Alt 23-02-2014, 17:17   #31
Tester32
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Das Parlament hat nun das Grundgesetz von 2004 durchgewunken und nach diesem den Präsidenten zurücktreten lassen. Janukowitsch hat das Land verlassen und in seine Residenz werde bereits heute Touristenführungen angeboten.

Timoschenko wurde entlassen und hielt gestern eine Rede vor dem Maidan in Kiev. Habe mir einen Teil davon angesehen. Die Frau ist eine hoffnungslose Populistin, aber sehr talentiert im Umgang mit Massen. Sie erzählt vor Tausenden Zuhörern offensichtlichen Schmarrn und sie hören ihr zu wie Kaninchen einem Boa. Mir kam bei diesem Bild das Wort Ratenfänger in den Sinn.

Ein Ultrarechter ist nun Innenminister. Die SA-ähnliche Paras, die sie angefangen hatten zu bilden, wurden natürlich nicht aufgelöst, sondern sollen einen ständigen Status bekommen und für die Reinheit der Rasse ukrainischen Sprache auf den Strassen sorgen.

Timoschenko hat Ambitionen auf den Sitz der Premier-Ministers verneint. Ist logisch, sie will ja Präsidentin sein, dazu ist der Sitz des Premier-Ministers vor dem Default ein Schleudersitz.

Ob der Default schon dar ist oder noch nicht, - darüber läßt sich diskutieren. Die Hälfte der Banken hat bereits geschlossen. Turtschinov (die rechte Hand von Timoschenko) kündigte an, dass die Staats- und Rentenkassen leer sind. Sprich die nächste Renten werden u.U. nicht mehr ausgezahlt.

Die Parlamentarier tagen trotz Wochenende und verabschieden hecktisch ein Gesetz nach dem anderen. Mit 100%iger Stimmerheit. Wo sind bloß die früheren Differenzen geblieben? Evtl. stehen hinter Janukowitschs, Timoschenko's und Klitschko's Partei die gleichen Oligarchen und sie versuchen gerade eine Marionetten-Truppe durch die andere zu ersetzen.

Gegen ca. 100 Mitglieder der alten Regierung und regierungsnahen Personen wurden nun Ermittlungen eingeleitet. Problem: die ca. 20 wegen Korruption einsitzenden Vertreter des Timoschenko-Klans wurden aus dem Gefängnis entlassen. So verlieren diese Maßnahmen leider ihren abschreckenden Effekt, wenn man weiß, dass man nicht wegen Korruption nach dem Gesetz einsitzen muss, sondern weil das andere Lager gerade an der Macht ist.

Die Schlüsselfrage bleibt in der Tat der Default und wie das Land aus diesem politisch rauskommt. Eine Aufteilung wäre m.E. eines Versuchs wert, denn dieses hin und her dauert bereits seit über 100 Jahren, die jetzigen Ereignisse sind den Ereignissen vor 100 Jahren ähnlich. Das Land hält nicht zusammen und bei jeder Zuspitzung der Wirtschaftslage gibt es Mord und Totschlag statt Solidarität.
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Alt 24-02-2014, 15:42   #32
OMI
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Was jetzt auf das Land zukommt ist eine Herkulesaufgabe.
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* und das alles mit einem Moskau nebenan, da an alle Stellen versuchen wird, Knüppel zwischen die Beine zu werfen ...
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Alt 25-02-2014, 14:31   #33
simplify
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was mich weiter interessieren würde, wer finanzierte diesen aufstand? irgendwo geisterte jetzt der Name soros durchs netz die Protestbewegung soll auch logistische Unterstützung durch us-amerikanische NGO's bekommen haben.
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Alt 26-02-2014, 14:58   #34
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Putin lässt an der grenze zur ukraine seine Truppen in Bereitschaft versetzen. sollten "faschistische Kräfte" in der ukraine front gegen die russisch sprachige Bevölkerung im osten der ukraine machen, will er eingreifen. in Russland gibt es extra ein gesetz, dass sowas erlaubt.

