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Alt 30-12-2003, 12:34   #1
Starlight
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"Dax wird Ende 2004 bei 6.000 stehen"

"Dax wird Ende 2004 bei 6.000 stehen"

(Instock) Tradinghouse.net bietet Dienstleistungen für Daytrader an. Wir sprachen mit Raphael Müller, Vorstandschef des im General Standard gelisteten Berliner Unternehmens, über die weitere Entwicklung am Aktienmarkt sowie von Tradinghouse.net.

Instock:
Daytrader sind ein besonderes Völkchen. Wie ist aus deren Sicht das Jahr 2003 verlaufen?
Müller:
Ich glaube, dass leider auch viele von den Daytradern noch nicht mitbekommen haben, dass wir uns mitten in einem großen Aufschwung befinden. Da Daytrader grundsätzlich in beide Richtungen – auf steigende und fallende – handeln können, hätten sie auch in den vergangenen Jahren gut leben können. Ich glaube aber, der Mensch ist so konzipiert, dass er eher positiv denkt. Auf der anderen Seite ist dieses „komische Völkchen“ der Daytrader so veranlagt, wie viele andere auch zu sagen, jetzt kann es erst einmal nicht mehr weiter steigen. Wir sind bei knapp 4.000 im Dax und damit ist für viele das Ziel erreicht. Viele haben das Gefühl, dass sie eigentlich schon gerne dabei gewesen wären. Und warten nun darauf, dass der Dax wieder einige Hundert Punkte fällt und sind deshalb sehr zurückhaltend. Short zu gehen traut sich auch kaum einer, weil die Börse meistens doch steigt. Long zu gehen wagt auch keiner mehr, denn wir stehen ja schon recht hoch. Derzeit stecken viele genau dazwischen.

Instock:
War nun unter dem Strich 2003 ein gutes oder schlechtes Jahr für Daytrader?
Müller:
Es war sicherlich für Daytrader ein sehr gutes Jahr. Da die Mehrzahl der Daytrader eher Long als Short sind, haben sie vom steigenden Markt auch mehr profitiert. Gerade in den letzten Monaten ist bei vielen Neueinsteigern das Interesse zurück gekehrt, sich in diesem Bereich wieder zu betätigen. Sie haben aufgrund ihrer eigenen Erfahrungen begriffen, dass man das Traden lernen muß und nicht einfach etwas blind kaufen kann.

Instock:
Das klingt so, als ob das Jahr auch für die Tradinghouse.net AG ganz gut verlaufen wäre?
Müller:
Wir haben ja dummerweise ein abweichendes Geschäftsjahr, dass am 30.6. endet. Bisher verlief das Geschäftsjahr ausgeglichen. Im Gegensatz zu vielen Direktbanken kann man da ganz zufrieden sein. Wir nehmen gerade umfangreiche Umstrukturierungsmaßnahmen an den Produktlinien vor und gestalten dort einiges neu. Die Einführung erfolgt zum Jahresende. Es wird vor allem für unsere Kunden einfacher und transparenter machen. Es wird beispielsweise transparente Preise geben. Meiner Meinung nach wird das neue Konzept dazu beitragen, dass unser Angebot auf noch breitere Resonanz stößt.

Instock:
Sie hatten doch erst vor kurzem ein neues Konzept mit Silber-, Gold- und Platinkunden eingeführt. Ist das nicht wie erhofft angenommen worden?
Müller:
Das eben genannte war eine Art Vorstufe, deren Einführung auch schon über ein Jahr her ist. Das ist sehr gut angenommen worden. Es war lediglich etwas zu kompliziert. Wir haben das jetzt vereinfacht. Das heißt, dass wir als Ergebnis eine ganz einfache Gebührenstruktur haben. So kostet jedes Handelssystem dann 150 Euro. Ab einer bestimmten Zahl von Trades gibt es dieses Geld auch noch zurück.

