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Alt 10-02-2005, 22:51   #1
Starlight
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Bull-Bear-Index -- Der Sentiment-Indikator

"Unten kaufen - oben verkaufen"


Obwohl die deutschen Bluechips erheblich gewinnen konnten, bleiben die Investoren bei ihrem gewohnten Verhalten. Sie verharren in der Trading Range. Kurzfristige Akteure bestimmen den Markt, die an einen neuen Aufwärtstrend scheinbar nicht glauben wollen.


Bull-Bear-Index vom 10. Februar 2005


Bullish: 51 Prozent
gegenüber Vorwoche: -2 Prozentpunkte

Bearish: 27 Prozent
gegenüber Vorwoche: +1 Prozentpunkte

Neutral: 22 Prozent
gegenüber Vorwoche: +1 Prozentpunkte



Der Sentiment-Indikator wird von der Deutschen Börse Group erhoben und von der Firma cognitrend berechnet. Dabei werden die Optimisten ins Verhältnis zu den Pessimisten gesetzt und mit der Anzahl der neutralen Stimmen gewichtet. Aus diesen Daten lassen sich Aussagen über Positionierung und Einstiegspreise der Investoren treffen und somit mögliche Marktschieflagen erkennen. Wichtig ist insbesondere die Veränderung im Betrachtungszeitraum.

Der DAX ist zwar auf ein neues Jahreshoch enteilt. Dennoch ist im Wochenvergleich nur ein Plus von 1,6 Prozent hängen geblieben. So kommentieren notorische Pessimisten die jüngste Entwicklung des Börsenbarometers. Positive Börsengefühle werden derzeit in Deutschland immer wieder von skeptischen Äußerungen und Kommentaren überschattet. Man bekommt den Eindruck, die Marktteilnehmer seien halbherzig und relativ spät auf den Börsenzug aufgesprungen, wenn überhaupt. Zudem immer von der Absicht begleitet, nach der nächsten Station am besten wieder auszusteigen und lieber abzuwarten. Klar, dass es kein Spaß ist, den Großteil der Aktienkursentwicklung zunächst nur als Beobachter und erst spät als Aktiver mitzumachen.

So verwundert nicht, dass einige DAX-Investoren bereits nach einer guten Woche ihre Gewinne mitgenommen haben. Denn, gemessen an unserem Bull/Bear -Index ist die positive Stimmung etwas zurückgegangen. Das von uns jüngst dargestellte Lieblingsszenario vieler Investoren scheint sich zu bewahrheiten. Danach handeln die meisten Profis gerne in einer Konsolidierungszone nach dem Motto "Unten kaufen oben verkaufen".

Wenn die Kurse dann, wie jüngst geschehen, diese Range nach oben verlassen, stellt man sich keineswegs auf einen neuen Aufwärtstrend ein. Man versucht dagegen zu halten. Wer am Tageshoch verkauft, fühlt sich allemal besser als jemand, der Aktien zum höchsten Kurs kaufen muss.

Diejenigen aber, die zuletzt auf fallende Kurse gesetzt hatten, wurden vor allem am Freitag vergangener Woche nach der Publizierung der US-Arbeitsmarktdaten hart bestraft. Diese waren schlechter als weithin erwartet ausgefallen.

Statt einer heftigen Verkaufswelle stellte sich jedoch bereits kurze Zeit nach Veröffentlichung der mithin wichtigsten ökonomischen Daten des Monats eine Gegenbewegung ein. Offenbar stand dem fundamental motivierten Angebot größere Nachfrage aus schwergewichtigen Quellen entgegen.

Die jüngste Befragung der mittelfristig orientierten Akteure hat gezeigt, wie kurzatmig die erst in der Vorwoche bullish gewordenen Händler tatsächlich sind. Da reichen schon kleinere Gewinne aus, um die Positionen wieder glatt zu stellen.

Deswegen ist vor allem bei langsamen Kurssteigerungen mit weiteren Abgaben zu rechnen, die den DAX Dynamik kosten dürften. Denn langsam entstehende Gewinne, die schnell man schnell wieder verliert, ärgern mehr als langsam entstehende Verluste, die man womöglich an einem Tag wieder wett macht.

Quelle: Joachim Goldberg, cognitrend /BörseOnline
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Alt 11-02-2005, 09:38   #2
Karl
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Sentiment Indikator

Hallo Starlight,

hast Du einen Link, wo ich die zeitliche Entwicklung dieses Sentiment-Indikator's sehen kann?

