Zurück   Traderboersenboard > Allgemeiner Talk > Politik / Wissenschaft / Weltgeschehen

Antwort
 
Themen-Optionen
Alt 21-02-2007, 08:35   #1
simplify
letzter welterklärer
 
Benutzerbild von simplify
 
Registriert seit: Jul 2002
Ort: Chancenburg, Kreis Aufschwung
Beiträge: 35.728
kassenpatienten bei ärzten nur zweite wahl

Große AOK-Studie beweist
So lange lassen Ärzte
Kassen-Patienten warten


Von ULRIKE BRENDLIN

Helga Kühn-Mengel, Patienten-Beauftragte der Bundesregierung, spricht von einer „nicht akzeptablen Entwicklung“ bei Wartezeiten


Berlin – Was Ärzte und Mediziner-Verbände immer abgestritten haben – jetzt ist es schwarz auf weiß bewiesen: Wer als normaler Kassenpatient zum Arzt will, muss Privatversicherte immer öfter vorlassen – und manchmal wochenlang auf einen Termin beim Arzt warten!

Selbst mit akuten Beschwerden muss jeder vierte Kassenpatient mehr als 14 Tage auf einen Termin warten. Unter den Privatversicherten passiert das nur bei weniger als acht Prozent der Patienten.

Ebenso schlimm: Eine Studie des Wissenschaftsinstituts der AOK (WIdO) ergab jetzt: Je älter ein Kassenpatient ist, desto krasser fällt der Unterschied zwischen Kassen- und Privatpatienten aus: 13,2 % aller gesetzlich Versicherten über 60 Jahre werden vom Arzt um mindestens einen Monat vertröstet. Aber nur 1,4 Prozent der Privatpatienten mussten so lange auf einen Termin warten!

Schon im vergangenen Sommer hatte Gesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) die langen Wartezeiten für Kassenpatienten als „unhaltbaren Zustand“ kritisiert. Die Ärzte hatten dagegen protestiert, der Ministerin Panikmache vorgeworfen.

Aber jetzt ist auch die Patientenbeauftragte der Bundesregierung, Helga Kühn-Mengel (SPD), alarmiert: „Mir wird immer häufiger über lange Wartezeiten bei der Terminvergabe berichtet. Diese Entwicklung ist nicht akzeptabel.“

Das gilt besonders für bestimmte Fachärzte wie z. B. Orthopäden. 17,3 Prozent der Kassenpatienten, die einen Orthopäden brauchen, müssen länger als vier Wochen warten – bei Privatpatienten sind es nur 2,4 Prozent!

Und was sagen die Ärzte?

Sie wollen die Ungleichbehandlung noch immer nicht wirklich zugeben:

Der Chef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Andreas Köhler, wiegelt ab: „In der Regel bekommen Kassenpatienten bei akuten Beschwerden schnell einen Termin. Im Einzelfall kann es allerdings Service-Unterschiede geben.“

Wie können sich Kassenpatienten gegen diese „Behandlung zweiter Klasse“ wehren?

Die Patientenbeauftragte Kühn-Mengel rät: „Die Kassenärztlichen Vereinigungen haben den Sicherstellungsauftrag zur medizinischen Behandlung. An sie sollten sich alle Bürgerinnen und Bürger sofort wenden, wenn sie keinen zeitnahen Termin bekommen.“ (Telefon-Hotline 030-400 50 und Adressen unter www.kbv.de)

Weiterer Tipp: Viele Krankenkassen helfen auch mit eigenen Hotlines und können oft gegen zu lange Wartezeiten beim Arzt helfen.

Beispiel die Barmer Ersatzkasse. Sprecherin Susanne Uhrig: „Unsere Geschäftsstelle vor Ort hilft in solchen Fällen weiter!“

quelle bild.de
__________________


Der ideale Bürger: händefalten, köpfchensenken und immer an Frau Merkel denken
simplify ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 21-02-2007, 09:13   #2
romko
TBB Family
 
Benutzerbild von romko
 
Registriert seit: Jan 2004
Ort: Bösi Ösi
Beiträge: 9.424
Re: kassenpatienten bei ärzten nur zweite wahl

Zitat:
Original geschrieben von simplify
Wer als normaler Kassenpatient zum Arzt will, muss Privatversicherte immer öfter vorlassen – und manchmal wochenlang auf einen Termin beim Arzt warten!

