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Alt 28-01-2004, 22:00   #16
cade
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Namen Aventis und Hoechst fallen weg


Dem Pharmakonzern Aventis SA droht im Falle einer Übernahme durch Sanofi-Synthélabo SA ein radikaler Umbau und starker Stellenabbau. Zudem dürfte dem – erst 1999 neu geschaffenen – Namen „Aventis“ nur eine kurze Zukunft beschieden sein. Nach Informationen aus Unternehmenskreisen plant Sanofi unter anderem, den Namen „Aventis“ weitgehend aufzugeben.

...

Quelle: HANDELSBLATT, Mittwoch, 28. Januar 2004, 08:07 Uhr - http://www.handelsblatt.com/unterneh...g/2301692.html
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cade
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Alt 28-01-2004, 23:27   #17
OMI
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28.01.2004 21:11


Aventis-Aufsichtsrat lehnt Übernahmeangebot von Sanofi ab

PARIS (dpa-AFX) - Der Aufsichtsrat des Pharmakonzerns Aventis SA hat das Übernahmeangebot des Konkurrenten Sanofi-Synthelabo SA abgelehnt. "Der Aufsichtsrat ist einstimmig zu dem Ergebnis gekommen, dass die Offerte nicht im besten Interesse der Aktionäre und Mitarbeiter von Aventis ist", teilte der Konzern am Mittwochabend mit.

Das Kontrollgremium empfehle daher den Aktionären von Aventis, das feindliche Übernahmeangebot zurückzuweisen. "Der Aventis Aufsichtsrat unterstützt die Ablehnung dieses Angebotes durch den Vorstand. Weiterhin haben wir den Vorstand beauftragt, alle Szenarien zu prüfen, die für Aktionäre und Mitarbeiter bessere Perspektiven bieten", sagten Aufsichtsratschef Jürgen Dormann und sein Stellvertreter Jean-René Fourtou in einer gemeinsamen Erklärung./she/af

Quelle: DPA-AFX
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Alt 15-02-2004, 09:08   #18
cade
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Aventis: Nur schwer zu schlucken

Am Dienstag startet eine neue Runde im Pokerum die Übernahme von Aventis. Doch die Zeichen mehren sich, dass sich die kleinere Sanofi an dem größeren Konkurrenten die Zähne ausbeißen könnte
von Carl Batisweiler

Für Aventis-Chef Igor Landau ist das feindliche Übernahmeangebot von 48 Milliarden Euro, das Sanofi-Boss Jean-François Dehecq für seinen Pharmakonzern abgegeben hat, nicht nur "lächerlich", sondern geradezu unmoralisch. Dabei gibt ihm zumindest die deutsche Zentrale zur Bekämpfung unlauteren Wettbewerbs Recht. Die mahnte Sanofi wegen einer Werbung ab, die einen kranken Jungen zeigt und die Frage stellt: "Wollen Sie Jan etwa sagen, dass seine Medizin erst in 20 Jahren erfunden wird?" Prompt zog Sanofi das Motiv zurück. Ohnehin dürfte der Junge, der in Frankreich Louis und in Großbritannien Tommy heißt, ausgedient haben. Am Dienstag wird eine neue Kampagne beginnen, dann startet Sanofi den Übernahmekampf offiziell. Die französische Börsenaufsicht hat grünes Licht gegeben. Große Rücksicht auf deutsche Wettbewerbshüter muss Dehecq nicht nehmen. Denn soll sein Vorhaben gelingen, den mit einem Umsatz von 16,8 Milliarden Euro mehr als doppelt so großen Konkurrenten zu schlucken, muss die Zustimmung aus anderen Ländern kommen. An der erst 1999 aus Rhône-Poulenc und Hoechst entstandenen Aventis halten deutsche Investoren nicht einmal mehr zehn Prozent.

Dafür besitzt die Kuwait Petroleum Corporation (KPC) etwa 13,5 Prozent an dem Konzern und spielt als größter Einzelaktionär eine entscheidende Rolle in der Übernahmeschlacht. Die Araber machen kein Hehl daraus, dass sie ihr Aktienpaket gerne versilbern würden. Schließlich ist mit der Konzentration von Hoechst auf Pharma und dem Abschied von der Petrochemie-Sparte die Geschäftsgrundlage für KPC entfallen.

