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Benjamin 14-03-2015 10:25

Grexit, Grexident
 
Griechenland und die Euro-Zone: Der fast unmögliche Rausschmiss
Von David Böcking und Nicolai Kwasniewski
Quelle: Spiegel Online, 05.01.2015
http://www.spiegel.de/wirtschaft/soz...a-1011361.html

Im Folgenden eine ganze Reihe von Auszügen/Zitaten daraus. Warnung: Der gepostete Text wurde gegenüber dem Spiegelartikel gekürzt und etwas (im Sinne der leichteren Lesbarkeit) editiert vor dem Posten. Der vollständige Artikel ist nur über den Spiegel selbst erhältlich, z. B. über den o.g. Link, und wird interessierten Lesern ausdrücklich zum Lesen empfohlen:
-------------------

Auch ohne Schuldenrückzahlung lässt sich Griechenland kaum aus dem Währungsraum drängen.

(Benjamin: Pragmatische und rechtliche Interpretation: )
  • Nach SPIEGEL-Informationen sieht die Bundesregierung dieses Szenario ("Grexit") nicht mehr als Bedrohung für den Rest der Währungsunion. Um die Details würden sich notfalls "findige Juristen" kümmern, heißt es lapidar.
  • Die Mitgliedschaft in der Eurozone "ist unwiderruflich", betonte am Montag eine Sprecherin der EU-Kommission. Vorgesehen ist lediglich ein Austritt aus der gesamten Europäischen Union. Den kann aber auch Syriza-Chef Alexis Tsipras nicht wollen, denn die EU unterstützt Griechenland nicht nur über den Euro-Rettungsschirm, sondern beispielsweise auch mit Milliarden aus ihren Strukturfonds.
Aber in der Realität gibt es durchaus ein Szenario, wie Griechenland aus dem Euro fliegen könnte, ohne die EU zu verlassen: Indem die Europäische Zentralbank (EZB) oder der Euro-Rettungsfonds Griechenland nicht länger mit Geld versorgen.
  • Einen Automatismus für einen Stopp der Geldversorgung (gemeint: EZB) gibt es in ihren Vorschriften nicht - selbst wenn Griechenland die Zinszahlungen einfach einstellen sollte, wie es Tsipras angedroht hat.
  • Die EZB akzeptiert griechische Staatsanleihen dann als Sicherheit, solange sich Griechenland (im Gegenzug für Hilfen aus dem Rettungsfonds) weitreichenden Kontrollen (durch die sogenannte Troika aus EU, EZB und Internationalem Währungsfonds (IWF)) unterwirft.
  • In diesen Auflagen könnte denn auch der Hebel liegen, um Griechenland weiteres Geld zu verweigern. Denn ein Stopp der Zinszahlungen dürfte auch als Verstoß gegen das Rettungsprogramm gewertet werden. In diesem Fall könnte die EZB ihre Ansprüche an die Sicherheiten wieder erhöhen. Denn für alle Geschäftsbanken in der Eurozone gilt: Geld von der EZB gibt es nur, wenn die Finanzinstitute eine bestimmte Menge an Wertpapieren, zum Beispiel Staatsanleihen, als Pfand bei der EZB hinterlegen.
  • Viele griechische Banken könnten die neuen Auflagen nicht erfüllen, würden damit von der regulären Geldversorgung abgeschnitten und könnten ihrerseits keine frischen Kredite mehr vergeben.

Ein Ausweg bliebe auch in diesem Fall noch:
  • Über die griechische Nationalbank könnten die Finanzinstitute sogenannte Notfallkredite (Ela) beantragen, welche in der Krise beispielsweise auch die deutsche Hypo Real Estate in Anspruch genommen hatte. Allerdings sind diese teurer als reguläre EZB-Kredite und müssten gesondert von der EZB genehmigt werden.
  • Der griechische Staat könnte sich darüber hinaus mit kurzlaufenden Geldmarktpapieren finanzieren, sagte Finanzminister Gikas Hardouvelis kürzlich. Solche sogenannten T-Bills war Griechenland selbst zu Hochzeiten der Krise losgeworden, weil das Risiko wegen ihrer kurzen Laufzeit als begrenzt gilt. Doch angesichts eines drohenden Euro-Austritts könnte auch diese Geldquelle versiegen.

