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Alt 19-03-2007, 22:25   #1
Benjamin
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"Tschüss Öl, Ciao Gas" - Die Wohnungsnebenkosten auch in Zukunft bezahlbar halten

"Tschüss Öl, Ciao Gas" - das Experiment
Sendezeit: "Tschüss Öl , Ciao Gas"
Folge 1: 19. März 2007
Folge 2: 26. März 2007
21.00 Uhr, Das ERSTE
http://www.swr.de/tschuess-oel-ciao-gas/index.html

Aussteigen ist nur etwas für ökologisch korrekte Gutverdiener!" - das war mal.. Jetzt kommt der soziale Wohnungsbau!
"Tschüss Öl , Ciao Gas" die Dokuserie zur Energiewende 19. und 26. März 2007, 21.00 Uhr, Das ERSTE


Keine Frage: Aussteigen ist nicht billig! Eine völlig neue Heizanlage muss her , die es zudem nicht von der Stange gibt, sondern oft von mittelständischen Betrieben in aufwändiger Einzelproduktion hergestellt werden muss.


Spektakuläre Montage in Karlsruhe am 07.12.2006: Eine der größten Holzpellet-Heizanlagen wird in die Wohnblock-Siedlung eingebaut. Der Südwestrundfunk begleitet das Experiment "Tschüss Öl, Ciao Gas" mit einer TV-Dokumentation. Der am Kran hängende Holzpellet-Jumbo.

Nächster Schritt: Das ganze Haus muss wärmeisoliert werden - Decken, Wände, Fenster, Türen, Und dann ist auch der Markt noch nicht auf die wachsende Zahl der Biomassenutzer eingestellt: Unvergessen der kalte Winter 2005/2006, als der Pelletmarkt unter der unerwartet hohen Nachfrage völlig zum Erliegen kam.
Offenbar ist nicht nur der Verbleib bei Öl und Gas teuer und risikobehaftet, sondern auch die Abkehr von ihnen. Ist vor diesem Hintergrund der Umstieg auf erneuerbare Energien ein Schritt, der in die soziale Wohnwirklichkeit der Bundesrepublik passt? Der größte Posten auf dem Markt sind die 21, 6 Millionen deutsche Haushalte, die in Mietwohnungen leben. Aber: Ist bei den Mieten und Nebenkosten nach oben noch so viel Platz, um diese großen Investitionen auch zu refinanzieren?

Das ist die spannende Frage, die sich die Wissenschaftsredaktion des SWR stellt.

Zunächst sieht es gar nicht gut aus: Vor allem die Nebenkosten sind in den letzten Jahren so stark gestiegen, dass man auf dem Markt bereits von der "zweiten Miete" spricht - die kleinen Einkommen sind schon längst am Anschlag angekommen, auch für die mittleren beginnt es bereits eng zu werden: Über die Hälfte aller Steuerpflichtigen in Deutschland verdient weniger als 20 000 Euro brutto pro Jahr. "Wenn wir es nicht schaffen, aus der Nebenkostenspirale auszusteigen, werden viele unserer Mieter in den nächsten Jahren in Zahlungsschwierigkeiten kommen - und das ist eine Entwicklung, die wir verhindern müssen", meint Werner Emmerich, Manager der Karlsruher "Volkswohnung", eines der größten Wohnungsunternehmen Baden-Württembergs.
Eine Beispiel aus dem Unternehmen: Für eine 99 qm-Hochhaus-Wohnung (Kaltmiete 399 Euro) mussten 2006 allein für Gas 103 Euro ausgegeben werden, das sind 25,8 % der Miete, Tendenz -aufgrund der wahrscheinlichen Preisentwicklung bei fossilen Energien - stetig steigend.

SWR - Wissenschaftsredaktion und "Volkswohnung" wollen deshalb wissen: Kann ein ganzer Wohnblock aus der fossilen Energie aussteigen?