Doch am Golf will man Geld sehen, und davon bietet Sanofi noch nicht genug. Aus Branchenkreisen hört man, dass die Kuwaitis mindestens 20 Prozent mehr als den aktuellen Kurs von Aventis erwarten – in bar. Dehecqs derzeitiges Angebot, das noch dazu unter der aktuellen Notierung liegt, besteht aber nur zu einem Fünftel aus Cash. Der Rest sind Sanofi-Papiere. Ein Pharma-Investment gegen ein anderes zu tauschen, ist für die Araber wenig sinnvoll.

Die Sinnfrage treibt auch die übrigen Aventis-Aktionäre um. Sollen sie ihre Papiere behalten? Erhöht Sanofi das Angebot noch einmal? "Die Aktie ist schon gut gelaufen, aus Trading-Gesichtspunkten würde ich jetzt eher rausgehen", meint Alexander Groschke, Analyst der Landesbank Rheinland-Pfalz. Er sieht wenig Chancen, dass Dehecq noch mehr Kapital für ein besseres Angebot auftreibt. Tatsächlich hat Sanofi mit der bisherigen Offerte seinen Kreditrahmen von zwölf Milliarden Euro bereits ausgeschöpft.

Bei Deutschlands größter Fondsgesellschaft DWS wartet man noch die Entwicklung der nächsten Wochen ab. DWS-Experte Udo Rosendahl: "Die feindliche Übernahme impliziert eigentlich, dass Sanofi nochmal nachbessert." In den DWS-Portfolios spielen weder Aventis noch Sanofi derzeit eine große Rolle. Mangels großer Wachstums-Chancen für 2004 und wegen der Wechselkurs-Problematik wurden in den Portfolios schon vor dem Jahreswechsel Pharmatitel reduziert. Dagegen geht Antje Laschewski, Pharma-Expertin der Landesbank Baden-Württemberg, davon aus, dass die Übernahme vollzogen wird, "allerdings mit leichten Nachbesserungen der Konditionen". Sie rät daher zum Halten der Aventis-Aktie. Platzt die Übernahme, rechnet sie mit einem Kurseinbruch auf rund 55 Euro.

Aventis-Chef Landau ficht das nicht an. Er wehrt sich mit aller Kraft gegen die Umarmung Dehecqs. Argumente, warum Aventis allein das bessere Investment ist, bleibt er zwar schuldig. Dafür malte er vergangene Woche auf einer Zehn-Städte-Tour durch Europa und die USA vor Analysten ein Schreckensbild für die Übernahme: Nicht nur, dass bei Sanofi wegen eines Patentstreits 35 Prozent Wertverlust drohten. Vielmehr könnte Aventis lukrative Medikamente verlieren, die man mit anderen entwickelt oder vertreibt. Viele Verträge hätten entsprechende Ausstiegsklauseln, so Landau. Welche Produkte das betrifft, wollte er nicht bekannt geben. Offenbar hebt er sich diese Information als Munition für spätere Phasen im Abwehrkampf auf. Nun sickerte durch, dass Aventis soeben mit dem US-Konzern Pfizer in Europa die Zulassung des gemeinsamen Diabetes-Mittels Exubera, einem potenziellen Blockbuster mit Milliardenumsätzen, beantragt hat. Auch die Trumpfkarte Weißer Ritter spielt Landau bereits: "Hinter verschlossenen Türen" werde bereits das Szenario einer freundlichen Übernahme verhandelt.

Wie auch immer der Wettstreit zwischen Dehecq und Landau ausgeht – für Anleger bieten sich Alternativen zu Sanofi oder Aventis. Denn sichere Gewinner des Übernahmezwists sind der französische Ölgigant Total sowie der ebenfalls französische Kosmetikkonzern L’Oréal: Sie halten 24,37 beziehungsweise 19,5 Prozent an Sanofi. Gewinnt das Unternehmen die Übernahmeschlacht, fällt es beidenAnteilseignern leichter, ihre Aktienpakete – wie lange beabsichtigt – loszuwerden. Scheitert Sanofi, wird es selbst zum Takeover-Kandidaten. Spekulationen dürften den Kurs weiter kräftig treiben. Das macht ihre Beteiligungen nur wertvoller.

Diese Version wird daher immer wahrscheinlicher. Denn beide Konzerne weigern sich beharrlich, für weitere Sanofi-Kredite geradezustehen.
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cade
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