Forbes-Liste
Superreicher Inder verdrängt Aldi-Eigner
11. März 2005 In die Liste der zehn reichsten Menschen der Welt des Wirtschaftsmagazins Forbes ist in diesem Jahr so viel Bewegung wie seit langer Zeit nicht mehr. An der Spitze bleibt weiterhin Bill Gates, der Gründer des weltgrößten Softwarekonzerns Microsoft, gefolgt vom Investor Warren Buffett. Einen riesigen Sprung von Rang 62 auf den dritten Platz machte aber der 54 Jahre alte indische Stahlmagnat Lakshmi Mittal. Er hat sein Nettovermögen nach Schätzungen von Forbes im vergangenen Jahr von 6,2 Milliarden auf 25 Milliarden Dollar ausgebaut.
Mittal hat im vergangenen Herbst durch die Verschmelzung seiner beiden europäischen Stahlproduzenten mit einem amerikanischen Wettbewerber den größten Stahlkonzern der Welt geschmiedet. Sein Aufstieg spiegelt auch die allgemeine Hausse bei Rohstoffen wieder. Viele andere Personen auf der Liste, die in diesem Bereich tätig sind, konnten ihr Vermögen ebenfalls deutlich ausbauen.
Ikea-Gründer auf Platz sechs
Hinter Mittal gibt es einen weiteren Neuzugang: Der 65 Jahre alte mexikanische Telekommunikationsunternehmer Carlos Slim Helu sprang vom siebzehnten auf den vierten Platz, sein Vermögen stieg um 10 Milliarden auf 23,9 Milliarden Dollar. Vom dreizehnten auf den sechsten Rang nach oben ging es für Ingvar Kamprad, dem 78 Jahre alten Gründer des schwedischen Möbelhändlers Ikea. Durch diese Neuzugänge finden sich in der sonst von Amerikanern dominierten Liste der besten Zehn diesmal fünf Personen aus anderen Ländern.
Aldi-Brüder abgerutscht
Erstmals seit langer Zeit ist keiner der Aldi-Brüder der reichste Nicht-Amerikaner. Karl Albrecht, dem Aldi Süd gehört, fiel vom dritten auf den achten Platz. Forbes beziffert sein Vermögen noch auf 18,5 Milliarden Dollar, nach 23 Milliarden Dollar im Vorjahr. Sein Bruder Theo (Aldi Nord) rutschte von Rang 14 auf Rang 20. Die Aldi-Brüder bleiben aber mit Abstand die reichsten Deutschen, vor dem Einzelhändler Michael Otto auf Rang 45.
Neuzugänge aus Deutschland sind unter anderem Andreas und Thomas Strüngmann, die mit einem Vermögen von jeweils 3,8 Milliarden Dollar gemeinsam auf Platz 144 geführt werden. Die Zwillingsbrüder haben gerade den von ihnen gegründeten Arzneimittelhersteller Hexal an den Schweizer Pharmakonzern Novartis verkauft. Aus Deutschland kommt die jüngste Person auf der Liste: der 21 Jahre alte Albert von Thurn und Taxis aus Regensburg mit einem Vermögen von 2 Milliarden Dollar.
Ein sehr gutes Jahr für die Superreichen
Insgesamt war es ein sehr gutes Jahr für die Superreichen: Die Zahl der Milliardäre stieg gegenüber dem vergangenen Jahr von 587 auf 691, das addierte Nettovermögen erhöhte sich von 1,9 Billionen auf 2,2 Billionen Dollar zu. Zu den Aufsteigern des Jahres gehörten erwartungsgemäß die beiden Gründer der Internetgesellschaft Google, Sergey Brin und Larry Page. Google ist im August 2004 mit großem Erfolg an die Börse gebracht worden. Im vergangenen Jahr waren sie mit einem Vermögen von genau einer Milliarde Dollar erstmals in die Liste aufgenommen worden, in diesem Jahr wird ihr Vermögen auf 7,2 Milliarden Dollar beziffert und sie stehen auf Platz 55.
Text: : F.A.Z.
ich steh nicht drauf 