Wohnblock Rheinstrandsiedlung in Karlsruhe im Oktober 2006.
- das Versuchsobjekt

Die Rheinstrandsiedlung im Karlsruher- Daxlanden ist ein Stadtteil aus den 30er Jahren. 1968 kamen vier große Wohnblöcke mit jeweils 32 Wohnungen dazu.
Vor wenigen Jahren wurden zwei dieser Blöcke saniert und wärmeisoliert, die beiden anderen, noch unrenovierten Häuser mit insgesamt 64 Wohnungen suchten wir uns als Versuchsobjekte aus.

Die "Volkswohnung", der die Häuser gehören, hat Ihren Mietern folgendes Angebot gemacht: Die Warmmiete wird nicht steigen, die energetische Umrüstung wird rein aus den Posten "eingesparte Energie durch Wärmedämmung" und "Preisvorteil durch Umstieg auf billigere Energieform" finanziert.

Wird das klappen?
Wenn im März 2007 bei der Endabrechnung dieses Kalkül aufgeht, dann wäre das eine aufregende Botschaft: Ein Ausstieg von ganzen Mietwohnungsblöcken aus der fossilen Energie wäre damit für die Mieter kostenneutral zu machen. In München, Hamburg, Köln ebenso wie hier in Karlsruhe.
Doch das ist nur der rein rechnerische Effekt, dazu kommt noch der ökologische Gewinn durch den Wegfall der Umweltbelastung.
Doch was wenn würde passieren, wenn jetzt plötzliche alle umsteigen wollten? Gibt der deutsche Wald soviel her, dass alle 21,6 Mill Miethaushalte mit Pellets beheizt werden könnten?
Nein! Die Enquetekommission des 12. Bundestages hat errechnet, dass 10% des Raumwärmebedarfs aller bundesdeutschen Haushalte mit Pellets abdeckt werden könnten. Zunächst einmal: Sicher ein toller Marktanteil! Und dann gibt es ja auch noch die anderen erneuerbaren Energieträger wie z.B. Geothermie: "Im Tiefenbereich zwischen 3000 - 7000 m stehen unter der Fläche der Bundesrepublik ca. 90 000 EJ geothermischer Energie zur Verfügung. Das reichte ohne Berücksichtigung einer Erneuerung der Wärmeproduktion von unten aus, um den Endenergiebedarf des Landes für 10 000 Jahre komplett zu decken", schreiben z.B. die Ingenieure des Hot-Dry-Rock-Forschungsprojekts in Soultz-sous-Forêts im Elsaß.
Damit wird klar: Die Zukunft solcher Umrüstungsprojekte wie in Karlsruhe liegt im "Energiemix", einer smarten, jeweils dem Standort angepassten Kombination aus Biomasse, Sonne, Wasser, Wind und Erdwärme.


Der Finanzplan

Zusammen 1, 5 Millionen Euro für die energetische Sanierung mit Quadratmetermieten um 4 Euro finanzieren wie geht das?
Das war die spannende Frage für die "Volkswohnung", schließlich ging es ja auch um die Frage, ob unser gemeinsames Experiment Modellcharakter für weitere Sanierungen der insgesamt 12 000 "Volkswohnungs"- Objekte haben könnte.
Der Grundgedanke: Das was an Energie eingespart wird, wird in den Umbau gesteckt. Dazu muss aber
-die Energieeinsparung groß genug sein und
-der Ölpreis hoch genug sein.

Die Erfahrung sagt, dass bei alten Wohnungen allein eine Rundumwärmedämmung und neue Fenster 50% Energieeinsparung bringen, nochmals 10 - 20 % kann ein energiebewusstes Mieterverhalten bringen - 70 % Energieeinsparung , so die Hoffnung der "Volkswohnung", müssten drin sein.

