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Alt 26-07-2002, 15:00   #16
arpad
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Für die 30. Kalenderwoche 2002

Sehr geehrte Damen und Herren,
der Markt flüchtet in Staatsanleihen und Liquidität. Eine durchaus vernünftige Entscheidung, angesichts der massiven Unwägbarkeiten in der Privatwirtschaft. Keine Unternehmensanleihe ist letztlich sicher, denn der Betrug kann theoretisch in jeder Bilanz stecken.

Die Renditen der US-Treasuries erreichen ein 9-Monatstief und damit auch gleichzeitig das tiefste Niveau der letzten Dekade. Das ist, wie gesagt verständlich, aber auch ein Verkaufssignal für US-Staatsanleihen. Wer also nicht erst in den letzten Tagen, sondern schon seit längerer Zeit in Treasuries engagiert ist, sollte seine Position etwas trimmen und Geld vom Tisch nehmen. Alle, die besser als der Markt sein wollen, tun genau dies momentan.

US-Geldmarktfonds erleben in den letzten Wochen Zuflüsse in Höhe von 23 Mrd. Dollar. Das ist der größte Zufluß in diesem Jahr und gleichzeitig ein extremes Zeichen von Angst bis Panik, denn die Rendite, die damit im Schnitt zu erzielen ist, liegt aktuell auf einem Rekordtief bei 1,28% p.a. Das kumulierte Vermögen, daß in US-Geldmarktfonds lag am 24. Juli bei 2,2 Billionen Dollar. Zu Beginn des Jahres lag die Summe bei 2,27 Mrd. Dollar.

Die Rendite der Junk Bonds entwickelt sich spiegelbildlich. Der durchschnittliche Spread bzw. die durchschnittliche Differenz zwischen Treasuries und Junk Bonds mit einer Laufzeit von 10 Jahren ist auf knapp 700 Basispunkte bzw. 7 Prozentpunkte gestiegen! Noch im Mai lag die Differenz nur bei 500 Basispunkte und damit auf einem 12 Monatstief. Der Spread kann sich noch etwas ausweiten, im Oktober 2001 erreichte die Differenz knapp 750 Basispunkte, aber unterm Strich haben wir schon die meisten Abschläge gesehen. Ich prophezeie, daß die Käufer zurückkommen, denn diese Renditen sind viel zu attraktiv. Eine wichtige Begründung für die prophezeite Rückkehr der Käufer sind die neuen Regeln der amerikanischen Börsenaufsicht SEC.

Die neuen Regeln der SEC werden mittel- bis langfristig für Vertrauen sorgen. Bereits für den Bericht zum 2. Quartal müssen die Vorstandsvorsitzenden und Finanzvorstände schriftlich unter Eid schwören, daß der Bericht korrekt ist. Dadurch werden sie persönlich haftbar! Jeder, der persönlich mit seinem ganzen Vermögen haftet, weiß, daß er keinen Fehler machen kann und darf, denn er kann die Fehler nicht einer juristischen Person oder irgendeinem Dritten zuschieben, sondern muß selber dafür geradestehen. Sowohl straf- als auch zivilrechtlich. Das wird automatisch die Qualität der zukünftigen Berichte erheblich steigern und damit die herrschende Unsicherheit wieder aus dem Markt und den Renditen nehmen.


Quelle:FM:Research
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arpad
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Alt 30-07-2002, 14:14   #17
nokostolany
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FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Kurse deutscher Anleihen sind am Dienstag etwas
gefallen. Der maßgebliche Euro-Bund-Future <FGBL092002F.DTB> sank bis 14.20 Uhr
um 0,12 Prozent auf 108,71 Punkte. Vor allem die negativen Vorgaben vom
US-Anleihemarkt, habe deutsche Anleihen belastet, sagten Händler. Die
US-Anleihen seien vor allem wegen den dramatischen Kursgewinnen an der
Wall-Street <INDU.IND> <COMPX.IND> unter Druck geraten. Kurz nach Handelsbeginn
war der Bund-Future bis auf 108,60 Punkte gefallen. Im weiteren Handelsverlauf
konnte er sich erholen, nachdem die Futures für die US-Aktienmärkte ins Minus
gedreht waren.

"Die Aktienmärkte werden weiterhin im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit
bleiben", sagte Guillaume Menuet, Anleihe Analyst bei 4Cast in London. Gestützt
worden seien Anleihen im Handelsverlauf durch den gesunkenen
Geschäftsklimaindikator für Frankreich. Die Unsicherheiten über die
konjunkturelle Entwicklung in der Eurozone nehme zu, sagte Menuet. Bisher würden
fünf der sechs wichtigsten Volkswirtschaften der Eurozone, Anzeichen einer
konjunkturellen Abschwächung zeigen. Für Leitzinssenkung durch die Europäische
Zentralbank (EZB) sieht er trotz der jüngsten Spekulationen nur eine Chance,
falls sich es erneut zu dramatischen Kursverlusten komme./FX/js/av/mur/





Quelle: News (c) dpa-AFX Wirtschaftsnachrichten GmbH
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Alt 02-08-2002, 15:30   #18
arpad
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Für die 31. Kalenderwoche 2002

Sehr geehrte Damen und Herren,
steuern Junk Bonds wirklich auf das schlimmste Jahr in ihrer Geschichte zu? Merrill Lynch, die seit 1986 einen Junk Bond Index führen, warnten davor, daß Junk Bonds in diesem Jahr im Schnitt 9% verloren haben und auf einen Jahresverlust von 15% zusteuern. Gemessen an allen Vermögensklassen haben Junk Bonds in diesem Jahr im Schnitt eine sehr schlechte Performance gezeigt und wurden nur noch von Anleihen aus Emerging Markets und Wandelanleihen unterboten.

