Der Superbowl-Indikator

[OMI]

[07.02.2006 07:07:01]
Superbowl-Indikator


Von Stephan Feuerstein
„Gier ist gut“, wusste schon Gordon Gekko in Oliver Stones Film „Wallstreet“. Bekanntlich treibt Gier die Kurse, worauf auch Börsenweisheiten wie „die Hausse nährt die Hausse“ gründen. Aber warum sollte Angst gut sein? Solange Ängste ebenso wie Gier vorhanden sind, treiben die Gierigen die Kurse und die Ängstlichen müssen irgendwann nachziehen. Letztendlich laufen die Kurse davon und man steht unter Performance-Druck! Solange ansatzweise noch Ängste vorhanden sind, ist auch noch Potenzial vorhanden, das einer Hausse Nahrung gibt. Gefährlich wird es aber, wenn keine Angst mehr zu erkennen ist und jedermann der Meinung ist, es gäbe nur noch eine Richtung an der Börse.

Szenenwechsel: Wir haben wieder einmal Jahresbeginn und damit ist es erneut Zeit, einen Blick auf einen Indikator zu werfen, der so gar nichts mit der Börse zu tun hat. Und dennoch erstaunen die Ergebnisse. Die Rede ist vom Superbowl-Indikator. Dabei geht es um das Endspiel im amerikanischen Football. Am Sonntag traten dabei die Finalteams der Ligen AFL und NFL gegeneinander an. Untersucht man die Ergebnisse der Endspiele seit 1967, so stellt man fest, dass bei einem Sieg eines NFL-Teams die Aktienmärkte mit einer sehr hohen Wahrscheinlichkeit steigen werden. In diesem Jahr traten die Pittsburgh Steelers (AFL) gegen die Seattle Seahawks (NFL) an, Sieger waren die Steelers, so dass ein Team der AFL-Liga das Rennen machte. Laut dem Superbowl-Indikator wird es für den Aktienmarkt somit schwierig, das Jahr mit einem Plus zu beschließen. Aber lassen Sie sich davon nicht erschrecken. Zum Einen zeigt der Superbowl-Indikator keineswegs, was in der Zeit bis zum Jahreswechsel geschieht, zum Anderen heißt ein AFL-Sieg nach der Statistik noch nicht, dass die Kurse sinken müssen. Einzig NFL-Siege deuten mit einer hohen Genauigkeit auf steigende Notierungen hin! Immerhin hatte auch im vergangenen Jahr ein Team der AFL-Liga gewonnen. Da die Börsen aber gut gelaufen sind, sollte man zumindest darauf achten, wann die Angst der Marktteilnehmer verschwindet. Denn dann könnte sich auch die Aussagekraft des Superbowl-Indikators bewahrheiten und es zu rückläufigen Notierungen kommen.

Stephan Feuerstein ist Chefredakteur des Börsenbriefes Hebelzertifikate-Trader. Weitere Informationen zum Börsenbrief finden sie hier.

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Quelle: instock