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Alt 01-03-2004, 16:09   #1
OMI
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Lightbulb Bernd Niquet zum DAX

Montag, 01.03.2004, 14:16
Gelobter Pessimismus


Ich bleibe dabei: Ich finde, dass dieser Markt gut aussieht. Nicht einmal das kurze Abrutschen unter die 4.000 Punkte im Dax haben die beschworene Lawine nach unten auslösen können. Es sieht vielmehr alles danach aus, als ob immer noch relevante Kreise von Marktteilnehmern, die eigentlich investiert sein sollten, noch nicht investiert sind. (Was natürlich die Frage aufbringt, wer denn wohl anstelle dieser investiert ist. Doch dazu gleich mehr.)

Nach diversen Umfragen ist der Optimismus der Marktteilnehmer weiter auf dem Rückzug, und der Pessimismus hat langsam die Oberhand gewonnen am deutschen Aktienmarkt. Und trotzdem fallen die Kurse nicht. Üblicherweise passieren solche Stimmungs-Umschwünge ja meistens erst, wenn die Kurse bereits abgestürzt sind. Dann wandelt sich der Optimismus in Pessimismus – und zwar so lange, bis kaum noch Optimisten da sind und es wieder nach oben gehen kann.

Warum dieses Mal anders? Ich habe den Eindruck, dass der Schrecken der vergangenen Jahre noch sehr tief in den Börsianern verankert ist, dass sie sich jetzt bereits in die Hose machen, bevor das eigentlich angsteinflößende Ereignis eintritt. Und genau dadurch kommt dieses Ereignis nicht. (Um die obige Frage zu beantworten, scheint es derzeit also so, als ob die Papiere weiterhin in den Tresoren der Schweiger liegen, also derjenigen, die das Geschehen eher beobachten als sich lautsprecherisch zu Wort zu melden. Wohingegen diejenigen, die zwar keine Aktien, dafür jedoch umso lautere Stimmen haben, das öffentlich Geschehen zu bestimmen scheinen.)

Auf die Dauer wird das natürlich nicht ewig gutgehen, wenn jetzt der Aufschwung der Wirtschaft und der Unternehmensergebnisse keine neue Dynamik gewinnen kann. Doch auch ohne das könnte eine weitere schöne Aufwärtsbewegung durchaus noch wahrscheinlich sein. Gerade deshalb, weil derzeit wirklich niemand so recht daran glaubt.


Anregungen oder Kritik bitte an Bernd Niquet.
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Alt 01-03-2004, 18:37   #2
simplify
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wenn meldungen wie heute vom IFO, dass der stellenabbau in deutschland ungebremmst weitergehte, dann wird es mit einem rutsch nach unten gehen.

steigende kurse ohne wirtschaftlich positive basis sind wohl mehr als blase bekannt.
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Der ideale Bürger: händefalten, köpfchensenken und immer an Frau Merkel denken
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Alt 02-03-2004, 11:16   #3
OMI
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Leider vertragen Blasen macnhmal enorm viel Luft - ehe sie dann sehr rapide platzen...
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Alt 23-08-2004, 16:00   #4
OMI
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Eine Logik höherer Ordnung
Von Bernd Niquet

Irgendwie war das ja mal wieder typisch. Am Wochenanfang habe ich zum ersten Mal seit langer Zeit wieder ein paar Marktberichte in den Zeitungen gelesen. Alle Stimmen darin waren negativ. Es kann nur eine weitere schlechte Woche werden, hieß es überall. Und irgendwie ist man mittlerweile ja auch zermürbt von den schleichenden aber andauernden Kursrückgängen.

Die Kursziele 3.500 sowie 3.200 im Dax werden so oft genannt, dass man sich des Eindrucks nicht erwehren kann, dass sie auch tatsächlich erreicht werden müssen, bevor es am Markt wieder hochgehen kann. Die Stimmung ist in derartigen Situationen so verfestigt, dass positive Fundamentalfaktoren nicht zählen. Erst muss das passieren, was alle fürchten – und dann erst ist der Markt wieder frei.

Doch wenn das alle denken, denke ich, muss dann nicht genau das Gegenteil davon passieren? Doch denken das nicht wiederum auch alle? Und wenn alle folglich denken (oder befürchten?!), dass das Gegenteil dessen passiert, was sie eigentlich glauben, dann wird also doch das passieren, was sie eigentlich glauben. Also habe ich am Montagvormittag in die (überraschenderweise) steigenden Kurse hinein meine Aktienquote etwas abgebaut. Doch anscheinend haben die anderen Marktteilnehmer eben damit wieder gerechnet – und nun ihrerseits Positionen aufgebaut.