Die Angst vor weiteren Pleiten hat die Renditen auf Rekordhöhen getrieben. Wie TrimTabs.com, ein Investment Researchhaus, soeben berichtete, haben die Junk-Bonds Fonds in den vergangenen drei Monaten Rückflüsse in Höhe von 2,8 Mrd. Dollar auszahlen müssen. Das erklärt zum Teil den extrem hohen Spread zwischen Junk Bonds und US-Treasuries, die in diesem Jahr die beste Performance unter allen Vermögensklassen zeigen, und unterstreicht meine Ausführungen auf Seite 1 des aktuellen Anleihen-Compass 08-02.

Zwei Unternehmensanleihen möchte ich Ihnen in diesem Ticker noch zum Kauf empfehlen:

Die Anleihen von General Motors sind in den letzten Monaten unter Druck gekommen und beginnen sich nun zu erholen. Ich wähle eine Euro-Anleihe mit kurzer Duration, um an dieser Erholung teilzunehmen. Die Fälligkeit ist zum 2. Dezember 2004. Der Kupon liegt bei 4,625% und die effektive Rendite bis Endfälligkeit bei 5,06%. Das Rating wird von Moody's bei "A2" und von Standard & Poors bei "BBB+" gesehen. Die Sicherung der Anleihe ist "Senior unsubordinated", also nachrangig. Zu Handeln ist die Anleihe mit der WKN (177 020) unter anderem bei der ING Bank, UBS Warburg, CSFB London oder Carl Kliem.

Auch bei General Electric ist der Ausverkauf beendet. Auch bei GE setze ich auf eine Euro-Anleihe mit kurzer Duration. Die AAA-Anleihe ist mit einem Kupon von 4% ausgestattet und weist eine effektive Rendite bis Endfälligkeit von 4,57% aus. Die Fälligkeit ist zum 8. Dezember 2004. Die Sicherung der Anleihe ist ebenfalls "Senior unsubordinated", also nachrangig. Der Handel wird unter anderem über UBS Warburg, Barclays Capital Group, aber auch über die Schweizer Börse unter der WKN 176 957 abgewickelt.


Quelle:FM Research
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Alt 09-08-2002, 13:41   #19
arpad
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Für die 32. Kalenderwoche 2002

Sehr geehrte Damen und Herren,
reicht das Pflaster des IWF für Brasiliens Wunden aus? Selbstverständlich wurde die überraschend deutliche Zusage des Internationalen Währungsfonds (IWF) mit steigenden Anleihenkursen und einem stärkeren Real von den Märkten quittiert. Das kann man wohl auch verlangen, wenn der IWF den größten Kredit ankündigt, den er jemals vergeben hat.

Wer noch in der Nacht der Bekanntgabe eingestiegen ist, hat ein ordentliches Schnäppchen gemacht. Das dürfte jedoch nur eine Handvoll Händler geschafft haben. Mittlerweile, zwei Tage nach der Ankündigung des IWF, ist das meiste Potential bereits in den Kursen enthalten. Wer also nun noch einsteigen will, muß sich nicht nur über den IWF-Kredit Gedanken machen, sondern auch die fundamentalen Rahmendaten erneut überprüfen, um nicht in eine reine Spekulationsblase hinein zu investieren.

Die ersten Recherchen ergeben, daß der IWF Brasiliens Probleme noch verschlimmern wird. Zwar ist die Gefahr, daß Brasilien noch in diesem Jahr zahlungsunfähig wird, so gut wie gebannt, aber dieses basiert ausschließlich auf dem Kredit des IWF und nicht auf einer neuen Leistungssteigerung des Landes. Der IWF vergibt den Kredit zwar nur, wenn von der künftigen Regierung bestimmte Ziele, was z.B. den Haushalt des Landes angeht, bis 2005 eingehalten werden, welche aber nicht ausreichen, um die Probleme zu lösen und zudem zum Mißbrauch einladen.

Die Position von Lula da Silva hat sich verbessert. Die neusten Umfragen ergeben, daß die Arbeiterpartei durch die Entscheidung des IWF noch mehr Zulauf bekommen hat und mittlerweile 33 bis 34% der Stimmen auf sich vereinigen kann, während der konservative Kandidat weiter Stimmen verliert. Da Silva sagte gegenüber der Presse gönnerisch, daß er den Kredit "akzeptiert" und die Hilfe des IWF "unvermeidlich" war. Er bedauerte aber gleich im nächsten Atemzug die Auflagen des IWF und kündigte an, daß man, als kommende Regierung, alles daran setzen wird, die Restriktionen zu überwinden.

Für Standard & Poor's ändert sich nichts. Die Ratingagentur hatte ihre Einschätzung zu Brasilien in diesem Jahr bereits gesenkt und einen negativen Ausblick gegeben. In einem Kommentar verwies S&P darauf, daß die Liquidität des Landes maximal bis Dezember 2003 gesichert sei, aber sich daraus keine echten Verbesserungen ergeben.

Der IWF Kredit erinnert mich an den Argentinien Swap. Die letzte große Hilfe des IWF und der Amerikaner rund 14 Monate vor dem endgültigen Zusammenbruch des Landes hat im Grunde nichts bewirkt. Die Politiker fühlten sich seinerzeit bestätigt, daß das Ausland dumm genug sei, immer wieder Geld nachzuschießen, ohne daß sie wirkliche Reformen gegen ihren Willen durchführen müssen. Die schwachen Sanktionen des IWF führten dann dazu, daß sich der Kollaps Argentiniens letztlich nur um ein gutes Jahr verschoben, aber eine Reihe von Investoren viel zusätzliches Geld gekostet hat.

