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Alt 09-06-2006, 12:50   #136
membran
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So Trader Freunde


Ich schaue nun beherzt in diese Euro Korrektur hinein long zu gehen!
Übrigens stehe ich mit der meinung eines erneuten USD Verfalls nicht ganz alleine da:

PIMCO braces for dollar decline
Bond management firm says it widened its currency exposure on expectations that dollar could decline by as much as 20 to 25 percent.
June 8, 2006: 6:40 PM EDT

...

http://money.cnn.com/2006/06/08/funds/pimco.reut/
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Alt 10-06-2006, 10:23   #137
Benjamin
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Hallo membran,
Du hattest doch dankenswerterweise diesen Marc Faber-Link hier gepostet. Darin schrieb er von einem prognostischen Bradley Modell für die US-Aktienmärkte , von dem ich noch nie gehört hatte. Hab's mir einmal angeschaut, in begrenzter Weise einem Backtest unterzogen und meine Erkenntnisse hier gepostet:
http://www.traderboersenboard.de/sho...566#post248566

Betr. EUR/USD: Bin teilweise ausgestoppt, halte also nur einen Teil meiner Posi; die Tiefe der Bewegung hatte mich überrascht. Plane wieder aufzustocken, wenn ich klarer durchblicke, was da läuft. Falls es Anfang kommender Woche noch tiefer gehen sollte, fliegt der Rest auch noch, ansonsten lasse ich den laufen. Dein Artikel "Overall, Powers has a bearish outlook on the dollar" gibt leider keine Erkentnisse preis zum kurzfristigen Weg für Leute in knackigen Hebelprodukten. Overall sind sich wirklich alle einig, dass der Dollar abwerten wird. Wäre interessant zu wissen, wie sie die 25% Abwertung ableiten. Das ergäbe - ausgehend von 1,28 - einen Zielkurs von 1,60 Dollar je Euro.

Marc Faber spricht über eine Bondkurs-Rally für die nächsten ca. 3 Monate. Das leuchtet einerseits als Fluchtburg für verwirrte Aktienverkäufer ein. Andererseits könnte es ein negativer Indikator für EUR/USD sein?!?
Seine Einschätzung steht in Gegensatz zu meiner rein charttechnsichen Überlegung, nach der bei den Renditen am 8.6. ein Korrektur-Low erreicht wurde und nun eine Unterwelle 5 rauf startet, die ich derzeit mit einer jungen Beimischungsposi mitzunehmen gedenke. Das kollabiert aber, falls die Renditen jetzt doch noch unter das Level vom 8. Juni laufen würden; in dem Fälle zöge ich auch hier die Reißleine - und Faber behielte dann wohl Recht.

Historisch korreliert EUR/USD aber besser mit dem Ölpreis als mit den Anleihenrenditen.

Geändert von Benjamin (14-06-2006 um 10:47 Uhr)
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Alt 10-06-2006, 22:31   #138
membran
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Smile

Hallo Benjamin


Im Gloomboomdomm Report wird das Bradley Modell nur in Figure 3 im Chart abgehandelt.
Ich selber beschäftige mich nicht damit Planetenkonstelationen mit Charts zu vergleichen sonst fange ich noch an Horsokope zu lesen.
Der Informationsgehalt aus Fabers Darstellungen gefällt mir dafür sehr gut.
Sell in May habe ich auch erkannt bzw. ich gehe von einem Sommerloch aus,also einer Korrektur,relativ kurz und schmerzlos!
Steigende Rohstoffpreise würden den US Markt weiter runter drücken und da sehe ich es auch so das Industriemetalle im Sog des Goldes sogar überproportional korrigieren werden.
Silber z.B.
Die Kongresswahlen in der zweiten Jahreshälfte auch ein Faktor X weil es da wohl keine Jubelschreie geben wird.
Der Iran wird in 2007 wieder zum Dauerproblem werden.
Dazu die Ungewissheit über die zukünftige FED-Politik.Meine Einschätzung dazu habe ich ja auch im Gold Thread geschrieben.
Ich sehe weit und breit keine Gefahr für einen Trendwechsel in dieser Korrektur.
Sie wird m.e noch weiter gehen.
Da baut sich jetzt ein Teil der hohen Liquidität ab und wie ich meine gibt es die größten Abschläge,die größte Volatilität in den Märkten die gehdget sind.
Rohstoffe und Lebenmittel als auch Währungen.




Viele Grüsse,


Jörg

Geändert von membran (10-06-2006 um 22:42 Uhr)
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Alt 11-06-2006, 11:09   #139
Benjamin
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Hallo Jörg,

das mit den Planetenkonstellationen sehe ich ähnlich wie Du (Hokuspokus), mich wundert, dass Faber sich überhaupt tatsächlich ernsthaft mit so etwas beschäftigt; es kratzt in meinen Augen an der Glaubwürdigkeit seiner Aussagen.

Nichtsdestotrotz, er wird offenbar viel gelesen. In der Samstagsausgabe der Welt (10. Juni) steht eine kurze Kolumne von ihm. Die Kernaussagen:
Die US-Fed kann jetzt nur zwischen 3 Übeln wählen:

1. Sie senkt die Zinsen mit diesen Folgen:
- Dollar-Crash
- Importpreisinflation für die USA
- Längerfristige US-Renten fallen im Kurs, ihre Renditen steigen
- stabiler oder gar steigender Aktienmarkt, wobei ausländische Aktionäre Gewinne durch Währungsverluste aufgezehrt sehen

2. Sie hebt die Zinsen weiter an mit diesen Folgen:
- Schwache Wirtschaft, fallende Unternehmensgewinne, Aktienkurse fallen, mindestens eine Verlangsamung des Wachstums, evtl. später Rezession
- Immobiliensektor weiter abschwächend
- US-Anleihen steigen im Kurs, ihre Rendite fällt
- Dollar würde sich etwas festigen

3. Sie macht gar nichts, sie pausiert. Diesen Fall behandelt Faber im Artikel merkwürdigerweise nicht.

Faber favorisiert die Variante 2 für eine Zeitperiode von 2 - 3 Monaten, also bis Ende August/Anfang September.
Ausgehend vom heutigen Niveau erleben die Weltbörsen, Rohstoffe und Gold nur eine kurze Erholungsphase und fallen dann wieder ab. Nachdem Aktien und Immobilien um etwa 10% eingebrochen sein werden wird die US-Fed die Notenpresse anwerfen, also Geld drucken. Das führt zu Stagnation, was wiederum Edelmetalle begünstigt.
****************

Der EUR/USD-Chart der letzten Tage gibt Faber recht (mit seiner Erwartung einer fortgesetzten straffen Geldpolitik), die Marktteilnehmer erwarten zumindest nicht die Variante 1. Seine Varianten 1 und 2 sind in sich logisch. Die Variante 3 hat imo allerdings auch große Chancen.

Aber....

Seine Unterstellung, die US-Notenbank würde Geld drucken, wenn die Zinsen nur hoch genug angehoben und die Aktienkurse tief genug gefallen sein werden, hat für mich allerdings ein merkwürdiges Geschmäckle: Es würde Ben Bernanke zum Lügelbold abstempeln. In früheren Äußerungen bringt Faber ja seine Meinung zum Ausdruck, dass den Notenbanken in keiner Weise getraut werden dürfe. Er unterstellt offenbar eine Art Konspiration in den USA, weil er der US-Regierung vorwirft, den wahren (schlechten) Gesamtzustand der US-Wirtschaft zu verschleiern - zu lügen. Nach Faber hat die Glaubwürdigkeit von Bernanke seit seiner Wahl zum Fed-Chef jedenfalls gelitten, jetzt weiss Bernanke nicht so recht, was er will.