Das ist aber nichts Neues ...
__________________
"Ein Spiel dauert 90 Minuten und am Ende gewinnt Deutschland!"
romko ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 21-02-2007, 09:25   #3
simplify
letzter welterklärer
 
Benutzerbild von simplify
 
Registriert seit: Jul 2002
Ort: Chancenburg, Kreis Aufschwung
Beiträge: 35.728
in der letzten zeit ist das aber immer schlimmer geworden.
auch muss man bevor der arzt mit der behandlung anfängt, sich erstmal die klagen über die gesundheitsreform anhören.
mein sohn war neulich bei einem hausarzt, der hat im glatt gesagt, was wirklich hilft darf ich ihnen nicht mehr auf kassenrezept verordenen und das was ich ihnen jetzt verordne hilft nicht wirklich.

bei uns im kurort haben jetzt 2 ärzte ihre kassenzulassung zurückgegeben, weil sie meinen ihre patienten nicht mehr standesgemäss behandeln zu können.

zwischen österreich u. deutschland gibt es aber wohl auch unterschiede. heute behandeln in österreich zumindest touristen nur noch als privatpatienten. der früher mal übliche internationale versicherungsschein der krankenkassen ist praktisch wertlos.

auch haben in vielen kleinen orten die ärzte gleichzeitig eine ausgabestelle von medikamenten, das ist in deutschland unmöglich.
__________________


Der ideale Bürger: händefalten, köpfchensenken und immer an Frau Merkel denken
simplify ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 21-02-2007, 10:02   #4
romko
TBB Family
 
Benutzerbild von romko
 
Registriert seit: Jan 2004
Ort: Bösi Ösi
Beiträge: 9.424
Mag sein dass es Unterschiede zwischen unseren Ländern gibt, aber auch bei uns wirds immer schlimmer anstatt besser! Ich wurde vor einigen Jahren in eine andere Krankenkasse überführt und dort darf man 10% Selbstbehalt zahlen. Toll! Bei uns kann man sich die Krankenkasse nicht aussuchen, man ist eben dort drin wo man arbeitet (Gebietskrankenkasse, beim öffentl. Dienst BVA, Eisenbahnerkasse etc.).

Aber es ist erst der Anfang ... es wird weit schlimmer kommen! Was andere immer dementieren ist Fakt! Wer Geld hat, bekommt die bessere Behandlung weil er sichs leisten kann! Punkt!
__________________
"Ein Spiel dauert 90 Minuten und am Ende gewinnt Deutschland!"
romko ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 21-02-2007, 10:29   #5
william hill
TBB Family
 
Benutzerbild von william hill
 
Registriert seit: Mar 2003
Ort: NRW und Spanien
Beiträge: 2.690
Zitat:
Berlin – Was Ärzte und Mediziner-Verbände immer abgestritten haben – jetzt ist es schwarz auf weiß bewiesen: Wer als normaler Kassenpatient zum Arzt will, muss Privatversicherte immer öfter vorlassen – und manchmal wochenlang auf einen Termin beim Arzt warten!
Und warum ist das so?

Die gesetzlichen Krankenkassen halten das Geld, welches die
Ärzte für die Behandlungen zu bekommen haben, monatelang
zurück und zahlen immer nur Abschlagsummen aus.

Die Privaten dagegen zahlen sofort die vollständige Summe,
bzw. der Patient nach Erhalt von der Krankenversicherung,
meist so 14 Tage später.

Denn auch die Ärzte haben ihre laufenden Kosten wie Kredite,
Personal- und Nebenkosten, Miete etc.
__________________
have a nice day

wh
william hill ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 21-02-2007, 11:35   #6
simplify
letzter welterklärer
 
Benutzerbild von simplify
 
Registriert seit: Jul 2002
Ort: Chancenburg, Kreis Aufschwung
Beiträge: 35.728
Zitat:
Original geschrieben von william hill
Und warum ist das so?

Die gesetzlichen Krankenkassen halten das Geld, welches die
Ärzte für die Behandlungen zu bekommen haben, monatelang
zurück und zahlen immer nur Abschlagsummen aus.

Die Privaten dagegen zahlen sofort die vollständige Summe,
bzw. der Patient nach Erhalt von der Krankenversicherung,
meist so 14 Tage später.