Karl.
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Alt 11-02-2005, 22:11   #3
Starlight
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Hallo Karl



hier kannst du die Entwicklung des Bull-Bear-Index ansehen

http://www.cognitrend.com/de/seiten/dax.html





und hier wöchentlichen Kommentar dazu .....

http://deutsche-boerse.com/dbag/disp...ent_Indicators


Grüsse von starlight
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Alt 11-02-2005, 22:33   #4
Karl
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Sentiment Index

Hallo Starlight,

danke für den Link. Meld mich wieder.

Karl.
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Alt 17-02-2005, 21:04   #5
Starlight
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Die Macht der erfolgreichen Strategie


Obwohl psychologisch unwichtig, hat das Niveau von 4.400 Zählern bei den Marktakteuren ein Umdenken bewirkt. Die restlichen Optimisten haben ihre Gewinne mitgenommen. Dabei ist die Stimmung in die Nähe der Jahrestiefs gefallen.


Bull-Bear-Index vom 17. Februar 2005

Bullish: 40 Prozent
gegenüber Vorwoche: -11 Prozentpunkte

Bearish: 39 Prozent
gegenüber Vorwoche: +12 Prozentpunkte

Neutral: 21 Prozent
gegenüber Vorwoche: -1 Prozentpunkte





Durchaus mit Bezug zur Realität. Denn der Optimismus von vor 14 Tagen ist, gemessen an unserem Bull/Bear-Index, nunmehr wieder vollends abgebaut. Erwartungsgemäß waren die jungen Bullen angesichts der langsamen Aufwärtsbewegung kurzatmig geworden. So reichte ein geringer Wochengewinn von 0,6 Prozent aus, um die übrig gebliebenen Optimisten zu Gewinnmitnahmen zu verleiten. Man wollte sich das mühsam Erarbeitete nicht wieder wegnehmen lassen, womöglich gar auf einen Schlag.

Aber nicht nur die Gewinnmitnahmen drückten die Stimmung der mittelfristig orientierten Marktteilnehmer wieder in die Nähe der Jahrestiefs. Die man angesichts der bevorstehenden Reden Alan Greenspans zur Geldpolitik noch verstehen könnte. Vielmehr schlugen sich die früheren Haussiers direkt auf die andere Seite und sind jetzt Bären. Sei es in Form von frischen Absicherungen oder Short-Positionen. Offenbar hat nicht nur das (psychologisch völlig unwichtige) Niveau von 4.400 Zählern ein Umdenken bewirkt. Auch dass die niedrige implizite Volatilität zu den jüngsten Transaktionen animiert hat, wollen wir nicht so recht glauben. Denn so argumentierten jedoch einige Akteure. Jene sei in der Nähe der Zehnjahrestiefs und könne nur nach oben gehen. Steigende Volatilitäten seien erfahrungsgemäß Gift für den DAX, lautete die durchaus fragwürdige Folgerung.

Viel eingehender scheint eine andere Begr ündung: Der DAX befinde sich, abgesehen vom jüngsten Ausrei ßer, großzügig betrachtet immer noch am oberen Ende einer "leicht schiefen Seitwärtsbewegung". So wurde in den vergangenen Monaten schon h äufiger argumentiert. Da half auch nicht der Hinweis, der in einer Tageszeitung zu lesen war, dass deutsche Aktien verglichen mit Anleihen immer noch nicht teuer seien. Die Akteure suchten einfach nach Verkaufsargumenten. Was liegt da näher, als eine in der Vergangenheit unbestreitbar erfolgreiche Strategie einfach zu wiederholen.

Für das Börsenbarometer ist die jüngste Entwicklung jedoch durchaus positiv. Größere Abwärtskorrekturen dürften recht frühzeitig durch die Nachfrage der gewinnmitnehmenden Bären aufgefangen werden. Flexibilität ist aber gefordert, wenn die Kurse nicht nachgeben, sondern auf neue Jahreshochs ziehen. Eine solche Aufwärtsbewegung würde die neuen Pessimisten unter Zugzwang setzen. Und bei gleichzeitig negativen Börsenkommentaren für uns an Glaubwürdigkeit gewinnen.

