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Alt 05-04-2006, 22:05   #736
OMI
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05.04.06 17:20
Ölpreis springt nach US-Lagerbständen an die Marke von 67 Dollar


NEW YORK (dpa-AFX) - Der Ölpreis ist am Mittwoch nach einem überraschend starken Rückgang der Benzinvorräte in den USA deutlich gestiegen. Ein Barrel (159 Liter) der Sorte West Texas Intermediate (WTI) kostete am Nachmittag zeitweise 66,90 Dollar und damit gut einen halben Dollar mehr als vor der Veröffentlichung der US-Lagerbestände. Ein Barrel der Nordseesorte Brent verteuerte sich um 39 Cent auf 66,78 Dollar.

In der abgelaufenen Woche sind die Benzinvorräte in den Vereinigten Staaten nach Angaben des Energieministeriums überraschend stark um 4,4 Prozent gesunken. Händler hatten zuvor nur einen Rückgang um 1,6 Millionen Barrel erwartet. Bereits in der vergangenen Woche waren die Benzinvorräte um 2,5 Millionen Barrel abgeschmolzen.

FOKUS LIEGT AUF DEN BENZINVORRÄTEN

An den Ölmärkten richten die Händler den Fokus zunehmend auf die Entwicklung der Benzinvorräte. Sie fürchten in den USA einen Versorgungsengpass in den Sommermonaten. In der Ferienzeit schnellt der Benzinverbrauch in den Vereinigten Staaten erfahrungsgemäß stark in die Höhe.

Neben den Benzinvorräten sind auch die Reserven an Heizöl mit 2,6 Millionen Barrel deutlich gesunken, teilte das Energieministerium weiter mit. Nur bei den Lagerbeständen an Rohöl gab es einen unerwartet starken Zuwachs von 2,1 Millionen Barrel. Hier hatten die Experten zuvor einen Anstieg von 1,1 Millionen Barrel erwartet.

IRAN UND NIGERIA BELASTEN WEITER

Noch zu Beginn der Woche hatte ein neuer Höhenflug den Ölpreis bis knapp unter die Marke von 68 Dollar steigen lassen. Neben den Benzinreserven in den USA belasten auch die geopolitischen Risiken den Handel an den Ölmärkten. Die anhaltenden Unruhen im wichtigen afrikanischen Förderland Nigeria und der schwelende Atom-Streit mit dem Iran halten den Ölpreis nach wie vor in der Nähe seines Höchststandes von 70,85 Dollar, dass an den Ölmärkten im Spätsommer 2005 für Aufregung sorgte.

Der Preis für Rohöl der Organisation Erdöl exportierender Länder (OPEC) ist unterdessen gefallen. Nach Berechnungen des OPEC-Sekretariats vom Mittwoch kostete ein Barrel am Dienstag im Durchschnitt 61,01 Dollar. Das waren 81 Cent weniger als am Montag./jkr/jha/js

Quelle: dpa-AFX
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Schöne Grüße
OMI
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Alt 11-04-2006, 09:05   #737
Starlight
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Öl, weiter steigende Kurse

11.04.2006 - 08:53:52 Uhr
Wagner-Lang


Uwe Wagner, Experte bei Wagner und Lang, beurteilt die aktuellen Entwicklungen und die Aussichten des Ölpreises.

Der Ölpreisanstieg setze sich weiter fort. Wenn auch nur moderat, so doch kontinuierlich, markiere Brent-Crude-Oil mit 67,97 US-Dollar ein neues Hoch im Bewegungsablauf. Sweet Oil beschleunige derzeit ebenfalls seinen Kursanstieg und notiere im Bereich um 68,99 USD, unmittelbar unterhalb des vor einigen Tagen definierten Zielwiderstandes bei 69,00 zu 60,15 USD. In beiden analysierten Sorten sei der Aufwärtstrend weiterhin intakt, dies gelte sowohl für den Tages-, als auch für den Wochenchart. Im Gegensatz zu Sweet-Oil, welches innerhalb seines Trendverlaufes bisher noch deutlich unterhalb seiner Hochs von Mitte Januar (60,15 USD) und von Anfang September letzten Jahres (70,85 USD) notiere, hätte Brent-Crude-Oil seine charttechnischen Hürden bereits überschreiten können und bewege sich aus analytischer Sicht im widerstandsfreien Raum.

