Die Vinland Karte...........
In den frühen 1960er-Jahren wurde die sogenannte "Vinland-Karte" ausgegraben. Sie schien eine Karte des Nordatlantik zu sein die aufgrund der skandinavischen Seefahrten zwischen 800 und 1100 n. Chr. erstellt wurde. Man vermutete, daß sie noch aus der zeit vor den großen Entdeckungen stammte, die um 1400 einsetzten.
Auf der rechten Seite der Karte sieht man die Westeuropäische Küste, gut erkennbar dabei Großbritannien ud Irland sowie Frankreich, Spanien und ganz oben Skandinavien. Mitten im Atlantik, westlich von Frankreich und Spanien, ist eine Inselgruppe eingezeichnet, die vermutlich die Azoren darstellen soll.
Im Nordatlantik kommen westlich vor Skandinavien erst Irland und dann Grönland. Am interessantesten aber ist die Tatsache, das im westen Grönlands eine grosse Insel eingezeichnet ist: Sie stellt den Teil Nordamerikas dar, der von den Wikingern entdeckt wurde und bei ihnen als Vinland bekannt war. Vinland weist 2 große Buchten auf, von denen die nördliche in einem Binnenmeer endet und vermutlich die Hudsonbai darstellt, während die südliche Bucht den St. Lorenz Golf zeigen dürfte.
Die Vinland Karte zeigt ein um Längen besseres Bild als alles andere zuvor von der Reichweite der Wikinger Fahrten. Doch stellt sich die Frage ob diese Karte echt ist - oder eine Fälschung.
1974 entfernten Chemiker winzige Tinten teilchen von der Karte und unterzogen sie iener sorgfältigen Analyse. Sie stiessen auf Titanoxid. Dieser Stoff ist ein gängiger Bestandteil von Tinte - von moderner allerdings. Im Spätmittelalter und noch in der frühen Neuzeit war er nicht bekannt und wurde auch nicht verwendet.l Auf der Grundlage dieser Ergebnisse wurde die Vinland Karte als Fälschung deklariert und von der Wissenschaft nicht mehr weiter beachtet.
1987 wurde die Karte aber einer Analyse mit noch moderneren Methoden unterzogen, darunter einem Protonenbeschuss mit einem sehr dünnem Strahl. Dabei werden die protonen absorbiert und von verschiedenen Elementen auf verschiedene Weise gestreut. Bei dieser Methode fanden die Forscher kein Titan, was das frühere Ergebniss wieder in Frage stellte.
Das fehlen von Titan beweist aber nicht automatisch , das die Karte echt ist, denn sie könnte ja auch mit titanfreier Tinte gefälscht worden sein.
Auch die Untersuchung mit einer Bestimmungsanalyse wie der Kohlenstoff-14(C-14).Analyse würde nicht weiterhelfen. Sie könnte nur das Alter des Pergaments bestimmen.
Das Problem an der Vinland Karte war das sie zu genau war. 982 entdeckte der Wikinger Erik der Rote Grönland, worauf seine Leute an der Südwestküste kolonien errichteten. Dies konnte sich bis kurz vor 1400 halten, anschliessend vergaß man Grönland praktisch.
1578 wurde es von dem Engländer Martin Frobisher wiederentdeckt, und auch diesmal nur die Südspitze bekannt.
Erst im späten 19. Jahrhundert stieß man in die nördlichen Küstenregionen Grönlöands vor. 1892 erfoschte Robert E. Peary(Manche kennen ihn vielleicht - stichwort Nordpol)dann Grönland soweit das man wusste das es sich um eine Insel handelte. Dies gelang nur unter größten Schwierigkeiten.
Und dennoch ist Grönland auf der Vinland Karte min. 5 jahrhunderte früher als Insel dargestellt - und nicht nur das, sie hat auch annähernd die richtige Form. Sogar die Halbinsel Hayes ganz im Nordosten(wo heute der Us-Luftstützpunkt Thule liegt)ist sehr genau eingezeichnet.
Man kann sich also ziemlich sicher sein, das die Wikinger , obwohl sie gute Seefahrer waren, Grönland nicht umsegeln konnten;das Polareis, die Härten des Klimas und die zur Verfügung stehenden Schiffe sprechen dagegen. Und selbst wenn es ihnen gelungen wäre, hätten sie die geographische Breite nicht so exakt bestimmen können. Mit anderen Worten:Unabhängig von der Tinte, pergament und allem anderen istGrönland zu genau eingezeichnet, als das die Vinland Karte echt sein könnte.
Die Karte