Eine grundsätzliche Trendwende sehe ich nicht. Unterm Strich kann ich nur dazu raten, in die Stärke zu verkaufen. Das muß nicht in einem Schritt geschehen, sondern kann durchaus in mehreren Positionen passieren. Ein Einstieg ist nur etwas für gewiefte Händler, die den ganzen Tag ihre Positionen beobachten und sofort reagieren können, denn der Handel und die Reaktionen des Marktes sind für einen normalen Anleger zu volatil.

Wie befürchtet, hat sich die Technik des Australischen Dollar nicht gehalten. Ich ziehe daraus meine Konsequenzen und empfehle Ihnen, alle Anleihen, die auf Australische Dollar lauten, wieder zu veräußern.

Die Norwegische Krone kann sich weiter leicht erholen. Ich gebe aber bewußt keine Entwarnung, denn der Handel ist sehr volatil, was immer noch auf eine Trendwende hindeutet, in die ich sofort verkaufen würde.


Quelle:FM Research
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Alt 16-08-2002, 11:28   #20
arpad
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Für die 33. Kalenderwoche 2002

Sehr geehrte Damen und Herren,
in die Stärke zu verkaufen, hat sich als richtig erwiesen. Ich riet Ihnen in der vergangenen Woche, in die Kursstärke der brasilianischen Anleihen zu verkaufen, da die Wahrscheinlichkeit einer lang anhaltenden Rallye sehr klein war. Die Signale aus Brasilien haben sich zudem weiter verschlechtert.

Wie ich aus Brasilien zu hören bekam, ist die Stimmung der Bevölkerung sehr anti-kapitalistisch. Natürlich nur, wenn es darum geht, die aufgenommenen Schulden zurückzuzahlen. Aussagen wie "Die in den letzten Jahren gezahlten Zinsen reichen doch völlig aus, um die Schulden zu decken", sind extrem negative Stimmungsbilder und zeigen auf, mit wie wenig Verstand und mit wie viel Bauch die ganze Krise angegangen wird. Die Bevölkerung rechnet fest damit, daß Lula da Silva, der altgediente Sozialist, die Wahl gewinnen wird. Zum einen versprechen seine Reden, daß die Schulden des Landes einfach vergessen und vergeben werden und zum anderen genießt er hohe Sympathie beim Wahlvolk aufgrund seines charmanten Auftretens. Und mit Lula da Silva an der Spitze der dominierenden Wirtschaftsmacht in Südamerika wird das Kapital der Region in Scharen nach Nordamerika und Westeuropa fliehen.

Zu den Unternehmensmeldungen:

Die amerikanischen Airlines kommen erneut in Bedrängnis. Während American Airlines sich mit Personalkürzungen noch über der Wasserlinie halten kann, mußte US Airways die Hand heben und Gläubigerschutz nach Chapter 11 beantragen. Die Verbesserungen im operativen Geschäft reichen nicht aus, um den meisten Fluggesellschaften die dringend benötigte Profitabilität zurückzugeben. Hinzu kommt ein harscher Preiskrieg, der durch die ganze Branche tobt und schon in der Vergangenheit häufig für gravierende Strukturveränderungen gesorgt hatte. Der nächste Kandidat für einen Gläubigerschutz ist UAL, die Muttergesellschaft von United Airlines. Bis auf Southwest Airlines ist in meinen Augen keine US-Fluggesellschaft vor einer Pleite gefeit.

Weitere Herabstufungen im Telekomsektor stehen an. Moody's nimmt sich aktuell das Rating von SBC Communications zur Brust. Schulden im Wert von insgesamt 21 Mrd. Dollar wären von einer Herabstufung der Bonität von "Aa3" auf "A1" betroffen. Neben SBC werden auch noch die Ratings von BellSouth und Verizon Communications überprüft. Letztere haben zudem gerade angekündigt, daß für das laufende Jahr zusätzlich Sonderaufwendungen in Höhe von 2 Mrd. Dollar fällig werden und ein Kredit in Höhe von 1,15 Mrd. Dollar an Genuity wohl nicht mehr einzubringen ist, da Genuity kurz vor der Pleite steht. Aufgeworfen wurde die Untersuchung von seiten Moody's aufgrund der hohen Verschuldung der Unternehmen und dem nicht nachlassenden Wettbewerb, der jede Möglichkeit zur dringend benötigten Preiserhöhung verhindert.

AT&T und Comcast wollen 11,8 Mrd. Dollar Schulden umtauschen. Die beiden Unternehmen haben bei der amerikanischen Börsenaufsicht beantragt, daß AT&T -Anleihen (Broadband) im Wert von 11,8 Mrd. Dollar in zwei neue Serien von Anleihen getauscht werden. Die eine Serie soll nach dem Tausch weiterhin von AT&T gedeckt werden, während für die zweite Serie das neu fusionierte Unternehmen AT&T (Broadband) Comcast geradestehen soll. Bisher sind noch keine Details veröffentlicht worden. Es gilt jedoch genau aufzupassen, daß es bei dem anstehende Tausch nicht zu einer Verschlechterung der Konditionen für die Anleihen-Besitzer kommt. Soweit bisher bekannt ist, betrifft der Tausch nicht die im Anleihen-Compass empfohlenen Titel.

Kein Einstieg bei BEA Systems. Das 2. Quartal war schwach und der Ausblick auf das 3. Quartal läßt nur eine Stagnation auf diesem niedrigen Niveau erwarten.


