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Alt 04-03-2004, 19:17   #1
Starlight
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Der Aktionär -- Die "besten" Aktien der Welt

Bernd Förtsch und Alfred Maydorn haben wieder zugeschlagen und sie stellen in der neuesten Ausgabe des Aktionärs ihre (angeblich) besten Aktien vor....

ich habe natürlich keine Mühen und Kosten gescheut und habe mir die neueste Ausgabe gekauft , wo bekommt man sonst um nur 3€ "soviel Unterhaltung" geboten


Die besten Aktien der Welt

10 Top Titel für jedes Depot


Ebay Wkn 916 529


eBay Kursziel 65 Euro
Der Aktionär

Die Experten von "Der Aktionär" sehen für die Aktie von eBay (ISIN US2786421030/ WKN 916529) ein Kursziel in Höhe von 65 Euro.

Die Aktie des Online-Auktionshauses markiere ein All-Time-High nach dem anderen. Es habe den Anschein als hätten weder Name noch Geschäftsmodell an Attraktivität verloren. Das Erfolgsrezept sei stets dasselbe geblieben. Der 43-Milliarden-Dollar-Koloss unternehme keine waghalsigen Experimente, sondern baue sein Kerngeschäft einfach immer weiter aus.

Die Akquisitionen wie die von PayPal oder mobile.de seien strategischer Natur, berechenbar und würden letztlich der Stärkung der Auktionsplattform dienen. Seit dem Geschäftsjahr 2000 habe sich der Umsatz bei eBay auf 2,2 Mrd. Dollar mehr als verfünffacht. Im gleichen Zeitraum sei der Nettogewinn von 48 auf 50 Mio. Dollar explodiert und ein Ende der Wachstumsstory sei noch nicht in Sicht. Analysten würden davon ausgehen, dass sich Umsatz und Gewinn in den kommenden beiden Jahren erneut verdoppeln würden.

Für die eBay-Aktie sehen die Experten von "Der Aktionär" ein Kursziel von 65 Euro.
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Ballard Power 890 707


Ballard Power mit guten Chancen
Der Aktionär

Die Experten des Anlegermagazins "Der Aktionär" sehen für die Ballard Power-Aktie (ISIN CA05858H1047/ WKN 890704) gute Chancen.

Der Brennstoffzellenhersteller sei das Zugpferd der Energieversorgungsbranche. Für das Unternehmen spreche die langjährige technologische Erfahrung sowie auch die wichtigen Partnerschaften mit Automobilbauern wie DaimlerChrysler und Ford.

Langsam besäßen auch die Zahlen die richtige Tendenz: Die Kanadier hätten im Jahr 2003 die Umsätze gesteigert, wobei der Verlust stärker verringert worden sei als von Analysten erwartet.

Die Experten von "Der Aktionär" erkennen für die Ballard Power-Aktie gute Chancen, wobei sie das Kursziel bei 25 Euro sehen würden und empfehlen einen Stopp bei 5,00 Euro zu setzen.

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Micronas 910 354

Micronas Kursziel 60 Euro
Der Aktionär

Die Experten von "Der Aktionär" sehen für die Aktie von Micronas (ISIN CH0012337421/ WKN 910354) ein Kursziel in Höhe von 60 Euro.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2003 hätten die Schweizer unter Beweis gestellt, dass sie in der Branche zu den profitabelsten Unternehmen überhaupt gehören würden. Mit einem Umsatz von 767 Mio. CHF habe das Halbleiterunternehmen einen Gewinn von 94,5 Mio. CHF erwirtschaftet. Dies entspreche einer beeindruckenden Nettoumsatzrendite von 12,3 Prozent.

