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Alt 17-07-2011, 08:55   #16
Benjamin
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Hi Franki,

na, soweit würde ich nicht gehen...

Inhaltlich finde ich diese Postings von "Bernd2" und "Absalom" recht gut, welche das Dilemma da drüben schön darstellen.
Quelle für beide: http://meta.tagesschau.de/id/51058/o...comment-431251

"So, 17.07.2011 - 04:53 — Bernd2
Obama hat keine andere Chance als in den sauren Apfel des Kompromisses zu beißen. Er hat keine Mehrheit und ist leider tatsächlich ein "lame duck".

Er ist abhängig von den Repstilien, und die wissen das natürlich und nutzen die Situation eiskalt aus. Das hat nichts mit Staatsverantwortung oder Patriotismus zu tun, es geht ihnen lediglich darum, den jetzigen Präsidenten so stark wie möglich zu beschädigen. Denn im nächsten Jahr sind Wahlen.

Und die wird Obama wohl nicht gewinnen können. Nicht so sehr, weil er schlechte Politik betrieben hat, sondern, weil er seine guten Ideen nicht umsetzen konnte aufgrund der Grabenkämpfe in Washington und in den Wäldern der USA.

Amerika wird noch unsozialer werden, noch kriegerischer und noch mehr in die rechte Ecke rücken. Ein Teufelskreis, der im absoluten Chaos enden kann. Europa und der Rest der Welt sollten sich langsam ideologisch und moralisch von diesem wildgewordenen, selbstverliebten Land distanzieren."

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Die Äußerung von "Bernd" blieb aber nicht lange unwidersprochen, siehe dieses Posting von "Absalom":

@Bernd2
So, 17.07.2011 - 06:58 — Absalom
Das sehe ich aber ganz anders. [...] Die Republikaner haben eigentlich nur noch die Wahl, sich zu erschiessen oder sich aufzuhaengen. Stimmen sie einem Kompromiss zu (was ich letztendlich fuer unvermeidbar halte), sind sie bei ihren fanatischen Stammwaehlern unter durch. Bleiben sie stur, tragen sie die Verantwortung fuer die negativen Folgen und verderben sie es sich mit der Mehrheit (je nach Umfrage 65-80%,, die fuer den Kompromiss ist) und garantieren Obamas Wiederwahl (die sowieso ziemlich sicher ist). Schadenfreude ist also angebracht. Ich hoffe nur, dass Obama hart bleibt.

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Leider macht Europa in der Tendenz vieles nach, was sich in den USA durchsetzt - nur zeitlich später.

Aber ich denke, dass die Grundstimmung für dieses Phänomen (kompromisslose Antisteuererhöhungsideologie) in den USA und in vielen Ländern Europa sehr ähnlich ist. Sie äußert sich nur in unterschiedlichen Symptomen.

In den USA glauben viele Leute, "der Staat", das "System Washington" bzw. "die Politiker" seien Schuld an der eigenen Orientierungslosigkeit und Unsicherheit hinsichtlich des eigenen zukünftigen materiellen Wohlstands. Viele Leute sehen das Ende einer Politik des Gemeinwohls gekommen, sie beobachten das Unwissen und Desinteresse breiter Wählerschichten und die hemmungslosen Bereicherungstechniken der Lobbyverbände. Und sie nehmen eine Kaltblütigkeit der Machterhaltung u. Machterlangung von den meisten Politikern im Senat u. Kongress der USA wahr. Deshalb soll das "System Washington" nach Möglichkeit in seiner Macht zurückgefahren werden - die Politiker sollen weniger Geld bekommen: Weniger Steuern an den Staat.

In Europa glauben viele Leute, "die Bürokratie", das "undurchschaubare und unkontrollierbare System der EU" bzw. "schwachen Staaten in der EU und die vielen Sozialhilfeempfänger im eigenen Land" seien Schuld an der eigenen Orientierungslosigkeit und Unsicherheit hinsichtlich des eigenen zukünftigen materiellen Wohlstands. Deshalb sollen die alle nach Möglichkeit in ihrer Macht bzw. in ihrem Einfluss zurückgefahren werden - nur wie? In der EU scheint das "System" überall zu sein - aber die Leute fühlen sich immer weniger als ein Teil davon.

Verunsichert sind die Leute auf beiden Seiten, sie machen nur unterschiedliche Dinge/Gruppen dafür verantwortlich. Allerdings wissen die Menschen in europäischen Staaten noch nicht so recht, wo genau sie den Hebel ansetzen sollen.

Während unserer Lebenszeit und in den Jahrhunderten davor gilt bislang der Megatrend, dass die Macht über die Geldströme immer mehr zentralisiert worden sind. Damit einher stieg die Komplexität des ganzen Wirtschaftssystems und der Verwaltung sowie Steuerung ungeheuer an. Möglich wurde dies durch Produktivitätssteigerungen in der Wirtschaft sowie durch billige fossile Energie. Das ist für uns alle normal, wir kennen nichts anderes.