Quelle: Joachim Goldberg, cognitrend
BörseOnline
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Alt 24-02-2005, 21:05   #6
Starlight
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Bären geben Vollgas


Der Pessimissmus der befragten Anleger steigt auf den höchsten Stand seit August 2003. Viele Marktteilnehmer dürften aber ohnehin nicht voll investiert sein und warten auf eine günstige Gelegenheit zum Wiedereinstieg.


Bull-Bear-Index vom 24. Februar 2005

Bullish: 37 Prozent
gegenüber Vorwoche: -3 Prozentpunkte

Bearish: 46 Prozent
gegenüber Vorwoche: +7 Prozentpunkte

Neutral: 17 Prozent
gegenüber Vorwoche: -4 Prozentpunkte


Adieu DAX, das wars. So oder ähnlich müssen viele Händler in den vergangenen 24 Stunden reagiert haben, als deutsche Standardwerte zu ihrer zweiten Korrektur in diesem Jahr ansetzten. Die Teilnehmer unserer Befragung haben sich auch diesmal keineswegs passiv verhalten. Bereits Anfang Januar, als sich die erste Kurskorrektur zu entfalten begann und den DAX rund vier Prozent nach unten drückte, machten sie aus ihrer pessimistischen Einstellung keinen Hehl. Nun ist die Situation ähnlich. Bislang hat der Leitindex fast drei Prozent von seinem jüngsten Hoch verloren und notiert nun praktisch auf dem gleichen Niveau, das zu Jahresbeginn vorherrschte. Doch die Stimmung ist viel schlechter geworden. Sie ist, gemessen an unserem Bull/Bear-Index, sogar regelrecht eingebrochen. Die Befragten überbieten sich geradezu in ihrem Pessimismus. Ein einfacher Blick auf die Grafik genügt, um zu sehen, dass die Bären derzeit Vollgas geben. Man muss schon sehr weit in die Historie zurückblicken, um vergleichbar niedrige Stimmungswerte zu finden. Einen tieferen Stand unseres Stimmungsbarometers gab es zuletzt im August 2003.

Bei solchen Extremwerten stellt sich natürlich die Frage, was die Investoren so bearish gestimmt hat. Am DAX selbst kann es eigentlich nicht gelegen haben; der notierte bis vor kurzem noch auf einem Eineinhalbjahreshoch. Für Aktienanleger wäre dies prinzipiell ein Grund sich zu freuen - vorausgesetzt, man ist voll investiert. Und genau daran zweifeln wir schon seit längerem. Genauer gesagt, seit Jahresbeginn. Damit wäre bereits der erste Grund für den gegenwärtigen Pessimismus ausgemacht: Eine merkliche Untergewichtung, die, wie gesehen, bei steigenden Aktienkursen dazu geführt hat, dass sich ein ausgeprägter Vorbehalt gegenüber einem steigenden DAX unter den mittelfristigen Händlern ausgebildet hat. Dieser hat nun einen weiteren Höhepunkt erreicht.

Für die jüngste bearishe Attacke sind aber andere Faktoren verantwortlich. Wer bislang schon nicht bereit war, auf steigende Kurse zu setzen, wird sich beim gegenwärtigen fundamentalen Umfeld erst recht nicht umstimmen lassen. Viele haben es sogar mit der Angst zu tun bekommen. Plötzlich kam der Ölpreis seinem Rekordhoch des vergangenen Jahres bedrohlich nahe, der Euro hat sich wieder kompromisslos seinen Weg nach oben gebahnt und einige Techniker verkündeten, dass der DAX sein Jahreshoch bereits hinter sich gelassen hat. Dem nicht genug, hob auch noch Alan Greenspan mahnend den Finger und warnte vor zu hoher Risikobereitschaft. Schon kamen viele Marktteilnehmer ins Grübeln, ob sie die Inflationsgefahren nicht unterschätzt haben. Sie wendeten sich umgehend von den Aktien-, besonders aber von den Rentenmärkten ab. Dabei hat der FED-Chef lediglich angemerkt, dass ihm die niedrigen Renditen ein Rätsel seien, mehr nicht.

Der dargelegte exzessive Pessimismus der Akteure ist also nichts anderes als eine konsequente Transformation von Angst. Angst vor fallenden Kursen. Während die ersten Pessimisten sich bei Kursen um 4.220 bis 4.240 Punkten auf eine Baisse einschossen, sind die neuen Verkäufe wahrscheinlich 130 Punkte höher in den Markt geflossen. Diese Engagements sind fruchtbarer Boden für eine handfeste Short-Squeeze. Die Bären sind es dann aber auch, die bei der oben genannten Unterstützungszone, spätestens aber vor den Jahrestiefs, ihre Gewinne absichern und damit den DAX vor dem Absturz bewahren werden.