Kurzfristig bin ich also der Dümmste der Dummen gewesen, der seine Aktien genau in dem Moment gegeben hat, in dem sie zum ersten Mal seit Wochen richtig angestiegen sind. Doch abgerechnet wird später! Ich glaube nämlich nicht, dass die Korrektur lange Bestand hat. Meine Erfahrung ist, dass der Markt in derartigen Situationen erst einmal übertreiben und damit die schlimmen Befürchtungen wahr machen muss. Erst wenn dann alle geschockt sind und sobald keine Aktien mehr anfassen wollen, erst dann geht es wieder berauf. Bis der selbe Schweinezyklus, der schon seit Jahrhunderten die Börse regiert, wieder von vorne anfängt.

Den Langfristinvestor muss das sicherlich nicht allzu sehr kratzen, denn wirkliche Gefahr gibt es für die Aktien erst, wenn es wirtschaftliche Probleme gibt. Doch danach sieht es derzeit keineswegs aus. Es ist alles nur eine unschöne, aber notwendige technische Verhaspelung.


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[ Mittwoch, 18.08.2004, 15:41 ]
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Alt 24-08-2004, 08:38   #5
gkuschnik
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Interessant was über Niquet bei w:o gesagt wird ;-)

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Mal macht er sich lustig über Charts und Sentiment, aber dann handelt er doch danach.
Ne, die Fundamentaldaten sind alle in Ordnung, daran liegt es nicht.
Na denn werden wir mal bis nächstes Jahr abwarten. Wie sagt man so schön, die Börse nimmt die Ereigniss vorweg.
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ja der Junge spielt den Oberschlauen. Seine Kommentare hier sind bestenfalls sinnlos, meistens nicht mal lustig, für Investmententscheidungen völlig unbrauchbar. Selbst Extremspinner wie Khayat sind da lustiger zu lesen.
Benutz Niquet dieses Forum zur Selbstreflektion oder was soll das alles????
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#1 Das du den Unsinn überhaupt noch liest ?
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HOMO LUDENS !

So kann man Niquets Äußerungen nur hinnehmen, drüber nachdenken, sich amüsieren oder sich ärgern. Er gibt jedenfalls keine unseriösen, in den Ruin treibende Anlageempfehlungen ab.

Es sind einfache Gedankenspiele, so wie sie in mehr oder minder ausgeprägter Form bei jedem anzutreffen sein sollten ...

Ansichtssache, aber ich find's nett zu lesen - gerade weil es manchmal so ein Quatsch ist, wie die gesamte Börse eben!

SP
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Niquet ist doch fast optimal. Erzählt ständig vom Sentimenttraden und fällt damit ununterbrochen auf die Nase. Gibt noch ein paar andere, die ähnlich gut drauf sind. Sowas ist unbezahlbar. Seite 1 ist DAS verkannte Highlight von w Expertenschlamassel live.
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Das beste an Niquet ist, dass es kostenlos ist. Natürlich möchte er uns sein schlaues Büchlein verkaufen, damit er nächstes Jahr wieder im Urlaub über MeckVorp. herauskommt, ist ja o,k.
Ansonsten ärgere ich mich schon manchmal über den arroganten Blödsinn, aber man wird entschädigt wenn man weiss, er ist seit 4100 DAX tapfer long.
Kein schöner Zug von mir, aber Schadenfreude........
J2
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ch finde die Texte nur noch lächerlich - kann bei w.o. eigentlich jeder auf die Startseite ???

Nach Nabil und Niquet sollte man sich mal Gedanken machen, ob man nicht einmal hochkarätige Insider wie Bernecker, Lips und Co. zu Wort kommen läßt - klar sind solche Leute teuer - aber mit dem derzeit sinkenden Niveau gehen auch die Werbeeinnahmen zurück, von denen man sonst einen Teil für die Bezahlung von Profis nutzen könnt (derart viel sinnlose Beiträge
)

Holt die richtigen Leute!
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Wirtschaftlich kennt sich der Null aus. Wenn der Sinn des heutigen Artikels sein soll: Bananen steigen wegen höherer Frachten und Speicherchips nicht, kann ich Herrn Niquet nur empfehlen einmal darüber nachzudenken wieviel Geld man für eine Tonne Bananen bekommt und wieviel Geld für eine Tonne Speicherchips.