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Alt 20-08-2002, 11:08   #21
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FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Kurse deutscher Staatsanleihen sind am Dienstag
gestiegen. Der maßgebliche Euro-Bund-Future <FGBL092002F.DTB> kletterte bis um
10.54 Uhr um 0,15 Prozent auf 110,46 Punkte. "Die Kursgewinne sind
ausschließlich auf die Schwäche der Aktienmärkte zurückzuführen", sagte Claus
Köhler von der Bank Schilling & Co. Der Anleihemarkt hänge immer noch stark an
den Aktienmärkten. Die Diskussion in Deutschland um eine Verschiebung der
Steuerreform habe am Markt hingegen keine Rolle gespielt.

Wichtig für die weitere Kursentwicklung der Anleihen seien insbesondere die
Zahlen zur Industrieproduktion in der Eurozone. Sollte diese im Juni weniger als
0,7 Prozent im Vergleich zum Vormonat gestiegen sein, dürften die Anleihekursen
wieder steigen.

Die Investoren dürften ihr Augenmerk aber vor allem auf die
US-Handelsbilanzdaten am Nachmittag, sowie auf die Auktion von 26 Milliarden
US-Dollar von Treasurybills mit einer Laufzeit von vier Wochen richten, schreibt
die WestLB in einer Tagesvorschau. Der Bund-Future wird sich nach Einschätzung
der Bank Schilling in einer Handelsspanne von 110,31 bis 110,93 Punkten
bewegen./js/jh/aa



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Alt 21-08-2002, 12:06   #22
nokostolany
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FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Kurse deutscher Staatsanleihen sind am Mittwoch
deutlich gefallen. Der maßgebliche Euro-Bund-Future <FGBL092002F.DTB> sank bis
11.00 Uhr um 0,39 Prozent auf 110,40 Punkte. Vor allem die festen Aktienmärkte
in Europa <PSX5E.PSE> <DAX.ETR> hätten die Festverzinslichen belastet, sagten
Händler. Auch im weiteren Verlauf werde das Geschehen an den Aktienmärkten die
Anleihemärkte dominieren, schreibt die Bank Schilling in einem Marktkommentar.
Es würden keine marktrelevanten Konjunkturdaten erwartet.

Im Nachmittagshandel dürften vor allem Reden von Vertretern der US-Notenbank
den Markt beeinflussen. Marktteilnehmer erhofften sich sich weitere Erkenntnisse
über die künftige Konjunkturentwicklung in den USA. Um 14.00 Uhr steht die Rede
des Notenbank-Präsidenten von Philadelphia, Santomero auf der Tagesordnung und
um 15.00 Uhr ein Kommentar des Fed-Präsident von Chicago, Moskow. Um 21.45 Uhr
wird der Präsident der Notenbank von San Fransisco, Parry zur weiteren
Wirtschaftsentwicklung Stellung nehmen.

Die WestLB erwartet unterdessen, dass die Fed-Vertreter den vorsichtig
optimistischen Ton der Fed hinsichtlich der wirtschaftlichen Entwicklung
beibehalten werden, um eine Panik an den Aktienmärkten zu verhindern./js/jh/aa



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Alt 22-08-2002, 12:13   #23
nokostolany
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FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Kurse deutscher Staatsanleihen sind am Donnerstag
im Gefolge einer freundlicheren Stimmung an den Aktienmärkten leicht gesunken.
Der maßgebliche Euro-Bund-Future <FGBL092002F.DTB> gab bis gegen 12.00 Uhr um
0,05 Prozent auf 109,83 Punkte nach. Erneut würden die Aktienmärkte die Richtung
bei den Festverzinslichen bestimmen, sagten Rentenexperten. Bereits am Vortag
war der Bund-Future nach optimistischen Konjunkturprognosen von Vertretern der
US-Notenbank Fed unter Druck geraten.

Neben der weiteren Entwicklung der Aktienmärkte stehen nach Einschätzung der
Bank Schilling die Inflationsdaten aus 12 italienischen Städten für August und
die Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung in den USA im Blickpunkt der
Anleger. Der Bund-Future werde im Tagesverlauf voraussichtlich zwischen 109,87
und 110,43 Punkten schwanken./jh/rw/aa




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Alt 23-08-2002, 10:35   #24
nokostolany
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FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Kurse deutscher Staatsanleihen haben am Freitag im
Gefolge eines schwächeren Aktienmarktes leicht hinzugewonnen. Der maßgebliche
Euro-Bund-Future <FGBL092002F.DTB> legte bis 10.20 Uhr um 0,11 Prozent auf
109,86 Punkte zu. Marktbeobachter rechnen wegen der dünnen Datenlage auch für
den weiteren Handelsverlauf mit einer deutlichen Abhängigkeit des Rentenmarktes
von der Entwicklung bei den Aktien.

Nach dem herben Rückschlag am vergangenen Mittwoch ist jetzt "Wundenlecken
bei den Zinsbullen" angesagt, äußerte sich Ulf Krauss von HelabaTrust. Wichtige
Daten zum konjunkturellen Verlauf insbesondere aus den USA seien erst wieder in
der nächsten Woche zu erwarten. Deshalb sei zunächst Abwarten angesagt.

Am Mittwoch hatten Äußerungen von US-Notenbankern Hoffnungen auf eine
mögliche Zinssenkung in nächster Zeit gedämpft. Die Kurse deutscher
Staatsanleihen waren im Anschluss deutlich zurückgegangen./he/jh/aa



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Alt 30-08-2002, 11:30   #25
nokostolany
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FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Anleihenmarkt hat am Freitag vor der Bekanntgabe
wichtiger US-Konjunkturdaten fester eröffnet. Der maßgebliche Euro-Bund-Future
<FGBL092002F.DTB> stieg bis 10.25 Uhr um 0,23 Prozent auf 110,96 Punkte.

