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Alt 22-11-2004, 12:13   #1
niemandweiss
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Cool der zweite PISA-Check (Schock)

Diese zunehmende Selektion zugunsten gebildeter und wohlhabender war doch schon lange klar :o Und von wegen "kommt dem Deutschen Staat" zugute. Allerhöchstens könnten neue Förderungen einen beruflichen Start im Ausland ermöglichen. "Es lebe die globale (europäische) Marktwirtschaft" Dem Deutschen Staat werden dann schon die "auf der Strecke Gebliebenen" mit zunehmenden 1-Euro-Jobs auf die Sprünge helfen. Das regt zwar nicht den Konsum an aber lindert die Staatskosten
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Der SÜDKURIER aus Konstanz geht auf die neue PISA-Studie ein: "Dass das deutsche Bildungssystem einer Umstrukturierung bedarf, wissen wir längst. Nach PISA- und OECD-Studie überrascht das Ergebnis des zweiten PISA-Checks nur noch wenig. Deutsche Kinder lesen miserabel, verstehen wenig und können - so die jüngsten Erkenntnisse - nur dürftig rechnen. Die Bildungspolitiker der Länder flicken derzeit am Schulsystem, das vor allem daran zu kranken scheint, dass die Förderung von Schwachen nicht funktioniert. Und die unheilvollste Nachricht: Besserung ist in den nächsten Jahren wohl nicht in Sicht", schreibt der SÜDKURIER.


"Der Test ist alarmierend", urteilt die SÄCHSISCHE ZEITUNG. "Denn eines der Fächer, in dem diese Republik einen Spitzenplatz belegt, heißt soziale Ungerechtigkeit. In keinem anderen vergleichbaren Staat der Welt hängt der Schulerfolg so stark vom Einkommen und von der Vorbildung der Eltern ab wie in Deutschland. Die Pisa-Forscher bestätigen eine alltägliche Erfahrung. Schon immer konnten wohlhabende und gebildete Eltern ihren Kindern hehrere Gedanken und höhere Ansprüche mitgeben und die dickeren Butterschnitten. Aber anderswo gleicht das Schulsystem unterschiedliche Voraussetzungen aus. Hier nicht. Im Gegenteil. Die frühe Selektion der Schüler betoniert die unterschiedlichen Startbedingungen", erläutert die SÄCHSISCHE ZEITUNG aus Dresden.


Die NEUE PRESSE aus Hannover mahnt, die Talente der nachwachsenden Generationen nicht brachliegen zu lassen. "Nicht bei den Kindern deutscher Familien und auch nicht bei Kindern aus Familien mit anderer ethnischer Herkunft. Bildung sichert nicht nur die wirtschaftliche Zukunft unseres Landes, sondern sie ist ein direkter Beitrag zur inneren Sicherheit unserer Gesellschaft. Sie ist der Schlüssel zur Integration der Kulturen, die in Deutschland existieren."
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Börsen-Borderliner :twister:

Geändert von niemandweiss (22-11-2004 um 12:38 Uhr)
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Alt 25-11-2004, 10:05   #2
simplify
letzter welterklärer
 
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zum glück sind wir deutschen nicht alleine doof. die österreicher stehen auch nicht besser da.

Zitat:
PISA-Leiter Haider: Österreich ist Mittelmaß
Trotz hoher Investitionen ins Bildungssystem ortet Haider Schwächen - "Überbewertung der Leistungsbeurteilung" und zu frühe Selektion seien der Grund



"Nur internationales Mittelmaß" bescheinigte der Erziehungswissenschafter und Leiter des österreichischen PISA-Zentrums, Günther Haider, am Mittwoch bei einer Bundesrats-Enquete zum Thema "Schule und Bildung" den österreichischen Schülerleistungen - und dies trotz hoher Investitionen in das Bildungssystem. Leistungsschwächen ortete er vor allem im anspruchsvollen kognitiven Bereich.

Zu kurzfristig

Wesentlich bessere Ergebnisse bei internationalen Vergleichsstudien würden die Schüler aus Skandinavien, den Niederlanden, Kanada, Australien und Neuseeland erzielen, so Haider. Ein Teil der mäßigen Leistungen erkläre sich aus der mangelnden Nachhaltigkeit des Unterrichts, hervorgerufen durch die "Überbewertung der Leistungsbeurteilung". Im österreichischen Unterricht käme kurzfristigen Lernepisoden bis zur nächsten Schularbeit die größte Bedeutung zu. Die langfristige Sicherung der Kompetenzen gerate dabei ins Hintertreffen.

Wenig Kreativität

Die Schwächen der Schüler lägen vor allem dort, wo es gelte, anspruchsvollere Aufgaben zu lösen, sagte Haider - etwa wenn es um das "Verstehen komplexer Zusammenhänge", um das "Interpretieren von Daten" und um das "Argumentieren und Schlüsse ziehen" gehe. Besonders schwer falle es ihnen, ein Problem unter verschiedenen Perspektiven zu betrachten, nach alternativen Lösungen zu suchen und triftige Argumente für Meinungen und Gegenmeinungen zu finden.

Soziale Herkunft ausschlaggebend

Etwa ein Fünftel der 15- bis 16-Jährigen stufte Haider als schlechte Leser und schlechte Mathematik-Schüler ein - das seien zwei- bis drei Mal so viele wie in den besten PISA-Ländern. Hauptbetroffen seien Burschen. Wegen dieser Schwächen wäre dieser Gruppe ein weiterer selbstständiger Bildungserwerb kaum möglich. Der Förderunterricht wiederum sei offensichtlich nicht in der Lage, diese Defizite zu kompensieren.

In Österreich sei auch der Einfluss des sozioökonomischen Status der Eltern auf die Leseleistung ihrer Kinder besonders ausgeprägt, so Haider: Dadurch hätten Kinder aus einem benachteiligten sozialen Milieu bei gleicher Befähigung deutlich geringere Chancen, was durch die frühe Selektion in AHS-Unterstufe und Hauptschule im Alter von zehn Jahren und mangelnde individuelle Förderung noch verstärkt werde. Gleichzeitig seien aber auch innerhalb gleicher Schularten (etwa AHS) regional große Leistungsunterschiede festzustellen.

Individuelle Förderung

m Ausland werde etwa vor allem die starke individuelle Förderung von Kindern in relativ heterogenen Gruppen erfolgreich praktiziert, meinte Haider. Davon profitierten schwächere Schüler genauso wie überdurchschnittlich begabte. Es sei einfach falsch, dass Schülergruppen, die durch Notendruck und Auslese homogen gehalten würden, die besten Leistungen erbrächten. Weitere Erfolgsfaktoren seien außerdem Bildungsstandards für alle Schüler und das flächendeckend vorhandene Betreuungsangebot etwa in Ganztagsschulen.

Nationale Kraftanstrengung

Reagieren müsse Österreich laut Haider konsequent, rasch und vor allem über die ideologischen Grenzen hinaus in einer "gemeinsamen nationalen Kraftanstrengung". Die Umsetzung bildungspolitischer Reformen nehme nämlich zwei bis drei Legislaturperioden in Anspruch. Der bisherigen Schulentwicklung seit 1962 erteilte Haider ein schlechtes Zeugnis - verantwortlich dafür sei die Bindung an eine parlamentarische Zweidrittelmehrheit, durch die nur kleine Verbesserungen möglich wären. (apa)
quelle der standart
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Der ideale Bürger: händefalten, köpfchensenken und immer an Frau Merkel denken
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