Ben Bernanke hat gerade sehr öffentlich der Inflation den Kampf angesagt. Faber traut dem Mann aber zu, wenn der Schmerz groß genug geworden sein wird, alle Grundsätze über Bord zu werfen, um den Segen für die Schuldner zu mobilisieren: Das Gelddrucken. Warum sollte Bernanke dann aber nicht einfach die für ihn selbst viel glaubwürdigere Variante 1 ziehen? Die Auswirkungen beider Möglichkeiten (Zinsen senken, Gelddrucken) in der Welt wären doch imo hinsichtlich der US-Wirtschaft identisch: Der Markt würde wieder mit Liquididät geflutet. Das erscheint mir nicht sehr logisch zu sein.

Wenn Geld zusätzlich (also ungedeckt) gedruckt wird, dann muss es ja jemand nach der Druckpresse bekommen. Wer bekäme dieses zusätzliche (ungedeckte) Geld gemäss den Rechtsgrundlagen in den USA? Falls es dem Regierungshaushalt zur Verfügung gestellt werden soll, dann muss es ja einen legalen Weg dafür geben. Außerdem müßte das Geld im US-Haushalt als Einnahme aufgeführt werden. Rechnungen müssen ja öffentlich bezahlt werden, also darf das Geld - ganz technisch gesehen - dafür nicht aus schwarzen Konten kommen. Diese Dinge sind sehr öffentlich, die kann jeder einsehen und die Presse und der politische Gegner fragt nach. Wie soll das gehen, wie soll das legal darstellbar sein? So etwas kann doch kein Parlament oder kontrollierte Behörde als Rechtsgrundlage verabschieden bzw. zulassen! Ein Grundsatz "Wenn die US-Regierung kein richtiges Geld mehr hat, dann darf sie sich ungedecktes Geld einfach so drucken lassen" würde aller Rechtsstaatlichkeit staatlichen Handelns den Boden entziehen, sie dürfte ja machen, was sie will, alle Schleusen wären geöffnet. Eine Haushaltsdebatte im Parlament könnte man sich künftig schenken, im Grunde auch das ganze Parlament. Gerade in den USA mit ihrem so hoch gehaltenen Rechtsanspruch würde so etwas doch einen Sturm der öffentlichen Entrüstung auslösen müssen, weil jeder überschuldete Häuslebauer in den USA - ein Wähler - so etwas eben nicht legal machen darf. Sorry, solange mir keiner erklärt, wie ungedecktes Geld legal in einen öffentlichen Haushalt gelangt und dann zur Bezahlung von Rechnungen im öffentlichen Rechtsverkehr genutzt werden darf, solange habe ich doch arge Probleme mit der Glaubwürdigkeit von Faber's Unterstellung in dieser Hinsicht.

Evtl. kann mich hier ja jemand aufklären.

Geändert von Benjamin (11-06-2006 um 11:57 Uhr)
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Alt 11-06-2006, 18:57   #140
Benjamin
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Geändert von Benjamin (15-02-2013 um 21:12 Uhr)
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Alt 12-06-2006, 08:03   #141
Benjamin
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Stagflation voraus?
Geschrieben von TimePatternAnalysis
11.06.2006



Zur Monatswende bestand an den Aktienmärkten eine gute Chance, dass die Bullen das Ruder herumreißen können. Daraus wurde nichts. Im Dow, im SPX und auch im DAX liegen die Kurse mittlerweile unter der EMA200. Im NDX ist das schon länger der Fall. Zusätzlich ist hier nun die EMA50 auf die EMA200 getroffen. Ein signifikanter Fall der ersten, von institutionellen Anlegern viel beachteten Durchschnittslinie unter die als langfristige Scheidelinie zwischen Bullen und Bären angesehene 200-Tage-Linie gilt üblicherweise als Bestätigung für einen Bärenmarkt. Jetzt gilt es!

Stephen Roach von Morgan Stanley erklärt den Kursrutsch mit der Sorge der Aktionäre, dass sich schrumpfendes Wachstum und steigende Preise zur Stagflation verbinden. Auch Fed-Chef Bernanke hatte am Pfingstmontag indirekt auf ein solches Szenario hingewiesen: Er hatte überraschend deutlich Inflationsgefahren aufgezeigt, gleichzeitig aber Erlahmungstendenzen in der amerikanischen Konjunktur ausgemacht.

Stagflation bezeichnet den Teufelskreis zwischen steigenden Preisen, die die Zentralbanken veranlasst, die Zinsen zu erhöhen, wodurch den Unternehmen ihr Finanzierungsspielraum eingeschränkt wird. Sie investieren nicht mehr ausreichend, um steigende Kosten durch höhere Produktivität zu kompensieren, schaffen es aber immerhin noch, diese (zum Teil) an die Verbraucher weiterzugeben.

Es dürfte sicher zutreffen, dass die US-Konjunktur aktuell erlahmt , was natürlich auch Auswirkungen auf die Weltkonjunktur hat. Ob sie in der Perspektive dann auch schrumpft, wie es die im ersten Quartal teilweise inverse Zinsstruktur indiziert, muss sich noch zeigen. Mit diesem Teil seiner Einschätzung steht Roach auch nicht alleine. U.a. zeigt die sich abkühlende Immobilienkonjunktur in den USA Wirkung. Also – Stagnation? Gut möglich, wenn nicht mehr.

Aber wie sieht es mit der zweiten Stichwort aus, das Roach gegeben hat, der Inflation? Angesichts des ungebrochenen Trends zur Globalisierung, sprich der Verlagerung der Produktion in Billiglohnländer geht von der Kostenseite kein übermäßiger Preisdruck aus. Die teilweise enorme Verteuerung von Rohstoffen wird bisher recht gut kompensiert. Wie die jüngsten Zahlen belegen, ist zudem die Zunahme der Arbeitsproduktivität in den USA weiterhin ungebrochen; gleichzeitig bleibt die Entwicklung der Lohnstückkosten klar hinter der Steigerung der Arbeitsproduktivität zurück.

Von der Angebotsseite kommt also gegenwärtig kein besonderer Preisdruck auf. Dies könnte sich ändern, wenn es den Produzentenländern China & Co. gelänge, künftig deutlich höhere Preise durchzusetzen. Aber die Wahrscheinlichkeit hierfür ist aktuell nicht besonders groß, und sie wird es erst recht dann nicht, wenn die wirtschaftlichen Wachstumsraten zu erlahmen beginnen.

Zu einem nachhaltigen Szenario der Preissteigerung gehört auch die kaufkräftige Nachfrage auf Seiten der Konsumenten. Hierzu aber sind steigende Löhne und zunehmende Beschäftigung nötig. Ob sich der Arbeitsmarkt in den entwickelten Industrieländer wirklich deutlich belebt, muss aber bezweifelt werden. Die Zahlen über die neu geschaffenen Stellen in den USA lassen da erhebliche Zweifel aufkommen. Auch die Entwicklung der Arbeitsproduktivität spricht nicht dafür. In einem solchen Umfeld aber ist die kaufkräftige Nachfrage gering, und damit auch die Preismacht der Unternehmen.

Die aktuellen, offiziellen Preissteigerungsraten spiegeln aus meiner Sicht hauptsächlich die steigenden Energiekosten wider, sei es direkt oder sei es in der Kernrate indirekt durch Überwälzung der Kosten auf der Anbieterseite. Rechnet man diese Effekte heraus, landen wir wahrscheinlich eher im Reich der Deflation. Wenn sich die Anzeichen einer Wachstumsdelle verstärken, dürfte den Energiepreisen alsbald die spekulative Luft entweichen, was sich (mit Verzögerung) in den Inflationsdaten niederschlägt. Dann müsste Bernanke alsbald die Anti-Deflations-Geldabwurf-Hubschrauber Milton Friedmans starten, die ihm hartnäckig fälschlicherweise zugeschrieben werden.

Makroökonomisch steht die Sache „Spitz auf Knopf“. Kann die Wirtschaft (nach einer Pause) wieder auf den Wachstumspfad zurückkehren, verschwinden Stichworte wie Stagflation alsbald wieder von der Bildfläche. Und angesichts des horrenden Verschuldungsgrads kann ein wenig Inflation sowieso nicht schaden. Dabei kommt dem Dollar und der Tatsache, dass die Rohstoffe in Dollar notieren, eine wichtige Rolle zu. Wertet er weiter ab, wäre alles wie gehabt.

