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Alt 14-03-2006, 12:29   #1
simplify
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Erst keine Kinder zeugen und dann nicht sterben wollen

Wissenschaftler sprechen von einer sozialen Zeitbombe. Durch Geburtenschwund, Arbeitslosigkeit und Massenabwanderung droht sich der ländliche Raum in einen "Ozean von Armut und Demenz" zu verwandeln - eine Entwicklung, die ein Kartell der Parteien tabuisiert .

http://www.spiegel.de/politik/deutsc...404888,00.html
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Der ideale Bürger: händefalten, köpfchensenken und immer an Frau Merkel denken
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Alt 14-03-2006, 13:37   #2
Tester32
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Gestern und heute kam im Radio: die Geburtenrate in der BRD ist im letzten Jahr das erste Mal auf das Niveau von 1945 zurückgefallen!

Gleichzeitig ist München wohl die Stadt mit der höchsten Geburtenrate. Daraus habe ich den Schluß gezogen, daß ein guter Arbeitsmarkt zum Kinderzeugen motivieren kann!
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Alt 14-03-2006, 13:39   #3
romko
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Zitat:
Original geschrieben von Tester32
Daraus habe ich den Schluß gezogen, daß ein guter Arbeitsmarkt zum Kinderzeugen motivieren kann!
Wundert Dich das?
Wenn jemand keine Arbeit hat, wie kann er das Geld für 1,2 oder mehr Kinder aufbringen?
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Alt 14-03-2006, 13:58   #4
Tester32
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Und was die Abwanderung vom ländlichen Raum betrifft: da sieht man wieder, was Journ@listenmeinungen wert sind: es ist eine weltweite Tendenz, für alle Industrieländer (sogar Rußland und China), die hauptsächlich in der enormen Produktivitätssteigerung in der Landwirtschaft in den letzten Jahrzehnten ihre Ursache hat.

Die Journ@listen versuchen es dagegen dem Geburtenschwund und der Arbeitslosigkeit in die Schuhe zu schieben. Na gut, daß wir solche Journ@listen haben: manchmal sind ihre Meinungen nützlich fürs Geldverdienen an der Börse!

Mir gefällt dieser Trend, denn ich hoffe durch die Fernarbeit irgendwann nicht mehr im München leben müssen und dann für einen symbolischen Preis ein schönes Anwesen auf dem deutschen Lande erwerben können. Und Verfallszeichen mag ich: sie erinnern mich an meine Kindheit. Verstehe allerdings nicht, warum mein Sohn auch so auf verlassene Fabriksgebäuden steht.
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Alt 14-03-2006, 14:03   #5
romko
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Ein ländliches Anwesen dürfe (bald) recht billig sein, besonders im Osten
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Alt 14-03-2006, 15:36   #6
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Zitat:
Original geschrieben von romko
Ein ländliches Anwesen dürfe (bald) recht billig sein, besonders im Osten
Ist ja jetzt schon! Allerdings bin ich nicht so scharf auf den Osten, denn die älteren Anwesen dort aus den DDR-Zeiten sind sicherlich nicht so anspruchsvoll, wie ich es gerne hätte. In Nord- und Mitteldeutschland dagegen gibt es sehr schöne Bungalows u.ä. Aber 150K für was sehr schönes oder 90K für was großes aber nicht so schönes sind mir noch zuviel. Und außerdem bin ich noch für mind. 5-8 Jahre an München gebunden, weil man Sohn hier auf die Schule geht.

Zitat:
Wundert Dich das?
Wenn jemand keine Arbeit hat, wie kann er das Geld für 1,2 oder mehr Kinder aufbringen?
Dann bringt sie der Staat für ihn auf. Das Problem dabei: mit dem geringen Lebensstandard können hauptsächlich einfache und niedrigqualifizierte leben. Die besser gebildeten suchen sich lieber einen Job, weil sie mehr haben wollen. Das führt dazu, daß überproportional viele Kinder in einfachen Familien aufwachsen und auch schlecht gebildet bleiben. Die staatliche Kinderförderung bei uns fördert hauptsächlich die Armen auf die Kosten der Mittleren. Manche würden sogar sagen, die Blöden auf die Kosten der Klügeren und darin ein Problem der Zukunft der deutschen Gesellschaft sehen, aber es ist ihre Sache, es so zu sehen.
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Alt 14-03-2006, 16:03   #7
Sofix
hab das Jodeldiplom
 