Fazit: Einen sauberen Automatismus, der von einem erneuten griechischen Zahlungsausfall zum Euro-Austritt des Landes führt, gibt es nicht. Eher einen langen, qualvollen Prozess, in dessen Verlauf die griechische Wirtschaft immer schwerer Zugriff auf frisches Kapital hätte.

Für Deutschland geht es um 65 Milliarden (Benjamin: Zahlen unten ergeben 69,5 Milliarden €)

Von insgesamt knapp 322 Milliarden Euro an griechischen Staatsschulden entfallen allein 65 Milliarden Euro auf Deutschland:
  • Mehr als 15 Milliarden Euro stammen dabei aus dem ersten Hilfspaket für Griechenland, der Anteil am zweiten beträgt rein rechnerisch rund 38,5 Milliarden Euro.
  • Müssten EZB und IWF ihre griechischen Staatsanleihen komplett abschreiben, so fielen für Deutschland weitere Verluste von gut acht Milliarden Euro an.
  • Dazu kommen noch die Forderungen privater deutscher Banken gegen griechische Gläubiger, die nach massiven Reduzierungen noch bei gut 23 Milliarden Euro liegen.

Am Ende könnte es deshalb auf einen weiteren Kompromiss hinauslaufen, bei dem die Kreditkonditionen für Griechenland erneut gelockert werden.
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Empfehlung von Benjamin betr. aktueller Artikel des Spiegel zur Finanzkrise in Griechenland: http://www.spiegel.de/thema/finanzkr..._griechenland/

Daraus insbesondere interessant: Griechenland-Krise: Schäuble schließt Grexit nicht mehr aus, http://www.spiegel.de/politik/auslan...a-1023290.html

Benjamin 14-03-2015 11:31

Es geht um das Vertrauen der Marktteilnehmer (=Vermögensbesitzer) in den langfristigen Fortbestand des Finanzsystems, so wie wir es derzeit kennen:

Die EZB als alleiniger Vertrauensbildner mit Blick auf die Vermögenbesitzenden:
Derzeit werden unglaubliche Mengen an frisch - aus dem Nichts geschöpften - Geldes in die Märkte gepumpt. Die Vermögenspreisinflation wird dadurch angeheizt - solange die Marktteilnehmer glauben, dass die Stabilität des Gesamtsystems eindeutig gesichert ist. Das Problem dabei: Diesen Glauben kann die EZB nicht beliebig "drucken", der muss durch die gesamte Umfeld-Situation immer wieder und fortlaufend aktuell erzeugt werden. Und genau da hapert es immer stärker (siehe unten), mit der Folge, dass die Wirksamkeit des geschenkten EZB-Geldes immer kleiner wird (weil die Risikoaversion immer stärker wird), bis sie schließlich irgendwann aufhört. Die weltweiten Spannungen werden immer größer, der Vadacht wird immer größer, dass es "irgendwann" krachen wird.


Überall sonst gibt es mehrheitlich Vertrauensminderer:

1) Politiker als vertrauenstechnische Wackelkandidaten:
  • Griechenland kann von den Nordländern (politisch verträglich für die derzeit dort Regierenden) kaum noch mit Milliardensummen unterstützt werden, weil sonst kleine Euro-skeptische Parteien europaweit immer stärker in den Parlamenten vertreten wären, teilweise sogar die Regierungsmehrheit bekämen. Der eigene Stuhl ist immer und ohne Ausnahme das wichtigste Entscheidungskriterium für alle Politiker mit Blick auf die regelmäßigen Wahlen.
  • Das Vertrauen in den "Europäischen Rettungsmechanismus" wird erschüttert werden, wenn Griechenland geht. Die Märkte werden auf den nächsten Kandidaten spekulieren. Jedes Land macht nun seine eigene national-spezifische Kosten-Nutzen-Kalkulation auf (return on Investment) mit Blick auf die Frage, ob es Griechenland weiterhin mit noch mehr frischem Geld beschenken soll oder nicht (Rückzahlung durch Griechenland ist extrem unwahrscheinlich, faktisch ausgeschlossen).
2) Die Bürger haben immer stärker die Nase voll:
Die Anzahl und Bedeutung von Bürgerprotesten aus der rechten u. nationalistischen Ecke nimmt zu. Immer mehr Leute nehmen nicht teil an der Vermögenspreisinflation an den Aktienmärkten; dort werden nur die Reichen immer reicher. Der ganze EU-Apparat kommuniziert nicht mit den Bürgern, er wird von diesen nicht durchschaut u. wird als völlig undemokratisch empfunden. Zu viel Macht für irgendwelche unbekannte EU-Bürokraten, zu wenig direkte Demokratie der Bürger.