Denn auch die Ärzte haben ihre laufenden Kosten wie Kredite,
Personal- und Nebenkosten, Miete etc.

trotzdem ist es kein grund, den frust darüber an den patienten auszulassen.
im übrigen bekommen die ärzte eine feste jahrespauschale. deswegen ist es ja ab november so, dass viele ärzte einfach ihre praxis schliessen, weil ihr budget aufgebraucht ist.

mir ist auch klar, dass es für die ärzte momentan nicht gerade lustig ist, sich der gesundheitsreform zu unterwerfen. nur haben die ärzte in der vergangenheit auch sehr mit den geldern schindluder getrieben.
nicht umsonst gab es die vielen steuersparfonds und bauherrenmodelle.
__________________


Der ideale Bürger: händefalten, köpfchensenken und immer an Frau Merkel denken
simplify ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 21-02-2007, 12:31   #7
Auf Wunsch gelöscht
TBB Family
 
Benutzerbild von Auf Wunsch gelöscht
 
Registriert seit: Jul 2004
Beiträge: 3.214
Na so einfach ist das ja auch nicht.
Das das oben beschrieben Szenario den tatsachen entspricht ist nichts neues - meine Tante ist ärztin und sagt mir genau das was oben beschrieben wird.

Aber das Praxen heutzutage sogar Pleite gehen zwingt Ärzte ja gerade dazu wirtschaftlicher zu denken.
Also muss man ja den Kunden an dem mehr hängen bleibt bevorzugt behandeln.

Aus meiner Sicht ist es nur sehr fragwürdig ob nun auch Ärzte ihre Patienten nach wirtschaftlichen Faktoren selektieren müssen.
Führt das nicht zu einem Interessenskonflikt?
__________________
"Mittagessen? Nur Flaschen essen zu Mittag!"
Auf Wunsch gelöscht ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 21-02-2007, 14:16   #8
william hill
TBB Family
 
Benutzerbild von william hill
 
Registriert seit: Mar 2003
Ort: NRW und Spanien
Beiträge: 2.690
Zitat:
trotzdem ist es kein grund, den frust darüber an den patienten auszulassen.
Ich denke, mit Frust auslassen hat das weniger zu tun.
Vergleiche einen Arzt doch mal mit einem Unternehmer!

Beispielsweise eine KFZ-Werkstatt, die eine Sorte Kunden
kommt und zahlt sofort cash, die zweite Sorte stottert die
das in 2-3 Raten ab, beginnend im nächsten Quartal.

Für wen lässt der KFZ-Meister dann seine Werkstatt frei?

Eben...

__________________
have a nice day

wh
william hill ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 21-02-2007, 15:25   #9
PC-Oldie-Udo
TBB Family
 
Benutzerbild von PC-Oldie-Udo
 
Registriert seit: Sep 2000
Beiträge: 18.040
Zitat:
Original geschrieben von william hill
Ich denke, mit Frust auslassen hat das weniger zu tun.
Vergleiche einen Arzt doch mal mit einem Unternehmer!

Beispielsweise eine KFZ-Werkstatt, die eine Sorte Kunden
kommt und zahlt sofort cash, die zweite Sorte stottert die
das in 2-3 Raten ab, beginnend im nächsten Quartal.

Für wen lässt der KFZ-Meister dann seine Werkstatt frei?

Eben...

Genauso ist es und meiner Meinung nach aus Sicht des Arztes auch absolut verständlich

die Zeiten wo sich Ärzte ne goldene Nase verdient haben sind endgültig vorbei, das sind nur noch einzelne Fachärzte.

Wenn das so weiter geht wird das flache Land (Dörfer) in den nächsten Jahrzehnten ganz schlecht aussehen, dort werden sich kaum noch Ärzte niederlassen.
__________________
Es grüßt euch
Udo

Sei immer ehrlich zu deinem Nächsten, auch wenn er es nicht gerne hört

PC-Oldie-Udo ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 21-02-2007, 18:23   #10
Auf Wunsch gelöscht
TBB Family
 
Benutzerbild von Auf Wunsch gelöscht
 
Registriert seit: Jul 2004
Beiträge: 3.214
Genau Udo und das ist ein riesen Problem.
Wir hatten ja schon darüber gesprochen was die Menschen(speziell auch die Jugendlichen)auf dem Land für Probleme haben und das sich das rechte Parteien etc. zu eigen machen.