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Zitat:
Original geschrieben von romko
Wundert Dich das?
Wenn jemand keine Arbeit hat, wie kann er das Geld für 1,2 oder mehr Kinder aufbringen?
frag mal die, die 10 oder mehr kinder haben und noch nie einen finger krumm gemacht haben (tester hat es ja in etwa schon beantwortet).
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Gruß Sofix
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Alt 14-03-2006, 16:28   #8
Dessi
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Die geburtenstärkste Stadt ist nicht München, sondern Wiesbaden (Fernsehen bildet! :-)) Magdeburg bildet das Schlusslicht.

Ich denke, die Ursachen sind vielfältig: Sicherlich spielt Angst vor Verarmung eine große Rolle, ebenso die Abwanderung junger Frauen aus dem Osten (weil es da keine Arbeitsplätze gibt).

Auffällig ist jedoch, dass diejenigen Frauen, die Mutter werden, genauso viele Kinder bekommen wie in der Nachkriegszeit. Aber es entscheiden sich immer mehr Frauen, vor allem gut ausgebildete, ganz gegen Kinder. Der Grund?

Wenn man viel Geld und Zeit in seine Ausbildung investiert hat und Lust hat, zu arbeiten, wird einem das Kinderkriegen in unserer Gesellschaft immer noch schwer gemacht. Kindergartenplätze sind kaum zu bekommen, ein Wiedereinstieg ins Berufsleben nach einer Babypause ist schwierig und mit finanziellen Einbußen und unattraktiven Aufgabengebieten verbunden.
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Alt 14-03-2006, 16:42   #9
Stefano
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natürlich die Hesse

aus der märkischen Oderzeitung...

Wiesbaden ist geburtenstärkste Stadt Deutschlands

...
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Ciao Stefano

Ich wurde nicht gefragt...ob ich geboren werden wollte...
Ich werde nicht gefragt...ob ich sterben will...
also lasst mich LEBEN...wie ich es will...!
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Alt 14-03-2006, 17:18   #10
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Zitat:
Aber es entscheiden sich immer mehr Frauen, vor allem gut ausgebildete, ganz gegen Kinder. Der Grund?

ist doch klar, die wollen was werden und Geld verdienen und ihr Leben genießen, das geht weniger gut mit Kindern
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Es grüßt euch
Udo

Sei immer ehrlich zu deinem Nächsten, auch wenn er es nicht gerne hört

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Alt 14-03-2006, 19:59   #11
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@Dessi, Udo:

in unserem Land ist es ziemlich schwer, Beruf und Kinder unter einen Hut zu kriegen. Der Ansatz, den Eltern hohes Kindergeld zu zahlen, damit sie davon sich selbst um die Kinderbetreuung kümmern, ist m.E. gescheitert: er fördert die Falschen. Der Staat sollte statt eines hohen Kindergeldes lieber die Kinderbetreuungsangebote vergünstigen und stark ausbauen. Dann können die Berufstätigen Frauen einfacher Kinder bekommen und die Nicht-Berufstätigen haben einen höheren finanziellen Anreiz, arbeiten zu gehen.

Die aktuell Familienministerin scheint das zu verstehen und hat sogar eine kostenlose Kinderbetreuung gefordert. Ob sich in der aktuellen Legislaturperiode aber in dieser Richtung was nennenswert ändert, bezweifle ich. Und zwar nicht nur aus finanziellen Gründen: das o.g. Paradigma sitzt noch bei zu vielen Menschen ganz fest im Kopf und ihre Änderung dauert einfach.
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Alt 15-03-2006, 08:08   #12
simplify
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die propagandamaschine der grossen koalition läuft zu diesem thema wie geschmiert.
gestern konnte man auf allen programmen im fernsehen verfolgen, wie sich angeblich die schwachen geburten auf die zukünftigen renten auswirken.

auf einem börsenboard wie TBB ist spekulation ja erlaubt, daher spekuliere ich mal, dass die koalition das volk damit auf die kommenden drastischen schritte nach den landtagswahlen vorbereiten will.
die mehrheit der rentner dürfte noch gar nicht verstanden haben, was sich unter dem begriff "nachgelagerte besteuerung der rente" verbirgt? die steuerbescheide kommen ja auch erst in den nächsten monaten und dann soll die wut nicht zu gross werden.