Quelle: Gianni Hirschmüller, cognitrend /FAZ
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Alt 10-03-2005, 17:21   #7
Starlight
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Die Bullen haben weiche Knie



Die Stimmung im deutschen Aktienmarkt ist uneinheitlich. Mißtrauische Händler werden durch Zinsunsicherheiten und steigenden Ölpreisen bestärkt. Leerverkäufer und moderater Optimismus schützen die Aktien jedoch vor stärkeren Kurseinbrüchen.


Bull-Bear-Index vom 10. März 2005

Bullish: 44 Prozent
gegenüber Vorwoche: - 4 Prozentpunkte

Bearish: 35 Prozent
gegenüber Vorwoche: + 5 Prozentpunkte

Neutral: 21 Prozent
gegenüber Vorwoche: - 1 Prozentpunkte





Das Drehbuch für den DAX schient geschrieben. Wenn man sich die Kursentwicklung der vergangenen fünf Handelstage und die dazu gehörige Stimmungsveränderung der institutionellen Investoren vor Augen hält, wird eines klar: Das Zutrauen vieler Akteure in höhere Kurse steht immer noch auf tönernen Füßen. Sobald Gewinne entstehen, werden diese beim geringsten Warnzeichen realisiert. Wie von uns antizipiert wurde, ist bei dieser Erhebung unter den mittelfristig orientierten Marktteilnehmer der Optimismus nach einem nicht einmal einprozentigen Index-Anstieg wieder zurück gefallen. Die Erfahrung der vergangenen sechs Monate hatte es den Händlern immer wieder gezeigt, dass es sich lohnen kann, auf marginal höhere Hochs zu setzen, um danach eiligst zu verkaufen.

Dabei waren die US-Arbeitsmarktdaten am vergangenen Freitag positiv ausgefallen! Immerhin wirkten die DAX-Investoren vom Ergebnis dieser Daten noch überrascht. Das Börsenbarometer zog deutlich an, um ein neues Jahreshoch zu markieren.

Diese Entwicklung stand ganz im Gegensatz zum Renten- und Devisenmarkt. Dort überbot man sich bereits den "Nonfarm Payrolls", den US-Arbeitsmarktdaten mit immer besseren Prognosen, dass eine positive Überraschung so gut wie ausgeschlossen war. Der schwache Dollar im Anschluss an die Veröffentlichung verwunderte deshalb es auch niemanden.

Bereits am Montag schien der neu gefasste Mut schon wieder verflogen. Die Überschrift einer Finanzzeitung: "Hoher Ölpreis dämpft neuen Schwung an Aktienmärkten", gefolgt vom Untertitel "Daten zur US-Beschäftigung schieben Indizes auf Höchststände", machten den Lesern sofort deutlich, was sie von der neuen Börsenwoche zu erwarten hatten, nämlich Widersprüchliches.

Gepaart mit den unangenehmen Erinnerungen durch den fünften Jahrestag des DAX-Rekordhochs über 8.100 Punkten, entstand ein unterschwellige Skepsis gegenüber deutschen Aktien. Wer sich zudem die Bedenken der zehn wichtigsten Notenbanken zu Herzen nahm, das Zinsniveau sei zu niedrig, musste zu dem Schluss gelangen, die Aufwärtsbewegung des DAX gäbe nicht mehr allzu viel her.

Folgt man den jüngsten Verschiebungen beim Sentiment, ist der DAX bei einer erneuten Abwärtskorrektur besser gestützt als zuvor. Der im 52-Wochen-Vergleich eher niedrige Optimismus lässt vermuten, dass bei fallenden Kursen die neuen Pessimisten Gewinne aus ihren Short-Positionen mitnehmen.

Ihre Zukäufe stehen dann einem stärkeren Einbruch der Kurse entgegen. Sollte der DAX trotz der Skepsis vieler Händlern und Analysten steigen und die Pessimisten geraten in eine Short-Squeeze, aus der sie sich mit Käufen befreien müssten, würde uns das auch keinesfalls überraschen.

