Stevens wieder bei seiner Frau
Hamburg - Das Thema wurde zum Tabu erklärt, aber natürlich beschäftigt das Schicksal von Trainer Huub Stevens und dessen schwerkranker Ehefrau Toos weiterhin Spieler, Fans und Funktionäre beim Hamburger SV.
Huub Stevens sorgt sich derzeit um seine schwerkranke Fraus Toos
Unmittelbar nach dem 1:0 (0:0)-Sieg gegen den VfL Wolfsburg flog der Coach zurück nach Rotterdam ans Krankenbett seiner Frau in der Erasmus-Klinik.
Weiterhin mit großen Sorgen, aber auch mit gewachsenen Hoffnungen - im persönlichen wie sportlichen Bereich.
Toos Stevens soll es nach ihrer schweren Darmoperation inzwischen etwas besser gehen.
Am Freitag wurde sie aus dem künstlichen Koma geholt, über den Berg aber ist sie noch nicht.
Schupp leitet das Training
"Wann unser Trainer wieder einsteigt, liegt allein bei ihm. Die Situation ist offen", erklärte HSV-Chef Bernd Hoffmann.
Co-Trainer Markus Schupp leitete also am Montag wieder das Training und wird voraussichtlich das Team erneut auf die Aufgabe am Samstag gegen den VfB Stuttgart vorbereiten.
Stevens findet die richtigen Worte
Das hat bereits in der Woche vor dem Wolfsburg-Spiel gut geklappt. "Markus und ich standen stets in engem Kontakt, es war alles abgestimmt", sagte Stevens.
"Es war nicht schwer für mich, vor dem Spiel die richtigen Worte zu finden, und die Jungs haben gut umgesetzt, was wir abgesprochen haben."
"Eine große Motivation für uns"
Dass der 53-Jährige das Abschlusstraining leitete und am Sonntag auf der Bank saß, war dennoch ein Extraschub für das Team.
"Er hat der Mannschaft geholfen. Dass er da war, war eine große Motivation für uns", sagte Siegtorschütze Mehdi Mahdavikia.
Trainer mit Leistung zufrieden
Stevens wollte allerdings ausdrücklich seine persönlichen Sorgen nicht mit der Leistung des Teams vermischen: "Die Mannschaft brauchte nicht für mich spielen, sondern für den HSV. Darum geht es."
Die beste erste Halbzeit in diesem Jahr boten die Hanseaten gegen eine nur auf Torsicherung bedachte Mannschaft aus Wolfsburg, bei zahlreichen Großchancen fehlte nur ein Quäntchen Glück zur früheren Führung.
"Wenn wir ein Tor gemacht hätten, wäre es super gewesen", sagte Stevens, "wir haben attraktiv gespielt, gut organisiert gestanden und uns Chancen rausgespielt."
Blick geht weiter nach unten
Seine Mannschaft jedenfalls ist augenscheinlich auf dem Weg der Besserung, der HSV kletterte auf Rang zehn, ist mit 19 Punkten jetzt das beste Team der Rückrunde.
"Das bringt uns gar nichts", sagte Stevens, "es sind immer noch nur drei Punkte bis zum Abstieg".
"Auge" erzürnt
Torwart Frank Rost blickte deshalb auch gleich sechs Tage voraus: "Jetzt können wir gegen Stuttgart nachlegen und uns von unten absetzen."
Der VfL hat diese Chance verpasst und steckt nun mit ebenfalls 32 Zählern als Elfter selbst wieder mitten im Abstiegskampf.
"Das einzig Positive, das ich sehe, ist, dass diese Niederlage zur rechten Zeit kam", zürnte Coach Klaus Augenthaler, "der HSV hat uns vorgemacht, wie man im Abstiegskampf spielen muss, mit Kampf und Leidenschaft. Hoffentlich lernen wir daraus."
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