Freundliche Vorgaben aus den USA und ein schwächer erwarteter
Einkaufsmanagerindex dürften den Bund-Future bis in den Bereich von 111,08
Punkten vorstoßen lassen, vermutet das Bankhaus HSBC Trinkaus & Burkhardt.
Spielraum sogar bis zur Marke von 111,13 Punkten sehen die Volkswirte der Bank
Schilling & Co. Am Vortag sei der Bund-Future gut behauptet aus dem Markt
gegangen. Die Rendite der 30-jährigen US-Staatsanleihen habe sich im
Tagesvergleich um 7,5 Basispunkte auf 4,951 Prozent reduziert.

Die US-Vorgaben vom Vortag in Verbindung mit schwächeren US-Wirtschaftsdaten
sowie die nachgebenden Aktienkurse machten die Rally möglich, analysieren die
Ökonomen der Hamburgischen Landesbank. Die für diesen Freitag angekündigten
Konjunkturdaten hätten kaum Einfluss auf das Marktgeschehen mit Ausnahme der
vorläufigen Konsumentenpreise im August für Euroland. Entscheidend seien die
Wirtschaftsdaten aus den USA, die die Richtung vorgäben, schreiben die
Volkswirte./dlu/tf/zb



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Alt 30-08-2002, 11:55   #26
arpad
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Für die 35. Kalenderwoche 2002

Sehr geehrte Damen und Herren,
Sorgen und Ängste beherrschen weiterhin den Markt. Insbesondere die amerikanischen Staatsanleihen stehen weiterhin hoch im Kurs und konnten in dieser Woche ihre Position ausgezeichnet verteidigen. Trotz der historisch niedrigen Renditen ist die Nachfrage anhaltend stark, denn es mangelt an gefälligen Alternativen. Hinzu kommen kurzfristig noch negative Wirtschaftsdaten, die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe stiegen überraschend stark und das Bruttoinlandsprodukt des 2. Quartal blieb unverändert bei 1,1%, und die Sorge vor einem Krieg im Nahen Osten.

Der Ölpreis hat den Krieg im Nahen Osten bereits vorweggenommen. Zwar sorgte die OPEC zwischenzeitlich für eine kleine Pause, nachdem das Kartell eine Erhöhung der Förderquote um 3,5% avisierte, aber grundsätzlich lauert hinter einem hohen bzw. gestiegenen Ölpreis mittelfristig immer Preisdruck. Inflation ist jedoch Gift für Anleihen, insbesondere für die Fälligkeiten, die weit in der Zukunft liegen. In der Konsequenz verstärkte sich der Trend zu kurzen Laufzeiten weiter.

Die Geldzuflüsse aus dem Aktienmarkt machen sich auch im qualitativ hochwertigen Unternehmenssektor bemerkbar:

Ungewöhnlich hohe Nachfrage bei Volkswagen. Das Volumen der gestern gepreisten Anleihenemission wurde in letzter Minute um 50% (!) auf 1,5 Mrd. Euro aufgestockt. Die Nachfrage war so hoch, daß sich die Leadmanager Barclays Capital, die Commerzbank und SG Investment Banking quasi ad-hoc zu einer Anpassung entschlossen haben. Die Anleihe ist somit nun die größte ausstehende VW Obligation. Die hohe Nachfrage ist um so erstaunlicher, da die Rendite relativ unattraktiv ausfällt: Bei einer Laufzeit bis zum 10.3.2008 bietet VW im Euro einen Kupon von 4,875%. Für ein Rating von A1 / A+ kein wirklich schlagendes Kaufargument. Somit kann ich die hohe Nachfrage nur auf den Zwang von Rentenfonds zurückführen, das in den letzten Wochen und Monaten eingesammelte Geld möglichst zügig umzusetzen.

Zur Sache ging es erneut auch wieder in Südamerika:

Der IWF tadelt Argentinien. Die Regierung sei zerstritten und unfähig einen konkreten Plan vorzulegen, wie die Wirtschaft stabilisiert und die Inflation eingedämmt werden kann. An diesem Wochenende wird ein neues Team des Internationalen Währungsfonds nach Buenos Aires geschickt, um die Verantwortlichen auf eine Strategie festzunageln. Die denken derweil nur an ihr eigenes Heil und wollen dafür möglichst wenig tun. So ist aus Regierungskreisen die "Drohung" zu hören, daß man die supranationalen Gläubiger nicht mehr bedienen kann, wenn nicht schnell eine neue Geldspritze bereitgestellt wird. Dazu kann ich nur sagen:

Den Argentiniern sollte mal jemand ordentlich die Leviten lesen. Die bisher gezeigten Reaktionen und Aktionen der argentinischen Regierung sind grotesk und lächerlich. Die Vertreter des IWF müssen sich bei ihren Verhandlungen fühlen, als ob ihnen ein Rudel von ungezogenen Gören gegenüber sitzt und nicht ein paar gestandene Staatsmänner. Ich denke, es wird Zeit für eine härtere Gangart von Seiten der Gläubiger.

Gleichzeitig steigt auch im Nachbarland Brasilien der "Chaosfaktor" täglich.