Die Wachstumsperspektiven seien dank der guten Marktposition, der engen Zusammenarbeit mit Samsung und LG Electronics und der Einführung von Digital-TV weiterhin bestens. Micronas stehe finanziell auf einem soliden Fundament. Nach der Kapitalerhöhung seien die Finanzverbindlichkeiten fast komplett getilgt worden und in der Kasse würden 266 Mio. CHF schlummern. Im Branchenvergleich seien die Schweizer mit einem 2005er-KGV von 16 günstig bewertet.

Vor diesem Hintergrund rechtfertigen die hervorragenden Wachstumsaussichten der Micronas-Aktie nach Meinung der Experten von "Der Aktionär" einen weiteren Kursanstieg bis 60 Euro.
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United Internet 508 903

United Internet hochprofitabel
Der Aktionär

Die Experten des Anlegermagazins "Der Aktionär" halten die United Internet-Aktie (ISIN DE0005089031/ WKN 508903) für hochprofitabel.

Die in Montabaur ansässige Gesellschaft zähle mit einer EBIT-Marge von fast 15% zu den profitabelsten Internet-Firmen. Das Kundenwachstum erreiche gleichzeitig kontinuierlich neue Rekordniveaus.

Das Unternehmen zähle zweifelsohne zu den Aushängeschildern im TecDAX. Die Bewertung lasse mit einem 2005er KGV von 16 genügend Spielraum für weitere Kursteigerungen.

Die Experten von "Der Aktionär" sind der Meinung, dass United Internet hochprofitabel ist, wobei sie das Kursziel bei 30 Euro sehen und empfehlen einen Stopp bei 15,50 Euro zu setzen.

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Deutsche Telekom 555 750

Deutsche Telekom Kursziel 23 Euro
Der Aktionär

Die Experten von "Der Aktionär" sehen für die Aktie der Deutschen Telekom (ISIN DE0005557508/ WKN 555750) ein Kursziel in Höhe von 23 Euro.

Die Deutsche Telekom zähle trotz des Maut-Desasters zu den Top-Favoriten in der Telekommunikationsbranche. Besonders gehe der Schuldenabbau gut voran. Schätzungen zufolge dürfte das in Bonn ansässige Unternehmen den Schuldenberg im Geschäftsjahr 2003 um knapp zwölf Milliarden Euro reduziert haben. Vor allem der Mobilfunkbereich sei durch die jüngste Übernahme von AT&T durch Cingular Wireless für 41 Mrd. Dollar in Bewegung versetzt worden.

Von der amerikanischen Mobilfunktochter T-Mobile USA werde erwartet, dass sie im laufenden Jahr einen Marktanteil von 20 Prozent erreichen und die Kundenbasis um 2,6 Mio. auf 15,6 Mio. erweitern werde. Im Moment decke das Mobilfunkgeschäft insgesamt schätzungsweise 75 bis 80 Prozent des aktuellen Börsenwertes ab. Schon allein diese Tatsache rechtfertige - wegen der IPO-Fantasie von T-Mobile - deutlich höhere Kurse.

Für die Deutsche Telekom-Aktie sehen die Experten von "Der Aktionär" ein Kursziel von 23 Euro.

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Neurocrine 900 964


Neurocrine Kurspotenzial
Der Aktionär

Die Experten des Anlegermagazins "Der Aktionär" sehen bei die Neurocrine-Aktie (ISIN US64125C1099/ WKN 900964) Kurspotenzial.

Neuocrine wolle im Jahr 2004 sein Flaggschiff Indiplon, ein Medikament gegen Schlafstörungen, auf dem Weg zur Vermarktung einen wichtigen Schritt voranbringen und so gleichzeitig den Grundstein für den Break-even im kommenden Jahr legen. Für Indiplon sei das Marktpotenzial gewaltig: Nach Schätzungen von Experten würden allein in den USA über 51% der Bevölkerung an Schlafstörungen leiden.

Neurocine habe erst vor wenigen Tagen die Zwischenergebnisse aus einer Studie der dritten und entscheidenden Phase der Zulassung vorgestellt, in der das Präparat voll habe überzeugen können.