ich denke die ukraine dürfte danach geteilt werden.
vielleicht sollten sich die westlichen teile gleich mit polen zusammen schliessen, ein teil der westukraine war ja früher polnisch.
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Alt 27-02-2014, 11:10   #35
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Kampf um die Krim

27.02.2014, 09:47 Uhr

Auf der Krim spitzt sich die Lage zu: Bewaffnete Männer haben das Parlament besetzt. Russlands Präsident Putin rasselt bereits mit dem Säbel. Doch auch in der Ukraine gibt es Hardliner – eine gefährliche Gemengelage


http://www.handelsblatt.com/politik/...m/9545310.html

ich hoffe unsere "flinten-Uschi" schickt unsere Soldaten denn doch lieber nach Mali o. Somalia und nicht in die Ukraine
Die USA haben der Ukraine ja schon mit Unterstützung durch die NATO gedroht.
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Alt 27-02-2014, 11:23   #36
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US-Organisationen haben über Jahre hinweg Oppositionelle in der Ukraine ausgebildet. Unter ihnen befanden sich auch Journalisten und Aktivisten, die maßgeblich am Sturz von Janukowitsch beteiligt waren.

http://deutsche-wirtschafts-nachrich...-janukowitsch/

warum wundert mich das nicht?
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Alt 27-02-2014, 23:47   #37
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Oh Oh, flintenuschi hat jetzt auch zum thema ukraine ihren senf dazu gegeben. Sie ist besorgt
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Alt 28-02-2014, 23:35   #38
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Zitat:
Zitat von simplify Beitrag anzeigen
die Protestbewegung soll auch logistische Unterstützung durch us-amerikanische NGO's bekommen haben.
Vielleicht hatte Putin nicht unrecht, als er die Tätigkeit aller ausländischen NGO's in Russland einer strengen Kontrolle unterworfen hat?

Die Lage auf der Krim-Halbinsel eskaliert weiter, 2000 wohl russische Fallschirmspringer ohne Kennzeichen landen in der Ukraine und besetzen zwei Flughäfen: Bewaffnete Invasion

Mir gefällt das überhaupt nicht, wenn man sich aber das Gesamtbild anschaut, dann wäre für Putin der Moment günstig, die vom Ukrainer Chrustschow in den 60er an die Ukraine geschenkte Krim-Halbinsel zurück zu holen.

Die zwar korrumpierte, aber gewählte ukrainische Regierung ist gestüztz, die Macht in Kiev hat die Strasse übernommen. Ich will das übrigens nicht als gut oder schlecht bewerten, diese Tatsache hat sowohl Vor- als auch Nachteile. Nun ist die neue Regierung nicht wirklich überzeugend legitim. Wenn man sauber vorgehen würde, müsste man das Parlament auflösen und komplette Neuwahlen im ganzen Land ansetzen. Wurde aber nicht gemacht. Als Folge haben zwei überwiegend russische Großstädte auf der Krim die gleiche Taktiv angewandt und gegen die nicht legitimierte Zentralregierung wohl geputscht. Wenn das stimmt (die Internet-Angaben sind sehr unterschiedlich und man darf nicht vergessen, dass Russland eine massive Propaganda-Kampagne gegen die rechtsgerichteten Westukrainer fährt und alles, was Oppositionell ist, versucht, als rechts-faschistisch darzustellen, auch was nicht rechts ist), dann haben die Einwohner von Sewastopol einen neuen Bürgermeister gewählt (der vorherige wurde von Kiew bestimmt), Strassenkontrollen eingerichtet und die Abfuhr von Steuern nach Kiew gestoppt. Auch haben sie Asyl den Soldaten der Spezialeinheit Berkut angeboten.

Diese Einheit "Berkut" hatte im Gegenübersstehen von Maidan und Janukowitsch die alte Regierung geschützt. Die neue Regierung in Kiew hat sie jetzt wohl aufgelöst, dem Maidan zuliebe. Meines Erachtens absoluter Schwachsinn, denn das Land hatte eh nicht genug ausgebildete Inneneinheiten, um für Ordnung zu sorgen, jetzt tun sie noch ein paar Tausend bestens ausgebildete Profis entlassen. Putin hat ihnen übrigens umgehend die russische Staatdangehörigkeit angeboten, genug Arbeit für Antiterror-Einheiten hat er ja dank dem Kaukasus leider immer.