auf N-TV wurde darum auch schon mal gezeigt, dass es rentnern z.B. in südafrika doch noch viel schlechter geht, die dealen sogar mit drogen um ihre kinder u. enkel was zu essen kaufen zu können.
(sollten nicht die enkel u. kinder die alten versorgen?)


dass hier menschen ab 50 praktisch keine jobs mehr kriegen. grossunternehmen lieber einen jungen, frisch von der universität zum halben gehalt des "alten" einstellen, dafür hatte gestern keiner der "klugen" talkexperten eine lösung.

mich hat das ganze mal zu der überlegung gebracht, warum meine frau und ich uns für nur 1 kind damals entschieden haben?
ich habe es nicht vergessen, es waren die warnenden worte der politiker vor ein wachsenden überbevölkerung der erde.
ich kann mich noch an die titelseiten vom STERN, SPIEGEL usw. erinner: " eine bevölkerungsexpolsion droht" nicht alle menschen werden mehr ernährt werden können usw.

da ich mal annehme, dass die weltbevölkerung weiter auf expansionskurs ist, haben wir kein problem mit zu wenig menschen, sondern mit zu wenig arbeit und dem willen, dass ein ali, eine aysche oder eine ramdie nicht schlechter sind, als ein franz oder eine angela.
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Alt 15-03-2006, 11:17   #13
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Das mit der Propaganda-Maschine hat was Wahres an sich: das gesteigerte Interesse zu dem Thema wurde scheinbar durch den Rentenbericht der Bundesregierung ausgelöst. Allerdings muß ich dazu sagen, daß ich es an sich nicht schlecht finde, über ein Problem öffentlich nachzudenken. Verschwiegen haben die vorherigen Politiker es lange, aber dadurch wurde der Verschlimmerungsprozess nicht aufgehalten.

Eine Lösung der Probleme unseres Landes würde den Menschen wieder eine Menge Zuversicht geben. Und sie mit einer Info-Kampagnie auf die Einschnitte vorsichtig vorzubereiten ist auf alle Fälle viel besser, als die Leute nur mit Spekulationen verunsichern und anschließend plötzlich harte Reformen zu präsentieren.
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Alt 15-03-2006, 11:45   #14
simplify
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die harten reformen sind nichts anderes als leistungskürzungen.
da wird wie wild an der 20% marke bei den beitragssätzen festgehalten. auf der anderen seite müssen die "jungen" ein vermögen in die private vorsorge stecken. da ist es nämlich nicht mit 100 oder 200 euro im monat getan. ich denke ein heute 30 jährige müsste gute 500 € im monat in die altersvorsorge stecken um einen einigermassen lebensstandart im alter zu haben.

altkanzler kohl sagte zu dem thema, wer bessere lösungen als die derzeitige regierung hat, der soll sie sagen.

ich habe z.B. für mich das problem so gelöst.

wegen mangelnder deutscher mitarbeiter, besteht über die hälfte meiner belegschaft aus russlanddeutschen und türken.

gerade jetzt habe ich das problem einer schwer zu vermietenden wohnung so gelöst, dass ich ein polnisches ehepaar genommen habe.
naja und das wo man sein geld anlegt, da halte ich es mit dem ollen kostolany

fazit: es gibt millionen arbeitswillige und auch gut ausgebildete menschen in der welt, die gerne bei uns in die sozialkassen einzahlen würden.
vielleicht haben wir dann ja bald mal einen kanzler kara ben nemsi o. so ähnlich
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Alt 15-03-2006, 14:40   #15
Dessi
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Zitat:
da ich mal annehme, dass die weltbevölkerung weiter auf expansionskurs ist, haben wir kein problem mit zu wenig menschen, sondern mit zu wenig arbeit und dem willen, dass ein ali, eine aysche oder eine ramdie nicht schlechter sind, als ein franz oder eine angela.
Richtig erkannt, Simplify!

Die weißen Westeuropäer sterben langsam aus, und wenn sich die Deutschen weiter ihre Ausländerfeindlichkeit leisten, dann zahlt eben später keiner ihre Rente!

Mir ist es wurscht, ob ALi oder Aische mal meine Rente zahlen. Aber Kinder hätte ich schon trotzdem gern, nur möglichst ohne deshalb gleich einen auf Heimchen am Herd machen zu müssen.
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