Alt 30-11-2006, 08:35   #1
william hill
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Kabinett beschließt Rente ab 67

Das Bundeskabinett hat die Anhebung des Rentenalters auf 67 Jahre sowie ein Paket zur Beschäftigungs-
förderung Älterer beschlossen. Die Gesetzentwürfe von Arbeitsminister Franz Müntefering sollen noch vor
Weihnachten erstmals im Bundestag beraten werden.

Das Kabinett beschloss nach Angaben eines Regierungssprechers, die Renten-Altersgrenze zwischen 2012
und 2029 schrittweise von 65 auf 67 Jahre anzuheben - zunächst um einen Monat pro Jahr und ab 2024 um
zwei Monate pro Jahr. Alle Jahrgänge ab 1964 können damit künftig erst mit 67 Jahren ohne Abschläge in den
Ruhestand gehen.

Ausnahme bei 45 Beitragsjahren

Eine Ausnahme gilt für langjährig Versicherte, die mindestens 45 Jahre Beiträge gezahlt haben. Sie sollen
weiterhin mit 65 Jahren abschlagsfrei in Rente gehen können. Erst kurz vor der Kabinettssitzung hatten
sich die Fraktionsspitzen von Union und SPD darauf verständigt, dass der Stichtag für den letztmaligen
Abschluss von Verträgen zur Altersteilzeit auf den 31. Dezember verschoben werden soll. Müntefering
hatte sich hingegen für den 29. November ausgesprochen.

Das Kabinett stimmte auch Münteferings Initiative "50 Plus" zu, mit der Arbeitnehmer über 50 mehr
Chancen auf dem Arbeitsmarkt erhalten sollen. Das Programm setzt auf eine Mischung aus Kombilöhnen,
Eingliederungszuschüssen und Weiterbildung. Ältere Arbeitslose, die eine Beschäftigung mit einem
niedrigeren Nettogehalt als vor ihrer Arbeitslosigkeit aufnehmen, sollen die Lohneinbußen zwei Jahre
lang teilweise erstattet bekommen. Im ersten Jahr wird die Differenz zu 50 Prozent und im zweiten
Jahr zu 30 Prozent ausgeglichen.

Beitragssatz steigt auf 19,9 Prozent

Müntefering legte dem Kabinett auch den jährlichen Rentenversicherungsbericht vor. Demnach soll der
Beitragssatz nach der Anhebung auf 19,9 Prozent im nächsten Jahr bis 2012 unverändert bleiben und
bis zum Jahr 2014 auf 19,2 Prozent sinken. Die Rentner müssen bis 2010 mit Einbußen rechnen, was
unter anderem auf die steigenden Krankenkassenbeiträge zurückzuführen ist. Der Bericht geht ferner
davon aus, dass die Renten bis zum Jahr 2020 um rund 21 Prozent steigen. (FTD)

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Alt 30-11-2006, 10:19   #2
romko
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Meine Altersgruppe (Anfang 30) wird wenn es soweit ist ohnehin erst mit mind. 70 in Ruhestand treten können, ich mach mir da gar nix vor. Außerdem ist es dann ohnehin fraglich ob man diese Alter überhaupt erreicht.
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Alt 30-11-2006, 17:07   #3
PC-Oldie-Udo
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Ja wenn der liebe Herr kohl und seine Gefolgsmänner/Frauen
nach der Wende nicht alles in die blühenden Landschaften des Ostens gesteckt hätte und weitere Gelder aus der Rentenkasse zweckentfremdet worden wäre, sähe die Lage jetzt etwas besser aus
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Es grüßt euch
Udo

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Alt 30-11-2006, 17:08   #4
PC-Oldie-Udo
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Zitat:
Original geschrieben von PC-Oldie-Udo
Ja wenn der liebe Herr Kohl und seine Gefolgsmänner/Frauen
nach der Wende nicht alles in die blühenden Landschaften des Ostens gesteckt hätte und weitere Gelder aus der Rentenkasse zweckentfremdet worden wäre, sähe die Lage jetzt etwas besser aus
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Alt 05-12-2006, 22:40   #5
Franki.49
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Ruhestand günstig

