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Alt 12-10-2006, 16:23   #1
simplify
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völkermord - ein heikles thema -

jeder weiß, wer den völkermord der nazis an juden, zigeunern und behinderten leugnet, wird in deutschland bestraft. ich finde das richtig, denn eine verharmlosung o. relativierung von völkermord darf gar nicht erst stattfinden.

brisant wird das thema jetzt aber, weil auch andere in ihrer geschichte völkermord begangen haben. den türken wird vorgeworfen, dies bei den armeniern gemacht zu haben. in der türkei wird jegliche diskussion darüber unterbunden. von der türkischen regierung wird dieser völkermord bis heute geleugnet.

das brisante jetzt, in frankreich soll ein gesetz erlassen werden, dass ein leugnen des völkermord an den armeniern unter strafe stellt.

Die französische Nationalversammlung stellt das Leugnen des Völkermord an den Armeniern unter Strafe. In der Türkei empört der Beschluss nicht nur Politiker - auch kritische Intellektuelle halten ihn für falsch. Frankreich drohen empfindliche wirtschaftliche Einbußen.


http://www.spiegel.de/politik/auslan...442264,00.html
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Alt 12-10-2006, 18:38   #2
Auf Wunsch gelöscht
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Ja ich kenne diesen Fall.
Bei den Türken ist das auch nicht nur eine Frage des Image und der damit verbundenen Auffassung von Ethik und Moral, sondern auch eine wirtschaftliche, da die Armenier ja grosse Zahlungen und Ländereien der Türken fordern.


In diesem Fall, und dadurch unterscheidet er sich ja wesentlich von der deutschen Geschichte, ist es ja so das die Geschichte noch gar nicht wirklich aufgearbeitet wurde. Viele der Türken in der Türkei und auch ausserhalb, leugnen ja bis Heute den Völkermord aufgrund mangelner Sachkenntnis.
Und meines Wissens ist das Verhältniss auf der Ebene der Gesellschaft selber, weitesgehend neutral.
Dieser Schritt ist sicherlich der falsche Schritt zum falschen Zeitpunkt.

Das die türkische Regierung diesen Völkermord bis Heute leugnet, hat eben politische und wirtschaftliche Gründe, das sie wissen das passiert ist steht auf einem anderen Blatt Papier. Das ein Grossteil der Bevölkerung es nicht besser weiss, liegt an der türkischen Geschichtsschreibung.
Aber es sind ja keine Tendenzen in der Türkei zu spüren, wo grosse Teile oder sogar die politische Führung den Tod alle Armenier fordert, bzw. Armenien vollständig vernichten will.
Dieser Schritt ist also einfach unpassend in der gegenwärtigen Situation und hilft keiner von beiden Seiten. Ich sehe so einen Schritt immer nur dann für nötig, wenn Tendenzen erkennbar sind die so etwas nötig machen.

Jetzt hat man sicherlich wieder beide parteien etwas weiter voneinander entfernt.
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Alt 13-10-2006, 09:23   #3
romko
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Soweit ich mich erinnere ist dieses Masaker um den ersten Weltkrieg datiert ... Deutsche, Ösis und Osmanen waren damals übrigens auch Verbündete.
1917 forderte der Papst (Benedikt XV.), als er versuchte zwischen den Kriegsparteien zu vermitteln, u.a. auch einen eigenen Staat für das Volk der Armenier. Dies nur als geschichtliche Ergänzung.

Nach dem damaligen Krieg lief einiges schief bei den neuen Grenzziehungen, das von Großbritannien versprochene Errichtung des Staates Kurdistan für die Kurdenbevölkerung der heutigen Türkei, des heutigen Irak und des heutigen Syrien blieb aus. Daneben gehörten Deutsch-Ösis plötzlich zu Tschechien und Italien, Ungarn waren nun Tschechen, Serben und Rumänen.
Da hätte man schon einiges entschärfen können, aber im nachhinein ist man immer klüger.
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Alt 17-10-2006, 18:01   #4
simplify
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17.10.2006 16:49:13
Der türkische Außenminister Abdullah Gul hat am Dienstag gesagt, dass Frankreich sein geplantes Gesetz aufgeben solle, mit dem das Leugnen des Völkermordes an Armeniern in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts unter Strafe gestellt werden soll. Andernfalls werde die Türkei Frankreich mit wirtschaftlichen und politischen Sanktionen belegen, so Gul. Das französische Gesetz müsste noch von Staatspräsident Jacques Chirac unterzeichnet werden, der den Entwurf nicht unterstützt. Vertreter der Europäischen Union haben Gul am Montag darauf gedrängt, in Ankara für ein Entgegenkommen gegenüber Zypern einzutreten, weil andernfalls die Beitrittsgespräche für die Türkei zur EU auf Eis gelegt werden könnten.

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