Es herrscht Chaos und Putin könnte die Situation für einen "Anschluss" der Krim nutzen. Einen nennenswerten Widerstand dagegen gibt es aktuell nicht.
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Alt 28-02-2014, 23:47   #39
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Im Übrigen war es ganz lustig zu beobachten, wie die neue Regierung in Kiew die letzten ein paar Tage das Spiel "Finde Janukowitsch" gespielt hat. Ständig kursierten irgendwelche Nachrichten, wo man ihn gesehen hat, wie er versuchte, das Land zu verlassen, gleichzeitig an tausende Kilometer entfernten Orten. Böse Zungen sagen, dass die neue Regierung damit versucht, von echten Problemen abzulenken.

Nun hat Janukowitsch eine Presse-Konferenz in einer russischen Stadt gegeben.

Österreich und die Schweiz hat Ermittlungen gegen Janukowitsch und seine Verwandtschaft eingeleitet und eilig alle Konten seiner Familie und Freunde gesprerrt für den Fall, dass die EU das später beschließen sollte. Man darf sich nichts vormachen, der Mann uns seine Leute ist genauso korrupt wie Julia Timoschenko und ihre Leute. Das nehmen ihr aktuell übrigens viele Ukrainer übel und es ist auf den kommenden Präsidentschaftswahlen daher nicht sicher, dass sie diese auch gewinnen wird. Wäre doch bitter für Frau Timoschenko, trotz so vieler Strapazen die ewig Zweite zu sein.

Es bleibt also weiter spannend. Leider komme ich nicht jeden Tag dazu, ein Update zu geben.
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Alt 01-03-2014, 13:04   #40
Benjamin
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Hofft der Kreml auf die Spaltung der Ukraine?

Trenin: Für das Moskauer Establishment wäre das wohl der beste Ausgang. Die westlichen Gebiete waren nie wirklich Teil des russischen Imperiums, wurden nie russisch sozialisiert. Im Süden und Osten, den wirtschaftlich starken Regionen, könnte ein Russland freundlich gesinnter Staat entstehen. Wahrscheinlicher ist aber eine Föderalisierung. Moskau hätte stärkeren Einfluss auf Süden und Osten, die Außen- und Sicherheitspolitik würde aber in Kiew gemacht. Eine solche Ukraine wäre wohl nicht Mitglied der Nato und auch nicht der EU.
Quelle: http://www.spiegel.de/politik/auslan...-a-956381.html



Bei Löhnen und Gehältern besteht in der Ukraine ein Gefälle zwischen dem reicheren industriellen Osten und dem ärmeren landwirtschaftlich geprägten Westen.
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Ukraine

Vergleich Ukraine mit Deutschland:

Geändert von Benjamin (10-01-2017 um 11:53 Uhr)
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Alt 01-03-2014, 21:56   #41
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Benjamin: gut beschrieben!

Die russischsprachigen Ost-Ukrainer wollen mehrheitlich keinen Anschluß an Russland. Reisefreiheit und Arbeitsfreiheit, aber sie wollen in der Ukraine bleiben.

Auf der Krim wollen mehr Einwohner den Anschluß an Russland. Erstens war das Territorium bereits vor 60 Jahren russisch, zweitens hat Putin viel Geld in die Hand genommen, um die Einwohner zu überzeugen. Die Offiziere der dort stationierten russischen Marine bekommen wesentlich höhere Gehälter als die ukrainische Offiziere, es wird fleißig gebaut etc. Die Leute sollen sehen, dass es den Russen gut geht. Das weckt natürlich Begehrlichkeiten. Dass es alles Schow ist, versteht ja die Mehrheit nicht.