Westrentner entdecken den Osten
hr, Dienstag, 5. Dezember 2006

Von Ihrem Balkon blicken die Eichhorns direkt auf den Fluss. Lebensqualität - die hat das Rentnerpaar aus Nordhessen nach Görlitz an die Neisse gezogen. Bei einem Kurzurlaub vor drei Jahren haben sie Görlitz als idealen Alterssitz (für sich) entdeckt: schöne Stadt und günstige Preise. Hier genießen sie die Rente besser als je erhofft. Dagmar Eichhorn: "Im Westen wäre unser Rentnerleben armselig gewesen. Wir hätten jeden Cent umdrehen müssen und hier haben wir gutes und zufriedenes Leben! Man kann sich einiges leisten!" Horst Eichhorn bestätigt: "Wir bereuen es nicht, dass wir hergekommen sind."
Günstige Mietkosten
Von insgesamt 900 Euro Rente leben die Ex-Versicherungskauffrau und der ehemalige Unternehmer. Hier im Osten wohnen sie in einem historischen Haus mit 300 Quadratmeter Wohnfläche. Darin vermieten sie zwei Ferienwohnungen– so können sie die Miete von 1.100 Euro zahlen.

Der Umzug aus (dem nordhessischen) Battenberg hat sich gelohnt: "Im Westen hätte was in der Lage und der Qualität sicher das Doppelte gekostet. Und es wäre kein Kamin mit drin gewesen!" Schöner Wohnen – das hat Inge Dashfield vor einem Jahr aus Hessen nach Görlitz gezogen. Die 67-Jährige arbeitet noch immer als (selbstständige) Heilpraktikerin, bekommt keine Rente. Im Osten macht ihr das gar keine Sorgen: „Ich hatte in Frankfurt eine Praxis mit festen Kosten um die 5.000 Mark. Da musste die Praxis den ganzen Tag brummen. Hier ist alles überschaubar – wenn ich weniger mache - ist auch nicht schlimm."

Hier schafft sie es leicht - genug zu verdienen: Wohnung und Praxis auf 150 Quadratmeter im Altbau kosten nur 500 Euro Miete. Inge Dashfield: " Drei Euro pro Quadratmeter zahle ich hier. Drei Euro – das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen."
Großes Kulturangebot
Siegfried und Inge Eisenlohr haben vor drei Jahren hier gebaut, kamen aus Altenstadt in der Wetterau. Der pensionierte Lehrer ist in Görlitz aufgewachsen – nach 40 Jahren Hessen wollte er zurück – seine Frau konnte er überzeugen.

Siegfried Eisenlohr: "Schauen sie sich doch um – jedes Haus anders – eine Pracht."
Inge Eisenlohr: "Die Fassaden so schön in Pastell." m€x: "Hätten sie sich es auch im Westen leisten können, in solch einem Ambiente zu leben?" Siegfried Eisenlohr: "Nein, ganz sicher nicht..."

Auch das Freizeitangebot ist rentnerfreundlich: Viel Kultur zum günstigen Preis. 1,50 Euro pro Person kostet der Eintritt in das Schlesische Museum. Siegfried Eisenlohr: "Man kann jeden Abend woanders hingehen. Es gibt genug – man weiß gar nicht, was man zuerst machen soll. Das kann sich jeder arme Mann leisten, also es gibt eigentlich fast nichts, dass zu teuer ist."
Ein Trend
Eine Stadt wie eine Puppenstube – und das bezahlbar. Genau diese Mischung hat schon rund 1.000 Westrentner hergelockt. 58.000 Einwohner hat die Stadt. Viele junge Leute gehen von hier fort. Mittlerweile wiegen das aber Neugörlitzer, wie die Eichhorns, auf. Oberbürgermeister Joachim Paulick freut sich über die Neubürger: "Als Trend kann man es auf jeden Fall bezeichnen. Ich würde vermuten, so etwa 25 Prozent der Zuzüge sind Pensionäre aus dem Westen."
Woche für Woche neue Westrentner
Wie die Eichhorns. Der örtlichen Wirtschaft tut es gut – denn die Ruheständler kaufen hier gerne ein. Dagmar Eichhorn erklärt: "Es ist wesentlich günstiger – ich denke so 20 bis 30 Prozent oder 35 Prozent billiger. Da kann man jeden Tag Kuchen essen." Nicht nur der Kuchen ist günstig. Ein Kilo Mischbrot kostet 1,85 Euro – hier ganz normal. "Beim ersten Kauf habe ich gedacht, dass gibt es doch gar nicht. Die Verkäuferin hat mich ganz doof angeguckt, weil ich über den Preis so erstaunt war", bestätigt sie.
Knapp 10.000 Wohnungen stehen leer
Genau deswegen freut sich auch Immobilienmakler Jörg Müller über jeden Westrentner, den es in Deutschlands Osten zieht. Über 9000 Wohnungen stehen hier leer. Für Görlitzer Verhältnisse ist diese Wohnung im sanierten Altbau teuer: Fünf Euro der Quadratmeter. Solche Preise sind was für Westrentner, meint der Makler: "Ich denke schon, da ist eher Bereitschaft mehr zu zahlen – auch weil die höheres Mietpreisniveau gewohnt sind. Und wenn man sieht, was es hier für Qualität gibt – dann sind die auch bereit, ein paar Euro mehr zu zahlen."