3) Nebelkerzen verunsichern
Die Medien schießen sich auf Russland als Gegner ein. Das mediale Getöse lässt eine Art mentale Mobilmachung der Wahlbürger vermuten. Militärhaushalte werden auf beiden Seiten vergrößert. Es wird ein Feuerwerk an Nebelkerzen geworfen, um die mediale Aufmerksamkeit auf Konflikte zu richten, die - bei Lichte betrachtet - doch bestenfalls sekundärer Natur sind. Wir brauchen Handelsbeziehungen zu Ländern wie Ukraine; wer genau die regiert kann uns doch in erster Näherung Wurst sein. Russland hat derzeit ein BIP deutlich kleiner als das von Italien, wird aber verkauft als eine Art Kriegsbedrohung für Europa. Das ist doch lachhaft, überzeugt in keinster Weise. Nur: So etwas eignet sich hervorragend, um als Ablenkungsmaneuver einen äußeren Feind zu platzieren. Diese Nebelkerzen-Nummer untergräbt aber als Nebenwirkung das so kostbare und empfindliche Vertrauen, da die realen Auswirkungen einer "Mobilmachung" oder gar eines heißen Konfliktes letztlich unübersehbar sind; sehr viele Euros wären dadurch gebunden für völlig unproduktive Zwecke (kein €-return on investment)!

4) Griechenland als erster Dominostein!
Das Verhalten der griechischen Regierung lässt vermuten, dass sie selber ein Gelingen des "Programms" der europäischen Partner faktisch ausschließt. Es fehlt überall gleichzeitig, der Rücken ist an der Wand, kein Handlungsspielraum mehr jenseits der Sichtweite von Tagen. Die Regierungsvertreter denken also an die Sicherung des eigenen Stuhls, durch entsprechende populistische Darstellungen der eigenen Person gegenüber der griechischen Wählerschaft, also wie heldenhaft sie gegen die bösen Nord-Staaten gekämpft haben. Es geht gar nicht mehr um die Rettung des Landes, es geht um Schadensbegrenzung bzw. den eigenen Wahlkampf der griechischen Politiker angesichts der bald fälligen Neuwahl nach dem Ausscheiden des Landes aus dem Euro.
Wenn Griechenland geht - was faktisch unausweichlich ist, es geht nur noch um das wann und wie - dann fragen die Märkte: Welcher Staat ist der Nächste?

Der horrende Unterschied im Falle Griechenlands (s.u.) wird eine fundamentale Neuordnung erzwingen:
  • zwischen dem, was in Griechenland real an Infrastruktur und Know-how da ist und an Wettbewerbsfähigkeit real gekonnt wird einerseits und
  • dem Preis, der derzeit dafür angesetzt wird - und der derzeit noch von den europäischen Partnern unglaublich gestützt wird.
4) Die Aktienmärkte
Sie bewegen sich in einem fortgesetzten Spannungsfeld
  • zwischen offensichtlich zunehmenden Risiken einerseits (was zur Risikovermeidung Anlass gibt wegen deflationärer Strömungen u. wegen zunehmendem Vertrauensverlust der Vermögenbesitzenden in die uneingeschränkte zukünftige Stabilität des Finanzsystems)
  • und andererseits dem EZB Versprechen, ganze Ozeane an geschenkten Geld quasi ewiglich in den Markt zu pumpen, was theoretisch zu unendlich großen Vermögenspreisen (=Kurse von Aktienindices) führen würde.

    Der Nikkei-Index kann bei unendlichem zeitliche unbegrenztem Vertrauen der Marktteilnehmer in die ewigliche Finanzsystemstabilität z. B. locker in 2-stellige Millionen-Kurswerte steigen (8-stelliger Nikkei Index! Das hat ein Analyst bereits berechnet u. veröffentlicht). Derzeit ist der Nikkei im 5-stelligen Bereich! Demnach wären wir also erst ganz am Anfang einer unerhörten Rally???

