wundern, wieso das nicht schon früher geschah. Schließlich hatten sich die Parallelen zum talibanischen Afghanistan gehäuft und das Entstehen eines solchen unkontrollierten Terrornestes hatte man nie wieder zulassen wollen. Wie in Afghanistan hatte ein langer Bürgerkrieg das Land in Chaos und Gewalt versinken lassen - bis die strengsten Strengen des Islam Ordnung brachten. In Somalia verdrängten Scharia-Gerichte und ihre Milizen die Kriegsfürsten, aber auch die mit großem internationalen Engagement installierte, doch völlig machtlose Übergangsregierung. Es ist nicht übertrieben, einen El Kaida-Tummelplatz entstehen zu sehen. Monatelang hat die Afrikanische Union versucht, eine Hilfstruppe für die Übergangsregierung zuwege zu bringen - vergebens. Dass sich Äthiopien bedroht fühlt, wird allenthalben verstanden - zumal Äthiopiens Erzfeind Eritrea das islamistische Treiben in Somalia befördert.

Europa mag den neuen Kriegsherd am Horn von Afrika mit Schrecken sehen, er hat ein hohes Ausbreitungspotenzial. Doch Äthiopien kämpft in Somalia einen Stellvertreterkrieg - auch für den Westen. Und die Bundeswehr ist mit ihren Schiffen vor Somalia schon mit dabei - auf der Jagd nach einsickernder Islamisten-Verstärkung.
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Alt 28-12-2006, 20:48   #11
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Wenn ich dann das Gejammer höre, die Spritpreise sind zu hoch, uns geht es ja so schlecht usw.
Da tut es mir wirklich in der Seele weh, wenn ich sehe was andere Menschen für Schicksale zu meistern haben.
Und um diese Menschen muss man sich auch wirklich kümmern, weil es denen nicht darum geht das sie sich über Weihnachten nicht das dicke Essen leisten konnten, sondern Sie sind froh wenn sie was zu essen haben.

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Beim Marsch der Regierungstruppen auf Mogadischu wurden äthiopischen Angaben zufolge bis zu 3000 Islamisten getötet. Doch die Gotteskrieger sind längst nicht besiegt - Somalia steht ein grausamer Bürgerkrieg bevor, Experten warnen vor einem zweiten Irak.

Mogadischu/Addis Abeba - Der äthiopische Regierungschef Meles Zenawi sagte in Addis Abeba, nach ihm vorliegenden Schätzungen seien "vielleicht zwischen 2000 und 3000" Islamisten getötet und "bis zu 4000 oder 5000" weitere verletzt worden. Zenawi machte keine Angaben zu möglichen Opfern bei den somalischen Truppen, die von äthiopischen Soldaten unterstützt werden. Die Islamisten gaben an, sie hätten hunderte Soldaten getötet.

Truppen der somalischen Übergangsregierung: "Gesetz und Ordnung herstellen"
Heute zogen sich die islamischen Milizen aus der somalischen Hauptstadt Mogadischu zurück, die sie im Sommer erobert hatten. Wenige Stunden später marschierten die von Äthiopien unterstützten somalischen Regierungstruppen ein. Regierungschef Ali Mohamed Gedi sagte, die Soldaten hätten "in mehreren Bezirken" Mogadischus Stellung bezogen. Die Stadt sei unter ihrer Kontrolle.

Die von Äthiopien unterstützten Soldaten der Übergangsregierung fuhren mit gepanzerten Fahrzeugen, auf die Maschinengewehre montiert waren, in die Stadt ein. Gedi flog mit einem Hubschrauber von Baidoa, dem provisorischen Regierungssitz der vergangenen Monate, nach Mogadischu. Er äußerte die Hoffnung, dass die mächtigen regionalen Kriegsherren - die so genannten Warlords, die unter den Islamisten an Einfluss verloren hatten - die Regierung dabei unterstützen werden, "Gesetz und Ordnung" im Land wieder herzustellen.