Die (kontrollierte) Schwächung des Dollar erscheint als der leichteste Weg, um die Ungleichgewichte in der Wirtschaftswelt zu lösen. Roach hatte in einem früheren Kommentar unterstellt, dass die wichtigsten Zentralbanken einen abgestimmten Kurs in diese Richtung fahren. Und dass den Finanzmärkten dies ebenfalls genehm ist, ist in den vergangenen Jahren vielfach deutlich geworden.

Vielleicht ist es etwas zu mechanisch und einfach, aber mir scheint Dollarschwäche und Hausse bei den Finanzmarkt-Assets genauso eng miteinander verbunden, wie Dollarstärke und Baisse. Und mit der ersten Alternative gehen auf den Gütermärkten preissteigernde, mit der zweiten deflationäre Tendenzen einher.

Offenbar bestand aber beim Greenback zuletzt die Gefahr, dass er nach Durchbruch durch die Marke von 1,30 gegen Euro unkontrolliert abrutscht. Möglicherweise spielen hier die Pläne einer iranischen, in Euro notierenden Ölbörse eine wichtige symbolische Rolle.

So sieht William Clark von der Johns Hopkins University, dass sich eine Spirale zu drehen beginnt. Zahlreiche Staaten würden ihre Devisenreserven vom geschwächten Dollar in Euro umschichten. Das Potenzial wird deutlich, wenn man bedenkt, dass alleine in Asien 2600 Milliarden Dollar als Reservewährung gehalten werden. Rutschte der Dollar unkontrolliert ab, so würde das eine panikartige Flucht in den Euro auslösen, meint Hopkins. Das ließe schließlich die US-Wirtschaft kollabieren. Er sieht daher den Streit um das iranische Atomprogramm nur vorgeschoben, in Wahrheit gehe es um die mit dem Thema Ölbörse verbundenen Effekte.

So gesehen, hat das Stagflations-Stichwort vorerst seinen Zweck erfüllt. Erwartungen über ein baldiges Ende des Zinszyklus der Fed sind erst einmal aus dem Markt, wenn auch nicht unbedingt am langen Ende, wie die TBond-Kurse zeigen. Der Dollar wertete auf, insbesondere nachdem die EZB die Leitzinsen heraufgesetzt hat, und ist jetzt auf deutlicher Distanz zur Marke von 1,30 gegen Euro.

Der Grund für die scharfe Korrektur an den Aktienmärkten dürfte damit weniger in der Vorwegnahme von Stagflation, sondern eher in einer Kombination aus Wachstumssorgen und Angst vor einer Eskalation des Irankonflikts liegen. Wobei hier beides mitspielt, die militärische Komponente und die Auswirkungen auf das Währungsgefüge.

Nachdem um Pfingsten herum die erste Stabilisierung an den Aktienmärkten scheiterte, dürfte es in Kürze eine zweite Chance geben. Der S&P 500 hat am 24. Mai und am 8. Juni die Zone von1245 intraday getestet. Hier verläuft das 62er Retracement des Bärenmarktes zwischen 2000 und 2002. Da der zweite Test zu einem tieferen Tief führte, ist wahrscheinlich ein dritter erforderlich. Die beim zweiten Mal besonders heftige Gegenreaktion zeigt die Bedeutung dieser Marke an.

Die Indikatoren legen nahe, dass auch zuletzt wieder zahlreiche Akteure in fallende Kurse hinein gekauft haben. Das ist natürlich Wasser auf die Mühlen der Bären. Der VIX hat in den vergangenen vier Wochen drei Hochpunkte oberhalb von 18 fabriziert. MACD und Stochastik zeigen jedoch erste positive Divergenzen. Der häufig beachtete Quotient aus Indexstand und VIX weist zwar noch abwärts, erreicht jedoch auch nicht mehr das Niveau von Ende Mai. Der die Marktbreite messende TRIN-Index hatte Ende Mai Ansätze einer Stabilisierung gezeigt und ist dann weiter abgerutscht. Seine Auswertung zeigt aktuell noch keine neuen. Das Indikatorgerüst ist damit insgesamt weiterhin keineswegs bullisch, es gibt aber einige zarte Wendezeichen.

Am Dienstag und Mittwoch bekommen wir neue Daten über die Entwicklung der Erzeuger- und der Verbraucherpreise. Am Donnerstag dann Informationen über die internationalen Kapitalströme. Ein Umfeld wie „gemalt“ zum Nachdenken über die bisherige Richtung.

Die Gefahr bleibt klar die: Wenn die 200-Tage-Linien nicht zügig zurückerobert werden können, kommen immer mehr Akteure zu der Überzeugung, dass die Aktienmärkte auf mittelfristige Tauchstation gehen. Dann folgt der nächste Rutsch. Und umgekehrt: Angesichts der überverkauften Lage und der hohen Short-Ausrichtung hat sich Potenzial für eine ordentliche Gegenreaktion aufgebaut.

Marktstatus, Markttrends und Prognosen unter http://www.timepatternanalysis.de

Kontakt: info@timepatternanalysis.de
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Alt 12-06-2006, 12:52   #142
Benjamin
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Leading Indicators - Frühindikatoren für die US-Wirtschaft

Es existiert die Faustregel, dass drei aufeinander Monate mit rückläufigen Werten ein Anzeichen ist, dass die Wirtschaft in eine Rezession fällt.


Das Conference Board selber billigt eine so einfache, feste Regel nicht. In der Ausgabe vom Januar 1997 des Business Cycle Indicators wird als verlässliches, aber nicht perfektes Rezessionsanzeichen ein 1%iger Rückgang (2% auf Jahresbasis umgerechnet) gekoppelt mit Abschlägen bei der Mehrzahl der 10 Komponenten diskutiert.

Der Frühindikatorenindex sagt Rezessionen ordentlich vorher, die acht Rezessionen seit 1950 wurden erfolgreich prognostiziert (Stand - bevor das NBER Ende November 2001 die Rezession seit März 2001 ausgerufen hatte).


Die einzelnen Komponenten (Gewichtung August 2005):

- Spanne zwischen den 10-jährigen Anleihen und dem Zinssatz der Fed Funds Rate (0,1034)

- Die Geldmenge M2, inflationsbereinigt (0,3521)

- Die durchschnittliche Wochenarbeitszeit im verarbeitenden Gewerbe (0,2533)

- Die Auftragseingänge für Konsumgüter im verarbeitenden Gewerbe, inflationsbereinigt (0,0702)

- Der S&P 500 (0,0375)

- Die durchschnittlichen Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung (0,0328)

- Die "Zulieferer"-Komponente des nationalen Einkaufsmanagerindex (Unternehmen erhalten langsamere Lieferungen der Zulieferer) (0,02)

- Die Anzahl der privaten Baugenehmigungen (0,0263)

- Die Komponente "Erwartungen in die Zukunft" des Verbrauchervertrauens der Universität Michigan (0,0298)

- Auftragseingänge des verarbeitenden Gewerbes für nicht-militärische Kapitalgüter, inflationsbereinigt (0,0191)


Ten indicators make up the leading index (1996=100):
- vendor performance,
- stock prices,
- interest rate spread
- building permits
- manufacturers' new orders for nondefense capital goods*
- index of consumer expectations,
- average weekly initial claims for unemployment insurance (inverted),
- real money supply*,
- manufacturers' new orders for consumer goods and materials*.
- average weekly manufacturing hours

**********************

From October to April, the leading index grew 1.5 percent. This is slightly below the average six-month change (1.7 percent) in the first three months of the year.

23.01.2006: Die Frühindikatoren sind um 0,1 % gestiegen. Erwartet wurde ein Anstieg um 0,2 % nach zuvor +0,9 % (revidiert von +0,5 %).

21.02.2006: Die Frühindikatoren sind um 1,1 % gestiegen. Erwartet wurde ein Anstieg um 0,5 bis 0,6 % nach zuvor +0,3 % (revidiert von +0,1 %).

