|
Illegale Pflege: Erster Strafantrag
In Österreich ist es vielfach üblich ausländische Pflegehelferinnen privat zu "beschäftigen" um ältere Menschen zu betreuuen und sie nicht ins Pflegeheim abschieben zu müssen. Es ist natürlich klar, dass man solche Pflegeleistungen nicht bezahlen kann, außer man "beschäftigt" Leute aus den Ost-Ländern und natürlich schwarz. Für die Pflegerinnen ist es viel Geld welches sie hier verdienen, für die Angehörigen der zu pflegenden Personen eine große Hilfe und finanzielle Erleichterung. Selbst Pflegeheime kosten Unsummen im Vergleich zu diesem "System"!
Nun kommt es immer häufiger zu Anklagen gegen Personen die solche Pfleger/innen beschäftigen. Unser durch die rosarote Brille schauender Bundeskanzler sieht (Zitat) keinerlei Pflegenotstand (Zitat Ende)! Wiedermal ein Beispiel von Politikerignoranz und Realitätsferne!
Würden nun alle Pflegefälle die von "illegalen" Betreuern versorgten schlagartig aufhören müssen, wohin dann mit diesen bedürftigen Menschen? Die Heime sind voll, die Angehörigen haben berufsbedingt keine Zeit sich tagsüber um sie zu kümmern!
Hier ein Artikel aus kurier.at:
Wolfgang Glänzel aus Wienerbruck im Bezirk Lilienfeld ist mit seinen Nerven am Ende. Der Pensionist wurde von der Bezirkshauptmannschaft angezeigt, weil er seine 91-jährige Mutter von zwei slowakischen Heimhelferinnen betreuen ließ. Dafür bekam der Sohn die Rechnung präsentiert: 6000 Euro Strafe.
Damit nicht genug, liegt seine Mutter jetzt in einem steirischen Altenheim – weil im Heimatbezirk der Frau kein Pflegebett frei war. Für die Familie ist eine Welt zusammengebrochen.
"Es ist unermesslich, welches Leid uns die Behörden zugefügt haben", ringt Wolfgang Glänzel nach Worten. Der 63-Jährige macht sich ernsthaft Sorgen um den Gesundheitszustand seiner hochbetagten Mutter. "Es war immer ihr Wunsch, in den eigenen vier Wänden alt zu werden. Jetzt liegt sie in einem Pflegeheim in Mariazell, in einer für sie völlig fremden Umgebung. Niemand kann sich vorstellen, was das für einen alten Menschen bedeutet."
Zwei Jahre lief alles bestens. Judita L. und Anna F. kümmerten sich aufopfernd um Christine Glänzel, sie hatten das volle Vertrauen der Familie. Am 12. Mai 2006 zerbrach das Glück der Pensionistin. Drei Beamte der KIAB (Kontrolle illegaler Arbeitnehmerbeschäftigung) standen vor der Tür der bettlägrigen Pensionistin. Mehr als eine Stunde wurde die 41-jährige Pflegerin Judita L. verhört.
Erstaunt war Wolfgang Glänzel, als ihm am 23. Mai ein Strafantrag der KIAB ins Haus flatterte. Darin wurde ihm vorgeworfen, dass er als Arbeitgeber zwei slowakische Heimhelferinnen illegal beschäftigt habe. Daraus ergebe sich eine Gesamtstrafe von 6000 Euro.
Der KURIER besuchte die Pensionistin und traf einen gebrochenen Menschen: "Wer hat mir das angetan? Warum nur darf ich nicht zu Hause bleiben?" Mit Spannung wartete der Sohn am Donnerstag auf die Strafverhandlung in der Bezirkshauptmannschaft Lilienfeld. Diese wurde jedoch vertagt. Glänzel: "Der Beamte erklärte mir, dass über das Strafausmaß erst im Herbst entschieden werde. Man wolle eine Konferenz der Bezirkshauptleute abwarten."
__________________
"Ein Spiel dauert 90 Minuten und am Ende gewinnt Deutschland!"
|