Die Milizen der Union der Islamischen Gerichte hatten Mogadischu zuvor aufgegeben - wie sie sagten, um unnötiges Blutvergießen zu verhindern. Ein Teil der Kämpfer floh aus der Stadt, andere entledigten sich lediglich ihrer Uniformen oder Turbane und rasierten sich - wie Augenzeugen schilderten - die Bärte ab. Islamistenführer Scheich Scharif Ahmed erklärte, der Abzug aus der Stadt bedeute keineswegs eine Niederlage: "Mitglieder der Union der Islamischen Gerichte werden sich nicht ergeben. Wir werden uns verteidigen und dem Feind eine Niederlage zufügen." Er warf den äthiopischen Truppen "Völkermord am somalischen Volk" vor. Am Vortag hatte er von "Strategiewechsel" gesprochen und mit Guerillataktik gedroht.

Unter den ersten Maßnahmen, die die Übergangsregierung traf, war die Aufhebung von Verboten, die die Islamisten verhängt hatten. So durften Kinos und Kioske, in denen die als Rauschmittel genutzten Kat-Blätter angeboten werden, wieder öffnen. Auch durfte wieder Unterhaltungsmusik

Äthiopiens Ministerpräsident Meles Zenawi sagte derweil in Addis Abeba, sein Land habe seine Aufgabe zu 75 Prozent erfüllt. Jetzt müsse Somalia nur noch "von allen Terroristen" befreit werden. Das christlich geprägte Land hatte den Islamisten, die nach dem Fall von Mogadischu im Juni den Großteil Somalias kontrollierten, am vergangenen Wochenende den Krieg erklärt und unter anderem mit seiner Luftwaffe in den Konflikt eingegriffen. Äthiopien unterstützte die Übergangsregierung, um einen islamischen Gottesstaat in Somalia zu verhindern. Die Afrikanische Union hatte am Vortag den sofortigen Rückzug aller ausländischen Truppen auf beiden Seiten der Konfliktparteien gefordert.

Vor dem Einmarsch der Truppen der Übergangsregierung war es in Mogadischu nach Angaben von Augenzeugen auch zu Plünderungen gekommen. Kämpfer verschiedener Warlords bemächtigten sich vieler der von den Islamisten zurückgelassenen Waffen. Andere Gruppen hatten Straßensperren errichtet.

Während sich der Uno-Sicherheitsrat nach einer weiteren ergebnislosen Debatte am Mittwochabend bis auf weiteres nicht mehr mit dem Konflikt befassen wollte, warnten Organisationen und Politiker vor einer humanitären Katastrophe und einer Destabilisierung der Nachbarstaaten.

Der schwedische Diplomat Jens Odlander - der an europäischen Vermittlungsbemühungen beteiligt war - berichtete dem Rundfunk seines Landes aus Kenia, es gebe nun Berichte über heftige Kämpfe zwischen den einzelnen Clans. "Die wenigen Krankenhäuser in Mogadischu und anderen Städten sind nach Tagen heftiger Kämpfe überfüllt."

Vor der Küste Jemens sind nach Angaben der Vereinten Nationen zwei Boote mit Kriegsflüchtlingen aus Somalia gekentert. Dabei seien mindestens 17 Menschen ums Leben gekommen, rund 140 würden noch vermisst, teilte das Flüchtlingshilfswerk UNHCR in Zürich mit. Viele der Überlebenden gaben der Organisation zufolge an, vor dem Konflikt zwischen den von Äthiopien unterstützten somalischen Regierungstruppen und den Islamisten geflohen zu sein. Die Boote seien am Mittwochabend gekentert.

Kritik an den USA

Ein Ende des seit über 20 Jahren andauernden Bürgerkrieges ist mit dem Rückzug der Islamisten noch nicht in Sicht. Beobachtern zufolge beweist der von Washington unterstützte Armeeeinsatz Äthiopiens vor allem, dass die USA an einem weiteren Brandherd der Welt mit ihrer Strategie gescheitert sind, auf militärische Übermacht statt auf Diplomatie zu setzen.

Die USA verfolgten eine rein militärische Politik, die frei von jeglichen Frieden schaffenden Elementen sei, kritisiert John Prendergast, Afrika-Experte der International Crisis Group (ICG). Nur allzu deutlich sei die Abwesenheit von US-Diplomaten bei den meisten diplomatischen Initiativen für Friedensverhandlungen gewesen, die von der Europäischen Union in diesem Monat initiiert worden seien. "Das Ergebnis ist, dass sowohl Äthiopien als auch die Islamischen Gerichte glauben, die USA unterstützten eine militärische Lösung in Somalia". Die Folge dieser Einschätzung: Die Spannungen würden weiter angeheizt und ein Frieden zu einem "entfernten Traum", sagt Prendergast.