Die Experten von "Der Aktionär" erkennen für die Neurocine-Aktie erhebliches Kurspotenzial, wobei sie das Kursziel bei 60 Euro sehen und empfehlen einen Stopp bei 35,00 Euro zu setzen.

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SAMSUNG ELECTRONICS 881 823


Koreanischer Elektronikkonzern, als Handyhersteller bereits Nummer 3 , bei DVD Playern und Flashspeichern auf guten Weg die Spitze zu erklimmen, bei LCD Flachbildschirmen bereits weltweiter Spitzenreiter , mit einem KGV von 18 unterbewertet




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ANGLOGOLD 915 102

Südafrikanischer Goldkonzern, wird künftig Ashanti übernehmen und zum grössten Goldkonzern der Welt aufsteigen , wird jährlich über 700 Mio Gold fördern und damit den bisherigen Leader Newmont Mining überholen





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HEADWATERS 909 698




Industrieabfälle werden vom US Unternehmen Headwaters durch eine spezielle Nano Katalisatoren Technologie in flüssigen Brennstoff umgewandelt, konstante Umsatz und Gewinnsteigerungen , seit 3 Jahren Rekordergebnisse , Potential für weiteres Wachstum

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GOLDEN TELECOM 925982


Russischer Telekomdienstleiter, grosse Wachstumdynamik, Umsätze wurden zuletzt auf Jahresbasis verdoppelt, Nettogewinn stieg um 60 Prozent , besitzt hochmodernes Glasfasernetz in Russland wo Telefongespräche und Daten übertragen werden können




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Nachsatz: zum konservativen Top Tipp der neuesten Ausgabe wurde von ihnen die Allianz auserkoren...


ALLIANZ AG 840 400



Geändert von Starlight (05-03-2004 um 09:17 Uhr)
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Alt 05-03-2004, 08:54   #2
romko
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Die meisten Aktien werden von denen anscheinend erst empfohlen wenn sie gut gelaufen sind (siehe ebay, Micronas, Telekom, Neurocrine, Samsung ...)
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Alt 05-03-2004, 10:32   #3
OMI
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Zur Ergänzung/Übersicht:

Die heißesten Deutschen Aktien des Aktionärs
http://www.traderbikerboerse.com/for...768#post100768

Die heißesten Comeback-Aktien des Aktionärs
http://www.traderbikerboerse.com/for...6469#post96469
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Schöne Grüße
OMI
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Alt 28-04-2004, 21:27   #4
Starlight
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was Neues von meinem "Lieblings-Feind"



Ebay und Yahoo haben zu wenig Potenzial“


Kurssteigerungen von 20 bis 30 Prozent lassen Fondsberater Alfred Maydorn kalt. Er sucht für seinen H&A Lux DAC Internet-Fonds (WKN 933 805) nach Firmen mit einem Potenzial von bis zu 1000 Prozent. Mit plus 148,5 Prozent auf Jahressicht liegt sein DAC Internet laut Morningstar auf Platz 2 aller in Deutschland zugelassenen Fonds. DER FONDS.com sprach mit Maydorn über die Aussichten am Internet-Markt und seine Favoriten.
DER FONDS.com: Seit einem Jahr läuft es hervorragend für Internet–Fonds. Haben Sie Angst vor einer Überhitzung?

Alfred Maydorn: Nein, wir schwimmen gerade auf einer zweiten Erfolgswelle. Doch diesmal sind die guten Zahlen mit Gewinnen untermauert. 50 Prozent der Internet-Firmen arbeiten heute profitabel. Im Jahr 2000 waren es nur rund 5 Prozent. Außerdem hat die Baisse den Markt gereinigt. Nur Firmen mit funktionierenden Geschäftsmodellen haben überlebt.

DER FONDS.com: Das heißt der Boom hält an?

Maydorn: Sicherlich wird es zwischenzeitlich zu Korrekturen kommen. Doch langfristig bin ich optimistisch.