20.03.2006: Die Frühindikatoren sind um 0,2 % gesunken . Erwartet wurde ein Minus von 0,3 % nach zuvor noch +0,5 % (revidiert von +1,1 %).

20.04.2006: Die Frühindikatoren sind um 0,1 % gesunken . Erwartet wurden 0,0 bis +0,1 % nach zuvor noch -0,5 % (revidiert von -0,2 %).

18.05.2006: Die Frühindikatoren sind um 0,1 % gefallen . Erwartet wurde ein Anstieg um 0,1 bis 0,2 % nach zuvor +0,4 % (revidiert von -0,1 %). Der 3. Monat hintereinander ist der Frühindikator gesunken = Rezessionsankündigung

22.06.2006; 16:00 (MEZ):
Veröffentlichung der Zahlen zu den US-amerikanischen Frühindikatoren (Leading Indicators) für Mai 2006


Erwartet wird vermutlich ein leicht negativer Wert. Tatsächlich kommen dürfte aber ein sehr, sehr negativer, schwacher Wert. In jedem Falle wäre es der 4. Wert in Folge mit negativem Verlauf dieses Indikators. Die Rezessionsankündigung des Vormonates würde bestätigt. Danach dürften am 22. Juni und in der Zeit danach viele Aktienanleger den Verkaufsknopf drücken (Crash an den Aktienmärkten (!) - falls am 22. der Wert für die Monatsveränderung bei den Frühindikatoren tatsächlich ein negatives Vorzeichen aufweisen sollte. ).

Falls das so am 22. Juni und danach käme, dann würde großer politischer Druck auf die Fed ausgelöst, die US-Zinsen wieder zu senken. Ob sie dem so schnell nachgibt?

Die einzelnen Komponenten des Leading Indicators werden schon im vorhinein gemeldet, Anleger können sich also selber entsprechend vorher ein Bild machen, wie der spätere Wert des Leading Indicators aussehen wird. Die Vorlaufzeit von einem Wendepunkt des Index aus kann sehr unterschiedlich ausfallen.

Aktiencrash durchaus möglich, siehe auch diese Meldung von heute: Iran over the weekend reiterated that it will not engage in negotiations over its right to enrich uranium, according to the BBC.

"We have obtained this technology, it is our obvious right and we do not negotiate over our obvious nuclear rights," government spokesman Gholamhossein Elham said.

His comments came after a report late last week suggested the world's fourth-biggest oil producer has accelerated its uranium-enrichment program at a time when western governments are offering special incentives to slow things down.


The markets are fully expecting the Fed to raise interest rates for a 17th straight time at its June 29 meeting. So, ob das dann tatsächlich passiert, das wird man im Lichte der Daten von 22. erst richtig bewerten können. Ich vermute mal: Es wird nicht passieren, die Fed pausiert. Spätestens am 29. Juni - wenn nicht bereits am 22. Juni - sollte EUR/USD wieder hochgehen.

DAX-Shorts/Puts zur Auswahl: http://www.traderboersenboard.de/sho...786#post243786

Geändert von Benjamin (23-06-2006 um 12:39 Uhr)
Benjamin ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 14-06-2006, 08:21   #143
Benjamin
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Gold in Euros ausgedrückt:


Gold fällt, obwohl alle Notenbänker weltweit das Thema Inflationsgefahr im Munde führen. Das gibt einem doch zu denken, oder?

Gold steigt immer dann, wenn Inflation ein größeres Thema ist oder zu werden droht. Dann sollte Gold jetzt steigen und nicht so einen rasanten Fall hinlegen, allenfalls eine gemächliche technische Korrektur zeigen. Das sehen wir aber nicht. Gold fällt hart, so hart wie noch nie in jüngster Zeit, da findet eine Flucht statt - und das bei ebenfalls rasant fallenden Aktienmärkten, wo sich doch eine "Fluchtburg Gold" anbieten würde - wenn Gold denn eine wäre. Damals in der Zeit des letzten Aktienbärenmarktes (Januar 2000 - März 2003) stieg Gold. Jetzt fällt es. Das ist doch seltsam, oder?

Aber evtl. ist Gold keine Fluchtburg mehr. Das träfe dann zu, wenn Inflation mittel- bis langfristig eben kein relevantes Thema mehr sein würde, sprich: Deflation . Bei der Deflation fallen die Preise, dann wird Gold eher uninteressant als Anlageobjekt. Käme mittel bis langfristig Deflation, dann wäre der Goldchart mit seinem jüngsten rasanten Kursverfall verständlich.

Eine charttechnische Möglichkeit wäre in dem Falle die Fertigstellung einer SKS-Formation im Monats-Goldchart ganz oben. In dem Falle würde es von den 550 Dollar erst einmal vorübergehend wieder etwas raufgehen, um dann später wieder einzubrechen - unter die 550. Dann müßte für die Folgejahre ein Kursziel von knapp 400 US-Dollar abgeleitet werden: Unvorstellbar zum jetzigen Zeitpunkt (auch weil die Produktionskapazität von Gold sinkt und die Produktionskosten steigen)! Um eine SKS-Formation im Cahrt zu vermeiden müßte Gold von ca. 550 aus wieder steigen, diesen Wert jedenfalls nicht mehr nachhaltig unterschreiten. Sinkt Gold jedoch unter die zentrale Unterstützung bei ca. 540 Dollar, dann brechen die charttechnischen Dämme! 543 wurde heute erreicht! Zumindest technisch sollte jetzt eine Gegenreaktion erfolgen.

Deflation und Rezession gehören zusammen. Für eine Rezession gibt es nun bereits zwei handfeste Signale:

1. Die Zinskurve ist invers, sprich: Die kurzfristigen US-Anleihen rentieren tendentiell höher als die langlaufenden US-Anleihen. Das war in der Vergangenheit ein ziemlich verläßlicher Rezessionsindikator.

2. Die sog. vorausschauenden US-Indikatoren weisen seit 4 Monaten nach unten, am 22. Juni kommt die 5. Monatszahl heraus, voraussichtlich ebenfalls negativ. Schon 3 negative Werte hintereinander sind ein ziemlich verläßlicher Indikator für eine anstehende Rezession.

Mein Verdacht: Der Goldpreis könnte sich eben gerade NICHT wie von so vielen erwartet in einer rein technischen Korrektur befinden, sondern eine langfristige Trendwende bereits vollzogen haben. Er wäre damit ein 3. Rezessionsindikator , weil hier Deflation angekündigt wird, die mit Rezession einhergeht.

Der Kupfer-Chart mit seinen jüngsten rasanten Kursverlusten bietet ein Beispiel dafür, was den Metall-Märkten insgesamt blühen könnte, siehe Kupfer Open End Zertifikat, NL0000212934 / ABN0GK, 6 Monate:


Klar: Wenn die Konjunktur auch in den bisherigen Spitzenverbrauchsländern abflacht (Indien, China, USA), dann fallen Rohstoffpreise, vor allem dann, wenn sie vorher in einer Übertreibungsrally so hoch geschossen sind. Um die Übertreibung zu reduzieren wenden die Notenbanken im ersten Schritt höhere Zinsen an. Wenn der gewünschte Effekt dann allmählich eintritt, ist man für eine kurze Zeit zufrieden. Aber dann wird man die Geister nicht mehr los, die man rief: Die Konjunkturverlangsamung und Inflationsabsenkung gehen weiter, viel stärker als mit den Zinserhöhungen beabsichtigt. Dann wird das Ruder herumgerissen, man möchte gegensteuern, die Zinsen werden wieder gesenkt, Geld wird wieder billiger. Und trotzdem kaufen die Leute nicht mehr so viel wie früher, weil Konjunktur und Konsum nicht wie erhofft wieder hochgehen: Man hat bereits sehr viele Kapazitäten geschaffen, die wollen jetzt ausgelastet werden. Da werden zur Not auch Zugeständnisse bei den Preisen für Produkte und Dienstleistungen gemacht (sinkende Preise!), dann fallen aber die Gewinnmargen - und damit die Aktienkurse. Ein Selbstläufer entsteht. Der Markt gibt die Wachstumsraten der letzten paar Jahre einfach nicht mehr her, die Leute fangen aus Zukunftssorgen an zu sparen - und verschieben größere Käufe auf später oder steichen sie ganz: Deflation mit Rezession!