Neues Energiekonzept für 60er-Jahre-Wohnhochhäuser

Die gesamte Heizungs- und Warmwasserversorgung von vier Hochhäusern (Baujahr 1967/68) der VOLKSWOHNUNG GmbH wurde im Januar 2007 von Erdgas auf Biomasse umgestellt. Die Umrüstung der beiden Kessel der Heizzentrale für die 136 Wohnungen von Erdgas auf zwei Holzpellet-Kessel und ein Pflanzenöl-Blockheizkraftwerk wurde im Dezember 2006 abgeschlossen. Dadurch wird eine Substitution von Erdgas durch erneuerbare Energien bei der Heizungs- und Warmwasserversorgung zu 100 % und gleichzeitig eine Stromversorgung der Haushalte zu 40 % aus regenerativer Energie ermöglicht .

Zusätzlich ermöglicht die Umstellung der Heizzentrale von Erdgas auf Holzpellets eine CO2-Einsparung von 90 Prozent. Durch den zusätzlichen Einsatz des Pflanzenöl-Blockheizkaftwerks wird sogar mehr CO2 eingespart (108 Prozent), als zuvor emittiert wurde.

Info zum Projekt - ZIP zum Download:
14-Seitige Projektbeschreibung:

http://www.volkswohnung.com/projekte...%20Projekt.zip
Der Initiator, ebenfalls mit Infos zum Projekt:
http://www.volkswohnung.com/


Ein Pflanzenöl-Blockheizkraftwerk

Geändert von Benjamin (19-03-2007 um 22:35 Uhr)
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Alt 19-03-2007, 23:09   #2
Franki.49
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Question

Diese Reportage habe ich nicht nur gesehen, ich fand sie auch spannend.

Was aber passiert, wenn die Pellets in den kommenden Jahren immer teurer werden wegen der zu erwartenden steigenden Nachfrage?

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Gruss Franki
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Alt 20-03-2007, 09:54   #3
romko
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Zitat:
Original geschrieben von Franki.49

Was aber passiert, wenn die Pellets in den kommenden Jahren immer teurer werden wegen der zu erwartenden steigenden Nachfrage?
Daran denkt heut niemand, bzw. wirds verschwiegen, schließlich will man die alternativen Energien als deutlich günstiger hinstellen. Das aber Angebot und Nachfrage den Preis erzeugt davon reden die nicht.
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Alt 20-03-2007, 10:38   #4
Franki.49
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Thumbs down

naja romko, das wäre ja auch ehrlich und offensichtlich gehört Ehrlichkeit nicht zu den Tugenden derer, die solche wichtigen Überlegungen allen vorenthalten.

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Gruss Franki
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Alt 20-03-2007, 10:40   #5
romko
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Bei uns wurden vor einiger Zeit auch Pelletsheizungen beworben, seien sehr viel billiger im Betrieb, waren sie auch, bis natürlich nicht wenige umgestiegen sind. Jetzt regen die sich auf weil so teuer geworden ist
Aber das is wohl in der ersten Boomphase so ... dann legt sichs wieder etwas.
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Alt 20-03-2007, 13:13   #6
Benjamin
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Zitat:
Aber das is wohl in der ersten Boomphase so ... dann legt sichs wieder etwas
Das glaub man ruhig weiter .....

Da wirst du schon sehen, was Du davon hast

Oder anders: Aus Schaden wird man klug - und arm! Wie die Pferdekutschenfahrer, die fanden, dass Autos Höllenmaschinen seien und Geschwindigkeiten über 40 Stundenkilometern krank machen.

Es ist schon erstaunlich, wie viele Leute die Zeichen der Zeit - mittel- bis langfristig gesehen - nicht wahrnehmen wollen oder können.

Denkblockaden?

Aus der Tatsache, dass heute schönes Wetter ist, wird ohne zu zögern gefolgert, dass es immer schön bleiben wird.
Wenn heute die Gasheizung noch bezahlbar ist, dann wird ohne jeden Zweifel von vielen (naiven) Zeitgennossen geschlussfolgert, dass dies ewiglich so bleiben wird, also auch in 10, 20 Jahren noch. Viele glauben offenbar ernsthaft "Wenn Kohle noch xy Jahrzehnte "reicht", dann wird es also auch genau so lange noch Kohlefeuerung zu genau den heutigen Preisen geben."