Dieser Entwicklungstrend wird sich in diesen Jahren (evtl. 1-2 Jahrzehnten) umkehren: Stärkere Dezentralität, geringere Komplexität.

In den USA wie in Europa geht der Trend dann neu dahin, dass die Macht über das Geld immer mehr dezentralisiert werden wird, weil diesen Zentralstrukturen immer mehr das Geld ausgeht, weil die Produktivitätssteigerungen nicht mehr kommen und die Wirtschaft mangels Nachfrage beginnt zu schwächeln. Hinzu kommen noch einige andere Dinge, die ich hier weglasse, in Europa z.B. der demografische Wandel, u.a.. In Folge wird den Zentralstrukturen nicht mehr vertraut, diese werden sogar als Ursache des Übels angesehen werden: In den USA ist das die Regierung in Washington, in Europa ist das dieses versuchte Management des Staatenbundes mit all diesen gigantischen Geldströmen zur Stützung irgendwelcher Branchen oder Staaten.

"Macht über das Geld immer mehr dezentralisieren", das bedeutet, dass die Strukturen zur Ausübung dieser Macht bürgernäher gemacht werden im geografischen Sinne: Am Ende wird sehr viel Geld quasi kommunal per Steuern erhoben, verwaltet und ausgegeben werden. (Städte-)Regionen werden immer stärker werden, internationale und nationale Strukturen schwächer. Das muss nicht zwingend bedeuten, dass diese künftigen regionalen Strukturen demokratisch sein werden. Das wäre zwar schön, aber es kann auch in Richtung Mittelalter gehen.

Früher oder später werden diese rechten "Steuerfanatiker" in den USA, werden steigende Zinsen und eine abschwächend Konjunktur es schaffen, die Zentralregierung in Washington als komplette Verlierer und Idioten dastehen zu lassen - weil sie unpopuläre Maßnahmen wird treffen müssen und weil die Löcher in den Straßen und im Staatshaushalt immer größer werden. Die Probleme werden immer größer und die staatlichen Leistungen immer kleiner. Da ist es doch völlig logisch, dass den Leuten die Lust vergeht und sie dieses staatliche System "herunterfahren" wollen. So etwas geht über Geld am besten. Folglich weniger Steuern.

Die Schere weitet sich so immer mehr und dürfte dann irgendwann instabil werden. Was dann passieren wird, das kann ich mir noch nicht recht vorstellen, das gab es so noch nicht. Ich denke, es wird zu stellenweisen Gewaltaktionen kommen, wenn z.B. in der Zukunft Steuereintreiber mit Polizeibegleitung irgendwo etwas pfänden wollen und sich dann eine Art "Bürgerwehr" formiert, die das zu verhindern sucht. Die Bürgerwehren dürften aber bald "gewinnen" und die Gewalt dürfte also überschaubar bleiben. Allerdings bedeutet das dann Revolution - allerdings in eine Zukunft, die materiell ganz sicher weniger attraktiv sein wird als das, was jetzt da ist. An der Stelle keine Illusion: So materiell gesehen komfortabel wie jetzt werden wir als Gesellschaft nie wieder leben können.
Vermutlich ärgern wir uns dann nicht über irgendwelche Politiker, sondern über rücksichtslose Gierärsche, die sehr schnell regionale Machtpositionen erklommen haben und die nun egoistisch ausnutzen.
Es wird sicherlich auch Regionen geben, die das besser lösen, aber in der Mehrzahl wird es wohl nicht wirklich demokratisch zugehen.
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Beste Grüße, Benjamin

Geändert von Benjamin (17-07-2011 um 10:20 Uhr)
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Alt 17-07-2011, 09:45   #17
Benjamin
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Noch eine Anmerkung: Charttechnisch gesehen gehe ich davon aus, dass Ende Juli/Anfang August mit hoher Wahrscheinlichkeit eine marktverträgliche Lösung zwischen Obama und den "Repstilien" der Tea-Party-Bewegung gefunden werden wird.

Charttechnisch wird es erst deutlich später spannend, so gegen Jahreswechsel 2011/2012 oder etwas später.

Demzufolge vermute ich, dass nur eine ganz kleine Lösung in den nächsten Tagen gefunden werden wird.