DER FONDS.com: Das Internet-Auktionshaus Ebay und das Internet-Portal Yahoo sind groß im Geschäft. Sind das Hauptgewinne für Sie?

Maydorn: Es sind ohne Zweifel gute Firmen, doch ich habe keine davon in meinem Portfolio. Denn das Kurspotenzial ist mir bei beiden nicht hoch genug. Ebay traue ich noch 20 bis 30 Prozent an Steigerungen zu. Nicht schlecht, aber ich suche lieber Perlen mit Potenzial von bis zu 1000 Prozent.

DER FONDS.com: In welchen Branchen finden Sie die?

Maydorn: Ich setze auf Technologie. Digitales Fernsehen beispielsweise ist momentan ein heißes Thema. Alles ist bei uns schon digital, nur das Fernsehen läuft noch analog. Der Markt wird auf 100 Milliarden Dollar geschätzt. Auch Firmen, die Flachbildschirme herstellen, habe ich im Visier. Meine größte Position ist aktuell Pixelworks mit 6 Prozent. Das US-Unternehmen stellt Chips für Plasmabildschirme her.

DER FONDS.com: Die Suchmaschine Google geht bald an die Börse. Ist das ein Kandidat für Ihr Portfolio?

Maydorn: Ich werde nicht gleich beim Börsengang zuschlagen. Aber ich werde das Unternehmen auf jeden Fall beobachten und mir die Zahlen genau anschauen. Der Börsengang wird dem Internet-Markt positive Impulse geben. Analysten rechnen mit einer Bewertung von rund 20 Milliarden Euro, was mit Abstand der größte Börsengang in diesem Segment wäre. Anleger werden dadurch auf die Branche aufmerksam und kaufen wahrscheinlich außer Google auch andere Internet-Aktien. Das lässt die Kurse der Branche steigen.

INFO: Der Aktionärs-Club (DAC) wurde 1997 von Bernd Förtsch gegründet. Im April 1997 legte er bei Universal Investment (UI) den ersten Fonds DAC UI auf, den er managt. Neun weitere Aktienfonds bei UI und Hauck & Aufhäuser-Investment folgten. Förtsch ist auch Geschäftsführer der Gesellschaft für Börsenkommunikation in Kulmbach und Herausgeber der Zeitschrift "Der Aktionär".

DER FONDS.com
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Alt 06-08-2006, 07:05   #5
Goldfisch
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Es war mal interessant für mich hier hinein zu schauen, wie sich die besten Aktien entwickelt haben. Der Aktionär hat sich aber bei eBay total verschätzt mit seinem Kursziel von 65€
__________________
"Es gibt tausende Möglichkeiten, sein Geld auszugeben, aber nur zwei, es zu erwerben: Entweder wir arbeiten für Geld oder das Geld arbeitet für uns."

Bernhard Baruch

Geändert von Goldfisch (06-08-2006 um 07:10 Uhr)
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Alt 06-08-2006, 21:47   #6
Vogtlandsiggi
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ist schon interessant wie sich solche Empfehlungen entwickelt haben und super wenn so ein Beitrag mal wieder hochgeholt wird
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Grüße von SIGGI
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Alt 03-09-2007, 06:57   #7
Starlight
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Die stille Rückkehr von "Mister Dausend"

Das Börsenguru-Comeback des Jahres ist eines durch die Hintertür: Bernd Förtsch hat das "100-Prozent-Projekt" gestartet . Unterstützung erhält er dabei von einem BWL-Studienabbrecher. Man darf gespannt sein, wie viele Ahnungslose diesmal seinen Aktientipps Glauben schenken werden.
Man muss sich Bernd Förtsch als einen glücklichen Menschen vorstellen. Sisyphusgleich versucht der einstige Gebrauchtwagenhändler immer wieder aufs Neue, auch Privatinvestoren an seinem "exklusiven Börsenwissen" teilhaben zu lassen. Legendär ist Förtschs Aktientipp in der "3Sat Börse", als er das Kursziel für die Morphosys-Aktie auf 1.000 Euro anhob. Dank seiner Empfehlung wurde der Morphosys-Kurs für kurze Zeit in luftige Höhen getrieben, dann aber kam der rapide Absturz bis zum historischen Tiefstkurs von 4,77 Euro. Zuletzt lag der Titel bei rund 37 Euro.