Markttechnisch gesehen werden beide Trendverläufe bestätigt, so der Trading-Stratege, eine Divergenz zwischen Kursverlauf und Schwungkraft im strategischen Blickwinkel, Ausgangspunkt der vorangegangenen kritischen Einschätzung in den Vorwochen, ist noch immer nicht ganz vom Tisch, konnte aber in den letzten Tagen reduziert werden. In der Konsequenz wären für die beiden beurteilten Ölsorten tendenziell vorerst weiter steigende Kurse zu unterstellen.



Quelle: Derivatecheck.de
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Alt 11-04-2006, 11:15   #738
Benjamin
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Beim Öl hatte ich eine Dreiecksbildung erwartet, siehe hier:
http://www.traderboersenboard.de/sho...076#post241076

Zumindest beim Brent ist es eindeutig kein Dreieck geworden, es ging nach oben zu hoch raus. Beim Light Sweet Crude Oil WTI ist der Run der letzten Tage zwar steil aber noch nicht über die Seitwärtsrange ausgebrochen. Das Teil könnte durchaus den Run in dieser Range beenden - was mich aktienmäßig beruhigen würde.

Das Hochgehen beim Brent kommt um Wochen früher, als ich dachte. Die Aktien-Indices Nikkei, Kospi sollen doch erst noch rauf zum finalen Top und nicht bereits jetzt beginnen abzusaufen!

Der FTSE 100 war heute morgen bereits meiner Meinung nach am Top der Rally seit März 2003 und säuft nun ab! Da ich noch in den o. g. asiatischen Indices tüchtig long bin macht mich das Öl im Moment schon nervös.

Es ist wohl Zeit, die Stops etwas enger zu ziehen....wie die Beispiele Brent und FTSE 100 zeigen....

Obwohl ich fundamental diese Rally nicht verstehe: Es gibt Öl genug zu kaufen. Die Nachfrage je Zeiteinheit wird nicht dramatisch mehr steigen, weil die WEltkonjunktur eher bereits im späten Teil des Zyklus ist. Es gibt (noch) keine nachhaltigen Lieferengpässe durch Ereignisse im Nahen Osten - das kommt erst viel später. Die nächste UN-Sicherheitsratssitzung zum Irak ist erst Ende April - mit dann erst beginnender wochenlanger Debatte darüber, was man denn nun veranstalten solle, welche Sanktionen verhängt werden sollen, etc. Mit 1001 Widersprüchen durch alle möglichen Länder, China vorneweg. Also: Da ist noch Zeit, bis es eng wird. Also warum bereits jetzt so eine dramisch schnelle ÖL-Rally, wo das alles noch hypotetisch ist?

Also, mein FTSE 100-Short sichert schon mal das Aktien-Depot ein bischen, falls ich mit meinem vorgesehenen Ausstiegs-Timing bei den Asiaten (zwischen 19. April und Mitte Mai) tatsächlich falsch liege.

Geändert von Benjamin (11-04-2006 um 11:35 Uhr)
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Alt 11-04-2006, 11:28   #739
simplify
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beim öl ist wirklich eine wilde spekulation auf einen atomschlag der usa gegen den iran am werk.
sollte sich das ganze als falsch herausstellen, kommt es zu einem deutlichen rückgang beim ölpreis.
zu derzeit 70$ kommen von allen seiten neue kapazitäten auf den markt.

stimmt es allerdings und es kommt zu einem militärschlag, dann dürfte der ölpreis schnell über 100 und die weltkonjunktur am boden sein.
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Alt 11-04-2006, 11:41   #740
Benjamin
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Zitat:
spekulation auf einen atomschlag der usa gegen den iran
Glaubt das tatsächlich jemand und setzt richtiges Geld auf diesen Schwachsinn????
Kann ich mir nicht vorstellen, sorry. Es gibt 1000 Gründe, warum das Schwachsinn ist. Selbst Bush ist nicht so dämlich, den ganzen Nahen Osten in ein US-amerikanisches Militärgefängnis zu verwandeln. Das wäre dann nämlich die Folge. Seine erzkonservativen religiösen Unterstützer hätten damit wohl auch Probleme - es wäre ein klarer Angriffskrieg - und dann gleich atomar - ohne jede Vorbereitung der Öffentlichkeit, ohne Begleitung der UN, ohne Begleitung der NATO oder sonstiger Verbündeter. Sorry, das ist offenkundiger Blödsinn.

