T-Mobile & Bild: Navigation fürs Volk
Freitag, den
14.11.03 17:30
aus dem Bereich Mobilfunk
Günstige Geräte haben meistens einen großen Haken. Und das sind die Betriebskosten. Bild und T-Mobile haben ein Paket aus einem Handy und einem Sateliten-Navigations-Empfänger (GPS) geschnürt und wollen es als „Volks-Navi-System“ unter dasselbige bringen. Der Preis liegt bei 250 Euro für Handy und GPS-Modul, allerdings nur bei Abschluss eines 24-Monats-Vertrages.
Nokia 3650 oder Nokia 7650
Der Kunde hat die Wahl zwischen den zwei Kamerahandys 3650 und 7650. Beide verfügen über einen angenehm großen Farbbildschirm. So können die Routen komfortabel betrachtet werden. Bei dem GPS-Modul handelt es sich um ein bluetooth-fähiges NaviGate-Blue-Kit von T-Mobile.
Bei dem Vertrag handelt es sich um einen gewöhnlichen T-Mobile Laufzeitvertrag. Prepaid-Nutzung ist vorerst nicht möglich. Die Bereitstellungskosten betragen 25 Euro, dazu kommen monatlich, je nach Vertrag, 10 – 30 Euro Grundgebühr. Die Taktung erfolgt ab der zweiten Minute sekundengenau.
Keine Kabel dank Bluetooth
Das Prinzip ist einfach: Das Handy nimmt per Bluetooth Kontakt mit dem NaviGate GPS-Empfänger auf. Kabelsalat wird auf diese Weise geschickt vermieden. Über den GPS-Empfänger wird jederzeit die genaue Position des Nutzers ermittelt. Basierend auf diesen Daten kann nun ein Routenplan angefordert werden.
Der Routenplan wird nach einer kostenpflichtigen Anfrage an T-Mobile vom System erstellt. Aktuelle Verkehrsdaten auf dem T-Mobile-Server werden dabei verwendet. Dadurch sollen Staus und Baustellen immer direkt einkalkuliert werden. Die kürzeste Strecke ist schließlich nicht immer die Zeitsparendste.
GPS für Fußgänger
Das GPS-Modul ist kleiner als ein Handy und kann bequem um den Hals oder in der Tasche getragen werden. So kann man, ein klarer Vorteil gegenüber einem „richtigen“ Navigationssystem für Auto oder Motorrad, auch eine Routenplanung zu Fuß vornehmen. Allerdings stellt sich die Frage nach dem Nutzen, denn Waldwanderwege sind erstens gut ausgeschildert und zweitens wahrscheinlich nicht im System gespeichert.
Und genau hier liegt der Hund begraben. Da die Routenberechnung online erfolgt, entstehen Kosten für die Datenübertragung per GPRS. Zusätzlich möchte T-Mobile noch 1,99 Euro zusätzlich zu den Datenübertragungskosten sehen. Das sind Kosten, die sich bei häufigen Anfragen nicht gegenüber der Anschaffung eines Navigationssystems für das Auto amortisieren, zumal letzteres offline arbeitet und daher keine Kommunikationskosten entstehen.
Lohnt sich kaum
Aber auch bei seltenen Anfragen lohnt sich das Paket kaum. Bei seltener Benutzung dürfte der GPS-Empfänger immer dann zuhause rumliegen, wenn man ihn gerade benötigt. Da er über einen Akku betrieben wird, kann man ihn auch nicht einfach im Auto liegen lassen, da sich der Akku mit der Zeit selbst entleert.
Wer also nur ein neues Handy braucht, sollte sich überlegen, ob er ein Navigationssystem wie das NaviGate wirklich benötigt. Das 3650 wird inzwischen im Rahmen eines Vertragsabschlusses für einen Euro oder weniger angeboten und kostenlose Routenplaner gibt es wie Sand am Meer im Internet, zum Beispiel bei Aral.de.
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