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Alt 21-03-2007, 21:10   #1
simplify
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es droht eine weltweite knappheit an rohstoffen

diese meldung wird heute von mehreren medien verbreitet. eine besonders aufgemachte ist aber wohl diese


Zitat:
Rohstoff-Alarm in Deutschland

VON THOMAS REISENER

Düsseldorf (RP). Gullydeckel, Alu-Fässer, Grabsteine: Die Rohstoff-Mafia macht vor nichts mehr Halt. Grund sind die explodierten Kosten für Erdschätze wie Zink, Kupfer oder Erz. Die gesamte deutsche Wirtschaft steht unter Druck.

Gullydeckel wurden immer schon geklaut. Früher machten sich Verrückte damit einen kranken Spaß. Doch der Lkw-Fahrer, den die hessische Polizei unlängst mit 13 gestohlenen Deckeln erwischte, hatte anderes im Sinn. Wegen des Rohstoffhungers etwa der Chinesen zahlen Wiederverwerter heute selbst für Stahlschrott, der vor fünf Jahren noch für 100 Euro die Tonne zu haben war, 240 Euro. 15 Euro pro Deckel hätte ein Händler dem hessischen Brummi-Fahrer gezahlt.

Der Markt leckt sich die Finger nach allem, woraus Maschinen, Autos oder Kugelschreiber zu machen sind. So rissen Unbekannte in einem Leipziger Mietshaus 400 kupferne Heizungsrohre aus den Wänden. In Brandenburg vermisst ein Betrieb 160 leere Alu-Fässer. Eine Schiffsschraube gelangte aus dem Vorgarten eines Privathauses in die Hände von Schrottdieben. Selbst Bronzebuchstaben auf Grabsteinen sind nicht mehr sicher.

Die dramatische Situation auf den Rohstoffmärkten verschiebt auch das Machtgefüge der Staaten. Geo-Strategen müssen viele Länder hätscheln: Ohne die Eisenerze Brasiliens hätte die Stahlindustrie ein massives Problem. Ohne südamerikanisches Bauxit wäre Aluminium kaum noch zu bezahlen. Auch Indien und die Ukraine sollte man sich nicht zum Erz-Feind machen. Australien kann mit Kohle punkten. Die Kasachen haben fast alles: Zinn, Uran, Blei, Zink, Bauxit, Erz, Gold, Silber, Phosphor, Mangan.

„Die Bedeutung dieser Rohstoffe kann gar nicht hoch genug eingeschätzt werden“, meint Dieter Ameling, Präsident der Wirtschaftsvereinigung Stahl. „Ein Stopp oder auch eine politisch verursachte Behinderung der Rohstoffimporte würde die industrielle Basis in Deutschland erdrosseln.“ Ohne Öl kann Bayer in Dormagen und Krefeld keine Polymere herstellen, ohne Bauxit läge der Aluminium-Standort in Neuss am Boden. Ohne Erz, Chrom, und Nickel könnte ThyssenKrupp weder Stahl schmelzen noch Aufzüge bauen.

Zu hundert Prozent abhängig

Bei Metallen ist Deutschland zu 100 Prozent vom Ausland abhängig. Das Unglück von Lengede war 1963 der Anfang vom Ende deutscher Erz-Förderung. Im Harz hauten die Kumpel in den 90er Jahren zum letzten mal Blei und Zink. Bleibt die deutsche Steinkohle, die noch bis 2018 gefördert wird. Danach wird Deutschland kaum mehr als die niederrheinische Braunkohle zum eigenen Rohstoff-Mix beitragen.

Inzwischen hängt Deutschland an einem teuren Tropf. Der Preis für Kokskohle hat sich allein seit 2001 mehr als verdoppelt, der für Nickel und Zink fast vervierfacht. In den 1980er Jahren sicherten die Konzerne Thyssen, Hoesch und Krupp sich mit ihrer gemeinsamen Bong Mining Company noch eigene Förderkapazitäten in Liberia. Der brutale Bürgerkrieg hat das Abenteuer 1991 mit einer Hubschrauber-Evakuierung der deutschen Arbeiter beendet. „Jetzt dürfte es für den Zukauf eigener Förderkapazitäten im Ausland zu spät sein“, meint Ameling.

Aber keine Not, an der sich nicht auch verdienen ließe. Die Wildeshausener Firma Hydrotec bietet nun ein Schloss für Gullydeckel an. Quelle: www.ngz-online.de
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Alt 21-03-2007, 21:12   #2
simplify
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beim handelblatt liest sich das ganze natürlich seriöser

Die weltweite Verknappung von Rohstoffen ist für die deutsche Wirtschaft seit einigen Jahren ein wichtiges Thema. Eins, dem sich nun auch Bundeskanzlerin Angela Merkel annimmt. Im Kampf gegen Verteuerungen und Verknappungen auf den internationalen Rohstoffmärkten bietet Merkel Hilfe an.

http://www.handelsblatt.com/news/Pol...rohstoffe.html

für uns normalos bedeutet das, man sollte einen teil seines depots weiter mit rohstoff-titeln bestücken.
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Alt 22-03-2007, 09:48   #3
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Ich denke die Rohstoffverteuerung macht auch das Recycling wieder interessanter.
Ich hoffe meine Soft Commodities machen sich auch langsam
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Alt 22-03-2007, 10:08   #4
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kakao geht doch derzeit ab wie ein zäpfchen
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Alt 22-03-2007, 10:21   #5
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Genau und das freut mich auch
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Alt 01-04-2007, 20:33   #6
simplify
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Forscher vorm Rheinisch-Westfälischen Institut für Wirtschaftsforschung (RWI) in Essen geben Entwarung: Wir haben genug Rohstoffe.

Der Rohstoffbedarf ist langfristig gedeckt. Dies ist eines der wichtigsten Ergebnisse des Forschungsvorhabens „Trends der Angebots- und Nachfragesituation bei mineralischen Rohstoffen“, das im Auftrag des Bundeswirtschaftsministeriums vom Rheinisch-Westfälischen Institut für Wirtschaftsforschung (RWI) unter Mitwirkung des Fraunhofer-Instituts für System- und Innovationsforschung (FhG-ISI) und der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) erarbeitet wurde. Gemäß der Studie reicht die Ausstattung der Erdkruste mit mineralischen Rohstoffen bei weitem aus, um den Rohstoffbedarf auch langfristig zu decken.

Dennoch können immer wieder vorübergehende Engpässe auftreten, die zu zeitweilig hohen Preisen führen. Der technologische Fortschritt ist ein entscheidender Grund dafür, dass die Reserven vieler Rohstoffe im Laufe der Zeit tendenziell zunahmen. Preisanstiege erwiesen sich nur selten als dauerhaft. Im Gegenteil: In den vergangenen hundert Jahren sind die realen Preise der meisten Rohstoffe gesunken.

Die Untersuchung bezieht sich auf den Zeitraum bis 2025. Sie konzentriert sich auf zwölf nicht-energetische Rohstoffe (Metalle und Industrieminerale), deren Importe sich für Deutschland künftig als kritisch erweisen könnten. Analysiert wurden historische und zukünftige Angebots- und Nachfragetrends. Aber auch was Öl, Gas und Kohle betrifft ist das RWI optimistisch. Kohle sei noch für Jahrhunderte preiswert zu haben. Öl und Gas, da sind sich die Forscher sicher, würden durch andere Rohstoffe oder erneuerbare Energien ersetzt, bevor sie wirklich knapp werden würden.

Sonntag, 1. April 2007, 13:23 •

http://www.marlaktuell.de/?p=11141
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