Das einzige, dass hinsichtlich lauter (kriegerischer) Töne passen könnte, wäre die Übereinstimmung mit dem rein charttechnisch abgeleiteten Ende der Rally bei den großen Aktienindices, welche im März 2003 begann. Mein diesbezügliches Posting für mehrere Indices: http://www.traderboersenboard.de/sho...580#post242580
Mein FTSE 100-Short-Posting: http://www.traderboersenboard.de/sho...905#post242905

Dieses Gerücht könnte allerdings erklären, warum ausgerechnet der FTSE 100 so früh dran ist mit dem Abstieg beim Aktienmarkt, der in anderen Ländern erst Tage/Wochen später kommen soll: Die Britischen Inseln sind der engste Verbündete der USA - was auch immer die vorhaben...

Habe den Zeitschriften-Artikel gefunden, der diesen ganzen Wirbel medial verursacht hat, und habe diesen gepostet, siehe http://www.traderboersenboard.de/sho...922#post242922
Bloomberg berichtet heute dazu:
The April 17 edition of The New Yorker magazine reported that the U.S. military was making plans for air strikes to end Iran's atomic research program, and was considering the use of tactical nuclear weapons. President George W. Bush called the stories ``wild speculation'' yesterday .

``The fact that people were actually talking about nuclear- bunker busting for the first time is what scared people,'' said Mark Waggoner, president of Excel Futures Inc. in Huntington Beach, California. ``This is going to drag on for months and months and months.''

U.S. oil stockpiles rose for seven of the eight weeks ended March 31 to 342.8 million barrels, the highest since April 1999 and 11.5 percent higher than the five-year average for the period. Inventories probably gained another 1.3 million barrels last week, according to a Bloomberg survey of 10 analysts.

``These prices make no sense,'' Excel's Waggoner said. ``We've got plenty of crude.''


Geändert von Benjamin (11-04-2006 um 12:43 Uhr)
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Alt 12-04-2006, 08:42   #741
simplify
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heute konnte man am ölmarkt was seltenes beobachten, der preis für brent lag über dem für WTI.
hauptgrund warum WTI teurer als brent ist, liegt an den eingerechneten transportkosten.

hier liegt auch die lösung. bloomberg berichtet, dass die tankermietraten in den letzten wochen deutlich gefallen sind. wurden im februar noch 75.000$ pro tag bezahlt, sind es jetzt nur noch 40.000 $.
wegen der in der vergangenheit hohen frachtraten wurden sehr viel neue supertanker gebaut und die kommen jetzt an den markt.

es dürfte also in der nahen zukunft schneller mehr öl in den häfen der verbraucher landen.
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Alt 12-04-2006, 11:57   #742
Benjamin
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Außer meiner "FTSE 100-Short-Nummer" bin ich noch immer voll long in Aktien.

Nach meiner Meinung geht es von jetzt an nur noch minimal runter bei den großen Aktienindices bzw. rauf beim Öl und Gold.
Erwarte recht bald (wenige Tage, um Ostern herum in den Ländern, wo dann gehandelt wird) eine Wende und dann die letzte Unterwelle rauf in Aktien bzw. eine Korrekturwelle runter bei Öl + Gold.

Psychologisch kann ich mir die aktuelle Lage des Aktieninvestors so vorstellen:
- Zuerst das Erschrecken wg. Öl/Iran: Verkaufen wie wild.
- Dann erstes Nachdenken: Wenig Handelsumsatz
- Dann die Frage: Die News vorher waren doch gut, warum soll nun alles schlecht sein?
- Schließlich: Schnäppchenkaufen bei diesen tiefen Preisen!
- Am Ende (ca. 20.04.06?): Keine Käufer mehr da, alle sind drin. Nun kann es fallen.
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Beste Grüße, Benjamin
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Alt 17-04-2006, 21:57   #743
Starlight
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Ölangst wächst - was planen die USA?

Sorge vor US-Militärschlag gegen Iran: Der Ölpreis setzte am Montag seine Rekordjagd fort. Ein Barrel (159 Liter) der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) kostete am frühen Mittag 71,25 Dollar.

aktuell


Greifen die USA das ölreiche Iran an, explodieren die Energiepreise, sagen Experten
Das waren 25 Cent mehr als zu Handelsschluss am Donnerstag. Zuvor hatte der Preis bei 71,50 US-Dollar einen neuen Höchststand erreicht. Ein Barrel der Nordseesorte Brent verteuerte sich um 44 Cent auf 71,01 Dollar, nachdem der Preis zuvor bis auf den ebenfalls neuen Rekordstand von 71,40 Dollar geklettert war.