Die West-Ukrainer wollen keinen föderalen Staat. Sie verstehen nicht, dass die in der Ukraine lebenden Russen keine Ukrainer sind und ihre Identität auch in der Ukraine weiter bewahren wollen. Die West-Ukrainer wollen die Russen aggressiv zwangsukrainisieren. Das Streichen der russischen Sprache als Amtssprache war eine der ersten Handlungen der aktuellen ukrainischen Übergangsregierung und das war ein grober politischer Fehler. Die ukrainischen Russen fühlen sich durch solch agrressive Schritte bedroht. Dumm bloß, dass dieses nun ein moskauer "Beschützer" ausnutzen will.

Erschwerend kommt noch dazu, dass der Staat in der Westukraine nicht sicher existiert. Die Polizisten haben dort wohl Waffen an die Bevölkerung ausgegeben und sollen diese jetzt mangels Spezialeinheiten nicht mehr einsammeln, selbst wenn irgendwelche bewaffneten Deppen Beamte bei der Ausübung ihrer Arbeit bedrohen. Ganz neu ist die Situation aber auch nicht, - es war auch früher nicht ungefährlich, mit einem Buss oder Auto durch die West-Ukraine zu reisen. Man war nicht sicher vor Überfällen.
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Alt 02-03-2014, 15:40   #42
simplify
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es wird zur Spaltung kommen, das war von anfang an klar.
für uns EU'ler dürfte das ein teurer spass werden. wir haben schon im fall Griechenland gestönt. die ukraine ist viel grösser und wird viel, viel mehr Geld brauchen.
Gespannt bin ich, wie man nun Russland "bestrafen" will? Wirtschaftlich sind wir Europäer mehr auf Russland angewiesen als umgekehrt. Auch die Amis brauche Russland beim Iran o. Syrien.

Es bleibt spannend.
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Alt 02-03-2014, 20:04   #43
Benjamin
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Zitat:
Moskau hat fast seinen gesamten Einfluss in der Ukraine eingebüßt. Freilich bleibt der Bezug zum russischen Nachbarn in den östlichen Landesteilen stark, doch können erst Parlamentswahlen diesen Faktor politisch wieder zum Tragen bringen. Vorerst ist Kiew fest in der Hand der Majdan-Revolutionäre, und die scheinen es mit vorgezogenen Wahlen zur Verkhovna Rada nicht eilig zu haben.
Die Krim ist der letzte Trumpf Moskaus. Der Kreml hat sich nun offensichtlich entschlossen, Fakten zu schaffen. Oder, um im Bilde der geopolitischen Rivalität zu bleiben: Gegenfakten zum vom Westen organisierten Umsturz in Kiew. Es ist nicht anzunehmen, dass die russische Führung eine klare Vorstellung vom Endpunkt dieser Entwicklung hat.
Zitat:
Georgien und die Republik Moldau liefern den Beweis, dass Staaten sich durch ungelöste Konflikte nicht davon abhalten lassen, nach europäischer Integration zu streben. Auch die Ukraine wird sich mit großer Wahrscheinlichkeit weiter in diese Richtung bewegen.
Zitat:
Der Kreml demonstriert zum wiederholten Male, wie sehr es ihm an Überzeugungsmacht mangelt. Die Ukraine sollte das Herzstück der von Russland betriebenen eurasischen Integration werden. Doch nun hat Moskau die Ukraine verloren und ein weiteres Mal die territoriale Integrität eines Nachbarstaates massiv verletzt. Andere Staaten in der Region beobachten dies mit wachsamem und skeptischem Auge, wie auch schon die russische Anerkennung Abchasiens und Süd-Ossetiens im August 2008. Negative Auswirkungen auf Putins außenpolitisches Vorzeigeprojekt sind vorprogrammiert.
Zitat:
Spätestens seit der harschen westlichen Kritik an den Olympischen Spielen in Sotschi scheint es Putin endgültig egal geworden zu sein, wie man im Westen über seine Politik denkt. Die russische Position wird sich weiter verhärten, die Beziehungen mit der EU werden noch komplizierter werden. Darunter leiden besonders die Gesellschaften in der sogenannten gemeinsamen Nachbarschaft – allen voran in der Ukraine.
http://www.handelsblatt.com/meinung/...9557972-2.html

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Wladimir Putin verfolgt mit der Besetzung der Krim das ganz rationale, strategische Ziel der Verhinderung eines NATO-Beitritts der Ukraine.

