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Alt 21-11-2007, 15:09   #1
Auf Wunsch gelöscht
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Demokratische Kandidaten greifen Clinton an - die schlägt zurück

Washington - Die Debatte in Las Vegas hatte Hillary Clinton gefürchtet. So sehr, dass ihr Stab dem Sender CNN bedeutet haben soll, keine "unfairen Fragen" zu stellen. Die elfte TV-Debatte mit den Bewerbern der Demokraten für das Weiße Haus begann aber so: "Senatorin Clinton, während der letzten Debatte stolperten Sie bei einer wichtigen Frage zur illegalen Einwanderung. Ihre Rivalen sagen, das sei typisch - Sie vermieden oft klare Festlegungen bei kontroversen Themen. Was sagen Sie dazu?" Das ist im US-Komment eine fast frivole Attacke.
Hillary Clintons Augen begannen zu zucken, aber sie war vorbereitet. "Ich freue mich, hier zu sein, und mein Anzug heute besteht aus Asbest." Später fiel ihr noch eine bessere Pointe ein: "Meine Rivalen attackieren mich nicht, weil ich eine Frau bin, sondern weil ich vorne liege." Die selbstbewussten, von Beifall begleiteten Antworten beendeten vorläufig die erste schwere Krise in Clintons Wahlkampf.
Sie hatte am 30. Oktober begonnen, als der TV-Moderator ihr vorhielt, Unterlagen über Hillarys Rolle im Weißen Haus 1993 bis 2000 zu sperren. Eine solche Anweisung Bill Clintons kursierte in den Medien. Wenn die Zeit im Weißen Haus als Ausweis politischer Erfahrung gelte, sei es fair, anderen Einsicht zu gestatten. Hillary wich einer klaren Antwort aus. Ihr Rivale Barack Obama nutzte das für eine scharfe Attacke. Denn Clintons stete Betonung ihrer Erfahrung ist auf ihn gemünzt, den Washingtoner Neuling.
In derselben Debatte kam das Thema auf den Vorschlag des Gouverneurs von New York, illegalen Einwanderern befristete Führerscheine auszustellen. Das ist ein Reizthema in den USA. Clinton wich einer Antwort aus, und wieder setzte Obama nach. In den folgenden Tagen sank Hillarys Vorsprung in einigen Umfragen drastisch.
Es folgte vergangenen Samstag ein live im TV übertragenes Dinner mit allen Bewerbern im Staat Iowa. Dessen Einwohner gehen am 3. Januar als Erste zur Urwahl, um einen offiziellen Spitzenkandidaten zu küren. Das Dinner war also extrem wichtig für alle Bewerber.
Clinton hielt eine wohlgesetzte Rede, dann kam Obama. Seine Ansprache war eine Sternstunde, ein Moment, der vielen Anwesenden Glückstränen in die Augen trieb, ein Auftritt von kennedyhafter Ausstrahlung. In ihn flocht Obama Frontalangriffe gegen Hillary ein. Die Zeit für Auftritte mit ängstlichem Blick auf die Umfragen sei vorbei. Wer seine Positionen nur darauf abstimme, was die Republikaner dazu sagen könnten, habe hier nichts zu suchen. "Ich bin Demokraten bis obenhin satt, die glauben, zuverlässig zu wirken heiße, so zu reden, zu handeln und abzustimmen wie George Bushs Republikaner." Das zielte auf Clintons Ja zur Einstufung der iranischen Pasdaran als Terroristen. Die Attacken waren in eindrucksvolle Appelle an Amerikas Gründergeist und Zukunftswillen verpackt. Es war eine rhetorische Glanzleistung.
Als Obama geendet hatte, drängten sich die Honoratioren um ihn. Daneben stand Hillary Clinton mit steinerner Miene. Sie war allein. Niemand wollte mit ihr sprechen.
In Las Vegas ging es für sie um alles oder nichts. Am Donnerstag ist Thanksgiving, der höchste Feiertag der USA. Was Familien an ihm bereden, prägt den Trend für lange Zeit. In Iowa liegen Clinton, Obama und John Edwards Kopf an Kopf. Wäre Hillary bei der Debatte wieder gestolpert, hätte das das Ende ihrer hochfliegenden Präsidentschaftspläne einleiten können.
Sie stolperte nicht. Außerdem hatte New Yorks Gouverneur die mit viel Aplomb verkündete Führerscheinidee tags zuvor plötzlich kassiert. Manche sagen, auf Druck Clintons. Dafür reicht ihre Macht allemal aus, und nun konnte sie in Las Vegas auf die Frage nach Führerscheinen für Illegale knapp und erleichtert antworten: "Nein."
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Alt 21-11-2007, 15:14   #2
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Barack Obama ist ein Segen für die USA!
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Alt 21-11-2007, 15:23   #3
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An ihren Taten sollt ihr sie messen ... aber alles ist besser als derzeit
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Alt 12-12-2007, 23:15   #4
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Er ist einfach verdammt smart!
Ich würde mich sehr freuen wenn er der demokratische Kandidat wird!
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Alt 12-12-2007, 23:17   #5
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Im Kampf um die demokratische Kandidatur zum US-Präsidenten haben sich die beiden aussichtsreichsten Bewerber prominente Hilfe geholt. Oprah Winfrey kämpft für Barack Obama, Hillary Clinton hat sich einen Milliardär "geangelt".

