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Alt 22-02-2005, 22:46   #1
Starlight
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Die aktuellen Favoriten vom Börsen-Guru Heiko Thieme

Der gefallene Prophet




Einst wurde Heiko Thieme als Vorzeige-Fondsmanager in den USA gefeiert. Inzwischen ist sein Stern verblasst. Mit seinen Fonds steckt er langfristig weit tiefer in der Verlustzone als der Gesamtmarkt. Doch Thieme ist nicht kleinzukriegen.


Der gebürtige Leipziger und Wahl-Amerikaner wurde in den 90er Jahren bekannt durch sein Querdenkertum und seine Prophezeiungen. 1997 prognostizierte Thieme, dass der nächste Börsen-Crash der kürzeste Crash aller Zeiten werde - und er behielt 1998 Recht. 2000 sagte Thieme voraus, dass die Internet-Branche um bis zu 70 Prozent fallen könne. Die Realität übertraf ihn noch.


Der Anti-Zykliker
Als Verfechter der Contrarian-Theorie schwamm Thieme regelmäßig gegen den Strom. "In die Kursschwäche einkaufen", lautet die Devise des eigenwilligen Fondsmanagers. "Man muss dann kaufen, wenn keiner mehr will." Wenn die Aktien um 20 Prozent gefallen sind, greift Thieme zu – vorausgesetzt, das Unternehmen gehört zu den Marktführern und hat eine Wachstumsstory.



Vom Star....
Mit dieser Strategie hatte er bis spät in die 90er Jahre Erfolg. Er galt als einer der gefragtesten Fondsmanager. Mit seiner telegenen und querdenkerischen Art war Thieme auch stets ein begehrter Interviewpartner im Fernsehen. Mit einer Hotline erklärt er Anleger-Neulingen heute noch, wie die Börse funktioniert, und malt wundersame Wachstumsszenarien.


... zum Geldvernichter
Doch in den vergangenen Jahren ließ ihn sein glückliches Händchen zunehmend im Stich. Sein von ihm gemanagter nur in den USA zugelassener Fonds American Heritage, der sich bis Mitte der 90er Jahre noch gut entwickelt hatte, büßte in den vergangenen fünf Jahren durchschnittlich rund 14 Prozent ein. Inzwischen hat sich der Fonds wieder etwas erholt. Im vergangenen Jahr schaffte Thieme eine stolze Performance von 33 Prozent.


Der "Dauer-Optimist" selbst reagiert gereizt auf Kritik. Der Fonds habe nur deshalb an Wert verloren, weil acht Jahre lang ein Prozess auf ihm gelastet hätte, erklärt er im Interview mit boerse.ARD.de. Ein US-Anleger hatte Thieme wegen Überschreitung der Aktienquote in seinem Fonds angeklagt und verlangte einen zweistelligen Millionenbetrag. Daraufhin gab es Nettoabflüsse aus dem Fonds. Schließlich einigte sich der Deutsche auf die Zahlung von 1250 Dollar.

Noch heute beschwört er Verfolgungstheorien. "Da wollten mich einige kaputtmachen, weil sie mich um meinen Erfolg beneideten", sagt Thieme. Als Deutscher hätte man in den USA ohnehin einen schwierigen Stand.

Zurück zu den High-Tech-Werten
An seiner Contrarian-Strategie hält der Ex-Fondsguru ungeachtet der Verluste fest. Für seinen Fonds American Heritage investiert er inzwischen vor allem in die nach unten geprügelten Technologie-Aktien. "Der Sektor ist unterbewertet", meint er gegenüber boerse.ARD.de. Derzeit setzt Thieme auf Halbleiterwerte wie Infineon und EMC oder auch Netzwerkausrüster wie Cisco, Lucent sowie die von einem Bilanzskandal erschütterte Nortel.

Selbst der Biotech-Bereich bleibt für ihn höchst attraktiv. Dabei hatte er mit der Biotech-Aktie Senetek vor einigen Jahren einen kompletten Schiffbruch erlitten. Die britische Firma entwickelte ein Kombinationspräparat aus "vasoaktivem intestinalem Polypeptid (VIP)" und Phentolamin als Mittel gegen Impotenz. Das Problem: Es musste gespritzt werden und hatte deshalb kaum Marktchancen gegen Konkurrenten wie Pfizers Viagra.

Nur von Internet-Titeln lässt Heiko Thieme auch künftig die Finger. "Die sind alle zu teuer."



Die Favoriten von Heiko Thieme











































Heiko Thieme: "Halbleiter sind unterbewertet"

Hightech-Aktien sind dieser Tage an der Börse out. Nicht so für Heiko Thieme: Der Fondsmanager und Beinahe-Guru investiert massiv in Halbleiterfirmen und Netzwerkausrüster. Im Interview erklärt er, warum.



boerse.ARD.de: In dem von Ihnen gemanagten Fonds American Heritage fällt auf, dass Sie zunehmend auf Hightech-Werte setzen. Dabei sehen hier die Aussichten alles andere als gut aus...

