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Alt 22-08-2004, 20:29   #1
Starlight
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THILENIUS-KOLUMNE -- Nur nichts überstürzen

THILENIUS-KOLUMNE

Nur nichts überstürzen



Von Georg Thilenius



Obwohl der Ölpreis weiter klettert und das Wirtschaftswachstum dämpft, sollten Anleger weiterhin im Aktienmarkt investiert bleiben. Das aktuelle Kursniveau ist immer noch attraktiv.

Viele Ökonomen und nicht zuletzt Alan Greenspan haben die hohen Ölpreise der vergangenen Monate für die Verlangsamung des Wirtschaftswachstums und die höhere Inflation im Juni verantwortlich gemacht. Entspannung ist nicht in Sicht, der Ölpreis klettert kontinuierlich weiter. Die traurige Konsequenz sieht jeder Autofahrer täglich an der Tankstelle.




Bei uns ergibt sich auf Grund der stagnierenden Einkommen ein realer Verlust an Kaufkraft, den insbesondere der Einzelhandel schmerzlich zu spüren bekommt. In den USA ist die Lage nur wenig günstiger, auch wenn dort die Einkommen zumindest etwas steigen.

Die höheren Ölpreise haben bereits Druck auf die Aktienkurse in diesem Jahr ausgelöst. Die Anleger befürchten, dass höhere Energiepreise das Gewinnwachstum der Unternehmen beeinträchtigen werden. Die kürzlich angehobenen Zinsen, die steigenden Energiepreise und die Schwäche des Aktienmarktes könnten im Jahr 2005 das Wirtschaftswachstum in USA und damit auch bei uns belasten.


Aus allen Rohren: Die Ölförderländer pumpen bereits nahe der Kapazitätsgrenze



Seit 1954 lässt sich eine interessante Entwicklung bisher acht mal beobachten: In den Jahren 1957, 1966, 1969, 1973, 1974, 1977, 2000 und 2004 sind jeweils die Zinsen und die Ölpreise parallel gestiegen. Gleichzeitig sind die Aktienkurse im gesamten Jahr gefallen. Im Jahr 2004 lag der Rückgang bisher bei 2 Prozent.

Außer im Jahr 1977 ist in jedem dieser Jahre das Wirtschaftswachstum im folgenden Jahr zurückgegangen. Nach den Erfahrungen der letzten 50 Jahre dürfte das amerikanische Wirtschaftswachstum im Jahr 2005 bei etwa 3 Prozent liegen.

Diese erste Schätzung der Wirtschaftsentwicklung in den USA, die dann regelmäßig auch auf Europa ausstrahlt, sollte derzeit keinen Investor zum Ausstieg veranlassen. Durch das solide, wenn auch abgeschwächtes Wachstum im nächsten Jahr ist die Bewertung der meisten Aktien unterlegt.




Wenn sich die Perspektiven nicht bis zur Zeit der amerikanischen Präsidentenwahl wesentlich verschlechtern, sollten trotz hoher Ölpreise Aktienengagements gehalten werden. Die Engagements in festverzinslichen Papieren mittlerer Laufzeiten sollten ebenfalls nicht abgebaut werden.

Da für das Jahr 2005 nur ein moderates Wirtschaftswachstum ins Haus steht, ist nicht mit deutlich höheren Zinsen zu rechnen. Sollte der Ölpreis in den nächsten Monaten deutlich fallen, ist jedoch mit stärkerem Wirtschaftswachstum und damit höheren langfristigen Zinsen zu rechnen. In diesem Fall empfiehlt sich eine weitere Verkürzung der Laufzeiten eines Anleiheportfolios.

© manager-magazin
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