Anhaltende Ängste über einen militärischen Schlag der USA gegen die iranischen Atomanlagen hätten den Ölpreis beflügelt, sagten Händler.

Auch Befürchtungen über eine unzureichende Versorgung angesichts der abschmelzenden Benzin-Vorräte in den USA trieben den Preis an. Die beiden Themen werden uns weiterhin begleiten", zitierte dpa-AFX den einen Analysten von der Energieberatung Purvin and Gertz in
Singapur.

Gewalt in Nigeria, Ultimatum des Tschad
Zudem lässt auch die Gewalt in Nigeria nicht nach, was die Märkte zusätzlich verunsichert. Auch beunruhige eine Nachricht aus dem zentralafrikanischen Tschad: Die Regierung in N'Djamena hat nach Angaben der Nachrichteenagentur AP die Weltbank zur Freigabe eingefrorener Gelder aufgefordert und mit einem Stopp von Ölexporten gedroht.

Der Tschad setzte der Weltbank eine Frist bis Dienstag, das entsprechende Konto in London freizugeben, hieß es. Andernfalls werde die Pipeline blockiert, die Öl durch Kamerun zum Atlantik bringt, hieß es in einer am Samstag verbreiteten Erklärung. Die Ölexporte aus dem Tschad belaufen sich auf rund 160.000 Barrel am Tag.

Der Tschad hatte im vergangenen Jahr ein Abkommen mit der Weltbank zur Finanzierung der Pipeline geschlossen, wobei dem Land zur Auflage gemacht wurde, einen Großteil der Erlöse aus dem Ölgeschäft in die Bekämpfung der Armut zu investieren. Als das Geld auch für Militärausgaben verwendet wurde, setzte die Weltbank ihre Unterstützung in Höhe von umgerechnet 102 Millionen Euro aus

Quelle: ARD online
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Alt 18-04-2006, 14:38   #744
Tester32
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Thumbs up Ölpreis beflügelt deutschen Export

Ölpreis beflügelt deutschen Export
Dienstag 18. April 2006, 07:56 Uhr


Während die Autofahrer über den teuren Treibstoff klagen, frohlocken Maschinenbau und Elektroindustrie über die Rekordpreise beim Öl. Denn das beschert ihnen excellente Geschäfte mit den Förderländern – beileibe nicht nur bei Fördertechnik.

...

http://www.handelsblatt.com/unterneh...t/2642304.html
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Alt 21-04-2006, 20:42   #745
Starlight
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Hoher Ölpreise "sehr gut": Irans Präsident Ahmadinejad freut sich über Rekordstände


Historische Marke von 75 Dollar/Barrel übertroffen
"Reiche Staaten sollen wirklichen Preis bezahlen"

Der iranische Präsident Mahmud Ahmadinejad hat die Rekordstände beim Ölpreis als sehr gut bezeichnet. "Diese reichen und industrialisierten Länder, die über Milliarden an Dollar verfügen, sollten den wirklichen Preis für Rohöl bezahlen". Der Iran ist der viertgrößte Erdöl-Exporteur der Welt und Mitglied der Organisation Erdöl exportierender Länder.

Europas Autofahrer müssen derzeit für Benzin so tief in die Tasche greifen wie noch nie, nachdem der Ölpreis in New York erstmals die historische Rekordmarke von 75 Dollar pro Barrel erreicht.

Auftrieb verschaffte dem Ölpreis vor allem die Angst vor Lieferengpässen bei iranischem Erdöl wegen des Atomstreits der Islamischen Republik mit dem Westen. Auch ein Rückgang der US-Benzinbestände beeinflusste die Entwicklung negativ.

Im Gegensatz zu Preissenkungen für westliche Industriestaaten denke der Iran eher darüber nach, wie arme Länder Öl billiger erwerben könnten, sagte Ahmadinejad weiter. Die OPEC verfüge über einen Fonds, der Entwicklungsländer bei Ölkäufen unterstützen könnte. Ob dessen Kapazitäten ausreichten, müssten das iranische Öl- und Außenministerium in Gesprächen mit der Organisation klären.

