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Alt 27-06-2006, 21:45   #1
simplify
letzter welterklärer
 
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IPO Prior Capital AG

Börsenbriefschreiber gewinnt gutgläubige Anleger und legt Hedge-Fonds auf
Ein altbekanntes Gesicht aus den Zeiten des Börsenbooms meldet sich zurück. Am Mittwoch geht Egbert Prior mit seiner Prior Capital AG an die Börse. Der Finanzjournalist war eine jener Figuren, die mit zweifelhaften Börsentips die Hysterie um all die Klitschen des Neuen Marktes anheizten, die sich "Marktführer" schimpften und am Ende zum Alptraum für Millionen von Anlegern wurden.


Sein Unternehmen, das nun auf den Kurszettel soll, firmiert als Beteiligungsgesellschaft, unterhält jedoch noch keinerlei Geschäftsbetrieb. Erst mit den Einnahmen aus dem Börsengang will Prior sich als Investor versuchen und in allerlei Anlageinstrumente investieren. Beschränkungen soll es keine geben, er will ähnlich wie ein Hedge-Fonds-Manager agieren und sich damit "in der Realität beweisen", wie er sagt, und zeigen, daß er wirklich etwas von der Börse versteht.


In den vergangenen Jahren hatte Prior zwar weiter seine Aktienempfehlungen in Form von Börsenbriefen vertrieben. Insgesamt war es aber ruhig um ihn geworden. Seine Tips waren außer unter einigen Getreuen nicht mehr gefragt.


Nun macht er mit dem Experiment Prior Capital AG wieder auf sich aufmerksam. Etwas mehr als fünf Millionen Euro stehen ihm dazu zur Verfügung. Diese hat er eingespielt, indem er 2,6 Millionen Anteile seines Unternehmens zu einem Preis von je zwei Euro an den Mann gebracht hat.


Zugeteilt wurden die Aktien am 16. Juni. Noch hat er davon nichts investiert. "Angesichts der jüngsten Kursrückschläge bin ich auch froh darüber", sagt Prior. Sobald sich aber Chancen böten, werde er das Geld anlegen. "Über Anlageentscheidungen wollen wir dann jeweils zeitnah auf unserer Homepage informieren."


Er weist Vorwürfe zurück, er wolle in Aktien investieren, die er dann in seinen eigenen Börsenbriefen empfiehlt, um so seine Anlagen zu beflügeln. "Es wird kaum Überschneidungen geben", sagt er. "Und wenn doch, so werden wir darauf ausdrücklich hinweisen."


Allerdings muß die Prior Capital AG mit ihren Anlagen schon deutlich überdurchschnittliche Renditen erwirtschaften, um angesichts der relativ geringen Vermögenssumme dauerhaft erfolgreich zu sein. Denn allein das Jahresgehalt von 120 000 Euro, das sich Prior genehmigt hat, entspricht mehr als zwei Prozent des Anlagekapitals. Hinzu kommen Transaktionskosten und Gebühren für die Notierung an der Börse. Jede Fondsgesellschaft würde einen Fonds in der Größe der Prior Capital AG auf Grund der schlechten Kostenstruktur daher sofort schließen.


Im vorbörslichen Handel per Erscheinen wurden die Papiere am Freitag mit einem Preis von 2,00 zu 2,20 Euro und damit in der Nähe des Ausgabepreises gehandelt. Vor einer Flucht seiner Anleger muß sich Prior aber ohnehin nicht fürchten. Über 90 Prozent der Aktien gingen an treue Gefolgschaft: Abonnenten seines Börsenbriefes. Daher konnte Prior noch am Freitag ruhig und entspannt einen Segeltörn unternehmen. Frank Stocker




quelle welt.de
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