Bürgerrechtler warnen vor Neonazis in US-Armee
Anhänger von rassistischen und nationalsozialistischen Splittergruppen treten einer Bürgerrechtsgruppe zufolge in wachsender Zahl in die US-Armee ein. Sie nutzen die derzeit erleichterten Rekrutierungsbestimmungen aus, um sich professionell an der Waffe ausbilden zu lassen.
Washington - Tausende Mitglieder rechtsradikaler Gruppen seien bereits in der Armee. Die Extremisten würden den Militärdienst systematisch nutzen, um dort "die weltbeste Ausbildung in Kampftaktik und im Umgang mit Waffen und Sprengstoffen zu erhalten", teilte das "Southern Poverty Law Center" in Washington mit.
Die Infiltrierung der Armee sei eine "erhebliche Bedrohung der Sicherheit". Erleichtert werde die Aufnahme von Neonazis und Rassisten durch die niedrigeren Anforderungen, mit denen die US-Armee angesichts des Irak-Kriegs um Rekruten wirbt. Das Militär hat Schwierigkeiten, ausreichend Rekruten anzuwerben.
Die Gruppe zitierte einen Ermittler des US-Verteidigungsministers, wonach in der irakischen Hauptstadt Bagdad Graffiti der US-Rassistengruppe "Aryan Nation" ("Arische Nation") gefunden worden seien. Dem Ermittler zufolge reicht extremistisches Gedankengut "in alle Bereiche der Armee". Er warf Rekrutierern vor, "wissentlich Neonazis und Rassisten anzuwerben". Zudem habe es Fälle gegeben, in denen solche Extremisten nicht aus dem Militär entfernt worden seien, obwohl sie als Extremisten identifiziert wurden. Der Ermittler soll dem Bericht zufolge allein im vergangenen Jahr 320 Rassisten und Neonazis aufgespürt haben - nur zwei davon seien vom Dienst suspendiert worden.
Pentagon-Sprecher Bryan Whitman räumte ein, dass innerhalb der Armee einschlägige extremistische Graffiti aufgetaucht seien. Es sei in diesem Fall aber eindeutig die Verantwortung der örtlichen Kommandeure, aus solchen Vorfällen die Konsequenzen zu ziehen.
Quelle:reuters
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