Das bedeutet für EUR/USD, dass wir eine Ausweitung des Spreads zwischen Gold und EUR/USD sehen werden.

Sobald allerdings EUR/USD in einen starken Steigflug übergeht, sollte sich Gold im (abwertenden) Dollar bewertet natürlich währungsbedingt auch nach oben bewegen. Interessant wird dann aber sein, wie sich Gold in (aufwertenden) Euros bewertet verhalten wird, siehe den einen Chart oben.

Dieser Verdacht hinsichtlich Goldpreis befindet sich im Spielfeld der Analystenversionen weit außerhalb der Spielzone, wird also allgemein nicht erwartet. Das könnte bedeuten, dass der Verdacht stimmt, denn diese Leute liegen in kritischen Börsenphasen in der Regel falsch. Sie blasen ja jetzt immer noch zum Einstieg in Fonds und Aktien, weil das ja jetzt so schöne Einstiegskurse sind. Traumtänzer! Mir ist noch die Ankündigung von 1000 USD/ounce Goldpreis noch in 2006 im Ohr, abgegeben u. a. von einer großen US-Bank kurz vor dem Platzen der eventuellen Gold-Blase.

Auch Dr. Marc Faber ist ja ein glühender Gold-Anhänger und Besitzer von Immobilien in Asien, weil er eine durch Gelddrucken künstlich angefachte Inflation während einer Rezession wittert. Das wäre die schlimmste aller Welten! Wenn neben der zyklischen Rezession die quasi natürliche Folge "sinkende Preise" unterbunden würde, indem verzweifelt Geld gedruckt wird, um wenigstens nominal die Rechnungen bezahlen zu können, dann kollabiert alles. Alle Glaubwürdigkeit in jedwede offizielle Steuerungsinstanz im System (Notenbank, Regierung) würde verschwinden, es käme dann eine schwerste Krise des ganzen politischen und finanzökonomischen Systems. Wenn Faber damit recht behielte, kämen furchtbare Zeiten auf die USA und uns in Europa zu.

Falls Deflation mit Rezession käme, dann
- würden die US-Zinsen langfristig wieder gegen Null gehen
- Aktienmärkte einbrechen
- Anleihemärkte einbrechen
- Immobilienmärkte einbrechen
- Industriemetalle einbrechen
- Dollars gedruckt werden
- EUR/USD durch die Decke gehen (Möglicherweise ein Crash!)

Sollte Gold dann auch im Preis sinken? Was wäre dann noch eine "Fluchtburg"?

Möglicherweise ist das gerade der volkswirtschaftliche "Sinn" dieser langfristigen Phase: Die Vernichtung von überschüssiger Geld-Liquidität, Produktions-Kapazität und von sonstigen Vermögenswerten, die nicht durch eine aktive und erfolgreiche Wertschöpfung abgedeckt sind. Falls das so wäre, dann würden auch die Preise für Gold und Silber fallen.

Falls - volkswirtschaftlich betrachtet - in dieser Zeitphase das vernichtet bzw. reduziert werden soll, was vorher langfristig zu viel geschaffen wurde, dann kann es keine breit zugängliche Fluchtburg geben, dann muss alles fallen. Eine rein taktische Fluchtburg kann dann allenfalls das Shorten dieser Märkte sein.

Den Zusammenhang zwischen Goldpreis einerseits und Deflation andererseits werde ich für mich noch weiter erkunden. Hier steht mein von mir selbst abgeleiteter Verdacht, dass all diese "Falls dies, dann das-Sätze" in diesem Posting in Wahrheit tatsächlich eine Prognose mit einem Ausrufungszeichen sind. Um diese Prognose tatsächlich für mich auszurufen fehlt mir noch ein wenig mehr Recherche.

Bin jedenfalls gespannt, ob sich all das bewahrheitet.

Mich interessieren Links zu Seiten im Internet, die sich ernsthaft mit dieser Thematik beschäftigen (kein Gequatsche wie bei WO). Kann hier jemand solche Links posten? Wäre nett!
Eine kleine eigene Sammlung habe ich bereits hier gepostet:
http://www.traderboersenboard.de/sho...threadid=12193

Geändert von Benjamin (14-06-2006 um 11:30 Uhr)
Benjamin ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 14-06-2006, 11:47   #144
membran
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Hallo Traders


Hier eine These die ganz meinen Vorstellungen entspricht " Alles wird gut"!




Weltweite Ausverkaufsstimmung



von Jochen Steffens



Der Nikkei war heute im Panikmodus und erreichte ein Minus von 4,14 %. Aber auch weltweit brechen die Indizes dramatisch ein und gerade einige Emerging Markets haben seit Jahresanfang deutliche Verluste zu verzeichnen.



Wer ist schuld?

Ben Bernanke und die Fed – wer sonst?

Nein, Aktien will offenbar keiner mehr haben. Natürlich kann es der Anfang eines großen Crashs sein, das kann aber jeder Tag an den Börsen sein. Was glauben Sie, wie schnell die Stimmung sich auch wieder ändern kann?



Sind die angeführten Gründe Inflation, Rückgang des US-Wachstum, hoher Ölpreis, etc, nicht vielleicht doch berechtigt?



Wenn es wirklich eine Inflationsgefahr geben sollte, frage ich mich, warum dann der Goldpreis derart dramatisch einbricht? Schließlich gilt Gold als sicherer Hafen im Falle einer Inflation. Gut man kann argumentieren, dass die Fed ja ankündigt, gegen die Inflation vorgehen zu wollen – eben mit höheren Zinsen.



Aber wenn man davon ausgeht, dass die Zinsen weiter steigen, frage ich mich, warum dann die Bonds in den USA steigen, die Renditen sinken?

Irgendwie passt hier etwas nicht richtig zusammen.



Was macht die Fed?

Gestern hat die Fed wieder vor zu hoher Inflation gewarnt. Fakt ist, dass hier ganz bewusst der Markt „runtergeredet“ wird. Sieben Mal nun haben Fed-Mitglieder in kurzer Zeit hintereinander auf die Inflations-Gefahren hingewiesen. Eigentlich sollte das den Goldpreis antreiben, tut es aber nicht. Die Fed nimmt bei ihren Aussagen billigend in Kauf, dass die amerikanischen Indizes bei jedem neuen Statement tiefer in Deckung gehen.



Da muss man sich doch als halbwegs vernünftiger Investor fragen, warum macht die Fed das? Es würde doch reichen, die Zinsen einfach zu erhöhen, um die Inflationsgefahren zu dämpfen. Solche verbalen Zinserhöhungen wären also eigentlich nicht nötig. Es gibt sogar die Theorie, dass man vor Inflation nicht warnen solle, da es auch ein psychologisches Moment bei den Inflationsgefahren gibt. Macht die Fed alles falsch?



Auf der anderen Seite erhöht die Regierung die Wachstumsprognosen

Gleichzeitig hat aber die Bush-Regierung die Wachstumsprognosen für dieses Jahr von zuvor 3,4 % auf 3,6 % erhöht. Hä ? Redet die Fed nicht mit der Regierung? Gibt es ein Kommunikationsproblem? Wenn wirklich die Inflationsgefahren so groß sind, also mit weiteren Zinserhöhungen zu rechnen wäre, warum werden dann die Wachstumsprognosen erhöht? Das macht keinen Sinn – auch wenn die Fed betont, das Wachstum sei stabil.


Das mit den Wachstumsprognosen kann reiner Wahlkampf im Vorfeld der Kongresswahlen sein und dass wir uns bereits im Wahlkampf befinden darf nicht bezweifelt werden – die Belege hatte ich schon angeführt. Neuester Hinweis: Bush besucht heute überraschend den Irak!



Alles nur Wahlkampf?