Die brasilianische Wirtschaft beginnt die weiße Fahne zu schwenken. Bis zum Jahresende kumulieren sich die Tilgungen der Privatwirtschaft auf satte 16 Mrd. Dollar! Ein beträchtlicher Teil dieser Schulden sollte ursprünglich mit neuen Krediten refinanziert werden. Davon ist nach dem Absturz des Real nur noch bei wenigen Unternehmen die Rede. Zu teuer sind die Dollar-Schulden geworden und zu wenige risikobereite Gläubiger sind noch im Rennen. Die Kavallerie scheint derweil den Wald vor lauten Bäumen nicht mehr zu sehen: Aus der Zentralbank ist zu hören, daß man mit einer Aufwertung des Real fest rechnet. Nur wann das passieren soll, darauf wollten sich die Ökonomen nicht festlegen und sinnierten in Anlehnung an Keynes: "In the long run


Quelle:FM Research
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Alt 02-09-2002, 11:46   #27
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FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Kurse deutscher Anleihen sind am Montagmorgen
deutlich fester in die Woche gestartet. Der maßgebliche Euro-Bund-Future
<FGBL092002F.DTB> legte am Montag bis 11.30 Uhr um 0,30 Prozent auf 111,22
Punkte zu. Der Bund-Future hatte am Freitag seinen Höchststand über der Marke
von 111 Punkten nicht halten können.

Einen ruhigen Wochenstart erwartet Volkswirt Alexander Streck von der Bank
Schilling & Co. Lediglich von den Einzelhandelsumsätzen im Juni in der Eurozone
könnten Impulse kommen, da die US-Finanzmärkte an diesem Montag wegen des
Feiertags Labor Day geschlossen bleiben. Die Einzelhandelsumsätze werden an
diesem Montag um 12.00 Uhr veröffentlicht.

Einen festeren Start für die Anleihen erwartet die WestLB Research aufgrund
leicht schwächerer Konjunkturdaten im Euroraum. Auch die weiterhin in dieser
Woche anstehenden Wirtschaftszahlen dürften in ihrer Gesamtheit das
Konjunkturbild einer nahezu stagnierenden Wirtschaft bestätigen und das hohe
Niveau der Anleihen unterstützen, heißt es einer am Montag veröffentlichten
Analyse./dlu/he/bi



Quelle: News (c) dpa-AFX Wirtschaftsnachrichten GmbH
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Alt 06-09-2002, 12:11   #28
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Für die 36. Kalenderwoche 2002

Sehr geehrte Damen und Herren,
jetzt ist es offiziell: Die französische Regierung rettet die France Telecom. Was gibt es aus Sicht eines Investors schöneres, als ein Unternehmen, dessen Rendite sich an der Privatwirtschaft orientiert und das dann quasi Staatsgarantien erhält? Das französische Finanzministerium teilte am Donnerstag mit, daß man die France Telecom "in geeigneter Weise" unterstützen werde. Fallende Renditen und steigende Anleihenkurse verspricht dieses Szenario, das wie folgt aussieht:

Michel Bon wird gefeuert und das Eigenkapital erneut kräftig ausgepolstert. Der Chef des französischen Telekomkonzerns ist einer der letzten Vorsitzenden der großen europäischen Telefongesellschaften, der noch nicht ersetzt wurde. Eine Ablösung Bon's war zudem spätestens nach dem forcierten Rücktritts Sommer's eine sichere Wette. Wie hoch die Kapitalerhöhung ausfallen wird, ist noch nicht sicher. Gemunkelt wird jedoch über eine Plazierung von Aktien mit einem Börsenwert von 10 Mrd. Euro. Das wäre ein wichtiger Schritt, um die Verschuldung, die Ende Juni 70 Mrd. Euro erreichte, zu reduzieren.

Weitere Anleihenemissionen sind jedoch nicht zu umgehen. France Telecom wird voraussichtlich nach dem Sommer neue Schulden im Volumen von insgesamt 15 Mrd. Euro emittieren, um die Tilgungen im kommenden Jahr zu refinanzieren. Eine Verbesserung des Ausblicks durch Moody's von "negativ" auf "stabil" wäre natürlich im Vorfeld sehr hilfreich für den Verkauf. Eine Hoffnung des Unternehmens, die auch gute Chance hat, wenn die Kapitalerhöhung vorher durchgeführt wird.

Alles in allem kann ich die Anleihen von France Telecom nur wärmstens zum Kauf empfehlen. Bei den drei von mir empfohlenen Anleihen lassen sich auf aktuellem Niveau effektive Renditen bis Endfälligkeit im Bereich von 7,29% bis 11,36% erzielen.

Die Emission von IBM ist dagegen unattraktiv gepreist. Der Computerkonzern emittierte in dieser Woche zwei Anleihen mit einem Gesamtvolumen von 1,7 Mrd. Dollar, um die historisch niedrigen Zinsen im Dollar auszunützen. Die erste Anleihe mit einer Laufzeit bis zum 10. September 2004 hat ein Volumen von 1,1 Mrd. Dollar, wurde zu 100% verkauft und trägt einen veränderlichen Kupon, der jeweils 12,5 Basispunkte über dem 3-Monats US-Libor liegt. Das ist gelinde gesagt erbärmlich wenig, vor allem für ein A1 / A+ Rating. Auch die zweite Anleihe, mit einer Laufzeit bis zum 15. September 2009 und einem Volumen von 600 Mio. Dollar, ist mit einem Kupon von 4,25% nicht gerade ein Geschenk. Der Spread zur vergleichbaren US-Staatsanleihe mit einem Triple-A Rating betrug nur 88 Basispunkte! Meine Empfehlung: Finger weg.

