Der Tsunami am 26. Dezember hat in Südindien Überreste einer historischen Stadt freigelegt. Als die gigantische Flutwelle wieder abebbte, spülte sie große Mengen Sand fort. So kamen drei Felswände mit kunstvollen Reliefs zum Vorschein.
Wie die indische Gesellschaft für Archäologische Studien am Freitag mitteilte, stammen die zwei Meter hohen Strukturen vermutlich aus dem 7. Jahrhundert und gehören zu einer versunkenen Hafenstadt vor Mahabalipuram.
Der Küstenort 50 Kilometer südlich von Madras ist wegen seiner historischen Tempel berühmt. Frühen britischen Reisebeschreibungen zufolge existierten in der Nähe der Stadt einst prachtvolle Pagoden, die vom Meer überschwemmt wurden.
Tempel gehören zum Weltkulturerbe
Bei den jetzt freigelegten Reliefs könnte es sich um Überreste dieser legendären Bauten handeln, sagte ein Sprecher der archäologischen Gesellschaft der Nachrichtenagentur AP. Die Gesellschaft begann, am Strand nach weiteren Ruinen zu graben. Marinetaucher suchten zudem den Meeresboden ab.
Auf den bereits freigespülten Ruinen sind ein kunstvolles Relief eines Elefantenkopfes, ein fliehendes Pferd sowie ein ruhender Löwe zu sehen. Diese Tiere gelten als typische Motive der so genannten Pallava-Periode des 7. und 8. Jahrhunderts.
Mahabalipuram wurde mit seinen bislang bekannten Tempeln bereits zum Weltkulturerbe erklärt und zieht jedes Jahr Tausende hinduistischer Pilger und Touristen an.
Bei der Flutkatastrophe vor sieben Wochen kamen in der indischen Stadt und den umliegenden Dörfern mindestens 99 Menschen ums Leben. Insgesamt riss der Tsunami in Südostasien nach jüngsten Angaben mindestens 169.070 Menschen in den Tod, Zehntausende werden noch immer vermisst.
(N24.de, Netzeitung)
