Birgit Fischer stichelt gegen Schumacher
Beide wurden zu Deutschlands Sportlern des Jahres gewählt, aber zwischen Birgit Fischer und Michael Schumacher bestand ein großer Unterschied: Die Kanu-Olympiasiegerin war bei der Ehrung anwesend, der Formel-1-Weltmeister mal wieder nicht. Eine Tatsache, die nicht nur bei Fischer für Verärgerung sorgte.
AP
Siegerin Fischer: "Keine anderen Maßstäbe"
Baden-Baden - "Ich finde es nicht gut, das ist eine Missachtung auch für uns andere", sagte die 42 Jahre alte Fischer am Rande der Ehrung. Der siebenmalige Formel-1-Champion Schumacher war der Zeremonie in Baden-Baden wie schon in den Vorjahren ferngeblieben und weilte in seinem norwegischen Feriendomizil.
"Auch wenn er mit seinem Sport viel Geld verdient, gelten für ihn schließlich keine anderen Maßstäbe", betonte Kanu-Olympiasiegerin Fischer. Die deutschen Sportjournalisten hatten den besten Formel-1-Fahrer der Welt erst zum zweiten Mal nach 1995 zum Sportler des Jahres gekürt. Das Saalpublikum quittierte die Wahl Schumachers mit gedämpften Applaus.
Handball-Bundestrainer Heiner Brand, dessen Team in der Kategorie "Mannschaft des Jahres" Platz zwei hinter den Hockey-Damen belegte, betonte: "Meine Stimme hätte Schumacher auf keinen Fall bekommen." Wegen der Gala hatte die Handball-Liga sogar eine Bundesligapartie vorverlegt. Die deutschen Männer waren 2004 Europameister geworden und hatten bei den Olympischen Sommerspielen die Silbermedaille gewonnen.
Auch Ski-Langläufer René Sommerfeldt, auf Platz zwei hinter Schumacher gewählt, hatte keine Strapazen gescheut: "Für 150 Kilometer von Ramsau nach München habe ich allein acht Stunden gebraucht und den Flieger in letzter Minute erreicht." Hockeyspielerin Marion Rodewald, Anführerin der "Golden Girls", mochte sich den Abend nicht verderben lassen: "Schumacher ist nun einmal fern von uns."
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