    Ich glaube nicht, weil die EZB, die Fed, BoE und die BoJ eben nicht ebenso Vertrauen drucken können, wie sie beliebig Geld drucken können. Wenn dieses quasi geschenkte Geld der Notenbanken nicht mehr angefasst wird, weil...
    • es ja nominal den Schuldenstand erhöht u.
    • das Selbstvertrauen in die eigene Rückzahlfähigkeit des jeweiligen EZB-Geldnehmers untergraben wird angesichts zunehmender Risiken u. kleiner werdende Margen,
    ...dann wird das EZB-Geld nicht mehr genommen. Im Gegenteil, die Leite werden zunehmend verkaufen, je mehr sie die Risiken als überwiegend einstufen.

Die Aktienmärkte sind selbst im historischen Vergleich unglaublich überkauft; die Analogie zur Situation im Jahre 2000 drängt sich charttechnisch auf (siehe Indikatoren im jeweiligen Monatschart).
US-amerikanische Aktienindices - in € bewertet - gehen im Mehrjahreschart zuletzt fast senkrecht nach oben - so etwas endet immer mit einem scharfen Peak - und danach steil abwärts.

Nur wann?

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Zwei Illustrationen zur "Marktbewertung" bzw. "Vermögenspreisinflation": Was ist real da - und wie wird es in Dollar bzw. Euro nominal bewertet?

A) Die Entwicklung der Geldmenge M2 (rot) und des Outputs der Industrieproduktion (blau) in den USA
vom 19. September 2011, zitiert aus http://www.querschuesse.de/geldpolitik/:
Die Entwicklung der Geldmenge M2 (rot) und des Outputs der Industrieproduktion (blau) in den USA seit Januar 1990 im Chart (1990=100). Sehr schön ist erkennbar, wie sich die Entwicklung von M2 von der Realwirtschaft, anhand des Output der Industrie, seit Anfang 2000 abkoppelt. Während der Output der Industrieproduktion seit 1990 bis August 2011 um +51,4% anstieg, explodierte M2 von durchschnittlich 3,2274 Billionen Dollar im Jahr 1990 um +195,8% auf 9,5449 Billionen Dollar.
http://www.querschuesse.de/wp-conten...1/09/1a183.jpg
Zitiert aus der o.g. Quelle:

B) The Ratio of Total Market Cap to US GDP (TMC/GDP):
Although GNP is different from GDP (gross domestic product; in Deutschland "Bruttoinlandsprodukt BIP"), the two numbers have always been within 1% of each other. For the purpose of calculation, GDP is used here.
Quelle: http://www.gurufocus.com/stock-market-valuations.php
Einschub: GDP = in etwa BIP, Over the long run, stock market valuation reverts to its mean. A higher current valuation certainly correlates with lower long-term returns in the future. On the other hand, a lower current valuation level correlates with a higher long-term return. The total market valuation is measured by the ratio of total market cap (TMC) to GNP -- the equation representing Warren Buffett's "best single measure". This ratio since 1970 is shown in the second chart to the right. Gurufocus.com calculates and updates this ratio daily. As of 03/13/2015, this ratio is 122.9%.

We can see that, during the past four decades, the TMC/GNP ratio has varied within a very wide range. The lowest point was about 35% in the previous deep recession of 1982, while the highest point was 148% during the tech bubble in 2000. The market went from extremely undervalued in 1982 to extremely overvalued in 2000.

Based on these historical valuations, we have divided market valuation into five zones:
Ratio = Total Market Cap / GDP Valuation
Ratio < 50% Significantly Undervalued
50% < Ratio < 75% Modestly Undervalued
75% < Ratio < 90% Fair Valued
90% < Ratio < 115% Modestly Overvalued
Ratio > 115% Significantly Overvalued

Where are we today (03/13/2015)?
Ratio = 122.9%, Significantly Overvalued
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Im angehängten Chart (zitiert ebenfalls aus http://www.gurufocus.com/stock-market-valuations.php) sieht man sehr schön, dass der Peak im Jahre 2000 nicht überwunden wurde!

Wann genau diese Sache kippt hängt weniger von den Zentralbanken ab. Deren Position ist klar u. berechenbar. Es hängt dominierend davon ab, in welchem Ausmaß die Vermögenden und die Wahlbürger das Vertrauen in den langfristigen Fortbestand des Finanzsystems und der damit verbundenen politisch-gesellschaftlichen Ordnung aufbringen. Dieses System ist aber derartig komplex, dass die Maßnahmen zur Aaufrechterhaltung dieses Systems die Leistungsfähigkeit desselben "irgendwann" übersteigen. Das ist bei wachsenden komplexen Systemen in einer begrenzten Welt naturgesetzlich immer so (Begründung siehe https://www.ftor.de/tbb/showthread.ph...hlight=Tainter )

Dieses Vertrauen sinkt bereits graduell ab; es wird gesichert an einem Zeitpunkt umschlagen in Mißtrauen. Dann erfolgt eine schnelle Reaktion - in diesem Falle wohl ein Crash.