Ein Bankrott von Elektrim ist keine direkte Bedrohung für Polska Telefonia Cyfrowa.Bereits seit vergangenem Dezember ist bekannt, daß Elektrim, die einst als Star der osteuropäischen Telekombranche von den Analysten gefeiert wurde, voraussichtlich zahlungsunfähig wird. Zwar existiert zwischen PTC und Elektrim noch die eine oder andere Verbindung, aber die direkte und indirekte Kontrolle über den Mobilfunker haben Vivendi Universal und die Deutsche Telekom, die sich seit Jahren einen Grabenkrieg um PTC liefern. Meine Sorge neben dem schwachen Zloty (s. AC 08/02) liegt denn auch mehr in der Nachhaltigkeit der beiden Unternehmen, an ihren direkten und indirekten Beteiligungen festzuhalten. Beide haben bekanntlich Schwierigkeiten mit ihrer Bilanzstruktur und neigen daher zu Beteiligungsverkäufen. PTC bleibt aber vorerst eine Haltenposition.

Apropos Deutsche Telekom: Mir ist ehrlich gesagt die Kinnlade heruntergeklappt, als ich die neuen Preise für T-Mobil gesehen habe. Die Deutsche Telekom ist offensichtlich unter der neuen Führung von Helmut Sihler bereit, das Tafelsilber zu Basarpreisen feilzubieten. Nach Informationen aus dem Hause Goldman Sachs ist die Telekom bereit, 10% an T-Mobil außerbörslich für 2 Mrd. Euro anzubieten. Noch im 1. Quartal dieses Jahres (!) hatte die Telekom einen Preis von 10 Mrd. Euro für 10% an T-Mobil eingeplant. Diese gedankliche Wertberichtigung ist mir zu extrem. Die Telekom wäre gut beraten, nicht in diesem Panik-Preisumfeld zu verkaufen, sondern zu warten, bis sich der Rauch etwas verzogen hat und die fairen Preisniveaus wieder sichtbarer werden.

Amazon.com ist wieder ein Kauf. Ich hatte die Wandelanleihe des sehr spekulativen Internethändlers bereits im vergangenen Jahr mit aufgenommen und sehr erfolgreich wieder verkauft. Ich sehe nun die Chance auf einen weiteren interessanten Kursgewinn. Ausschlaggebend dafür ist ein Bericht von Moody's, die das Senior Implied Rating von B3 auf B2 erhöht haben, da die Agentur erwartet, daß Amazon.com einen positiven Cash-Flow für dieses Jahr ausweisen wird, exklusive bestimmter Positionen. Moody's rechnet zudem damit, daß Amazon.com mit einem aktuellen Cashbestand von 823,6 Mio. Dollar genügend Spielraum hat, um in den kommenden zwei Jahren keine Neuverschuldung aufzunehmen. Das Senior Implied Rating ist das übergeordnete Rating für das Unternehmen.

Die Amazon.com Wandelanleihe kann zusätzlich von dem steigenden Interesse am Junk Bond Markt profitieren. Mit einem Rating von Caa2 / CCC+ zählt die Anleihe glasklar zu den Hochrisikoanlagen am Kapitalmarkt, bietet dafür aber auch aktuell eine effektive Rendite bis Endfälligkeit von 15,68%. Der feste Kupon liegt bei 4,75% und das Wandlungsverhältnis liegt bei 12,816 Aktien pro 1.000 Dollar Nennwert, was einem Preis von 78,0275 Dollar pro Aktie entspricht. Die Laufzeit reicht bis zum 1. Februar 2009, aber die Anleihe kann vorzeigt gekündigt werden. Die WKN lautet 308 598 und kann z.B. über Warburg Dillon Read und Salomon Smith Barney gehandelt werden.

Rußland zahlt früher. Laut der Presseagentur AP tilgte die russische Regierung Ende August vorzeitig eine Tranche im Umfang von 172,1 Mio. Dollar. Die Tilgung wäre zum 31. Dezember gegenüber Deutschland fällig gewesen. Die Schulden stammen noch aus der Sowjet-Ära. Präsident Putin schmeichelte sich jedoch selbst, als er mit der Tilgung die Hoffnung verband, daß das russische Kreditrating dadurch positiv beeinflußt wird.

Update zu Petroplus: Die Margen-Schere hat sich leicht verengt, wenngleich daraus noch kein Trend abzulesen ist.


Quelle:FM Research
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Schöne Grüße
arpad
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Alt 13-09-2002, 15:57   #29
arpad
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Für die 37. Kalenderwoche 2002

Sehr geehrte Damen und Herren,
mit einem "Nein" der Iren platzt die Konvergenzspekulation am Anleihenmarkt. Auf den ersten Blick besteht zwischen der Abstimmung in Irland und der Kursentwicklung von osteuropäischen Anleihen scheinbar kein Zusammenhang, doch auf den zweiten Blick erinnert die aktuelle Situation an den berühmt berüchtigten Schmetterlingseffekt der Chaos-Theoretiker, die der Theorie anhängen, daß ein Schmetterling in China einen Hurrikan in der Karibik auslösen kann.

Wenn die Citigroup allerdings eine Umfrage in Auftrag gibt, um herauszufinden, ob die Iren für eine Ratifizierung der Beschlüsse von Nizza stimmen oder nicht, dann stellt sich sehr schnell eine Verbindung zwischen beiden Ereignissen ein. Denn mit Salomon Smith Barney betreibt die Citigroup eine der größten Investmentbanken der Welt, die offensichtlich die Auswirkungen der Abstimmung für so wichtig hält, daß sie den Ausgang der Abstimmung schon vor dem Ereignis gewichten können will. Da die Abstimmung im Zweifel wie im letzten Jahr zugunsten eines "Nein" ausfallen wird, aktuell sind noch gut ein Drittel der Wähler unentschlossen, ist die Wahrscheinlichkeit, daß der avisierte Beitritt der osteuropäischen Kandidaten im Jahr 2004 nicht zu machen ist, stark gestiegen.