Auch iranische Parlamentsabgeordnete hatten kürzlich eine Verteuerung des Erdöls gefordert. Sie bezeichneten einen Preis von 100 Dollar je Barrel als angemessen.

(News.at)
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Alt 21-04-2006, 22:48   #746
Benjamin
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1 barrel = 158,98722 Liter; 1 € = 1,233 $
Wenn 158,98722 Liter = 75 $ = 60,827 €,
dann gibt's für 1 € = 2,614 Liter Rohöl

Wenn 1 Kasten Mineralwasser 12 Flaschen enthält zu je 0,7 Liter, dann ergibt dies 8,4 Liter/Kasten Mineralwasser. Der Kasten mag etwa 3,20€ kosten. Dann kosten also 8,4 Liter Mineralwasser = 3,20 €. Dann gibt's umgerechnet für 1 € = 2,62 Liter Mineralwasser!

Die Frage ist also, ob Rohöl "berechtigterweise" mehr oder weniger kosten darf als ganz gewöhnliches Mineralwasser im Kasten aus dem Getränkemarkt.

Nur so einmal eingestreut, um die Größenordnung etwas einprägsamer zu machen.....
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Alt 21-04-2006, 23:07   #747
Benjamin
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Anmerkung zur These: "Hoher Ölpreis ist gut für die deutsche Wirtschaft".
Das ist so allgemein gesprochen natürlich Unsinn. Für einzelne Segmente ist es zwar richtig, aber für die ganze Wirtschaft kommt unter dem Strich ganz sicher eine negative Bilanz dabei heraus. Man denke an den dann höheren Euro (Exporterschwernis), die Zinsanhebungen, die höhere Inflation, höhere Preise für Logistik, abgeschöpftes Kapital, welches das Land verläßt (zu den Ölförderstaaten und den Ölmultis) und dann eben nicht hier daheim verbraten wird. So eine Art Steuer, deren Einnahmen in die Taschen einer unkontrollierten Elite gestopft werden. Wenn dann einige Brosamen - relativ gesprochen - wieder als Aufträge zurückfließen, dann ist das noch lange kein Grund, hier in Jubelrufe auszubrechen.....
Die Regime im Nahen Osten sind doch allesamt nicht darauf ausgerichtet, der dortigen Bevölkerung etwas nachhaltig gutes zu tun, sondern primär die jeweils herrschenden Familienklans zu begünstigen - undemokratische Gesellschaften. Sorry, diese Leute mögen individuell betrachtet alle ganz nett und freundlich sein, aber als Gesellschaftssystem absolut "hinterher". Und so etwas soll ich gut gelaunt mit meinen Euros subventionieren???
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Alt 21-04-2006, 23:32   #748
Starlight
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Zitat:
Original geschrieben von Benjamin
1 barrel = 158,98722 Liter; 1 € = 1,233 $
Wenn 158,98722 Liter = 75 $ = 60,827 €,
dann gibt's für 1 € = 2,614 Liter Rohöl

Wenn 1 Kasten Mineralwasser 12 Flaschen enthält zu je 0,7 Liter, dann ergibt dies 8,4 Liter/Kasten Mineralwasser. Der Kasten mag etwa 3,20€ kosten. Dann kosten also 8,4 Liter Mineralwasser = 3,20 €. Dann gibt's umgerechnet für 1 € = 2,62 Liter Mineralwasser!

Die Frage ist also, ob Rohöl "berechtigterweise" mehr oder weniger kosten darf als ganz gewöhnliches Mineralwasser im Kasten aus dem Getränkemarkt.

Nur so einmal eingestreut, um die Größenordnung etwas einprägsamer zu machen.....

Gutes Rechenbeispiel Benjamin

vielleicht sind wir nur jahrzehntelang vom niedrigen Ölpreis inzwischen etwas "verwöhnt" worden

man gewöhnt sich ja schnell auf die höheren Sprit-Preise , eingespart wird meist woanders , wer verzichtet schon gerne auf sein Auto

wenn die Iran-Krise eskaliert und die Hurrikansaison wieder naht , wer weiss wie hoch das Barrel noch steigt .....
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Alt 25-04-2006, 14:52   #749
crazy_coco
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Öl: Iran-Krise lässt Preise weiter steigen

Nachdem der Ölpreis zum Wochenstart zunächst etwas nachgegeben hat, geht es im Dienstagshandel wieder aufwärts – wieder vor dem Hintergrund geopolitischer Sorgen. Die Regierung im Iran hat angekündigt, ihre Verbindungen zur Internationalen Atom-Behörde abzubrechen. Damit verschlechtern sich erneut die Beziehungen des Staates zum Rest der Welt, umso mehr sorgt man sich um die künftigen Rohstoff-Exporte aus dem Land. Im frühen Handel kostet Öl 73,70 Dollar pro Fass.