Wer sich im Übrigen noch etwas mehr ärgern möchte und die politischen Verhältnisse in den USA noch weiter detailliert haben möchte , der folge diesem Hinweis:
Das politische Buch: "Winner-Take-All Politics"
US-Superreiche werden immer reicher - auf Kosten der Mittelklasse

Quelle: http://www.sueddeutsche.de/politik/d...asse-1.1118614
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Beste Grüße, Benjamin

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Alt 17-07-2011, 10:08   #18
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Was Bernd2 geschrieben hat, - das kenne ich so bereits aus Russland. Praktisch volle Unabhängigkeit der Provinzen. In der Praxis ja, es wurde dort undemokratischer, die politischen Eliten Provinzen haben sich häufig mit Mafia verbunden. Sie haben selbst einen Geouverneur und die Polizei-Leitung gestellt. Manche gingen dann soweit, dass sie sigar mit Gedanken einer Abspaltung und eigener Währung gespielt haben.

Geschafft haben sie es dann doch nicht. Mr Putin hat nicht nur für die Stabilität in russisch-deutschen Bezihungen gesorgt, er hat auch das Land wieder stabilisiert und zentralisiert. Die Gouverneure stellt er nun sogar selbst. Ob das wirtschaftlich gut ist, weiß ich nicht, aber dass jeder provinzielle King jetzt nicht allen möglichen Unfug treiben darf, - das finden die Leute gut. Allerdings haben sie natürlich eine andere Mentalität, als wir oder die Amerikaner.
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Alt 17-07-2011, 12:17   #19
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Zitat:
Zitat von Benjamin Beitrag anzeigen
Demzufolge vermute ich, dass nur eine ganz kleine Lösung in den nächsten Tagen gefunden werden wird.

es verdichten sich ja schon die meldungen, dass sich die partein auf eine minimallösung geeinigt haben.
es wird keine steuererhöhungen geben, dafür die schuldengrenze angehoben.
also bleibt erstmal alles wie gehabt.
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Alt 17-07-2011, 12:29   #20
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Zitat:
her mit nem amerikanischen Bürgerkrieg, ....
...soweit also kann man dies ausschliessen mit dieser komischen Annäherung.



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Gruss Franki
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Alt 17-07-2011, 12:29   #21
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Aufgeschoben ist nicht aufgehoben
Vielleicht ist jetzt der Ratingausblick wieder stabil
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Alt 17-07-2011, 12:32   #22
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Die Banditen arbeiten doch auch nicht unabhängig; auf irgendeiner Lohnliste sind sie doch....


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Alt 17-07-2011, 13:21   #23
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Wer ist das nicht in höchsten Politebenen?
Die Politik erscheint machtlos gegenüber den heutigen Problemen, die Schulden steigen, die Inflation ebenso und die Mehrheit ist unzufrieden.
So muss es wohl auch Anfang der 30er Jahre zugegangen sein
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Alt 17-07-2011, 22:49   #24
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Zitat:
Zitat von Franki.49 Beitrag anzeigen
Die Banditen arbeiten doch auch nicht unabhängig; auf irgendeiner Lohnliste sind sie doch....


dir ratingagenturen bekommen ihr geld von unternehmen, die ein rating brauchen um ihre kreditwürdigkeit bei banken zu begründen. das erstellen eines rating bei ländern müssen sie kostenlos machen. dazu wurden sie verpflichtet um ein unabhängiges rating zu erstellen und nicht der verdacht aufkommt, sie wären gekauft.

mal ehrlich, wer von uns eine lebensversicherung hat o. geld bei der bank anlegt, der will doch auch, dass die nicht mein geld irgendwo hinbringen wo man es später nicht zurückbekommt?
darum erwarte ich, dass mein kapital nicht in ein land mit schlechter bonitätseinschätzung investiert wird.
die kritik an den ratinagenturen ist daher mehr als scheinheilig. wenn man jetzt mehrere solcher agenturen fordert um wettbewerb zu haben, was soll das bringen? wäre deren einschätzung etwa bei den PIIGS anders?

einerseits kritisiert man die ratingagenturen weil sie bei der letzten krise zu lasch in ihrer einschätzung waren und jetzt wo sie genau hinschauen ist es auch nicht richtig.

ausserdem, die banken u. versicherer könnten ja auch selber prüfen wie es um jeden kreditnehmer steht. die EZB hätte auch die möglichkeit selber genau nachzuschauen.
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Alt 18-07-2011, 00:00   #25
Franki.49
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Zitat:
Zitat von Franki.49 Beitrag anzeigen
Die Banditen arbeiten doch auch nicht unabhängig; auf irgendeiner Lohnliste sind sie doch....

... und weil eben ich keiner Bank mehr traue habe ich nur noch ca. 5...7 Löhne dort zwangsweise, den Rest in EM (und lebe so ziemlich zufrieden dahin.)




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Alt 18-07-2011, 16:09   #26
Benjamin
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Ca. 93% aller Republikaner mit einem Mandat im 2-Kammersystem der USA haben diesen unsäglichen Pledge unterschrieben u. geschworen, dass sie niemals Steuererhöhungen zustimmen werden. Damit sind Steuererhöhungen in dieser Legislaturperiode völlig undenkbar.