Steigende Unsicherheit würde jedoch in Osteuropa die Kurse purzeln und die Renditen steigen lassen. Sie müssen bedenken, daß der Anleihenmarkt die Renditen der sichersten Beitrittskandidaten, und damit in übertragener Weise auch das Investitionsrisiko, bereits seit längerem auf das Niveau von Ländern wie Deutschland oder Frankreich gesenkt hat. Das ist selbstverständlich unsinnig, aber dennoch die Wahrheit. Sie müssen also mit ersten Gewinnmitnahmen im Vorfeld der Wahl in Irland, deren Datum aber nur grob feststeht, nämlich "im Herbst" und "spätestens bis Jahresende", und nach einem "Nein" sogar mit einer deutlichen Abwärtsbewegung rechnen. Das konkrete Vorgehen werde ich im kommenden Anleihen-Compass 10/02, der am Mittwoch, den 2. Oktober, in Ihren Briefkästen liegen wird, besprechen.

Bei den Finanzdienstleistern wird es Zeit zu ernten, denn die Performance ist reif für Gewinnmitnahmen. Die gesamte Gruppe ist ein Verkauf geworden, was aus den überkauften Kursen und den extrem niedrigen effektiven Renditen bis Endfälligkeit resultiert. Da die "Flucht in Qualität" seit August zusehends an Fahrt verliert, ist es ratsam die ungewöhnlich hohe Performance, die in der Regel im zweistelligen Bereich liegt, durch einen Verkauf in bare Münze umzuwandeln. Aktuell ergeben sich folgende Performanceergebnisse:

AIG (Rating: Aaa/AAA): Performance: 10,68%, Theoretische Jahresperformance: 7,75%

Dexia (Rating: Aaa/AAA): Performance: 10,69%, Theoretische Jahresperformance: 10,29%

Fortis (Rating: A2/A): Performance: 10,87%, Theoretische Jahresperformance: 11,28%

ING (Rating: Aa2/AA-): Performance: 10,42%, Theoretische Jahresperformance: 7,58%

Neder Waterschapsbank (Rating: Aaa/AAA): Performance: 7,69%, Theoretische Jahresperformance: 7,98%

Ich stelle grundsätzlich alle oben genannten Anleihen zum Verkauf. Überstürzte Eile beim Verkaufen ist aber bisher noch nicht notwendig. Ich werde zudem im kommenden Anleihen-Compass noch einmal kurz auf die Hintergründe aller Unternehmen eingehen.

Im Gegenzug erweitere ich, wie seit längerem avisiert, mein Portfolio an Junk-Bonds mit kurzen Durations um die ProSieben Anleihe mit Fälligkeit zum 4. März 2005. Die festverzinsliche Inhaberschuldverschreibung weist aktuell einen Kupon von 5,5% und eine effektive Rendite bis Endfälligkeit von 14% bei einem Kurs von 83% aus. Der Nennwert liegt bei 1.000 DM also 511,29 Euro. Das Volumen der Anleihe liegt bei 250 Mio. DM, weswegen der Handel auch hauptsächlich über die deutschen Börsenplätze unter der WKN 350 409 abgewickelt wird. Die Anleihe selbst hat kein Rating, aber die ProSieben SAT.1 Media AG wird von Moody's mit Ba3 und einem negativen Ausblick bewertet.

Die hohe und sehr attraktive effektive Rendite bis Endfälligkeit resultiert selbstverständlich aus dem hohen Risiko und der Unsicherheit, was mit dem Hauptgesellschafter von ProSieben, der KirchMedia GmbH passieren wird. Da aber die Sportrechte und die Beteiligung an ProSieben allgemein als die "Perlen" der KirchMedia gelten, wird sich mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ein potenter Gesellschafter finden, womit das Risiko bereits erheblich sinken würde. Ein weiteres und bisher ungeklärtes Risiko besteht für ProSieben aber in der zukünftigen Beschaffung von neuen Filmlizenzen. Hier muß mit der Zeit entschieden werden, wie sich dieses Risiko im einzelnen ausprägt.

Update zu Petroplus: Die Margen-Schere engt sich weiter ein.


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Schöne Grüße
arpad
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Alt 16-09-2002, 10:24   #30
nokostolany
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FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Kurse deutscher Anleihen haben zum Wochenauftakt
kaum verändert tendiert. Der richtungweisende Euro-Bund-Future <FGBL122002F.DTB>
gab bis 11.13 Uhr um 0,02 Prozent auf 111,31 Punkte nach.

Experten hatten mit einem ruhigen Wochenstart auf Grund fehlender
Konjunkturdaten und der Beruhigung an den Aktienmärkten gerechnet. Bewegung
erwarten die Experten von der Bank Schilling am Nachmittag von den neuen Zahlen
zu den Lagerbeständen in den USA. Die Experten sehen den Bund-Future im
Tagesverlauf in einer Spanne von 111,09 und 111,59 Punkten.

Die Hamburgische Landesbank rechnet mit einer Spanne von 110,95 und 111,60
Punkten. "Der Blick richtet sich auf die Aktien und auf den US-Markt", so die
Experten. "Wie dort erwarten wir auch für Euroland eine Beruhigung." Die
wichtigen europäischen Börsen <DAX.ETR> <PCAC.PSE> <UKX.ISE> lagen am Vormittag
leicht im Plus./rw/sh




Quelle: News (c) dpa-AFX Wirtschaftsnachrichten GmbH
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gruß
Nok




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