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Alt 13-04-2003, 12:30   #1
saida
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Neuer Konflikt? USA-Syrien

Syrien könnte zu einem Angriffsziel für die USA werden, sollten in dem Land irakische Massenvernichtungswaffen gefunden werden. Richard Perle, Mitglied der Verteidigungspolitischen Kommission und ein Planer des Irak-Kriegs, sagte der "International Herald Tribune", die USA müssten auf einen solchen Fund reagieren.

US-Präsident George W. Bush warnte Syrien unterdessen davor, Mitgliedern der irakischen Führung und Anhängern des irakischen Präsidenten Saddam Hussein Unterschlupf zu gewähren. Syrien wies Vorwürfe der USA zurück, es habe die Führung seines Nachbarlandes Irak unterstützt.

Im Falle eines Waffenfundes würden die USA zunächst von Syrien verlangen, "dass sie alles abgeben, was in ihrem Besitz gelangt ist, um die Bedrohung zu beseitigen", ergänzte Perle. "Wenn das nicht geschieht, würde wohl keiner ausschließen wollen, dass wir die volle Breite unserer Möglichkeiten ausschöpfen." Das US-Militär bereite sich derzeit zwar nicht für einen Feldzug nach dem Irak-Krieg gegen andere Länder vor, denen die USA ebenfalls die Unterstützung von Terrorismus und die Entwicklung von Massenvernichtungswaffen vorwerfen. "Die Botschaft an Syrien, den Iran, Nordkorea, Libyen sollte aber klar sein. Falls wir keine Alternative haben, sind wir bereit zu tun was notwendig ist, um Amerikaner und andere zu verteidigen", fügte Perle hinzu.

Der syrische Außenminister Faruk el Schara erklärte in Damaskus, die Vorwürfe der USA entbehrten jeder Grundlage. "Dies basiert auf haltlosen Anschuldigungen", sagte el Schara.

Untermauert werden diese Drohungen durch "gezielt verbreitete Randgeschichten", berichten Journalisten aus dem Irak. So soll bei einem Anschlag auf einen US-Soldaten vor einer Wachstation in Bagdad der Angreifer syrische Ausweispapiere bei sich gehabt haben. Der Angreifer und auch der US-Soldat kamen bei dem Schusswechsel ums Leben. Schon vorher war berichtet worden, Syrer würden "in Scharen als Selbstmordattentäter" nach Irak gebracht, um die Alliierten zu bekämpfen. Zeitgleich werden in einer Bagdad Schule "Hunderte Sprengstoffwesten für Selbstmordattentäter" entdeckt. Zudem hätten zahlreiche leere Bügel dort gehangen, offenbar ein "Indiz dafür, dass schon viele Westen verteilt" worden sein.

Scheer: Bekannte Bilder

Für den Träger des Alternativen Nobelpreises, Hermann Scheer, zeichnen sich in den Drohungen Parallelen zum Beginn des Irak-Krieges ab. In einem "Spiegel"-Interview sprach Scheer über den "immer gleichen Vorwand und die gleiche Argumentation der US-Regierung. Das ist eine Beleidigung des politischen Verstands". Bislang habe der Kriegsverlauf eher bewiesen, dass die irakische Seite mit ihren Beteuerungen Recht gehabt habe, dass ihre Massenvernichtungswaffen nach dem Golfkrieg von 1991 vernichtet worden sind.

Selbst alte Restbestände könnten kaum mehr waffenfähig sein, schließlich hätten solche Gifte eine Verfallszeit von fünf Jahren. "Das ist virtuelles Spiel der Amerikaner mit der Angst und eine völlig verlogene Argumentation" schimpft Scheer. Nun gehe es der US-Regierung offensichtlich weiterhin darum, mit solchen Bedrohungslügen "ihren doppelten Völkerrechtsbruch zu kaschieren".

So beteuerte in dieser Woche US- Präsidentensprecher Ari Fleischer, dass der Irak die so genannten Massenvernichtungswaffen doch besitze und dass Saddams Helfer Experten im Verstecken seien. Die US-Regierung sei "weiter höchst zuversichtlich, dass sie welche haben und sie gefunden werden."

Wieder geht's um Öl

Denn es scheint nicht unwahrscheinlich, dass die USA mit gleicher Strategie ihr nächstes Ziel ins Visier nehmen: Syrien, meint Scheer im "Spiegel ". Dort sei nach US-Vorstellungen eine Pipeline durch Land geplant, um andere Öllieferstränge "um bis zu drei Viertel abzukürzen", will der SPD-Bundestagsabgeordnete erfahren haben. Sollte dies auf dem Verhandlungsweg nicht möglich werden, sei die erneute Vorwandsuche für eine Okkupation wahrscheinlich.

Mit seinem Verdacht Scheer nicht allein. "Ich würde derzeit kein Geld in Damaskus anlegen", verkündete am Freitag freimütig der frühere NATO-Oberbefehlshaber Wesley Clark in der "Berliner Zeitung". Syrien müsse mit einem Angriff rechnen, wenn es seiner Regierung nicht gelinge, "die amerikanischen Bedenken auszuräumen". Dabei gehe es um die angebliche Unterstützung regimetreuer Iraker, Kontakten zu Terrorgruppen sowie den Besitz von Massenvernichtungswaffen.

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Alt 15-04-2003, 10:45   #2
actionman
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Beiträge: 397
15.04.2003 11:04 Uhr
Nach US-Drohungen wächst die Besorgnis in Syrien
Nach den Anschuldigungen und Drohungen der USA gegen Syrien, nimmt dort im Land die Besorgnis langsam zu. Zeitungen wie die 'Syria Times' malen sogar schon so den Teufel an die Wand, dass man rät, sich auf das Schlimmste einzustellen.
Auch vergleichen andere Zeitungen die Drohgebärden der USA mit denen gegen den Irak, und man wisse ja, wohin das letztendlich geführt habe, auch da habe man immer neue Gründe angebracht, weswegen der Irak eine Bedrohung darstelle.
Quelle: rhein-zeitung.de
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