Opulent wohnt man hier auch im Altersheim am Stadtpark. Ingeburg Schicht kam aus dem Schwarzwald zurück in die alte Heimat. Aus dem Westen stammte zwischenzeitlich jeder zehnte Heimbewohner. Heimleiterin Finke weiß: Immer mehr Familien wollen Ihre Eltern nicht im teuren Westen behalten. Christina Finke: "Da kommt nur die allgemeine einfache Aussage zu teuer, wir können uns das nicht leisten, wir Kinder müssen zu viel zuzahlen – das höre ich oft von den Altbundesbürgern." Hier kostet der Platz eben nur 620 Euro Zuzahlung in der Pflegestufe 1 - im Westen wird oft fast das Doppelte fällig.
Billig einkaufen in Polen
Auf der anderen Seite der Neise liegt die polnische Stadt Zgorcelec. Dagmar Eichhorn fährt jede Woche zum Einkaufen rüber - um noch mehr zu sparen: "Ich tue das mit gemischten Gefühlen. Deswegen weil ich mir manchmal vorkomme, wie wenn ich die Armut der Menschen irgendwie auszunutze, aber mein Portmonai freut sich." Im polnischen Supermarkt kommt sie mit der deutschen Rente noch weiter. Dagmar Eichhorn zeigt: "Das ist Tartar. Das ist bei uns auch sehr sehr teuer. Und das hier kostet ein Euro – für 300 Gramm etwa. Das ist schon gut. Kekse 2,49 Slotti, das sind so 60 bis 70 Cent. Dafür kann man mal naschen. "Den Einkaufswagen voll für 57 Euro – in der alten Heimat gäb es das nicht: "80 bis 90 Euro hätte das gekostet. Da hätte ich genau geguckt und hier nehme ich einfach, und gönne mir auch mal was."
Ein Ruhestand, der sich rechnet
Lebensabend - Modell Görlitz – prächtig Leben in historischer Kulisse. Die Eichhorns rechnen vor: "Das kann sich hier fast jeder leisten. Ich denke, sie kommen mit zwei Personen für die normalen Ausgaben mit 400 Euro sehr weit. Sehr weit." Ein Ruhestand, der sich bezahlen lässt – der Osten wird so wohl weiter ein Rentnerparadis bleiben.
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Da zeichnet sich ja ein Trend ab, der die Kaufkraft im Osten steigern kann. Ob das aber so gut ist, das die Älteren aus ihrer Heimat weg müssen um nornal zu leben? Die Frage stellt sich mir schon.

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Gruss Franki
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Alt 05-12-2006, 23:24   #6
Wilfried
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In Görlitz war ich in diesem Sommer mal so nebenbei. War überrascht, was das für eine hübsche Stadt ist. Aber ein bißchen weit weg vom Schuß.
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Alt 05-12-2006, 23:33   #7
Franki.49
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Zitat:
Original geschrieben von Wilfried
In Görlitz war ich in diesem Sommer mal so nebenbei. War überrascht, was das für eine hübsche Stadt ist. Aber ein bißchen weit weg vom Schuß.
..., aber offensichtlich der Zenit der Rentner.

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Gruss Franki
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Alt 06-12-2006, 09:20   #8
Tester32
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Zitat:
Original geschrieben von Franki.49
Inge Dashfield: " Drei Euro pro Quadratmeter zahle ich hier. Drei Euro – das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen."
Das ist die Erklärung und auch eine von mir persönlich bevorzugte Lösung für das Problem, das Deutschland mit der Verarmung als Folge der schrumpfenden Sozialsysteme hat! Wenn die Gemeinden aufhören würden, die Preise für Bauland hoch zu halten, und günstiger Mietraum entstehen würde, dann würde vielen Bürgern mehr Geld zum Leben bleiben und auch weniger rentable Geschäfte wären möglich und damit würden neue Arbeitsplätze entstehen.
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