Instock:
Auch die Deutsche Bahn bringt immer neue Preissysteme mit immer einfacheren Strukturen heraus. Mit dem Ergebnis, dass die Kunden immer unzufriedener sind. Die Gefahr sehen Sie in ihrem Fall nicht?
Müller:
Der Vergleich ist lustig, weil unser Gebührensystem so einfach ist, dass man es nach zwei Minuten auswendig kennt. Ich denke, der Vergleich geht da ins Leere. Neu an unserem jetzigen Konzept ist, dass die gesamten Leistungen der Tradinghouse.net Börsenakademie für einen Kunden der Tradinghouse.net Brokerage kostenfrei sind. Dazu gehören sämtliche von uns angebotene Seminare, das persönliche Coaching und die Teilnahme an Meetings. Das gab es früher nur für Teilbereiche. Der Hintergedanke ist, wenn man bei uns Zusatzleistungen bekommt, die man woanders nicht bekommt, dann hat man eigentlich keine Alternative, als bei uns Kunde zu werden.

Instock:
Wer bei Ihnen möglichst günstig Kunde werden will, richtet zuerst ein Konto ein und absolviert dann die Seminare?
Müller:
So ist das Konzept. Es ist ja so, dass wir nur einen verschwindend geringen Teil unseres Umsatzes mit den Seminaren erwirtschaften. Der weitaus größere Teil resultiert aus Provisionen. Daraus wird deutlich, dass die Seminare kein Geschäft waren. Sie wurden durch die Handelsgebühren subventioniert. Das haben wir konsequent weiter gedacht. Wir wollen ja nicht, dass die Leute eine Hemmsachwelle haben, am Seminar teilzunehmen. Sie sollen einen Grund haben, bei uns Kunde zu werden und zu bleiben. Und, das ist der zweite Aspekt, sie sollen möglichst erfolgreich sein. Wir haben jetzt ein dreiphasiges Ausbildungskonzept. Das beginnt mit einem zweitägigen kostenfreien Kurs. Das zweite ist ein sehr intensives Wochenseminar zum Preis von 750 Euro für Nichtkunden. Wer anschließend erst Kunde bei uns wird, bekommt das Geld zurück. Für Kunden ist es sowieso frei. Die dritte Phase ist ausschließlich für unsere Kunden reserviert. Dazu gibt es noch Training und Coaching. Nur für unsere Kunden und dann kostenfrei. Für uns gehört eben zur Familie, wer bei Tradinghouse.net Brokerage handelt.

Instock:
Was muß jemand mitbringen, um bei Ihnen Kunde werden zu können?
Müller:
Rein theoretisch kann jeder bei uns Kunde werden. Es gibt gewisse Mindestkapitalanforderungen. Die liegen bei zirka 20.000 Euro. Das ist je nach gehandeltem Produkt unterschiedlich. Man kann bei uns ja auch Aktien handeln. Übrigens zum Preis von 0,18 Prozent. Da haben wir die Schallgrenze von 0,2 Prozent nach unten durchbrochen. Damit liegen wir unter allen Direktbanken.

Instock:
Die Möglichkeit, auch mit Aktien short zu gehen, bieten Sie erst seit neuestem an. Was wird es für Ihre Kunden 2004 noch an Neuerungen geben?
Müller:
Alles bisher gesagte ist erst im Prozess eingeführt zu werden. Das Aktien-Trading wird an Januar eingeführt. Das trifft auch für die neuen Preisstrukturen zu. Die sind nicht nur wesentlich vereinfacht, es fallen auch sämtliche Einrichtungsgebühren weg. Wir haben darüber hinaus noch ein Produkt in der Pipeline, das voraussichtlich Ende Februar, Anfang März am Markt eingeführt wird. Wichtiger ist aber der Aktien-Handel, mit dem wir nach meiner Einschätzung auf eine viel größere Resonanz stoßen, weil der bisher von uns angebotene Future-Handel ja eigentlich für eine ganz kleine Zielgruppe geeignet und gedacht ist. Vom Aktienhandel verstehen schon viel mehr Leute etwas.