Im Kampf um Wählerstimmen haben sich die beiden aussichtsreichsten Anwärter auf die demokratische Kandidatur für das Amt des US-Präsidenten Prominente an Bord geholt. Hillary Clinton lässt sich von einem finanziellen Schwergewicht unterstützen: US-Milliardär Warren Buffet verkündete, der New Yorker Senatorin im Vorwahlkampf zur Seite zu stehen.

Seine erste Hilfeleistung absolvierte Buffet bereits: In San Francisco half der Chef der Investmentfirma Berkshire Hathaway Hillary Clinton bei der Einwerbung von einer Million Dollar an Spendengeldern.Vor 1500 Anhängern der Demokratischen Partei überließ Clinton ihrem Helfer weitgehend das Feld und beschränkte sich darauf, Fragen vor allem zu wirtschaftlichen Themen wie der akuten Dollar-Schwäche zu stellen. Der als "Orakel von Ohama" gepriesene Wirtschaftsguru machte das große Außenhandelsdefizit für die weiche US-Währung verantwortlich.

Buffet witzelte über Ehebrecher

Buffet präsentierte sich als Mischung aus Wirtschaftsexperte und Kumpel. So gab er einen leicht schlüpfrigen Witz über Ehebrecher zum Besten. Clinton, deren nicht immer perfekte Ehe mit Ex-Präsident Bill Clinton oft für Schlagzeilen gesorgt hatte, lachte tapfer mit dem Publikum.

Warren Buffet verfügt zwar über viel Wissen und Erfahrung im wirtschaftlichen Sektor, an Charisma ist er der bekannten Wahlhelferin von Clintons Hauptkonkurrent Barack Obama jedoch weit unterlegen: Der farbige "Hopeful" Obama hat sich die Hilfe der US-Talkshow-Queen Oprah Winfrey gesichert. Gemeinsam begaben sich die beiden auf Wahlkampftour durch die USA. Zehntausende Besucher strömten in Messehallen und Stadien, um die beiden afroamerikanischen Publikumslieblinge live zu erleben.
Medienphänomen Winfrey

Oprah Winfrey ist in den USA ein Medienphänomen. Bis zu zehn Millionen Menschen, meist Frauen, sehen ihre tägliche Talkshow über Klatsch, Tratsch und Alltagssorgen. Mit Büchern und Magazinen hat sie ein Ratgeber-Imperium aufgebaut. Was Winfrey anfasst, wird zu Gold. Als sie kürzlich in ihrer Show Leo Tolstois bejahrten Romanklassiker "Anna Karenina" empfahl, schoss das Buch in den US-Bestsellerlisten ganz nach oben. Nun verkauft sie ihrer weiblichen Zielgruppe einen Politiker. Immerhin 31 Prozent der Befragten gaben in einer CBS-Umfrage an, dass sie einen Sieg Obamas durch Winfreys Einsatz für wahrscheinlicher halten.

Die Umfrageergebnisse geben Obama recht: Hillary Clinton verfügt nicht mehr über die übermächtige Favoritenrolle. In der aktuellen "Newsweek"-Umfrage liegt Obama im wahlkampfentscheidenden Bundesstaat Iowa bereits mit 35 zu 29 Prozent vor Clinton. Der Ausgang des Wettstreits dürfte davon abhängen, ob bei den Wählern im Jänner der Wunsch nach einer klaren Umkehr oder aber das Vertrauen auf bewährte Kompetenz überwiegt. Clinton jedenfalls verschärft ihren Ton gegenüber Obama derzeit deutlich. "Man kann diesen Job nicht aus dem Buch lernen" sagte sie in Iowa. Obama sei manchmal geradezu "naiv". Dessen Manager David Pluoffe urteilt über die Verbalattacken: "Das Clinton-Team ist in Panik wegen der neuen Umfragezahlen."

Warren Buffet hat der breiten Popularität Winfreys also nichts entgegenzusetzen, kann aber (wählende) Oberschicht der USA für sich gewinnen. Was die Breitenwirkung angeht, hat Hillary Clinton zu einem klassischen Rezept gegriffen: Die als knallharte Politdenkerin geltende Hillary tritt immer mehr gemeinsam mit ihrem Mann, Bill Clinton. Der Ex-Präsident ist acht Jahre nach seiner Abwahl beim Volk immer noch höchst beliebt. Auch Hillarys Mutter und Tochter versuchen nun, ihre Sympathiewerte durch gemeinsame Wahlkampfauftritte zu erhöhen.
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