© Wall Street Correspondents Inc.
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liebe Grüße von Coco
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Alt 26-04-2006, 07:33   #750
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Börsencrash im Falle einer Ölkrise

Von Jochen Steffens
Man kann solche Einbrüche, die wir bei den Edelmetallen in der vergangenen Woche erlebt haben, auch als sogenannte Vorboten eines Crashs betrachten! (Mit Crash meine ich einen Kursrückgang von 15 bis 20 Prozent in den Indizes). Solche Verwerfungen, die scheinbar grundlos entstehen, lassen mich immer aufhorchen. Es handelt sich hier aber um ein "kann", nicht um ein "muß". Das möchte ich betonen. Aber es reicht aus, sich einmal mit den Gefahren zu beschäftigen, die aktuell die Börsenlandschaft heimsuchen können. Nicht um zu schocken, sondern um auf alles vorbereitet zu sein. Ein Prozedere, welches an den Börsen lebenswichtig ist. Einzelne solcher Kurseinbrüche sind eher normal. Kommt es allerdings immer häufiger in verschiedenen Segmenten dazu, dann könnten das erste kleine Vorbeben eines größeren Bebens sein. Sie müssen sich einfach vorstellen, daß jeder Einbruch eine Reihe von Anlegern (und zwar die, die dort investiert sind/waren) verunsichert. Verunsicherung führt aber zu hektischen, unüberlegten Aktionen ... Jeder weitere Kursrutsch nimmt den Anlegern ihre "Zuversicht" und erhöht ihre Verkaufsbereitschaft, das ist die psychologische Komponente. Am Montag ist der Nikkei massiv unter Druck gekommen, mit einem Minus von 2,8 Prozent. Ist auch das ein weiterer Hinweis?

Es gilt also zu fragen, von welcher Seite der Auslöser kommen könnte. Lassen wir einmal die nicht vorhersehbaren Faktoren (Anschläge, Naturkatastrophen, Epidemien etc.) außen vor, dann fällt natürlich sofort der Ölpreis ins Auge. Am Freitag konnten Sie miterleben, wie ein scharfer Ölpreis-Anstieg den US-Handel trotz massiver Kaufsignale in die Knie zwang. Der Ölpreis hat das Potential, die Wirtschaft abzuwürgen. Wir erinnern uns an den letzten Anstieg auf 70 Dollar. Damals schrieb ich, daß der Ölpreis testen werde, auf welchem Niveau er der Wirtschaft Schaden zufügt. Bei Ölpreisen um 70 Dollar spürte man, daß die Wirtschaft in Bedrängnis kam. Nun stehen wir bei 75 Dollar und ich mache mir zunehmend Sorgen. Bei den geopolitischen Faktoren (Iran, Nigeria, Venezuela) die zu diesem Ölpreisanstieg führen, ist genug Potential vorhanden, den Ölpreis theoretisch auch noch weiter zu treiben.
Damals, als der Ölpreis durch die Hurrikans angestiegen war, hatte alles und jeder vor Inflationssorgen in den USA gewarnt. Die Märkte gerieten gefährlich ins Trudeln. Ich hatte damals darauf hingewiesen, daß diese Inflation doch hauptsächlich nur Energiepreis getrieben sei. Und tatsächlich, als sich der Ölpreis beruhigte, beruhigten sich auch schnell die US-Inflationszahlen (Verbraucherpreise, Produzentenpreise, etc). Sie werden nun das gleiche wieder umgekehrt erleben. In den nächsten Wochen/Monaten werden sich diese US-Preisindikatoren wieder deutlich verschlechtern. Hier liegt die Gefahr, daß die Anleger, die nun auf ein Ende der Zinserhöhungen in den USA gesetzt haben, enttäuscht wieder aussteigen. Insbesondere wenn die Fed aufgrund höherer Inflationsindikatoren doch noch weitere Zinserhöhungen beschließen, respektive ankündigen sollten.