"Scalping"-Vorwürfe nie bewiesen
Seit dieser vollmundigen, im breitesten Fränkisch vorgetragenen Empfehlung als "Mister Dausend" verspottet, agierte Förtsch zunehmend im Hintergrund: Der breit investierte Unternehmer mit Sitz in Kulmbach gibt unter anderem die Anlegerzeitschrift "Der Aktionär" heraus, berät den Vermögensaufbaufonds HAIG, startete im April den Online-Broker Flatex und ging im August mit seinem eigenen Internet-Sender, dem Deutschen Anleger Fernsehen (DAF), auf Sendung.

Immer wieder monierten Kritiker, dass Förtsch bestimmte Aktien empfiehlt, um die Performance seiner Fonds zu verbessern, oder gar um Kurse unzulässig zu manipulieren ("Scalping"). Nachweisen konnte man ihm das allerdings nicht.

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"Wir wollen keine marktengen Werte hochjubeln"
So bescheiden? Diesmal "nur" 100 Prozent Rendite
Nun wagt sich Förtsch mit seiner Börsenmedien AG erneut mit einer revolutionären Geschäftsidee aus der Deckung: dem "100-Prozent-Projekt". Für schlappe 1.000 Euro werden die Teilnehmer per Mail und SMS "über wichtige Veränderungen und aktuelle Chancen im Aktienmarkt" informiert. Vor allem aber können sie im "virtuellen Aktienclub" die Entwicklung eines "Echtgelddepots" nachvollziehen, das innerhalb von zwei Jahren eine Rendite von 100 Prozent verspricht.

Obwohl auf der gleichnamigen Website noch ein Start "in Kürze" angekündigt wird, wurde das Echtgelddepot bereits im Mai aufgelegt, wie boerse.ARD.de im Gespräch mit dem Depotführer Florian Söllner erfahren konnte.

Mister Borussia Dortmund
Denn der 44-jährige Förtsch hält sich auch bei seinem neuen Anlegerprodukt dezent im Hintergrund, sein Name taucht nur im Impressum auf. Stattdessen schickt er junge "Medientalente" wie Stefan Eichner oder eben Florian Söllner vor ins Rampenlicht. Sie sind es, die die Anleger ködern sollen.

Zumindest Söllner ist darin nicht ganz unerfahren: Selbst ein Kind der "New Economy" – zwei Semester BWL, dann Gründung eines Startups – hat sich Söllner in der Vergangenheit vor allem als Chefredakteur von Zeitungen wie "Bluebull Today" hervorgetan. Diese empfahl zum Beispiel im März 2004 die Aktie des Fußballvereins Borussia Dortmund: Der BVB habe "das Gröbste überstanden", werde "das Tal der Tränen wieder sehr schnell verlassen", und die BVB-Aktie sollte "auf jeder Watchlist stehen". Damals lag die BVB-Aktie im Schnitt bei 2,8 Euro; diesen Wert sollte sie bis heute nie mehr erhalten, sie stürzte seither auf bis zu 1,64 Euro ab.

Erfahren im Umgang mit Börsengurus
Bei der selbsternannten "Ersten Multimediazeitung" konnte er dann auch erste Erfahrungen im Umgang mit eher zweifelhaften Börsenstars sammeln – "Bluebull Today" wurde von Michael "Mike" Lielacher herausgegeben: Anfang der 1990er Jahre noch ein umjubulter Wiener Börsenguru, meldete Lielacher mit seiner börsennotierten Firma Bluebull 2005 Konkurs an.