Diese Dummheit oder Naivität oder Phantasielosigleit (wie auch immer man das nennen will) finde ich wirklich erstaunlich.....

Um so bewundernswerter finde ich den Mut jener Vermieterorganisation von Sozialwohnungen, die Bezahlbarkeit der Wohnungen für sozial schwache über die nächsten vielen Jahre hinweg zu sichern.

Die Mieter hatten in der Umbauzeit offensichtlich eine sehr schwere Zeit; deren Toleranz fand ich überraschend hoch. Es zeigt, dass derartige Projekte tatsächlich umsetzbar sind. Intuitiv hätte ich vorher gedacht, dass die Umsetzbarkeit nicht an der Technik oder der Holzlogistik, sondern an dem Protest der Mieter scheitern würde. Der Film hat gezeigt: Es geht doch - weil die Leute letztlich doch sehr genau wissen, was sie selbst an preiswertem Wohnraum persönlich haben. Da nimmt man zur Not auch einmal einige Monate Chaos hin.

Zitat:
Was aber passiert, wenn die Pellets in den kommenden Jahren immer teurer werden wegen der zu erwartenden steigenden Nachfrage?
Die Frage ist berechtigt, sie stellt sich aber mindestens ebenso deutlich bei Gas, Öl, Uran, Kohle. Zur Info: Der Gaspreis in Europa hat sich seit dem Jahr 2000 bis 2006 rund verdoppelt, also in rund 6 Jahren; der steilste Anstieg war in den letzten ca. 2 Jahren.

In dem Beitrag wird nicht gesagt: Alle decken künftig den ganzen Energiebedarf mit Pettets. Falsch!
Richtig ist, dass gesagt wurde, dass der Energiebedarf solcher Wohnblocks im statistischen Mittel nur aus einem Mix aus verschiedenen Energieträgern machbar ist. Bei jenem Wohnblock in der Fernsehsendung bestand der Energiemix aus Pflanzenöl und Holzpellets.

Die Wohnbaugesellschaft überlegt wohl auch - im Zusammenhang mit anderen Projekten - ergänzend Erdwärme mittels Wärmepumpe zu nutzen. Nur so wird doch ein Schuh draus, doch nicht, indem die ganze Menschheit ausschließlich in die Holznutzung geschickt wird. Völlig unpraktikabel, soviel Wald gibt es gar nicht, darauf kommt doch schon ein Neunjähriger!

Der Wettbewerb der nachhaltigen Energieerzeugungsmethoden wird im Laufe der Zeit und auch abhängig von der jeweiligen Region wechselnde Champions haben. Ob's nun die Pellets sind oder Holzhackschnitzel oder Wärmepumpe/Erdwärme oder Solarenergie. Aber mittel- bis langfristig werden die fossielen Energieträger zu teuer für eine normale Wohnungsheizung werden - evtl. sogar nicht einmal mehr zulässig wegen dem Klimawandel durch CO2.
Wer so lange wartet, der wirft in der Zwischenzeit viel Geld zum Fenster hinaus.

Der Film beleuchtete das schier unauflösliche Dilemma eines Trägers des Sozialen Wohnungsbaus:
- Einerseits sollten sie vorausschauend eine energetische Grundsanierung + nachhaltige Energieversorgung technisch umsetzen, um die Mietnebenkosten für Strom und Wärme stabil zu halten. Man soll handeln!
- Andererseits bedeutet die handwerkliche Umsetzung für die Mieter aber eine echte Zumutung, eine sehr große Belastung, in Einzelfällen sogar eine gewisse gesundheitliche Gefährdung. Man soll nicht handeln!

Das Wohnungsunternehmen "Volkswohnungen" im Film hat das Dilemma zusammen mit den Mietern aufgelöst - das ist doch, was ich so klasse finde. Es geht eben doch!!!

Thread bei WO: http://www.wallstreet-online.de/dyn/...1119750-1.html

Geändert von Benjamin (20-03-2007 um 14:42 Uhr)
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Alt 20-03-2007, 14:14   #7
MANKOMANIA149
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Mein Bruder at sich auch für über 30.000 Euro eine Pelletsheizung in seinem Haus eingebaut, aber wie lange dauert es bis es sich bezahlt gemacht hat?????