Steigender Ölpreis und US-Immobilienmarkt

Ein anderer Umstand wird in diesem Zusammenhang zu einem gefährlichen Cocktail. Überall könnten Sie in den vergangenen Jahren lesen, daß das Abflauen des US-Immobilienmarkt-Booms den US-Konsum belasten wird. Das US-Wirtschaftswachstum ist zu 70 Prozent vom Binnenkonsum abhängig. Hier malten einige Kommentatoren diverse Horrorszenarien. Sie wissen, ich habe solche Szenarien für übertrieben gehalten. Da ich unter anderem nicht mit einem Crash sondern nur mit einem langsamen Abflauen des US-Immobilienmarkte gerechnet haben. Genau das erleben wir aktuell. Nun kommt aber ein weiterer Faktor hinzu. Jeder Cent, den Sie an der Zapfsäule mehr bezahlen, jeder Cent, den Sie mehr für Heizöl und Gas bezahlt müssen, jeder Cent der auf Ihre Stromrechnung zugeschlagen wird, steht natürlich nicht mehr Ihrem Konsum zur Verfügung. Das gilt nicht nur in Deutschland, sondern auch für US-Bürger. Dazu gesellen sich die höheren Preise, welche die Unternehmen aufschlagen, um die höheren Energie- und Rohstoffkosten der Produktion umzusetzen. Das geht nur zu einem Teil, so daß die Gewinne der Unternehmen sinken werden.

Beides zusammen, also die geringeren Einnahmen und Vermögensstände der US-Bevölkerung durch ein Ende der Immobilienblase, wie auch die höheren Kosten für Benzin, Strom und Heizöl, könnten den US-Konsum nachhaltiger belasten. Die Gewinnmargen der Unternehmen sinken, wie oben beschrieben, durch die höheren Energiekosten sowieso schon, wenn dann auch noch ein geringerer Konsum hinzu kommt, kann sich das erheblich auf die Gewinne von US-Unternehmen auswirken. Börse nimmt Zukunft vorweg. Das heißt, es könnte sein, daß bei weiter steigenden (!) Ölpreisen, irgendwann ein Punkt erreicht ist, an dem das bekannte Faß überläuft. Weil einfach zu viele Faktoren den eigentlich immer noch sehr bullishen Markt belasten. Wie gesagt, diese Szenarien gelten nur, wenn der Ölpreis noch weiter steigt.

Der Dax ist hiervon in erster Linie weniger betroffen, da Deutschland extrem vom Export abhängig ist. Wie wir in den vergangenen Jahren gesehen haben, ist der Binnenkonsum weitaus weniger wichtig für die Unternehmensgewinne (auf diese wird an den Börsen allerdings spekuliert). So konnte und kann der Dax unter anderem auch trotz des steigenden Ölpreises die US-Indizes outperformen, die ihrerseits seit dem Ölpreisanstieg eher seitwärts laufen. Hinzu kommt noch, daß Deutschland im Gegensatz zu den USA einen hohen Außenhandelsüberschuß hat, so daß sich auch hier der höhere Ölpreis weniger auswirkt.

Doch natürlich würden starke Einbrüche in US-Indizes auch den Dax mitreißen, keine Frage. Langfristig würde sich eine schwächere US-Konjunktur auch auf die Weltwirtschaft schwächend auswirken und damit natürlich auch die Exportnachfrage negativ beeinflussen. Aber im Moment sind das nur Sorgen. Im Moment ist der Dax noch in einem klaren Aufwärtstrend, noch generiert er ein neues Jahreshoch nach dem anderen. Noch ist es zu früh, in Panik zu verfallen. Und man muß immer daran denken, daß ein hoher Ölpreis, sofern er wieder fällt, den Markt auch durchaus antreiben kann. Wie ich schon bei dem letzten Ölpreisanstieg immer wieder betonte: Ein hoher Ölpreis ist ein großes Bullenpotential. Es hängt also sehr viel von der weiteren Entwicklung des Ölpreises ab. Jeden, der Ihnen etwas anderes erzählen will, sollten Sie fragen, ob er die höheren Kosten für Benzin, Heizöl, Strom, durch höhere Löhne kompensieren kann, um weiterhin zu konsumieren ...


Jochen Steffens ist Autor des kostenlosen Newsletters "Investor's Daily".

Quelle: INstock.de
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