Verbindungen zur "Kulmbach-Connection" bestehen bei Söllner spätestens seit November 2005. Damals legte er das Musterdepot des wöchentlichen Börsenbriefs "Open-Market-Reports" auf, das angeblich bereits "150 Prozent im Plus" liegt.

Der Guru hat immer Recht
Dabei ist das Perfide an solchen Echtgeld- oder Musterdepots stets: Je mehr Leute die empfohlenen Aktien kaufen, desto höher treiben sie die Kurse - und damit treten auch die Weissagungen der Propheten ein. Dieser Effekt tritt vor allem bei selten gehandelten, marktengen Papieren auf. Springt der Kleinanleger zu spät auf den fahrenden Zug auf, zahlt er einen wesentlich höheren Preis als der Depot-Manager.

Ein weiteres Problem bei kleinen Aktien: Sie sind zwar leicht zu kaufen, aber oftmals schwer zu verkaufen, weil sie wenig gehandelt werden. Bestes Beispiel für ein solch marktenges Papier ist übrigens die Aktie der Vectron Systems AG, die auf der Homepage des "100-Prozent-Projektes" als "Top-3-Performer" gelistet wird. Von dem Produzenten "intelligenter Kassensysteme" sind insgesamt gerade einmal 500.000 Aktien im Umlauf, an einem "normalen" Donnerstag werden sogar nur 200 Stück gehandelt, die allein ein Plus von 2,5 Prozent bewerkstelligen können.

1.000 Euro Mitgliedsgebühr
Allerdings wehrt sich Söllner im Gespräch mit boerse.ARD.de gegen den Vorwurf, auch beim 100-Prozent-Projekt auf marktenge Werte zu setzen – im Gegenteil: "Die Clubmitglieder präferieren eher liquide als marktenge Werte. Marktenge Werte hochzujubeln ist nicht Teil unserer Anlagestrategie." Nachprüfen kann diese Behauptung freilich keiner, der nicht gewillt ist, die erforderlichen 1.000 Euro Clubmitgliedsgebühr abzudrücken.

Dieses Investment konnten die Clubmitglieder zumindest in den vier Monaten noch nicht wieder "reinholen": Laut Söllner liegt selbst das Echtgelddepot zurzeit noch bei "plusminus Null". Und das, obwohl nicht zuletzt der Derivatemarkt mit seinen Hebelprodukten, der ja ausdrücklich Teil der "100-Prozent"-Anlagestrategie sein soll, zahlreiche Möglichkeiten bietet, von fallenden Kursen zu profitieren beziehungsweise sich gegen diese abzusichern.

Aktionäre sollten sich an eigenen Kopf greifen
So ist auch das wirklich Erschreckende an Bernd Förtsch und seinem "100-Prozent-Projekt" weder die Existenz eines solchen Gurus, noch dessen Geschäftsidee, Privatinvestoren für viel Geld Aktientipps zu verkaufen von Experten, deren Know-how man zumindest anzweifeln darf. Das zeugt - positiv überhöht - immerhin noch von unternehmerischem Geist. Schockierend ist vielmehr, dass es offenbar genügend Anleger gibt, die auf Muster- und Echtgelddepots sowie Aktientipps von selbsternannten Börsenexperten hereinfallen. Das Heer dieser ahnungslosen Aktionäre berücksichtigt leider nicht, dass keine Zeitschrift, kein Musterdepot und kein Guru ihnen das Selbstdenken erspart.

Quelle: ARD online
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Alt 18-04-2008, 15:33   #8
OMI
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Ist etwas gemein, die Aktienempfehlungen aus 2004 jetzt anzusehen - aber da es die besten Aktien der Welt waren, sollten diese auch über längere Zeit sich gut entwickeln.

Tatsächlich wurden die meisten dieser Werte zum völligen Desaster!
__________________
Schöne Grüße
OMI
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