Wenn nun die Infrastruktir vollkommen zusammen fällt, und auch Ärzte weg sind, schulen etc. - dann kann man die verstädterung gar nicht mehr aufhalten.
Das ist ein Trend wo man gegen steuern muss - subventionen für Ärzte auf dem Land!
Ich überlege auch gerade von BWL auf Medizin umzusteigen
__________________
"Mittagessen? Nur Flaschen essen zu Mittag!"
Auf Wunsch gelöscht ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 22-02-2007, 07:45   #11
william hill
TBB Family
 
Benutzerbild von william hill
 
Registriert seit: Mar 2003
Ort: NRW und Spanien
Beiträge: 2.690
Zitat:
subventionen für Ärzte auf dem Land!
Na klar, warum nicht? Bald sind ja dafür reichlich Gelder frei,
wenn der Bergbau nicht mehr subventioniert werden muss...



Eine weitere subventionsbedürftige Randgruppe sind die Finanzfuzzis, die
zwischen Malle und Deutschland pendeln, allein aufgrund der gestiegenen
Preise für Flugtickets!



__________________
have a nice day

wh

Geändert von william hill (22-02-2007 um 07:49 Uhr)
william hill ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 22-02-2007, 10:32   #12
PC-Oldie-Udo
TBB Family
 
Benutzerbild von PC-Oldie-Udo
 
Registriert seit: Sep 2000
Beiträge: 18.040
Zitat:
Ich überlege auch gerade von BWL auf Medizin umzusteigen
Marc

Ich finde es total ungerecht das alle Berufsgruppen die die für die Allgemeinheit zuständig ist, ob Polizei,Ärzte,Kranken und Pflegepersonal usw usw usw so schlecht bezahlt wird

Das muß sich ändern,vor allem Ärzte und alles was rund um diesen Job abläuft muß motivierend entlohnd werden!
__________________
Es grüßt euch
Udo

Sei immer ehrlich zu deinem Nächsten, auch wenn er es nicht gerne hört

PC-Oldie-Udo ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 22-02-2007, 14:55   #13
OMI
Gründungsmitglied
 
Benutzerbild von OMI
 
Registriert seit: Sep 2000
Ort: Bayern
Beiträge: 82.748
Hier mal ein guter Artikel, der deutlich die Zahlen nennt:


Brandneue Zahlen: Das verdienen die Ärzte

Bei Meldungen über das Einkommen der niedergelassenen Vertragsärzte wird unheimlich getrickst. Kassen, Politiker, Medien, Kassenärztliche Bundesvereinigung – jeder kocht sein eigenes Süppchen. ÄP macht damit Schluss: Wir bringen als erste Ärzte-Zeitschrift brandaktuell und kommentiert die Honorarzahlen aus der aktuellen Erhebung des Statistischen Bundesamtes.

21.09.06 - Das Kern-Ergebnis: Allgemeinärzte/Praktiker liegen in der Rangliste der Reinerträge mit Neurologen und Psychotherapeuten auf dem letzten Platz. Mit einem Reinertrag von 104.000 Euro aus allen Einnahmen ist der Abstand zu den Radiologen (209.000 Euro) und den Orthopäden (160.000) besonders groß. Auch Frauen- und Kinderärzte stehen besser da. Und selbst vom Durchschnitt aller Fachgebiete (126.000 Euro) ist der Allgemeinarzt weit entfernt.

Mit 5.359 Stichproben ist die Erhebung des Statistischen Bundesamtes das Seriöseste, was auf dem deutschen Markt ist. Sie verdeutlicht exakt die Spannbreite zwischen dem Radiologen Dr. Krösus und dem Hausarzt Dr. Kleingeld.
Erstmals weisen die Daten zum Arzthonorar aus, wie viel Prozent der Gesamteinnahmen aus Beiträgen der Kassenmitglieder stammen. Bei den Hausärzten (das sind hier Allgemeinärzte/Praktiker, ohne Hausarzt-Internisten) machen sie 82,9 Prozent aus. Nur 15 Prozent sind Einnahmen von Privatpatienten und 2,1 Prozent aus "sonstiger selbständiger ärztlicher Tätigkeit". Darin sind auch IGeL-Einnahmen enthalten.