Ich denke Alternative Energie ist noch nicht für jeden bezahlbar, hier sollte Papa Staat mehr in Verantwortung genommen werden.
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Alles was ich schreibe ist meine private Meinung.
Vegetarisches Essen schmeckt am Besten, wenn man es vor dem Servieren durch ein Steak ersetzt.
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Alt 20-03-2007, 14:38   #8
Franki.49
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Tja Willy, daß mit der Amortisierung wird schwierig, wenn die Preise für die Pellets steigen!

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Gruss Franki
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Alt 20-03-2007, 14:41   #9
romko
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Echt ich hab ne Denkblockade Benjamin?
Dabei schrieb ich extra das wort "etwas" dazu ...
Findest Du nicht, dass die Produktion von Pellets ausgeweitet werden könnte und das so der Preis nicht in lichte Höhen steigt sondern an einer bestimmten Obergrenze ankommt und sich dort einpendelt?
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Alt 20-03-2007, 15:07   #10
Benjamin
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Na, hier mal einige Infos zur Preisentwicklung der "fossilen" Energieträger:

Energiepreisentwicklung in Deutschland (Quelle: http://www.ennovatis.de/ )






Und hier die Holzpellets:



Nicht in den Holzpellets enthalten sind die €-Förderung einer Holzfeuerungsanlage aus öffentlichen Programmen, dadurch wird der Pelletpreis indirekt subventioniert.

Hohe Effizienz und langfristig niedrige Energiepreise bietet eine Pelletheizung – wie alle anderen modernen Heizungssysteme – nur in einem energieeffizienten, gut gedämmten Gebäude mit einem geringen Brennstoffbedarf.

Eher schon bedenklich: Der internationalen Preise für Holzpellets schwanken zum Teil erheblich. In Teilen Skandinaviens liegen die Preise je Tonne ca. 15-20% und in Nordamerika mit bis zu 30-50 % unter den deutschen Preisen. Wird das zu einem CO2-unsinnigen Ferntransport führen?

Immerhin: Die Holzpellet Agentur Mannheim wirbt mit Preiskonstanz: ab 186,- € / t zzgl. 7% MwSt. für DIN-Pellets - mit bis zu 10 Jahren Preisgarantie!

Nach aktuell verfügbaren Zahlen des Statistischen Bundesamts heizen über 80 Prozent der deutschen Haushalte entweder mit Gas oder Öl. Der Anteil von Holz und weiteren erneuerbaren Energieträgern liegt bei einem Prozent.

Falls die Nachfrage nach Pellets steigt, dann wird - über einen etwas erhöhten Preis - gleichzeitig die Pelleterzeugung wirtschaftlich interessant für Holzbesitzer.

Die Frage lautet also: Was kostet die Bereitstellung von Heizenergie (und ggf. zusätzlich auch noch etwas Stromenergie über ein Blockheizkraftwerk) für meine Wohnung per Holzfeuerung und was kostet sie z. B. per Gasheizung ? Was für €-Förderungen kann ich erlangen? Rechnet sich so eine Anlage über meine Abschreibungszeit von xy Jahren?
Bin ich gar etwa bereit, etwas selber gegen den Klimawandel persönlich zu unternehmen?

Geändert von Benjamin (02-04-2007 um 12:32 Uhr)
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Alt 20-03-2007, 15:34   #11
Benjamin
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Oder interessiert mich nur Geld?
Für diese Klientel hier ein anderer Chart.
Sino-Forest, WKN:899033
Homepage: www.sino-forest.ca
Sino-Forest Heimatbörse Toronto) ist der größte ausländische Holzproduzent in China, wo man seit 1995 aktiv ist. Die Gesellschaft verfolgt die ganz simple Strategie, gewachsene Holzbestände (vorwiegend Pinien) zu erwerben, kurzfristig zu ernten und anschließend auf dem für 50 Jahre gepachteten Land eigene schnell wachsende Baumarten (meistens Eukalyptus) anzupflanzen.