Im Repräsentantenhaus der Vereinigten Staaten haben die Republikaner 242 Sitze, im Senat 47 Sitze, in Summe also 289 Mandatsträger. 270 Leute davon (ca. 93% aller Republikaner) haben geschworen, niemals Steuererhöhungen zuzustimmen. Details siehe Posting Nr. 14: http://www.traderboersenboard.de/sho...2&postcount=14

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Alt 18-07-2011, 17:31   #27
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Beni,

ich verstehe Deine Wut über diese Schwachköpfe (das grenzt an Aufruf zur Steuerverweigerung und damit an Illegalität), aber auch damit kann man umgehen. Es sind ja die Wall-Street-Banken, die Geld vom Staat brauchen, wenn sie sich verspekulieren. Folglich genügt es, ihnen den Geldhahn abzudrehen und dann braucht man gar keine Steuern zu erhöhen.

So gesehen leisten die Repis sogar einen positiven Beitrag, indem sie die Überschuldung des Staates verhindern.

Es gibt also immer Mittel, wie man die Opposition an die Wand drückt und in der Öffentlichkeit blöd darstehen läßt, man muss nur dazu fähig sein. Obama ist glaube ich zu kuschelig.
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Alt 24-07-2011, 10:43   #28
Benjamin
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Nun, ich denke, von den Zahlen her sind die USA und eine Reihe anderer Staaten am Ende der Fahnenstänge angekommen, nicht das Ende an sich sondern nur noch desse.n Ausprägung ist offen. Das zeigen diese Charts.
Die Botschaft:
Bäume wachsen nun einmal nicht in den Himmel. Derartige Charts wie die hier gezeigten gibt es im Aktienbereich zu tausenden. Sie haben immer das gleiche Ergebnis: Einen Crash!




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Geändert von Benjamin (14-02-2016 um 22:33 Uhr)
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Alt 24-07-2011, 10:44   #29
Benjamin
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Die zeitliche Entwicklung der Gesamtschulden der USA (Private + Staat) als Prozentsatz des Bruttosozialproduktes der USA
korrelieren sehr gut mit der Entwicklung der Atmosphärentemperatur (Globale Erwärmung).


Das mutet zuerst völlig bescheuert an, nach einer Sekunde Nachdenken ist der Zusammenhang jedoch völlig klar:
Diese Schulden sind praktisch wie Geld aus der Zukunft, das bereits heute verbraucht wird - weil es wegen der bislang unglaublich niedrigen Zinsen so einfach zu bekommen war. Damit werden Dinge erzeugt, bezahlt und verbraucht, also die Wirtschaft angetrieben, was sich in verstärkter CO2-Emission deutlich macht.
Beim Öl verbrauchen wir im gleichen betrachteten Zeitabschnitt große Teile des billig förderbaren Öls - weil es wegen der bislang unglaublich niedrigen Kosten so einfach zu bekommen war.

Beides wird nun sehr teuer werden.

Kein Mißverständnis: Man wird weiterhin Öl kaufen und Geld leihen können, jedoch die dafür verlangten Preise werden so wirken, als ob beides für die ganz große Masse der Bevölkerung praktisch nicht mehr "verfügbar" wäre.

Das Bild in den Medien für sowohl Ölpreis- wie Zinsanstieg wird das leere Portemonaie sein, nicht etwa eine Tankstelle mit leeren Tanks oder Banken ohne Geld. Beides wird sehr wohl gefüllt sein, nur die Preisschilder werden fast alle Leser hier im Board draußen vor der Tür halten. Wichtiger jedoch: Damit einher wird eine massive Absekung unseres materiellen Wohlstands gehen, weil viele von uns ihren Job verlieren werden, jedenfalls mit sinkenden Gehältern und steigenden Preisen werden umgehen müssen.

Griechenland allgemein und die USA bei deren Unterschichten zeigen heute bereits, was da auch auf uns zukommen wird.

Annual Mean Temperature Anomaly = Abweichung von der ganz langfristigen Durchschnittstemperatur
The base chart tracks Total Public and Private US Debt as a percentage of GDP (black line) from 1870 through 2009.
The US Annual 5 year Mean Temperature Anomaly from 1880 to the present is superimposed (red line).
CO2 levels: dotted blue line



Der Autor in der u.g. Chart-Quelle hat zwar diesen schönen Chart gemacht, aber leider den Zusammenhang überhaupt nicht verstanden. War halt ein US-Amerikaner.

http://www.google.de/imgres?imgurl=h...w=1366&bih=574
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Geändert von Benjamin (24-07-2011 um 11:45 Uhr)
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Alt 24-07-2011, 12:11   #30
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Wir in Europa sind auch bald fällig:

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