Wichtig für Diskussion über eine Rückgabe der Kassenzulassung

In einigen Vorbereitungspapieren zum "4. Nationalen Protesttag" am 22. September in Berlin (dazu ruft seit Wochen vor allem die "Allianz Deutscher Ärzteverbände" mit Hartmannbund, NAV-Virchow-Bund & Co auf) wird auch der Ruf nach der Rückgabe der Kassenzulassung laut.


Wie heikel ein solcher Schritt vor allem für die Allgemeinärzte/Praktiker sein könnte, belegt nun der hohe Anteil ihrer Einnahmen aus Kassenbeiträgen. Gänzlich anders etwa als bei Hautärzten (nur 60,6 Prozent), Orthopäden (61,9 Prozent) und nahezu allen anderen Gebietsärzten. Auch wohl aus diesem Grund hat der Hausärzteverband sein Mitspielen in der Ärzteverbands-Allianz bisher jedenfalls nicht bekundet.
Alle soeben abgeschlossenen Auswertungen beziehen sich auf 2003. Dazu wurde jeder 20. Praxisarzt angeschrieben. Die zur Datenabgabe aufgeforderten Kassenärzte sind per Gesetz auskunftspflichtig ("Gesetz über Kostenstrukturstatistik"), sagte im Gespräch mit ÄP Dr. Wolfgang Hauschild, der beim Statistischen Bundesamt Chef dieser Erhebung ist.

Einkünfte der Laborärzte bleiben eine Blackbox

Bei der Statistik fällt auf, dass die als Einkommensgiganten geltenden Laborärzte hier - wie auch bei den Befragungsberichten des Zentralinstituts der KBV - vergeblich gesucht werden. Zumeist heißt die Begründung, dass deren Zahl unter den angeschriebenen Ärzten zu gering sei, um aussagefähige Werte zu erhalten.

Den vorhandenen Daten wurden zum Vergleich aus der Kienbaum-Vergütungsstudie die Bruttoeinnahmen von Chefärzten (278.000 Euro) wie auch der angestellten Oberärzte (99.000 Euro) hinzugefügt. Damit wird deutlich, dass Oberärzte mit ihrem Durchschnittseinkommen besser als Kassenärzte dastehen, denn die müssen sowohl ihre Altersvorsorgebeiträge als auch ihre Kranken- und Pflegeversicherungsbeiträge allein bezahlen - ohne "Arbeitgeberanteil".

Der fehlende Arbeitgeberanteil bei den Kassenärzten addierte sich, gemessen an den jeweiligen Höchstbeiträgen der gesetzlichen Sozialversicherungen, im Jahr 2003 auf 9.315 Euro.

Bei den Kassenhonoraren holten die Hausärzte auf

Bei den GKV-Honoraren haben die Allgemeinärzte/Praktiker indes gegenüber den Fachärzten aufgeholt. Der Abstand der Einkommen vor Steuern zu den Gebietsärzten je Praxis hat sich verringert. 1998 lagen die Gebietsärzte mit 79.377 Euro Jahreseinkommen noch um 15,4 Prozent höher als die Allgemeinärzte/Praktiker (67.082 Euro). 2003 waren es dann aber "nur" noch knapp fünf Prozent. Da lagen die Reinerträge der Allgemeinärzte bei 80.730 Euro, die der Gebietsärzte bei 84967 Euro.
Bei den Zuwächsen der Reinerträge dürfen natürlich die jährlichen Inflationsraten nicht übersehen werden.

Die Pro-Kopf-Beiträge der Kassenmitglieder allein für die ambulante ärztliche Versorgung wachsen stetig - entgegen häufig anderslautenden Behauptungen. Dabei zählen zu deren Ausgaben auch die Praxisgebühren, die den Arzthonorarausgaben der Kassen somit hinzugerechnet wurden (Tabelle unten rechts).

Die Kassenversicherten zahlten in den Jahren 2004 und 2005 jeweils rund 1,7 Milliarden Euro pro Jahr an Praxisgebühren.


von Kurt Kieselbach
Quelle: www.aerztlichepraxis.de
__________________
Schöne Grüße
OMI
OMI ist offline   Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen


Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Es ist jetzt 13:49 Uhr.


Powered by vBulletin® Version 3.8.4 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, Jelsoft Enterprises Ltd.