Nur wann?
(43 Aufrufe 14.03.15, 15 Uhr)

Benjamin 15-03-2015 07:55

Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) Fratzscher:
Zitat:

Im Gegensatz zu einem "Graccident" hält Fratzscher die Gefahr eines "Grexit", also eines Ausstiegs oder Rauswurfs Griechenlands aus der Eurozone, für gering. "Denn niemand kann die griechische Regierung aus dem Euro zwingen, und für Griechenland wäre ein 'Grexit' der sichere Weg in die wirtschaftliche und soziale Katastrophe."
Zitat:

Athen müsse nun als allererstes das Vertrauen der Finanzmärkte und der europäischen Partner zurückgewinnen. "Die größte Gefahr ist, dass die Kapitalflucht der griechischen Bürger das Bankensystem und damit das Land in den Kollaps zwingen wird. Athen muss ein klares Signal senden, dass es den Reformprozess fortsetzen wird, und dass ein Schuldenschnitt und ein Grexit keine Optionen sind."
Quelle: http://www.t-online.de/wirtschaft/id...lverfass-.html
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EU-Währungskommissar Pierre Moscovici:
Zitat:

In Europa seien sich im Grunde doch wohl alle einig, "dass ein Grexit eine Katastrophe wäre - für die griechische Volkswirtschaft, aber auch für die gesamte Eurozone", sagte er dem "Spiegel". "Wenn ein Land diese Union verlässt, werden die Märkte umgehend die Frage stellen, welches Land als Nächstes dran ist, und das könnte der Anfang vom Ende sein", fügte er hinzu.
Der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Marcel Fratzscher:
Zitat:

sprach in einem Interview mit der "Badischen Zeitung" von "gigantischen Schäden". Die rund 320 Milliarden Euro, die Griechenland den Gläubigern schuldet, wären verloren.
Zitat:

Der SPD-Finanzpolitiker und Fraktionsvize Carsten Schneider warnte schon vor Wochen vor den Folgen eines Grexit. "Wir haben fast 240 Milliarden an Krediten an Griechenland gegeben, um es zu stabilisieren und im Euro zu halten." Bei einem Umstieg auf die Drachme und einer Abwertung könnte Athen das nicht zurückzahlen.
Auch die Auffassung, dass ein "Grexit" heute besser beherrschbar wäre als noch vor einigen Jahren, teilt Schneider nicht. Es würde auseinandergehen. Jeder Spekulant würde zu Recht dann spekulieren, 'schauen wir mal, ob die tatsächlich Italien halten können'. Ein kleines Land könnte man vielleicht retten, "aber auf gar keinen Fall ein großes wie Italien oder Frankreich".
Zitat:

Holger Schmieding, Chef-Ökonom der Berenberg-Bank, verwies laut "Frankfurter Allgemeine" auf die chaotischen Folgen für Griechenlands Banken. Die Umstellung auf eine neue Drachme würde Kapitalverkehrskontrollen und längere Bankferien nach sich ziehen. Syriza-Abgeordneter Costas Lapavitsas hat ein derartiges Szenario bereits durchgespielt. Um einen Ansturm auf die Banken zu verhindern und den Abfluss des Kapitals ins Ausland zu bremsen, seien Abhebe-Limits und Kapitalkontrollen unerlässlich. Schuldscheine der Regierung könnten als Not-Zahlungsmittel fungieren.
---------
Zitat:

Knapp 80 Prozent der griechischen Schulden liegen bei öffentlichen Institutionen wie der EZB, dem Euro-Rettungsschirm und dem IWF. Das Ifo-Institut bezifferte die Kosten für Deutschland bei einer Griechen-Pleite auf bis zu 85 Milliarden Euro. Darin enthalten sind nicht nur
  • die direkten Kredite aus dem ersten Hilfspaket und
  • die Kredite des EFSF aus dem zweiten,
  • sondern auch die anteiligen Zahlungen Deutschlands über den IWF und mögliche Verluste der EZB.