Ich hatte schon einmal darauf hingewiesen, dass der Bush Regierung viel daran liegen könnte, die Benzinpreise zu senken, damit die Stimmung der Wähler wieder steigt.



Was muss sie dafür tun?

Die US-Wirtschaft dämpfen, am besten nur verbal, denn das hätte weltweiten Einfluss auf das Wirtschaftswachstum, mit der Folge, dass die Nachfrage nach Öl sinken würde. Den weltweiten Einfluss der aktuellen Fed-Politik können Sie bereits erkennen: Wie gesagt, überall brechen die Indizes in sich zusammen.



Dann muss sie natürlich noch den Dollar stärken. Ein stärkerer Dollar kann mehr Öl je Dollar erwerben, kurz der Ölpreis in Dollar sinkt, die Preise an den US-Zapfsäulen sinken.


Und tatsächlich, der Ölpreis fällt – gestern trotz der Aussagen des Irans und heute trotz des Tropensturms, der in Richtung Florida unterwegs ist. Seltsam, oder?



Alles nur Lug und Trug?

Kann es also sein, dass wir uns gar nicht in einem derart gefährlichen inflationären Umfeld befinden, wie die Fed uns weiß machen will? Kann es sein, dass Gold und die Bonds Recht haben? Wir hatten so eine Situation schon einmal im August letzten Jahres, vielleicht erinnern Sie sich.



Wie ich hier schon mehrere Male ausführlich betont habe, der Inflationsdruck in den USA ist zu einem großen Teil ölpreisbedingt. Nun muss aber der Ölpreis weiter ansteigen, damit auch die Inflationsraten weiter ansteigen. Wenn alle Preise konstant bleiben, wäre die Inflationsrate, die schließlich nur ein prozentuale Veränderung zu einem vorherigen Wert darstellt, neutral.



Wenn nun also der Ölpreis fäll oder nur stagniert, dann wird sich das zeitversetzt auf die Preise durchschlagen, mit anderen Worten die Inflation bricht in sich zusammen.


Es ist natürlich schwer zu bestimmen, wie viele Prozentpunkte der aktuellen Inflationsraten in den USA ölpreisbedingt sind und wie viele eher durch das Wirtschaftswachstum verursacht werden.



Aber gehen wie mal rein theoretisch davon aus, der größte Teil der Inflation wäre ölpreisbedingt. Wenn dann die Fed im Schulterschluss mit der Bush Regierung die Ölpreise tatsächlich in den Keller schicken würden, würden auch die Inflationsraten sehr schnell sinken. Und ganz schnell wären wir nicht mehr in einem inflationären Umfeld. Das gäbe der Fed sogar die Möglichkeit, die Zinsen wieder zu senken.



Die Märkte würde explodieren....

Während also alle Welt in den USA mit steigenden Renditen, steigenden Zinsen, schwächerem Wirtschaftswachstum und fallenden Märkten rechnet, kann es sehr gut sein, dass wir genau das Gegenteil erleben:



Steigende Märkte, Wirtschaftswachstum (auch durch einen fallenden Ölpreis bedingt), etc. etc

Dann hätte die Börse wieder einmal alle auf dem falschen Fuß erwischt und wäre, wie gewohnt, den Weg des größten Schmerzes gegangen.



Und wenn ja, wann einsteigen?

Nun müssen Sie nur noch herausfinden, auf welchem Niveau der Markt dreht und wann wir diese oben genannten Zeichen deutlicher erkennen können. Hier halte ich es wie immer: Achten Sie auf den Markt. Lassen Sie den Markt zunächst ruhig fallen, nehmen Sie vielleicht einzelne Positionen auf – irgendwann fällt der Startschuss, dann werden wichtige Widerstände genommen etc. Es sollte Zeit genug bleiben, nach und nach einzusteigen.



Wie eh und je

Wie ich schon am Anfang des Jahres betonte: Alles immer nur, wenn der Ölpreis nicht weiter steigt. Vielleicht erinnern Sie sich noch, ich war Anfang des Jahres für die USA bullish und für den Dax bearish, wusste nicht, wie sich dieser Dissens auflösen würde, hatte jedoch immer wieder betont, dass die bullishe Einschätzung für die USA nur bei einem nicht weiter steigenden Ölpreis Bestand hätte.



Nun wissen wir, wie es sich aufgelöst hat: Der Dax ist, wie erwartet, im Vorfeld zur WM eingebrochen. Er hat sich auch, wie ebenfalls erwartet, im Vorfeld der WM schlechter entwickelt als die US-Indizes. All die Indizien, die ich für den Dax als Gefahren genannt habe: Hoher ZEW, hoher Ifo, der Einbruch des Bund Futures, etc haben sich somit bestätigt.


Nur die Amis waren nicht bullish, hier ging die Prognose eindeutig fehl. Das aber lag, wie auch schon bei der Prognose als Möglichkeit erwähnt, an dem steigenden Ölpreis.


Nun kann ich Ben Bernanke trotz allen Recherchen noch nicht einschätzen. Er war aber auf jeden Fall enger Berater von Bush. Sollte sich also bestätigen, dass tatsächlich der Versuch gestartet wird, den Ölpreis zu drücken und den Dollar zu stärken, rechnen Sie mit einem sehr starken dritten und vierten Quartal! Das gilt sowohl im Dax, als auch den USA – aber dann auch für die Emerging Markets und die Rohstoffe. Wie gesagt, das alles nur, wenn der Ölpreis nicht weiter steigt – leider muss ich auch dieses Mal diese Einschränkung machen.



Quelle: investor-verlag.de



Weiterhin schwache Rohstoffmärkte gleichbedeutend mit nachlassender Inflation das alte Spielchen der FED und Ihre Verbalinterventionen!
Beides führt zu mehr Wachstum in der zweiten Jahreshälfte und eventuel sogar folgenden Aussetzungen.
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Alt 14-06-2006, 11:51   #145
membran
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Hallo Benjamin

Ich kann Dir mit flgenden Links aushelfen,das beste was ich habe:


http://www.bankstudent.de/downloads4/vwl6.htm



Hier empfehle ich mal die ganzen Links durchzustöbern vom wirtschaftl. Hintergrundwissen her eine Bereicherung für jeden Fundi!


Achtung,der Link zu den geheimen Protokollen von Zion ist offiziell und weltweit verboten.
Man wird jedoch "noch" über Google fündig... ganz interessant aber reine Verschwöhrungstheorie!

http://www.artfond.de/ralfprengel.htm


Und noch,n Gedicht (würde H. Erhardt nun sagen,hehe):


http://www.weltpolitik.net/Sachgebie...alverkehr.html



Viel Spass beim durchstöbern und dazu lernen......

Geändert von membran (14-06-2006 um 12:21 Uhr)
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Alt 14-06-2006, 14:29   #146
OMI
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https://www.boerse-go.de/nachricht/U...t,a455378.html
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Schöne Grüße
OMI
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Alt 14-06-2006, 14:52   #147
Benjamin
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Hallo membran

Fürchtete schon, meine Ergüsse würde niemand einer Erwiderung wert finden. Danke für die Links, werde mich da einmal dranmachen auf der Suche nach Wahrheit und Erkenntnis....

In der Zwischenzeit habe ich allen Fundamentalismus beiseite geschoben und bin rein charttechnisch vorgegangen - und habe Gold gekauft mit einer geplanten Haltedauer von einigen Tagen.

Folgender Umstand ist kurzfristig nämlich recht interessant bei Gold:
Low: August 1999 mit 251,95
High: Mai 2006 mit 725,75

Das ergibt folgende Retracements:
38,3: 544,75

50: 488,85
61,8: 432,94
76,4: 363,77

Gleichzeitig ist die Gegend um 540 ein starker horizontaler Support , der zumindest nicht in einem Rutsch geknackt werden sollte. Will sagen: Der Bereich sollte zumindest eine ganze Reihe von Tagen halten.

Seit dem Mai-Top läßt sich ein Tripple-ZigZag runter abzählen, das heute am Tagestief wohl fertig wurde. Heute wurde im Tagestief 541,85 erreicht , danach ging's schnell wieder rauf. Das paßt zum 38er retracement.

