Kaufpanik vor der Tür?
[12:30, 09.02.07]
Von Volker Tietz
Ein kurzer Rückblick zu der Sportart mit dem bekanntesten und voluminösesten Schnauzbart-Träger, den ich kenne: Handball unter Heiner Brand. Beim Finale gegen Polen wurde ein Plakat geschwenkt, auf dem stand: „Unsere Autos könnt ihr haben, aber der WM-Pokal bleibt bei uns.“ Ich persönlich hänge mehr an meinem Auto.
Doch zum Ernst der Lage, wobei man sich fragt, wo der Ernst ist. Alles ist lustig und guten Mutes, denn die Börse steigt und steigt. Der DAX hat seit Anfang des Jahres um mehr als vier Prozent zugelegt. In den vergangenen 20 Jahren brauchte er dafür im Durchschnitt mehr als ein gesamtes Quartal. Schwer vorstellbar, dass dieses Tempo noch lange durchgehalten werden kann. Wie soll der Blue-Chip-Index folglich ohne vorherige Konsolidierung die Barriere bei 7000 Zählern durchbrechen?
Noch einmal zur Stimmung: Der DAX-Sentiment-Indikator signalisiert alles andere als große Euphorie. Die Mehrzahl wartet auf eine Korrektur und will sich möglichst günstig eindecken. Kaum denkbar, dass der Deutsche Aktienmarkt nach vier Jahren mit Kursgewinnen noch ein fünftes Jahr draufpackt. Doch vielleicht lebt Nr. 5 doch?
Aus Sicht der Charttechnik könnte es beim DAX zu einer Kaufpanik kommen, sollte der Index den Sprung über die Hürde von 6940 Stellen schaffen. Das sagt zumindest unser Charttechniker, der dann Kurzziele von 7200 bis 7500 Punkten in den Raum stellt. Lieber wäre mir eine direkte Konsolidierung, damit es keine bösen Überraschungen unter den Anlegern gibt, weil alle denken: „Vorwärts immer, rückwärts nimmer“.
Neben dem DAX muss diesmal aber noch auf einen weiteren Vertreter eingegangen werden: den MDAX. Dieser verdient einwandfrei den Titel „Mitarbeiter der Woche“. Das 1996 eingeführte Nebenwertesegment erreichte als erster deutscher Börsenindex die magische Marke von 10.000 Punkten. Nach dem Börsencrash Anfang 2003 notierte er lediglich bei rund 3000 Zählern. Seitdem ging es um 7000 Punkte aufwärts. Der DAX schaffte in diesem Zeitraum immerhin noch 4700 Zähler.
Dabei muss in den Köpfen immer noch eingebrannt sein, dass mit Aktien auf Dauer kein Geld zu verdienen ist. Wie sonst ist die schrumpfende Anlegergemeinde zu erklären, die sich negativ gegenüber anderen Ländern abhebt. Die T-Aktie hat daran einen großen Anteil, denn sie ist wirklich wie ein super volatiler Neuer-Markt-Titel nach oben geschnellt, um dann in sich zusammenzufallen. Selbst Werbe-Ikone Manfred Krug hat noch welche im Depot – als eine Art „Selbststrafung“. Und der Einbruch im vergangenen Mai hat auch wieder viele verschreckt. Daher wäre eine gesunde Konsolidierung gut, damit der dann folgende Aufschwung auf einem tragfähigen Boden stattfindet. Denn in den USA ist Vorwahljahr. Da passen Börsencrashs nicht hinein
Ein kurzer Ausblick auf die bedeutendsten Termine der Woche:
Unternehmen:
Montag, 12. Februar: Depfa Bank QZ
Montag, 12. Februar: Qiagen QZ
Montag, 12. Februar: Statoil QZ
Dienstag, 13. Februar: BilfingerBerger QZ
Dienstag, 13. Februar: Ciba Spezialitätenchemie QZ
Dienstag, 13. Februar: comdirect bank QZ
Dienstag, 13. Februar: IDS Scheer Bilanz-PK
Dienstag, 13. Februar: MLP QZ
Dienstag, 13. Februar: Pankl Racing QZ
Dienstag, 13. Februar: Sanofi-Aventis QZ
Dienstag, 13. Februar: Techem QZ
Dienstag, 13. Februar: ThyssenKrupp QZ
Dienstag, 13. Februar: UBS QZ
Mittwoch, 14. Februar: AWD Holding QZ
Mittwoch, 14. Februar: Coca-Cola QZ
Mittwoch, 14. Februar: Commerzbank QZ
Mittwoch, 14. Februar: DaimlerChrysler QZ
Mittwoch, 14. Februar: Douglas Holding QZ
Mittwoch, 14. Februar: Epcos HV
Mittwoch, 14. Februar: Gildemeister QZ
Mittwoch, 14. Februar: IKB Bank QZ
Mittwoch, 14. Februar: LVMH QZ
Mittwoch, 14. Februar: MVV Energie QZ
Mittwoch, 14. Februar: Rhön-Klinikum QZ
Mittwoch, 14. Februar: Societe Generale QZ
Mittwoch, 14. Februar: Total QZ
Mittwoch, 14. Februar: Erstnotiz Ariston Real Estate
Donnerstag, 15. Februar: ABB QZ
Donnerstag, 15. Februar: BNP Paribas QZ
Donnerstag, 15. Februar: CS Group QZ
Donnerstag, 15. Februar: Danone QZ
Donnerstag, 15. Februar: Diageo QZ
Donnerstag, 15. Februar: Infineon HV
Donnerstag, 15. Februar: ING Groep QZ
Donnerstag, 15. Februar: L’Oreal QZ
Donnerstag, 15. Februar: Premiere QZ
Donnerstag, 15. Februar: voestalpine QZ
Freitag, 16. Februar: D+S europe QZ
Konjunktur:
Dienstag, 13. Februar (11.00 Uhr): ZEW-Konjunkturerwartungen Februar
Dienstag, 13. Februar (14.30 Uhr): USA: Handelsbilanz Dezember
Mittwoch, 14. Februar (14.30 Uhr): USA: Einzelhandelsumsatz für Januar
Mittwoch, 14. Februar (16.00 Uhr): USA: Lagerbestände für Dezember
Mittwoch, 14. Februar (16.30 Uhr): USA: Rohöl- und Benzinlagerbestände
Donnerstag, 15. Februar (14.30 Uhr): USA: Import- und Exportpreise für Januar
Donnerstag, 15. Februar (14.30 Uhr): USA: Wöchentliche Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung
Donnerstag, 15. Februar (15.15 Uhr): USA: Industrieproduktion und Kapazitätsauslastung für Januar
Donnerstag, 15. Februar (18.00 Uhr): Phili-Fed-Index für Februar
Freitag, 16. Februar (14.30 Uhr): USA: Baubeginne und Baugenehmigungen für Januar
Freitag, 16. Februar (14.30 Uhr): USA: Erzeugerpreise für Januar
Freitag, 16. Februar (16.00 Uhr): Index Verbraucherstimmung Uni Michigan für Februar
Sonstiges:
Montag, 12. Februar: Feiertag in Japan ("Tag der Staatsgründung")
Freitag, 16. Februar: Verkürzter Handel am US-Anleihemarkt (bis 20 Uhr) wegen „President’s Day“ am 19. Februar.
Ich wünsche Ihnen eine erfolgreiche Woche!
Quelle: Börse Online.de
