Charttechnischer Kurzcheck der DAX-Werte (Teil I)
Von Redaktion Börse Online
Ungeachtet der Seitwärtsbewegung des DAX in den vergangenen Wochen konnte so mancher Einzelwert seine charttechnische Situation verbessern. Allerdings gab es auch ein paar negative Entwicklungen.
Im Vergleich zum letzten Mal gab es fünf Auf- und drei Abstufungen, sieben Werte blieben unverändert: Zehn Kaufempfehlungen stehen vier Haltepositionen und nur eine einzige Verkaufsempfehlung gegenüber.
Folgende Indikatoren sind unter dem Chart zu sehen (von oben nach unten):
1) grau: Relative-Stärke-Index (RSI-Wilder), 14
2) orange: Double-Smoothed-Stochastics (DSS-Bressert), 10/3
3) schwarz/blau: MACD, 12/26/9
4) türkis: Relative-Momentum-Index (RMI), 13/5
5) rosa: Average-Directional-Movement-Index (ADX), 14
6) grün/rot: Aroon Up-Down, 14
Folgende Indikatoren sind im Chart zu sehen (von oben nach unten):
Im Chart selbst findet sich - in violett - die 200 Tage-Linie
Adidas-Salomon
Nach dem am 4. August bei 164 Euro markierten Zwischenhoch, das nun auch den ersten, ernstzunehmenden Widerstand auf dem Weg an die langfristige Barriere bei 170 Euro darstellt, ging es erst einmal abwärts. Doch trotz anhalternder Gewinnmitnahmen blieb der nächstliegende Unterstützungsbereich bislang unangetastet.
Er setzt sich aus der horizontalen Haltelinie bei 132 und einer seit Sommer 2003 im Chart ersichtlichen Aufwärtstrendgeraden bei 131 Euro zusammen. Solange der Aktienkurs dieses Niveau nicht unterschreitet, bleiben weitere Rückschläge bis an die 200-Tage-Linie bei 127,50 Euro oder die nächste, waagerecht verlaufenden Haltezone bei 125,50 Euro unwahrscheinlich. KAUFEN mit Stoppkurs 129,78 Euro.
Allianz
Am hartnäckigen Widerstandsbereich bei 110 Euro ist derzeit wieder einmal eine gesteigerte Verkaufsbereitschaft zu verzeichnen. Im Gegensatz zu den gescheiterten Ausbruchsversuchen Ende 2002 und Anfang 2004 stehen die Chancen für einen Durchbruch nach oben dieses Mal jedoch besser.
Denn bei den beiden zurückliegenden Versuchen waren die jeweils vorangegangenen Aufwärtstrendbewegungen zu steil, so dass auch die Gewinnmitnahmen stets äußerst dynamisch ausfielen. Nunmehr ist der Titel dank eines moderat steigenden Aufwärtstrendkanals bei 100/102 Euro gut abgesichert.
Dazu kommen die 200-Tage-Linie bei 96,50 und die untere Begrenzungsgerade des Trendkanals bei 94 Euro. Allerdings ist selbst im Falle eines Ausbruchs das Potential bis an die obere Kanalbegrenzungslinie bei rund 116 Euro limitiert. HALTEN mit Stoppkurs 93 Euro.
Altana
Die Aktie versucht derzeit, sich wieder oberhalb der 200-Tage-Linie zu etablieren. Dabei stört der ehemalige, kurzfristige Unterstützungsbereich bei 46,60/46,66 Euro, der sich nun als Widerstand erweist. Erst wenn der Kurs darüber ausbricht, könnte auf einen erneuten Test der langfristigen, horizontalen Barriere bei 54,35 Euro gehofft werden.
Bis dahin bleibt ein Rückfall an die erste, schwache Unterstützung bei 42,50/43 Euro wahrscheinlich. Hält sie nicht, kann es sogar wieder zurück bis 39,30 Euro gehen. VERKAUFEN
BASF
Mit dem Anfang August markierten Allzeithoch bestätigt die Aktie den langfristigen Aufwärtstrend ein weiteres Mal. Der aktuell gültige Trendkanal bietet Spielraum auf der Oberseite bis knapp 66 Euro. Gleichzeitig sichert er den Kurs zusammen mit dem waagerecht verlaufenden Unterstützungsbereich bei 52,70 Euro gegen stärkere Verluste ab. Schon eher, bei 57 Euro, bietet eine weitere, horizontale Zone Halt. Auch die 200-Tage-Linie bei 54,30 Euro könnte sich hierfür als nützlich erweisen. KAUFEN mit Stoppkurs 51,50 Euro.
Bayer
Innerhalb des langfristigen Aufwärtstrendkanals hat sich ein zweiter, etwas steiler verlaufender Kurskorridor ausgebildet. Mit dessen Hilfe lässt sich im Falle eines Ausbruchs über die erste, flache Trendkanalbegrenzungslinie bei 30,50 Euro das nächste Kursziel auf rund 33 Euro festlegen. Fällt der Kurs dagegen unter 28 Euro, drohen weitere Verluste bis mindestens an die 200-Tage-Linie bei 26 Euro. KAUFEN mit Stoppkurs 24,40 Euro
BMW
Der steile, Anfang Mai gestartete Aufwärtstrendkanal wurde durchbrochen, was eine Welle von Gewinnmitnahmen auslöste. Doch noch oberhalb der ersten Unterstützungszone bei etwa 35,50 Euro hat sich der Kurs wieder gefangen. Nach wie vor ist jedoch ein Durchbruch unter diese Haltezone möglich, der die weiter überkaufte Aktie bis 31 Euro zurückfallen lassen könnte. Dann wäre so schnell nicht mehr mit einer Rückeroberung der 40er-Marke und einem Test der langfristigen Widerstände bei 40,83 und 43,50 Euro zu rechnen. HALTEN mit Stoppkurs 35 Euro.