Demzufolge wird der Großteil der Umsätze mit dem Verkauf von Baumstämmen und Hackschnitzel/Holzspäne (wood chips) getätigt ( 29% bzw. 47%).

Darüber hinaus baut Sino-Forest zwei Holzverarbeitungswerke auf, in denen Holzpanele und weitere Rohbauteile für die Möbel- und Bauindustrie vorgefertigt werden. Hiermit erzielt die Gesellschaft einen Umsatzanteil von 19%.

Die restlichen 5% des Umsatzes werden durch Kommissionsgeschäfte im Holzhandel mit dem Ausland (Deutschland/USA/Europa) getätigt.

Zur Zeit verfügt die Gesellschaft über rd. 250.000 ha Plantagenfläche in verschiedenen Wachstumsphasen. Insbesondere der jüngste Einkauf von 50.000 ha „fertigen“ Pinien birgt ein hohes kurzfristiges Umsatzpotenzial. Bis 2011 bestehen Ankaufoptionen für weitere Plantagen, die Sino-Forest auf eine Gesamtfläche von 616.000 ha bringen könnten – das sind immerhin 6.160 km²

Sino arbeitet bereits äußerst profitabel, wie die 9-Monats-Zahlen zum Q3 2004 belegen. Im 9-Monatszeitraum wurden 191 Mio. USD erlöst. Bei einer EBIT-marge von ca. 25% erzielte Sino ein EBIT von 47 Mio. USD. Bedingt durch einige Einmaleffekte i.V.m. dem gescheiterten Börsengang der Tochter dürfte die EBIT-Marge noch Luft nach oben haben. Vor Steuern verdiente die Gesellschaft ca. 38 Mio. USD und nach Steuern immerhin 35 Mio. USD, was bei einer gewichteten Aktienanzahl von 120 Mio. Stück 30us-Cent/Aktie entspricht.

Sino arbeitet schon heute 50% effizienter als die einheimische Konkurrenz und hat sich zum Ziel gesetzt die Holzausbeute pro Hektar nochmals um 33,3% zu steigern.

Wachstumstreiber sind:

- geplante Umgehung der Zwischen-/Großhändler
- bereits begonnene Diversifikation in die Holzverarbeitung, wo man Bauteile/Panele für die Möbelindustrie fertigt. Hierfür wird in Kürze ein großes Werk in Südchina (nach HongKong) in Betrieb genommen
- steigende Marktpreise durch sehr hohe Papiernachfrage in China
http://www.aktiencheck.de/forum/_roh.../273908/thread

Börse: Frankfurt:


Börse: Toronto

Geändert von Benjamin (20-03-2007 um 15:38 Uhr)
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Alt 20-03-2007, 15:49   #12
romko
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Ich glaube die Wäremdämmung von Häusern ist kein zu vernachlässigender Faktor ...
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Alt 20-03-2007, 15:57   #13
Benjamin
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NRW-Studie über die Potenziale des Rohstoffs Holz: http://www.forst.nrw.de/nutzung/cluster/5_Energie.pdf
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Alt 20-03-2007, 16:03   #14
Benjamin
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Holzhackschnitzelpreis: 0,0107 - 0,0118 €/kWh

Nach dieser Doktorarbeit läßt sich über 10% des Energiebedarfs im Bundesland Bayern über Holz decken, derzeit sind es nur 2,5% (Stand 2004) http://deposit.ddb.de/cgi-bin/dokser...=977700607.pdf

Holzhackschnitzelpreise in Österreich:
Quelle: http://www.boku.ac.at/MI/lehre/Schwa...rip-3_2004.pdf

Geändert von Benjamin (15-02-2013 um 22:13 Uhr)
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Alt 20-03-2007, 16:41   #15
Benjamin
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Hier die Erdgaspreise in den USA:

Kurzfristig:
´
Langfristig:

Geändert von Benjamin (15-02-2013 um 22:13 Uhr)
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