Hr. Niquet: Bei manchen Produkten wirkt sich die Fracht erheblich auf den Endpreis aus, bei anderen Produkten kaum.
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Also wenn das nicht eindeutig ist Den Thread gibt's übrigens hier:

http://www.wallstreet-online.de/ws/c...0d30ab66d84611
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Alt 24-08-2004, 09:16   #6
OMI
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Nun, jeder mag seine Meinung haben
Vielleicht versteht auch nicht jeder Leser von wo seine bisweilen sehr amüsanten versteckten Andeutungen.

Ich persönlich lese seine Kommentare immer wieder sehr gerne.
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Alt 31-08-2004, 22:18   #7
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[ Montag, 30.08.2004, 15:51 ]
Billig wie noch nie
Von Bernd Niquet

Ich weiß, ich weiß, das klingt jetzt sehr nach dem Fed-Modell. Und ist es ja auch. Ist ja fast das Fed-Modell zum Quadrat. (Was ist im übrigen so schlimm an der Fed? Natürlich nur, wenn man nicht zu denjenigen gehört, die schon immer wussten, dass Greenspan ein Versager ist – und die in den Jahren 2000 ff., am liebsten jedoch schon 1996 oder 1998, in ihrem schwarzen Inneren eine Weltwirtschaftskrise erhofft haben.)

Derzeit beträgt das KGV der Dax-Aktien auf Basis der geschätzten Konsensgewinne für 2005 knapp 13. Das Renten-KGV steht im Vergleich dazu – bei einer Rendite für die 10jährigen Bundesanleihen von etwa 4 Prozent – bei 25. So einen Abstand (der vergleichbaren Unterbewertung der Aktien) hat es seit dem Jahr 1949 nicht mehr gegeben.

Selbst bei bisher historisch einmaligen Kaufgelegenheiten wie im Ausverkauf im März 2003, nach dem Crash 1987 oder vor der größten Aufwärtsbewegung der Geschichte, die von 1982 bis 2000 reichte, waren Aktien vergleichsweise nicht so billig.

Absolut gesehen stand das KGV der Aktien natürlich schon oft weit niedriger. So auch nach dem Crash 1987 sowie vor dem Aufschwung 1982, wo wir ein Niveau von roundabout 10 beobachten konnten. Damals notierten die Zinsen jedoch in zweistelligem Bereich (Anfang der 80er Jahre) sowie bei gut 6 Prozent – die entsprechenden Renten-KGVs errechnen sich also bei ebenfalls etwa 10 respektive 16.

Nun kann man natürlich argumentieren, dass damals der Zinssenkungsspielraum enorm war, was heute sicherlich nicht der Fall ist. Doch das ist nur ein weiteres Ha-Ha-Argument. Seitdem ich mit Beginn der 80er Jahre die Zinsentwicklung beobachte, hat der Konsens stets steigende Zinsen und steigende Inflationsraten prognostiziert. Summa summarum macht das ein knappes Vierteljahrhundert an Fehlprognosen aus. Sicherlich eine weltrekordverdächtige „Leistung“ – die ihren Rekord jedoch sogar noch toppen kann. Warum nicht 30 oder 35 Jahre Fehlprognosen? Denn wer glaubt heute nicht an steigende Zinsen und steigende Inflationsraten?

Im Prinzip ist dies die gleiche Situation wie 1980, 1981, 1982, 1983, 1984, 1985, 1986, 1987, 1988, 1989, 1990, 1991, 1992, 1993, 1994, 1995, 1996, 1997, 1998, 1999, 2000, 2001, 2002, 2003 – um es einmal anschaulich vor Augen zu führen.

Bei den Zinsen mache ich mir daher wenig Sorgen. Alle Zeichen stehen weiterhin auf Wachstumsschwäche und Preisdruck. Die Schätzungen der Unternehmensgewinne hingegen sind sicherlich anzuzweifeln. Doch selbst wenn die wirklichen Unternehmensergebnisse nur halb so gut sind wie heute prognostiziert, sind die Aktien nach obiger Überlegung immer noch nicht zu teuer. Ich traue den Analysten zwar beinahe jegliches Versagen zu, doch dass sie sich so irren, das gibt es ja nicht einmal in einem Irrenhaus.

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