Wenn das heutige Tageslow nun das Low seit dem Top am 12. Mai 06 ist, wovon ich bei korrektiver Elliott-Zählung ausgehe, dann bringt die nun folgende Rally Aufschluss über die Natur der Bewegung seit dem 12. Mai und der ganzen folgenden Entwicklung. Da gibt es nur 2 Möglichkeiten:

1- Es geht korrektiv von heute an rauf : Es ist dann voraussichtlich nur eine kleine Zwischenerholung: Die ganze Geschichte würde nur kurze Zeit (evtl. bis zum 22. Juni?) anhalten und die Goldkurse würden anschließend wohl wieder sinken - schlussendlich unter die 540 - was eine Lehrbuch-SKS auslösen würde, siehe mein langes Posting oben. Dann würde das Deflationsgespenst nicht mehr zurück in die Flasche gehen mit der Folge, dass Gold langfristig fällt und also irgendwann in Zukunft irgendwo bei etwa 350 erst zum stehen käme.

2- Gold steigt von heute an impulsiv an . Das sollte bedeuten, dass die Goldbullen recht behalten werden. Die langjährige impulsive Aufwärtsbewegung wäre bereits kurslich hinreichend korrigiert - allerdings zeitlich eher an der sehr, sehr knappen Seite, was dafür sprechen würde, dass Gold entweder die Korrektur seit Mai noch durch seitliches Gedaddel zeitlich verlängert oder aber Gold sich in einem sehr starken Aufwärtstrend befindet und daher nun die Korrektur beendet hat. Es würde in dem Falle bald dynamisch hochgehen.

Auf Sicht von Tagen steigt es demnach also in jedem Falle - das sollte man ausnutzen. In der Zwischenzeit bin ich evtl. dann inhaltlich schlauer, was nun plausibel erwartet werden sollte.

*************************

Zu Deinem Artikel: Etwas wirr mutet er mir an. Der Einfachheit halber läßt er den Einfluss des Ölpreises dominieren. Der ist zwar wichtig, aber imo nicht alles entscheidend. Er wird in diesen Tagen primär definiert durch zwei Faktoren:
1- Hurrikanes (10 Stück in diesem Sommer im Gold von Mexiko wahrscheinlich)
2- Iran (Will offenbar nun Zeit schinden, lange prüfen und reden. Die Regierung in Teheran hat bereits angekündigt, sie werde das Paket nicht unverändert annehmen. Die iranische Reaktion soll nun bis zur Tagung der Außenminister der G8-Staaten am 29. Juni vorliegen.

Die übrigen Faktoren ändern sich nicht so schnell bzw. sind eher einschätzbar. Dazu zählen eine konjunkturelle Abkühlung und eine Abkühlung von Bushs moralisch-finanziellen Möglichkeiten, einen Angriffskrieg der USA auf Iran im April/Mai 2007 akzeptiert und finanziert zu bekommen. Die Zeit läuft für den Iran und gegen Bush.
In Summe deutet dies kurzfristig (bis 29. Juni?) auf noch fallende Öl-Kurse hin.

Ich selber habe einen Long-Kauf bis Ende Juni plaziert im Bereich der letzten mehrmonatigen Lows. Charttechnisch sehe ich nach dem jetzt anstehenden letzten Low (am 22. Juni?) Öl danach wieder steigen.

Geändert von Benjamin (14-06-2006 um 15:38 Uhr)
Benjamin ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 16-06-2006, 07:51   #148
Benjamin
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Habe meinen Gold Quanto Call heute mit Stop-Loss in der Gewinnzone abgesichert!

Die Aktie Gold Fields hat imo beim Low am Dienstag dieser Woche vermutlich die korrektive Abwärtswelle seit dem Top im Mai nach rund einem Monat Laufzeit beendet, Elliott-mäßig eine a. Evtl. habe ich mich heute um eine kleine Unterwelle vertan und dieses Low käme erst noch, dann wohl am 22. Juni.
Nun (alternativ: am 22. Juni) geht es rauf zur b, und zwar wieder mit einem korrektiven Wellenmuster, mit einem Zeitbedarf wieder in der Größenordnung 1 Monat oder eher etwas länger. Juli/August sollte also da ein Top kommen als Ende der nun gerade begonnenen Welle b.

Danach wiederum geht der Bären-Spaß wieder los: Stark fallende Kurse mit impulsivem Tempo!


Es gilt die Tendenz: Wenn die Märkte (wie jetzt) steigende Zinsen erwarten, fällt Gold. Das macht Sinn, denn Gold erwirtschaftet per se nicht wie das US-Tagesgeld sichere 5% Rendite, sondern liegt einfach da im Tresor herum mit dem Risiko , das der Goldkurs eben auch fallen kann.

Ich kann mir wie Marc Faber vorstellen, dass diese Markterwartung steigender Zinsen sogar noch diverse Wochen (wenige Monate) andauert: Die US-Geldpolitik schießt gerade jetzt über ihr Ziel hinaus und unterscheidet sich damit in keiner Weise von den Marktteilnehmern auf dem Parket, die auch zu ähnlichen Trend-Übertreibungen neigen.

Die aktuell laufende Übertreibungsphase der US-Notenbank hinsichtlich ihrer Straffung der Geldpolitik wird aber bald ein Ende finden, weil die US-Konjunktur stärker abkühlt dürfte als momentan erwartet: Die vorausschauenden US-Indikatoren + die die US-Zinsstrukturkurve bei den US-Rentenmärkten sollten mit ihrer heutigen pessimistischen Prognose recht behalten.

Das alles bedeutet, dass in einigen Wochen/wenigen Monaten zeitlicher Entfernung von heute wieder sinkende Zinsen - und damit wieder fallende US-Anleihekurse, etc. zu beobachten sein dürften.

Dann erst und nicht vorher sollte Gold und EUR/USD wieder als Trend steigen.
***************************
Aus einem Artikel vom 15. Juni 2006
Der Index der Konsumentenpreise sei im Mai um 0,4 Prozent gestiegen, teilte das zuständige Amt für Arbeitsmarktstatistik mit.

Das Preisbarometer liege damit um 4,2 Prozent höher als vor einem Jahr. In den ersten fünf Monaten dieses Jahres seien die Verbraucherpreise mit einer auf das Jahr hochgerechneten Rate von 5,2 Prozent gestiegen. Die Kerninflationsrate, die besonders schwankungsanfällige Energie- und Lebensmittelpreise außer Betracht läßt und als bevorzugtes Inflationsmaß der Währungshüter um Fed-Chairman Ben Bernanke gilt, stieg im Mai um 0,3 Prozent. Ihre Jahresrate beträgt nun 2,4 Prozent. In den zurückliegenden drei Monaten ist die Kerninflation damit so schnell gestiegen wie zuletzt vor elf Jahren.
Angesichts der Preisentwicklung gilt an den Finanzmärkten inzwischen als sicher, daß der geldpolitische Rat der Fed auf seinem nächsten Treffen Ende des Monats den Leitzins von 5,0 auf 5,25 Prozent anheben wird. An den Terminmärkten wird inzwischen sogar auf einen weiteren Zinsschritt im August gewettet.

David Wyss, Chefvolkswirt der Ratingagentur Standard & Poor's:
Um im Kampf gegen die Inflation erfolgreich zu sein, müsse die Pause in der Zinsrunde noch ein wenig warten. Der Ökonom ist sich mit zahlreichen Kollegen einig, daß auch im August ein zusätzlicher Zinsschritt möglich ist, falls die Daten bis dahin nicht auf eine spürbare Abkühlung der Konjunktur deuten sollten. Auf mehr als 5,5 Prozent aber werde der Leitzins nicht steigen. Spätestens im kommenden Jahr werde die Fed dann damit beginnen, die Geldpolitik zu lockern, sagt Wyss.
(2241)

Geändert von Benjamin (16-06-2006 um 14:55 Uhr)
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Alt 21-06-2006, 12:47   #149
Benjamin
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Donnerstag, 29.06.2006, 20:15 (MEZ): US Federal Reserve Bank Sitzungsergebnis

An dem Tag dürfte ein Low bei EUR/USD eintreten.