Seit dem Sturz des somalischen Diktators Siad Barre im Jahr 1991 sind die Erfahrungen der USA in dem Land am Horn von Afrika geradezu traumatisch. Der Versuch, inmitten einer katastrophalen humanitären Situation 1993 die Herrschaft der Warlords zu beenden, scheiterte kläglich: 18 US-Soldaten wurden getötet, ihre von Kugeln durchsiebten Leichen von einer johlenden Menge durch die Straßen geschleift. Mehr als ein Jahrzehnt später änderte die CIA im Rahmen des Anti-Terror-Kampfes ihre Taktik und begann, eben jene früher bekämpften Warlords zu unterstützen, um den rasch wachsenden Einfluss der Islamisten zu schwächen.

Stellvertreterkrieg: Äthiopien, USA gegen Saudi-Arabien, Iran, Syrien

Als auch diese Strategie nicht aufging, schaltete sich das US-Außenamt in diesem Jahr in Vermittlungsbemühungen zwischen den Islamisten und der somalischen Übergangsregierung ein. Ein erneutes Umdenken wurde erkennbar, als der Afrikabeauftragte des Außenministeriums, Jendayi Frazer, vor dem angeblich zunehmenden Einfluss des Terrornetzwerks al-Qaida auf die Islamisten in Ostafrika warnte. Zwar widersprachen andere US-Experten Frazers Einschätzung, das Ergebnis war jedoch, dass sich die USA wieder aus den diplomatischen Initiativen zurückzogen. Denn Verhandlungen mit Islamisten sind für Washington schlicht undenkbar.

Stattdessen geben die USA nun ihrem engen Verbündeten Äthiopien Rückendeckung bei seinen Militäraktionen in Somalia. .

Nach einem kürzlich veröffentlichten Uno-Bericht sind mindestens zehn Staaten in Somalia direkt oder indirekt involviert, ein deutliches Zeichen für die strategische Bedeutung des Landes am Horn von Afrika. Die Islamisten werden demnach unter anderem von Eritrea, dem Erzfeind Äthiopiens, aber auch von Saudi-Arabien, Iran, Syrien und Libyen unterstützt. Augenzeugen berichten auch von pakistanischen Kämpfern in Somalia.

Nach Ansicht mancher Experten ähnelt die politische Situation in Somalia der Lage im Irak zu Beginn des Krieges. Sollte diese Analyse zutreffen, dann ist das militärische Vorgehen Äthiopiens gegen die Islamisten in Somalia nur der Auftakt eines lange anhaltenden Konflikts. "Ähnlich wie im Irak beobachten wir schnelle militärische Erfolge gegen die Islamisten zu Beginn der Auseinandersetzungen", erläutert Matt Bryden, Berater der International Crisis Group. Aber das bedeute noch lange nicht, dass die Islamisten besiegt seien.

Es sei zu erwarten, dass die Islamisten künftig auf Guerillataktik setzen und die somalische Übergangsregierung und die verbündeten Äthiopier durch gezielte Terroranschläge bekämpfen. Wie das aussehen könnte, haben die Somalis bereits erlebt: In diesem Jahr gab es erstmals einen Selbstmordanschlag in Somalia, Präsident Abdullahi Yusuf entkam ihm nur knapp. Zwar bestritt die Union der Islamischen Gerichte, in den Anschlag verwickelt gewesen zu sein, doch es ist nach Meinung von Beobachtern nicht unwahrscheinlich, dass zumindest Sympathisanten der Islamisten dahinter steckten.
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Alt 29-12-2006, 08:09   #12
PC-Oldie-Udo
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Zitat:
Wenn ich dann das Gejammer höre, die Spritpreise sind zu hoch, uns geht es ja so schlecht usw.
Zitat:
Da tut es mir wirklich in der Seele weh, wenn ich sehe was andere Menschen für Schicksale zu meistern haben.
Und um diese Menschen muss man sich auch wirklich kümmern, weil es denen nicht darum geht das sie sich über Weihnachten nicht das dicke Essen leisten konnten, sondern Sie sind froh wenn sie was zu essen haben
stimmt Marc

darum habe ich mich ja auch so über den Spruch von @simp geärgert bzgl K.H.Böhm der dort so viel Gutes tut
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