Aber dabei geht es vor allem um die Legitimation seiner Politik. Er braucht diese harte Linie gegenüber dem Westen, um sein politisches System nach innen zu legitimieren. Denn er hat immer weniger Legitimationsgrundlagen: Die Wirtschaft funktioniert nicht mehr so gut, er kann keine steigenden Löhne mehr zahlen, die Infrastruktur verfällt weiter, die Investitionen aus dem Ausland bleiben aus. Deshalb braucht er diese Bilder und diese vermeintliche Stärke nach außen.

Wenn die Krim beispielsweise eine Art Protektorat Russlands wird, wird der Westen da nicht militärisch einschreiten.
Im NATO-Statut steht ganz klar, dass ein Staat, dessen Territorium von einem anderen Staat besetzt ist, kein NATO-Mitglied werden kann. Das ist das gleiche Szenario wie in Abchasien, Südossetien und Transnistrien.

Die Alarmglocken läuten aber in anderen postsowjetischen Staaten, die nicht in EU und NATO integriert sind. In Kasachstan gibt es eine große russische Minderheit. In Moldau, im abtrünnigen Gebiet Transnistrien gibt es eine Mobilmachung der russischen Armee und eine höhere Alarmbereitschaft. In diesen Ländern geht die Angst um, dass Russland mit ihnen das gleiche macht, wie auf der Krim.

Und das wird dazu führen, dass Russland noch einsamer werden wird. Es wird die Länder des postsowjetischen Raums noch weiter wegstoßen und die Rolle von China und der EU in der Region weiter stärken. Die derzeitigen Ereignisse stärken Putin zwar nach innen, aber sie schwächen das Land regional und international.

Das sind Zitate/Auszüge aus: Interview von Sandra Stalinski, tagesschau.de, mit Stefan Meister (Russland-Experte des Think-Tanks European Council on Foreign Relations (ECFR)). Quelle: http://www.tagesschau.de/ausland/interview-krim100.html

##########################

Georgien ist ein Staat im Kaukasus, der langfristig plant, der Europäischen Union beizutreten. Georgien ist Mitglied im Europarat. Es beteiligt sich an den EU-Programmen Europäische Nachbarschaftspolitik (ENP) und TRACECA.

http://de.wikipedia.org/wiki/Georgie...%A4ische_Union

Moldawien (offiziell auf Rumänisch Republica Moldova, deutsch Republik Moldau[5], vereinzelt auch Moldova) ist ein Binnenstaat in Südosteuropa. Er grenzt im Westen an Rumänien. Im Norden, Osten und Süden wird die Republik Moldau vollständig von der Ukraine umschlossen, so dass kein direkter Zugang zum rund 50 bis 100 Kilometer entfernten Schwarzen Meer besteht.
Als eigenständiger Staat existiert die Republik Moldau erst seit 1991, als die Moldauische Sowjetrepublik sich während der Auflösung der Sowjetunion für unabhängig erklärte.

http://de.wikipedia.org/wiki/Republik_Moldau


Abchasien ist eine an das Schwarze Meer grenzende Region im Süden des Kaukasus. Die Einwohnerzahl betrug 2011 nach offizieller Schätzung 242.862,[2] die Fläche umfasst 8.600 km².

Abchasien betrachtet sich selbst unter der Bezeichnung Republik Abchasien als selbstständigen Staat,[3] wird völkerrechtlich zumeist jedoch als Teil Georgiens angesehen. Georgien übt aber keinerlei Souveränität über das Gebiet aus, Abchasien verfügt seit 1993 über eigenständige staatliche Strukturen, die vollständig unabhängig von Georgien sind.

Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Abchasien


Südossetien ist eine gebirgige Region unmittelbar südlich des Kamms des Großen Kaukasus.
Sie wird von der Mehrheit der Staaten als Teil Georgiens angesehen, ist de facto jedoch unabhängig und untersteht nicht der Zentralmacht in Tiflis. Fünf Staaten erkennen die staatliche Souveränität Südossetiens an: Russland, Nicaragua, Venezuela, Nauru und Tuvalu. Die Einwohnerzahl beträgt nach offiziellen Angaben etwa 72.000, die Fläche umfasst 3885 km².

Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/S%C3%BCd-Ossetien
#################


Auswanderung aus Mittel- und Osteuropa © http://ec.europa.eu
Zitat:
Die Studie „Soziale Auswirkungen von Auswanderung und Landflucht in Mittel- und Osteuropa“ wurde von der Gesellschaft für Versicherungswissenschaft und -gestaltung e.V. (GVG) im Auftrag der Generaldirektion Beschäftigung, Soziale Angelegenheiten und Integration der Europäischen Kommission durchgeführt und im Juni 2012 fertiggestellt. Die Ergebnisse der Studie wurden jetzt in einem Bericht zusammengefasst. Sie beruhen auf 25 Länderberichten, die von Expertenteams in den betreffenden Ländern erarbeitet wurden.
Zitat:
In den letzten Jahren haben Millionen Menschen temporär oder dauerhaft die Länder Mittel- und Osteuropas verlassen. In den Herkunftsländern kommt es hierdurch zu Engpässen im Gesundheits- und Pflegebereich.
Zitiert aus: http://www.migazin.de/2013/03/05/mit...-auswanderung/

################


Russland will seinen Einfluss in den Ex-Sowjetrepubliken nicht verlieren.

Zitat:
so weist die Entwicklung in der Ukraine Parallelen zum Krieg 2008 in Georgien auf, wo sich ein Konflikt um zwei abtrünnige Gebiete zu einer Konfrontation zwischen Russland und dem Westen aufzuschaukeln drohte. Damals wie heute stand am Anfang ein innenpolitischer Konflikt.
Zitat:
Beide Ex-Sowjetrepubliken reklamiert Russland für sich als privilegierte Einflusszone und begründet dies mit Sicherheitsinteressen an den eigenen Grenzen. Doch in beiden Fällen ebenso wie bei anderen Konflikten im postsowjetischen Raum führte Russland keine friedliche Lösung herbei, im Gegenteil. Vor dem Krieg 2008 schürten sowohl Georgien als auch Russland die Eskalation, bis es zur offenen militärischen Konfrontation kam.
Zitat:
Am Ende waren es in beiden Krisen europäische Länder, die erfolgreich vermittelten. 2008 war es Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy. Diesmal ist es Steinmeier mit seinem polnischen und seinem französischen Amtskollegen, dies mit Rückendeckung der EU, deren Mitglieder damals wie heute erst angesichts von Toten zu einer gemeinsamen und starken Position zusammenfanden. Erfolgsvoraussetzungen waren Durchsetzungsvermögen und Autorität bei den Konfliktparteien.
Quelle: http://www.tagesschau.de/ausland/ukr...nalyse100.html

################


Der Europäischen Zollunion gehören die EU (Blau), die Türkei, Andorra und San Marino (Hellblau) an. Zusammen mit den EWR-Staaten Island, Liechtenstein und Norwegen (Grün) bilden sie eine Freihandelszone.
http://de.wikipedia.org/wiki/EU-asso...ziierter_Staat

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Alt 02-03-2014, 21:36   #44
Benjamin
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1 Euro kostet 13,35 Ukrainische Hrywnja









Hetman Ukrainian Equity Fund , WKN: A1JH24





Ukraine EO-Notes 2005(15) Reg.S, WKN: A0GGXG



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Alt 02-03-2014, 21:40   #45
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Unsere kanzlerin hat in einem Telefongespräch angeblich Putin scharf angegriffen. Ich hoffe mal die Angie wird im Ernstfall auch vorne weg gegen Russland maschieren und sich nicht wie Adolf in einem Bunker verkriechen
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