Quelle: Joachim Goldberg, cognitrend /FAZ
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Alt 23-02-2006, 20:59   #8
Starlight
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DAX: Börsianer bereiten sich auf Ungemach vor


Einigen Anlegern werden die aktuellen DAX-Niveau offensichtlich zu heiß. Sie ziehen ins Bärenlager um. Damit sollten sie bei einer Korrektur dem Index nützlich sein. Bei den Technolgiewerten bleiben vor allem die Privaten am Ball



Bull-Bear-Index vom 23. Februar 2006

Bullish: 40 Prozent
gegenüber Vorwoche: - 3 Prozentpunkte

Bearish: 42 Prozent
gegenüber Vorwoche: + 8 Prozentpunkte

Neutral: 18 Prozent
gegenüber Vorwoche: - 5 Prozentpunkte




Der Sentiment-Indikator wird von der Deutschen Börse Group erhoben und von der Firma cognitrend berechnet. Dabei werden die Optimisten ins Verhältnis zu den Pessimisten gesetzt und mit der Anzahl der neutralen Stimmen gewichtet. Aus diesen Daten lassen sich Aussagen über Positionierung und Einstiegspreise der Investoren treffen und somit mögliche Marktschieflagen erkennen. Wichtig ist insbesondere die Veränderung im Betrachtungszeitraum.



Was die Daten für die Entwicklung des DAX zu bedeuten haben....


Die Börsianer haben Scheinbar weitergedacht und sich ob der dann leeren Stadien eine schon eine aufkommende Rezession in schwärzesten Farben ausgemalt. Es wäre also kein Wunder, wenn die nächste Abwärtsbewegung beim DAX und damit die für viele schon überfällige Korrektur bald losgetreten würde. Anders ist das Ergebnis der jüngsten Stimmungsumfrage von der Börse Frankfurt kaum zu interpretieren.

Obwohl der Leitindex zuletzt noch auf neue 55-Monatshochs geklettert war, kann von Optimismus keine Rede mehr sein. Vielmehr ist unser Bull/Bear-Index unter die neutrale 50-Prozentlinie gefallen und markiert jetzt den niedrigsten Wert wie zuletzt Mitte August 2005. Seinerzeit bei einem DAX, der fast 1000 Punkte tiefer als heute notierte!

Während sich viele Privatanleger während der vergangenen Woche immer wieder die Frage gestellt haben, ob sie jetzt noch in die Börse einsteigen könnten, hatten einige Akteure unseres Panels wohl ein anderes Problem: Wie komme ich bei diesem stark gelaufenen Aufwärtstrend noch aus dem Markt heraus?

Viele meinen die Zeichen einer Spekulationsblase zu erkennen, die wie im Jahr 2000 kurz vor dem Bersten steht. Zinsängste, wieder erstarkter Ölpreis, Iran und die Auswirkungen der Vogelgrippe auf die deutsche Volkswirtschaft werden nach Ansicht der Akteure viel zu wenig diskutiert. Ganz zu schweigen die Bedrohung durch terroristische Anschläge. Allein das sei – abgesehen vom wieder aufkeimenden Interesse der Privatanleger für die Börse – Warnzeichen genug, um nicht an ewiges DAX-Wachstum zu glauben.

Gleichzeitig konstatierte man nachlassende Dynamik beim derzeitigen Aufwärtstrend. Die nur marginal höheren Hochs ließen manchen Analysten auf die Bremse treten. Einige Unternehmen wollten in einem derartigen Umfeld ihre geplanten Börsengänge lieber früher als später durchziehen, war zu hören. Weil man doch spätestens im Herbst 2006 mit einer deftigen Korrektur der Aktienkurse rechnen müsse.

Die jüngsten Verschiebungen und Investorenwanderungen bei der heutigen Sentiment- Umfrage zeigen eines: Die mittelfristig orientierten Anleger haben sich auf drohendes Ungemach ganz gut vorbereitet. Sie haben nicht nur Gewinne eingestrichen, sondern sichern sich bewusst gegen Kursverluste ab. Sollten diese eintreten, ist dem DAX schon nach vergleichsweise kurzen Einbrüchen von zwei bis drei Prozent die Nachfrage dieser Bären gewiss. Schlecht vorbereitet scheint das Gros unserer Investoren dagegen im Falle steigender Kurse. Dann ergibt sich für einige nicht die Frage, ob sie noch kaufen sollen, sondern vielmehr der Zwang, zur Unzeit kaufen zu müssen.

Autor: Joachim Goldberg, cognitrend



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