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Alt 13-12-2004, 12:14   #1
PC-Oldie-Udo
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Moral statt Kapital – brauchen wir eine gerechtere Weltordnung?

Zitat:
Mit großem Intresse und Genugtuung habe ich am Sonntag Abend
die Sendung "Sabine Christansen" verfolgt, dort waren sehr weise und kluge Leute, endlich mal kein großes politsches Gewäsch




Solange das Problem der Armut nicht überwunden ist, werden wir nie in Frieden leben können“, sagt Harry Belafonte, der weltberühmte Sänger und Unicef-Botschafter, und fügt warnend hinzu: „Solange Armut und Hunger herrschen, wird es weiter Saddam Husseins und Osama Bin Ladens geben“.


Harry Belafonte
Sänger und UNICEF-Botschafter und Menschenrechtler


Mit der Politik der Bush-Regierung ist der engagierte Menschenrechtler völlig unzufrieden: Demokratie und westliche Werte ließen sich nun einmal nicht mit Waffengewalt durchsetzen.

Jeff Gedmin, sein Landsmann, warnt hingegen vor Illusionen: „Außenpolitik ist keine Sozialpolitik“. Nicht nur für die Weltmacht USA, auch für uns in Europa stellt sich die Frage: Wie lassen sich Armut, Elend, Aids, mangelnde Bildung und andere Geißeln der Menschheit bekämpfen? Kommt Demokratie – wie selbstverständlich – als Folge einer erfolgreichen Wirtschaftspolitik, wie der Kanzler jetzt in China zu demonstrieren schien? Oder muss soziale Verantwortung bei den führenden Nationen der Welt und ihren Unternehmen wieder einen viel höheren Stellenwert bekommen? Über diese und andere Fragen diskutiert SABINE CHRISTIANSEN am Sonntag mit ihren Gästen.

Jürgen Todenhöfer
Medienmanager

Die Globalisierung ist für Jürgen Todenhöfer nicht aufzuhalten. Aber dieser Prozess müsse gerecht gestaltet werden, so die Forderung des Medienmanagers und früheren CDU-Politikers. „Wir müssen unsere Märkte öffnen und sie nicht abschotten. Das wird dramatische Folgen für uns haben, aber Millionen Menschen in den Entwicklungsländern erhalten endlich eine faire Chance, und langfristig zahlt sich eine solche Entwicklung für alle aus.“ Und wir müssten aufhören, unsere kulturellen Vorstellungen überall durchzuboxen nach dem Motto: „Am westlichen Wesen wird die Welt genesen.“

Ein riesiges Problem sieht Todenhöfer in der Außenpolitik der USA und ihrer Verbündeten. „Den Kampf gegen den Terrorismus gewinnt man nicht mit Waffen, sondern nur, wenn man die Köpfe und Herzen der Menschen erreicht.“ Aber genau das Gegenteil sei passiert. „Die Glaubwürdigkeit ist verloren gegangen“, beklagt Todenhöfer und fragt provokant: „Ist es gerecht, wenn 100 000 Menschen mit dem Leben bezahlen, die mit dem schrecklichen Diktator Saddam Hussein gar nichts zu tun hatten?

Ist es gerecht, wenn die Hinterbliebenen von Opfern des 11. September mit drei Millionen Dollar entschädigt werden, zivile Opfer im Irak dagegen nur mit 2 500 Dollar?“ Und er fragt weiter: „Ist es richtig, wenn die US-Regierung 20- mal mehr in die Rüstung steckt, als sie für Entwicklungshilfe ausgibt?“ Wenn die USA allein die 100 Milliarden Dollar, die der Irak-Krieg bereits verschlungen habe, in arabische Entwicklungsprojekte investiert hätten, sagt Todenhöfer, gäbe es dort jetzt eine Welle der Sympathie – doch stattdessen regierten nur Hass und Terror.



Peter Krämer
Reeder

„Wir Unternehmer müssen unsere Taschen öffnen, sonst werden wir scheitern“. Sehr dezidiert mahnt Peter Krämer, erfolgreicher Reeder aus Hamburg, mehr Verantwortungsbewusstsein der Wirtschaft an und lebt dieser Tage zum wiederholten Male ganz konkret vor, was er damit meint: Am Montag sagte Krämer der vom UN-Kinderhilfswerk Unicef und der Nelson Mandela Stiftung in Kapstadt initiierten Kampagne „"Schulen für Afrika" eine Million US-Dollar an Unterstützung zu. Mit dieser Spende sollen rund 100 Schulen finanziert werden, Kinder aus den ärmsten Familien, besonders Mädchen und Aids-Waise, sollen auf diese Art die Chance zu einer guten Ausbildung bekommen.