Danach dann eher wieder rauf. Long-Zertis: http://www1.abnamrozertifikate.de/sh...0000&pageid=89

Spätere Sitzungstermine:

Dienstag, 08.08.2006
Mittwoch, 20.09.2006
Dienstag, 24.10.2006

Geändert von Benjamin (21-06-2006 um 12:53 Uhr)
Benjamin ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 22-06-2006, 13:45   #150
Benjamin
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Donnerstag, 22.06.2006
US Frühindikatoren Mai
Uhrzeit: 16:00 (MEZ)
Ort: Washington, D.C.
Land: Vereinigte Staaten von Amerika
Uhrzeit vor Ort: 10:00
Beschreibung:
Veröffentlichung der Zahlen zu den US-amerikanischen Frühindikatoren (Leading Indicators) für Mai 2006

Die Frühindikatoren sind um 0,6 % gesunken. Erwartet wurde ein Rückgang um 0,5 bis 0,6 % nach zuvor -0,1 %.
***************
Rezession damit noch nicht da, aber am Horizont erkennbar. Nähere Begründung siehe http://www.traderboersenboard.de/sho...672#post248672

In der Presse steht das natürlich nicht so drastisch drin. Hier eine USA-Quelle:

Leading indicators fall 0.6% in May
Index suggests "slow to moderate' growth, Conference Board says
By Rex Nutting, MarketWatch
Last Update: 10:16 AM ET Jun 22, 2006



WASHINGTON (MarketWatch) -- U.S. leading economic indicators fell 0.6% in May, suggesting that the economy is likely to grow at a "slow to moderate' pace in the near term, the Conference Board said Thursday.
Economists were expecting the index to decline 0.4%, according to a survey conducted by MarketWatch. See Economic Calendar.
The leading index fell 0.1% in April, and has fallen in three of the past four months. It's down 0.2% over the past six months, with half of the 10 indicators showing weakness.
The index is designed to help forecast turning points in the economy six to nine months ahead.
"The current behavior of the leading index so far suggests that the rapid pace of economic activity in the first quarter is unlikely to be sustained and economic growth should continue, but at a slow to moderate rate in the near term," the Conference Board said.

The cumulative impact of higher energy prices, a slowing housing market, higher interest rates, lower confidence and even higher taxes in some regions have combined to slow the economy, said Ken Goldstein, labor economist at the private research institution. "Given the slower pace, the economy has less ability to absorb another round of strong hurricanes this summer."
Seven of 10 leading indicators were negative in May , the board said. The biggest negative contributors were weekly jobless claims, consumer expectations and money supply. Other negatives were factory work hours, building permits, stock prices and vendor performance. Jobless claims were skewed much lower in May by a partial government shutdown in Puerto Rico.
Three indicators were positive: core capital goods orders, consumer goods orders and the interest rate spread.
In May, the coincident index rose 0.1%. The lagging index rose 0.2%.
Some of the biggest negatives in May have improved in June. Consumer expectations rose slightly in the preliminary University of Michigan survey for June. Jobless claims have also been lower (and therefore a positive contributor) so far in June, despite an increase in the most recent week to 308,000.
*********************************

U.S. Economy: Leading Index Falls by Most in 9 Months (Update3)
June 22 (Bloomberg)


An index of U.S. leading economic indicators fell in May by the most in nine months , signaling the robust pace of growth earlier this year will give way to a slower expansion.

The Conference Board's index declined 0.6 percent after a 0.1 percent drop in April, the New York-based group said today. The gauge last fell in consecutive months in February and March 2001.

Two years of interest-rate increases by the Federal Reserve are driving down consumer sentiment, building permits and stock prices. The economy may cool further as policy makers signal they will push borrowing costs higher next week, and traders bet that an additional increase is forthcoming.

``It looks like this is going to be another soft patch,'' said Haseeb Ahmed, an economist at JPMorgan Chase Bank in New York. ``The Fed is going to get exactly what it was hoping for, but unfortunately the inflation numbers are just not helping.''

Economists expected the index to decline 0.5 percent, according to the median of 53 forecasts in a Bloomberg News survey. Estimates ranged from a drop of 0.7 percent to an increase of 0.3 percent. The Conference Board's index points to the direction of the economy over the next six months.

A separate report from the Labor Department showed 308,000 initial jobless claims were filed last week, up from a four- month low of 297,000 in the previous week.

Treasury Market

The yield on the benchmark 10-year Treasury note rose 4 basis points to 5.19 percent as of 11:16 a.m. in New York. Interest-rate futures show traders are fully expecting the Fed to raise rates a quarter-percentage point to 5.25 percent when it meets June 28-29. The odds of another move in August were 80 percent, up from near zero percent at the end of last month.

Economic growth is forecast to average about 3 percent from the second quarter through the first three months of 2007, according to a Bloomberg survey of economists taken from May 30 to June 7. The economy expanded at an annual rate of 5.3 percent in the first quarter.

``Right now, (the economy's) strong but I think there are a lot of warning signs on the horizon,'' said Gary Kelly, chief executive of Southwest Airlines Co., in an interview on June 16. ``We're worried about the same things everyone else is worried about: rising interest rates, rising energy prices and the weakening housing market.''


Higher jobless claims and lower consumer expectations, which were the biggest drags on the index last month, have since reversed and may boost the June reading, economists said.

Jobless Claims in May

The weekly jobless claims figures from the Labor Department have receded since averaging 333,500 in May, when a temporary government shutdown in Puerto Rico closed 50 agencies and public schools. Claims subtracted 0.19 percentage point from the leading index.

Seven of 10 leading indicators had a negative effect on the May index , today's report showed.

Building permits, a sign of future construction , subtracted 0.06 percentage point from the index. The Commerce Department said this week that permits dropped in May to the lowest level since November 2003 .

``The builders have known that the boom market we've been in is not going to last forever,'' Mick Pattinson, chief executive officer of Barratt American Inc., said in a June 20 interview. Carlsbad, California-based Barratt builds homes in the western U.S. ``We have cut back our building a little bit, but not tremendously.''

Pattinson said there has been an increase in order cancellations at Barratt, though ``not on a massive scale.''

Consumer Confidence

High gasoline prices in addition to rising borrowing costs caused consumer confidence to decline in May. The University of Michigan's index of consumer expectations fell to 68.2 during the month, the lowest level since October.

The leading index also reflected a decline in stock prices , which subtracted 0.04 percentage point from the May figure. The Standard & Poor's Index of 500 stocks averaged 1290, down from 1302.2 a month earlier.

Seven of the index's 10 indicators are known before the report is released: jobless claims, consumer expectations, the yield curve, building permits, stock prices, supplier delivery times and factory hours. The Conference Board assumes measures for money supply adjusted for inflation, new orders for consumer goods and business equipment .

Money supply adjusted for inflation, the component with the greatest weighting in the leading economic indicators index, subtracted 0.14 percentage point from the gauge.

Sentiment Improving

The leading index may improve this month, reflecting the drop in jobless claims and a pickup in consumer sentiment. The University of Michigan's consumer expectations index inched up to 69.2 the first half of this month as gasoline prices retreated from a seven-month high set in May.

``Next month, claims will probably be an add, and consumer expectations, if they don't add, will at least level off,'' said Glenn Haberbush, an economist at Mizuho Securities USA Inc. in New York.

The three measures that had a positive effect on the index were new orders for consumer goods and business equipment, as well as the yield curve. Orders for equipment added 0.04 percentage point to the May leading index.

The Conference Board's index of coincident indicators, a gauge of current economic activity, rose 0.1 percent in May after rising 0.2 percent in April. The index tracks payrolls, incomes, sales and projections.

The gauge of lagging indicators rose 0.2 percent for a third month. The index measures business lending, length of unemployment, services prices and ratios of labor costs, inventories and consumer credit.

Geändert von Benjamin (22-06-2006 um 17:14 Uhr)
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