Instock:
Sie hatten vor Monaten die Veröffentlichung von Handelssignalen auf ihrer Internetseite angekündigt. Ist dieses Vorhaben gestorben?
Müller:
Nein, daran wird noch gearbeitet. Wir sind leider personell nicht in der Lage, alles gleichzeitig zu machen. Wir haben andere Dinge vorgezogen. Wir werden allerdings im Aktienbereich etwas sehr Interessantes als Unterstützung für den Kunden realisieren. Das soll unseren Kunden im Januar, Februar zur Verfügung stehen. Wir werden sie regelmäßig mit interessanten Chartformationen versorgen. Der Aktientrader muß dann nur noch sehen, wo bricht der Kurs aus den ebenfalls angegebenen Chartlinien aus, um auf den Zug aufspringen zu können. Ziel ist, dass der Kunde von einer erwarteten Kursbewegung von 3 bis 5 Prozent, 1 bis 2 Prozent mitnehmen kann. Bei einem Hebel von fünf oder zehn sind dass dann runde 10 Prozent. Das ist eine interessante Kiste, die für sehr viele geeignet ist.

Instock:
Das klingt danach, dass Sie in einem Jahr mit einem ausgeglichenen Ergebnis nicht mehr zufrieden wären?
Müller:
Das Verhalten unserer Kunden und potentiellen Kunden ist sehr zyklisch. Das heißt, wenn der Dax Richtung 5.000 oder mehr Punkte marschiert, haben wir einen wesentlich stärkeren Kundenzulauf als bei einem Fall des Dax in Richtung 3.000 Punkte.

Instock:
Wohin geht der Dax Ihrer Meinung nach im kommenden Jahr?
Müller:
Die im Frühjahr 2000 eingeleitete Korrektur wird nach meiner Ansicht nach sechs beziehungsweise sieben Jahren beendet sein. Das klingt nach langen Zeithorizonten, ist im Grunde aber ganz kurz. Wenn es 2006 beendet wäre, hieße dass, der Dax stünde in zwei Jahren bei 8.000. Mittelt man die Werte von 2003 und 2006, so müsste der Dax Ende 2004 bei 6.000 stehen. Das würde einen Anstieg des Dax von 50 Prozent in den kommenden zwölf Monaten bedeuten. Selbst für den Pessimisten könnte das Testen des alten Hochs zu einem Doppeltop führen und zu einer Bestätigung seiner pessimistischen Einstellung. Nämlich, dass der Markt dann richtig runter geht. Ich glaube das nicht. Ich denke, dass wir nach sechs bis sieben Jahren nach oben ausbrechen werden. Der Dow Jones wird das bereits 2004 machen. Da sind wir ja nur noch 15 Prozente vom Allzeithoch entfernt.

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Alt 30-12-2003, 21:01   #2
crazy_coco
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jetzt werden einige selbsternannte Analysten wohl wieder übermütig
als Vorstandschef sollte man sich nicht zu weit aus dem Fenster lehnen , für meinen Geschmack eine sehr kuriose und etwas abenteuerliche Zusammenstellung der Kursziele

Ende des Jahres werde ich euch diesen Thread wieder in Erinnerung rufen , aber ich denke der DAX wird um einiges niedriger notieren .
__________________


liebe Grüße von Coco
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Alt 03-01-2004, 17:01   #3
Baertel
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Coco,

ganz meine Meinung.

Ob der Herr Vorstandschef eine Wette eingehen würde...

*gier*



bye bye
Baertel
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Alt 20-04-2004, 09:39   #4
Baertel
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Beiträge: 512
Coco,

sollen wir mal so langsam die Prognose verfeinern....


Dax wird Ende des Jahres 2004 bei vielleicht 55-60 % der 6000 stehen....

Baertel ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 20-04-2004, 09:42   #5
OMI
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Beiträge: 82.748
Servus Baertel!

passend hierzu die aktuellen Tipps der Banken: Dax zum Jahresende
__________________
Schöne Grüße
OMI
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