Schon während des Irakkonfliktes machte der Hamburger Reeder, dessen über 30 Schiffe - zumeist Flüssiggas- und Chemietanker - vorwiegend die Häfen der USA anlaufen, auf sich aufmerksam. Er sammelte prominente Unterstützer, schrieb offene Briefe und warnte mit Zeitungsanzeigen vor dem Krieg und den Folgen eines amerikanischen Alleingangs: „Es war beeindruckend, dass ein Krieg, der uns scheinbar nicht unmittelbar betrifft, die größte Friedensbewegung seit Ende des 2. Weltkriegs ausgelöst hat." Um fortan noch mehr zu tun, hat Krämer, der die Firma von seinem Vater übernahm, gemeinsam mit sechs Gleichgesinnten Anfang 2004 die „Hamburger Gesellschaft zur Förderung der Demokratie und des Völkerrechts e.V.“ gegründet: "Wir wollen mithelfen, den Menschenrechten und dem Völkerrecht wieder mehr Gewicht zu geben und die öffentliche Diskussion dieser zentralen Werte zu fördern, das heißt auch, dass wir deren Verletzungen anprangern." Dass Krämer sich so stark für Frieden und Gerechtigkeit engagieren kann, hat auch mit seinem geschäftlichen Erfolg zu tun. Schließlich boomt die Transportbranche trotz Wirtschaftsflaute - und Reeder wie er profitieren nicht zuletzt von der großen Nachfrage aus China. Doch er will seinem Motto treu bleiben: „Man kann sich doch nicht sein Leben lang ausschließlich damit beschäftigen, sein Vermögen zu vermehren


Jeffrey Gedmin
Direktor Aspen-Institut

Jeff Gedmin, Direktor des Aspen-Instituts und seit Jahren eine der profiliertesten Stimmen der USA in Deutschland, sieht keine Alternative zu dem „realpolitischen Kurs“, den sein Land in der Außenpolitik fahre. Idealistische Verklärung sei hier völlig fehl am Platz: „Gute Absichten sind selten ein Garant für gute Außenpolitik“, mahnt der ehemalige Berater der Bush-Regierung. Wohin zu viel Idealismus führen könne, habe doch die jüngste Vergangenheit gezeigt: „In den Neunzigern haben wir Serbiens Diktator Milosevic mit Glacéhandschuhen angefasst. Letztendlich mussten Zehntausende wegen solcher Naivität und den Bestrebungen einer „Soft Power“ ihr Leben lassen.“ Daher sei es richtig gewesen, im Irak auf diplomatische Härte und militärische Stärke zu setzen. „Ich bereue nicht, den Irak-Krieg unterstützt zu haben. Ich habe nie begriffen, wie noch mehr Diplomatie Saddam Hussein plötzlich hätte rehabilitieren können.“ Auch in der Iran-Frage ist der konservative Politikexperte für einen harten Kurs: „Appeasement funktioniert nicht. Die europäische Iran-Politik basiert auf Illusionen.“ Trotz aller inhaltlicher Differenzen erwartet Gedmin eine Annäherung zwischen Deutschland und den USA in naher Zukunft: „Bush wird dem die Hand ausstrecken und Frankreich und Deutschland wieder ins Boot holen.“ Der Direktor des Berliner Aspen- Instituts bezweifelt jedoch, dass ein vereinigtes Europa in Zukunft eine Alternative zur Weltmacht USA darstellen werde. Die Europäische Union sei nichts mehr als der Versuch, „viele schwache Teile zu einem starken Ganzen zu addieren.“ Diese Rechnung gehe jedoch nicht auf. Deshalb ist die Europäische Union für ihn ein „Irrtum“.

Unicef-Botschafter Harry Belafonte fordert Sanktionen gegen den Sudan
„Länder verfolgen ihre Eigeninteressen“

BERLIN. Der Bürgerrechtler und Unicef-Botschafter hat den Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen vorgeworfen, an der gewaltfreien Lösung von Konflikten wie im Sudan nicht ernsthaft interessiert zu sein. In der ARD-Sendung SABINE CHRISTIANSEN kritisierte Belafonte: „Es ist die mangelnde Bereitschaft von Ländern. Die haben nie die politische Ehrhaftigkeit, Seriosität, den moralischen Willen gezeigt zu tun, was sie tun müssen, weil sie dort ihre Eigeninteressen verfolgen im Handel, im Geld verdienen. Ich habe den Eindruck, das ist etwas ganz Fürchterliches und auch nicht ehrlich.“ Belafonte forderte die UN auf, Sanktionen gegen den Sudan zu verhängen.

Scharf kritisierte er auch US-Präsident George W. Bush für den Irak-Krieg. In der ARD-Sendung SABINE CHRISTIANSEN warf er Bush vor, „die Welt getäuscht“ zu haben und im Irak „in persönlicher Mission unterwegs“ gewesen zu sein. Bush sei es nicht um „die idealistischen Vorstellungen“ wie die Demokratisierung des Irak gegangen. Wenn „die Mission“ gewesen sei, einen Tyrannen zu vertreiben, hätten die USA „schon lange vorher den Krieg führen müssen“, sagte Belafonte weiter.

Den USA warf der Bürgerrechtler weiter vor, „aktiv beim Fördern der Taliban“ beteiligt gewesen zu sein: „Die USA waren weitestgehend mitverantwortlich für Finanzierung und Ausstattung, die Saddam Hussein brauchte“, sagte Belafonte in derselben Sendung.


http://www.sabine-christiansen.de/aktuelle_sendung.jsp
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Alt 13-12-2004, 17:10   #2
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Ist Armut ein Grund für den Hass der Moslems?

Ursachen des Terrors: Mythos und Realität. Eine Spurensuche nach den Motiven der Anschläge vom 11. September

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http://www.uga.edu/bahai/2002/011206.html
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Alt 13-12-2004, 17:20   #3
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13. Dezember 2004

Der Krieg in Zahlen

Unverändert hohes Ausmaß gewaltsamer Konflikte

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Quelle: N24.de
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