Commerzbank
Die Aktie knabbert am langfristigen Widerstandsbereich bei 21,85 Euro. Erst wenn ein Schlusskurs mindestens 1,5 Prozent über diesem Schwellenwert zustande kommt und dann noch von einem zweiten, höher liegenden Close bestätigt wird, kann von einem Durchbruch gesprochen werden.
Dann wäre der Weg bis mindestens 26 Euro geebnet. Andernfalls droht zunächst ein Rücksetzer bis an die durchbrochene, obere Begrenzungslinie des langfristigen Aufwärtstrendkanals, wenn nicht sogar ein Test der horizontalen Unterstützung bei 19 Euro. HALTEN mit Stoppkurs 18,50 Euro.
Continental
Nach dem frischen Allzeithoch von Anfang August gönnte sich die Aktie erst einmal eine Atempause und konsolidierte in einer engen Seitwärtsrange die jüngsten Gewinne. Der derzeit aktuelle, langfristige Aufwärtstrendkanal reicht auf der Oberseite bis 80 Euro, so dass noch genug Kursphantasie übrig ist. Gleichzeitig sichert der Kurskorridor die Aktie bei knapp 60 Euro gegen Verluste ab. Die 200-Tage-Linie bei 56 und ein horizontaler Unterstützungsbereich bei 54 Euro tun das Übrige. KAUFEN mit Stoppkurs 53,50 Euro.
DaimlerChrysler Ohne eine größere Korrektur ging es nach der Ende Juli im Chart ersichtlichen Kursexplosion weiter nach oben. Allerdings ist die Aktie überkauft, so dass ein Rückschlag bis an die ehemalige Barriere bei 39,50 Euro jederzeit einkalkuliert werden muss. Bis an das Zwischenhoch von Anfang 2005 bei 36,72 Euro muss die Aktie jedoch nicht zwangsläufig Anlauf nehmen, bevor sie zum Spurt an den nächsten Widerstand bei 50 Euro ansetzt. KAUFEN mit Stoppkurs 39 Euro.
Deutsche Bank
Seit Ende Juli bildete sich eine lehrbuchmäßige Seitwärtsbewegung zwischen rund 69,40 und 72,40 Euro aus. Sobald die Aktie diese Handelsspanne verlässt, dürfte die weitere Marschrichtung klar sein. Entweder geht es weiter bis zur nächsten, langfristigen Barriere bei 80 Euro. Oder der starke Unterstützungsbereich bei 66 Euro muss sich behaupten. Nachdem erst im vergangenen Monat der seit 2001 bestehende Abwärtstrend gebrochen wurde, ist das erstgenannte Szenario wahrscheinlicher. KAUFEN mit Stoppkurs 65 Euro
Deutsche Börse
Der steile, langfristige Aufwärtstrendkanal gibt weiter die Marschrichtung vor. Auf der Oberseite lässt er den Kursen Spielraum bis 84 Euro, nach unten dient er bei rund 70 Euro als nächstliegende Stabilisierungsgelegenheit, noch vor der horizontalen Unterstützung bei 65 Euro. KAUFEN mit Stoppkurs 64 Euro.
Deutsche Post Nur ein langfristiger, allerdings recht nebensächlicher Widerstandsbereich zwischen 21,50 und 22 Euro hält die Aktie jetzt noch von einem Anstieg bis an das kurz nach Emission verzeichnete Allzeithoch bei 24,78 Euro ab. Gegen stärkere Verluste sichert ein horizontaler Unterstützungsbereich bei 19,77 sowie eine Aufwärtstrendlinie bei knapp 19,60 Euro den Kurs zuverlässig ab. KAUFEN mit Stoppkurs 18,90 Euro
Deutsche Telekom
Die jüngsten Gewinnmitnahmen trieben den Kurs zurück bis leicht unter die bei etwa 15,70 Euro notierende 200-Tage-Linie. Gelingt es der Aktie nicht, sich hier zu stabilisieren, drohen weitere Rückschläge bis 14,40/15,00 Euro, wo zwei horizontale Unterstützungen und eine mittelfristige Aufwärtstrendlinie verlaufen. Kommt es dagegen wieder zu einem Richtungswechsel nach oben, stehen die bereits getestete Widerstandszone bei 16,50 und die langfristige Barriere bei 16,89 Euro auf dem Programm. HALTEN mit Stoppkurs 15,20 Euro
E.ON
Sobald der kurzfristige Widerstand bei 80 Euro überwunden ist, notiert die Aktie wieder auf einem Allzeithoch. Dann bildet die obere Begrenzungslinie des langfristigen Aufwärtstrendkanals bei rund 88 Euro das nächste Orientierungskursziel. Vorher bremst nur ein kurzfristiger Kurskorridor bei rund 81 Euro. Von diesem Trendkanal lässt sich jedoch auch die nächste Unterstützung herleiten, die noch vor der ultra-soliden 70er-Marke für Nachkaufinteresse sorgen könnte. KAUFEN mit Stoppkurs 69 Euro.
Fresenius Medical Care
Das Aufwärtspotenzial ist nach wie vor von der aktuell bei etwa 72,50 Euro notierenden Trendlinie limitiert. Erst wenn der Kurs über diese Gerade klettert, hat er wieder Luft - und zwar bis an die obere Begrenzungslinie des langfristigen Aufwärtstrendkanals bei 84 Euro. Sonst droht ein Rückfall bis 68,68 oder 66 Euro. KAUFEN mit Stoppkurs 63 Euro.
Quelle: BörseOnline