Thieme: Ja, kurzfristig gesehen stimmt das. Langfristig aber – über einen Zeitraum von ein bis zwei Jahren – hat die Hightech-Branche weiter ein enormes Wachstumspotenzial. Ich teile nicht die Theorie, dass mit Computern, Chips und Netzwerken nicht genug Geld zu verdienen ist. Salopp gesagt: Ohne Hightech läuft’s in der Zukunft nicht. Ich halte die Hightech-Titel inzwischen für unterbewertet und habe deshalb den Sektor in meinem Fonds übergewichtet. Der Anteil dürfte um rund vier Prozent höher liegen als im S&P 500 (15 bis 20 Prozent).



boerse.ARD.de: Welche Hightech-Werte sind Ihre derzeitigen Favoriten?


Thieme: Derzeit setze ich vor allem auf Computerbauer, Netzwerkausrüster und Halbleiterfirmen wie H&P, Lucent, Nortel, Ciena und Infineon. Auch einzelne Biotech-Werte sind für mich weiterhin attraktiv.



boerse.ARD.de: Mit Ihrer Präferenz für den Halbleiter-Sektor schwimmen Sie gegen den Strom...


Thieme: Ja, ich glaube an die Zukunft der Branche. Langfristig sind die Halbleiterwerte unterbewertet. Derzeit befindet sich die Branche in einem Abwärtszyklus. Aber in spätestens zwei Jahren wird sie sich wieder erholen. Ohne Chips ist das Wirtschaftswachstum undenkbar. Meine Strategie ist es, sich in die Schwäche der Aktien einzukaufen.



boerse.ARD.de: Warum finden Sie Infineon einen vielversprechenden Wert?

Thieme: Infineon ist eine der fünf Halbleiterfirmen, denen ich eine langfristige Überlebenschance gebe. Daneben werden Intel, Micron, National Semiconductor und Samsung übrig bleiben. Wir haben die Infineon-Aktie unter zehn Dollar gekauft (umgerechnet derzeit ca. 7,60 Euro, d.Red.). Natürlich hätten wir sie wieder verkaufen können, als sie nicht über die Marke von 12 Dollar kam. Doch viel niedriger als jetzt wird es mit dem Titel nicht mehr gehen. Ich empfehle Infineon sogar zum Kauf. Wer heute in Infineon investiert, könnte in zwei Jahren schon 50 Prozent Kursgewinne einstreichen.



boerse.ARD.de: Was halten Sie derzeit von Internet-Aktien?

Thieme: Die sind mir derzeit viel zu teuer. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis ist bei Google und Yahoo völlig übertrieben.



boerse.ARD.de: Ihr Fonds American Heritage hat in den vergangenen fünf Jahren freilich eine negative Performance von durchschnittlich minus 14 Prozent gemacht. Sollten Sie da nicht einmal Ihre Strategie überdenken?



Thieme: Die schwache Performance hat andere Gründe, die bis ins Jahr 1994 zurückreichen. Damals klagte mich ein US-Anleger ungerechterweise wegen Überschreitung der Aktienquote in meinem Fonds an. Wegen meines Erfolgs in den USA hatte ich viele Neider. Da wollten mich einige kaputtmachen. Doch ich habe mich gewehrt. Acht Jahre lang hat der Prozess gedauert, weil ich nicht klein beigeben wollte. Der Preis dafür war hoch: von 1994 bis 2002 gab es Nettoabflüsse aus dem Fonds. Nachdem ich mich 2002 mit dem Kläger geeinigt habe, sieht die Bilanz inzwischen wieder deutlich besser aus. 2003 hatte der Fonds eine Performance analog zum Markt, 2004 erreichte der Fonds eine Performance von 33 Prozent. Die kann sich sehen lassen - oder?


Quelle: boerse.ARD.de:
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Alt 17-09-2007, 19:51   #2
simplify
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Ort: Chancenburg, Kreis Aufschwung
Beiträge: 35.728
heiko ist zurück. hier ein interessanter beitrag auf DAF er sieht einen gigantischen aufschwung

http://www.anleger-fernsehen.de/vide...me_VoD.wmv.asx
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Alt 02-10-2007, 09:08   #3
Starlight
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Beiträge: 34.578
Neue Rekordhöhe

Meine Prognose, dass der Dow Jones Index im vierten Quartal ein neues Rekordhoch erreichen wird, wurde bereits
heute zu Quartalsbeginn bestätigt. Mit dem Indexstand von fast 14088 Punkten wurde der bisherige Höchststand vom 19. Juli 2007 von 14000,41 Punkten überschritten. Damit ist die US Hausse, die am 9. Oktober 2002 begann fast 5 Jahre alt und ist damit bereits die viertlängste seit 1900. Jetzt geht es darum, beim S&P 500 Index ein neues Rekordhoch zu erzielen. Die Aussichten hierfür sind bis zum Jahresende äußerst günstig. Lediglich der Freiverkehrsmarkt wird kein neues Rekordhoch erreichen, weil dazu ein Anstieg von 80% notwendig wäre.

Der Goldpreis schloss erstmals seit 27 Jahren über 750 Dollar pro Feinunze. Ein weiterer Anstieg steht daher bevor. Die absolute Rekordhöhe vor über 27 Jahren von 850 Dollar wird im nächsten Jahr erreicht werden.

Die wichtigste Wirtschaftstatistik in dieser Woche sind die Arbeitsmarktdaten vom September, die am Freitag veröffentlicht werden. Bestätigt sich hier das schwache Bild vom August, wird Wallstreet davon nicht unberührt bleiben.

Weitere Einschätzungen und Analysen auf der Börsenhotline.






Quelle: Heiko Thieme
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