Zitat:

Apropos Not: Die EZB hat den Notkredit-Rahmen für griechische Banken am Donnerstag erneut erhöht. Der Rahmen für Notkredite ("Emergency Liquidity Assistance"/ELA) für griechische Banken steigt um 600 Millionen Euro, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf zwei mit dem Beschluss vertraute Personen.

Bereits in der Vorwoche hatten die Geldhüter den Kreditrahmen nur unwesentlich um 500 Millionen Euro auf 68,8 Milliarden Euro angehoben. Die griechischen Banken leiden immer stärker unter den jüngsten Mittelabflüssen in Milliardenhöhe. Bürger und Unternehmen räumen wegen der ungewissen Zukunft des von der Pleite bedrohten Griechenlands ihre Konten leer.

Sollte dieser "Trend" auch auf andere südeuropäische Länder wie etwa Spanien oder Italien übergreifen, kämen viele weitere Banken in Bedrängnis - übrigens auch ohne Grexit. Durch die internationalen Geschäfts-Verbindungen wären auch deutsche Banken massiv betroffen. Am Ende könnte eine Panik zu einer weltweiten Bankenkrise führen - mit entsprechenden Verwerfungen an den internationalen Börsen. Eine neue, noch größere Finanzkrise als 2008 wäre nicht zu verhindern.
Quelle: 14.03.2015, 10:06 Uhr | t-online.de, dpa, http://www.t-online.de/wirtschaft/id...n-koennte.html

Benjamin 15-03-2015 08:01

EW: Sieht aus wie ein Abwärtsimpuls seit 2007, derzeit laufende Welle v der 5, oder alternativ noch in der IV der 5 dieses Abwärtsimpuls. Es fehlt also nicht mehr viel.
Timing: Die Null-Linie ist verdammt nah! Könnte 2015 oder 2016 erreicht werden.

Der griechische Aktienindex: Athex Composite Share Price Index

https://www.ftor.de/tbb/attachment.ph...1&d=1428333890

http://charts.comdirect.de/charts/de...NGS=1&SHOWHL=1

http://charts.comdirect.de/charts/de...NGS=1&SHOWHL=1

Liste der größten Unternehmen in Griechenland: http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_d...n_Griechenland

Das größte Unternehmen in Griechenland: Die National Bank of Greece S.A. Namens-Aktien EO 0,30

http://charts.comdirect.de/charts/de...NGS=1&SHOWHL=1

http://charts.comdirect.de/charts/de...NGS=1&SHOWHL=1

Benjamin 17-03-2015 19:57

Folgen eines "Grexit":

Der "Resteuro" würde vermutlich aufwerten. Er hat nach einem "Grexit" ein paar Probleme weniger und wird für die internationale Gemeinschaft attraktiver. Das gilt noch mehr, wenn zusammen mit Griechenland auch andere Währungen ausscheiden würden, die eher zu den Schwächeren zählen (zum Beispiel Zypern). Aber: Die EZB wird zur Stabilisierung zunächst zusätzliche Staatsanleihen kaufen. In der Folge wird das Zinsniveau weiter gedrückt, womit eher eine Abwertung des Euro einhergeht.

- Einen großen Knall wird es schon geben: Bei Aktien würde es erhebliche Kursverluste geben. Nach der Pleite der US-Investmentbank Lehman Brothers im September 2008 ist der DAX sechs Monate lang fast ununterbrochen gefallen und hat sich insgesamt mehr als halbiert. Sie wären aber außerhalb von Griechenland nur vorübergehend. Beim DAX wäre ein Rückschlag in der Größenordnung von vielleicht 20 % denkbar. Danach ist aber zu vermuten, dass sich der Markt wieder erholt. Denn die alten Argumente für steigende Aktienkurse - niedrige Zinsen und der Mangel an Alternativen für Dividendenpapiere - gelten weiter. Hinzu kommt, dass sich der Euroraum nach einem Ausscheiden Griechenlands neu ordnen wird. Er wird stabiler. Davon werden internationale Investoren profitieren wollen.

- Mit Festverzinslichen kann man gewinnen, sie sind in der Regel die sicheren Häfen in Krisen. Nach der Pleite von Lehman Brothers gingen die Renditen deutscher Bundesanleihen in wenigen Wochen um einen ganzen Prozentpunkt zurück. So stark dürfte die Reaktion nach einem "Grexit" nicht ausfallen. Denn die Zinsen sind jetzt schon sehr niedrig. Aber ein Rückgang um einen halben Prozentpunkt ist schon denkbar. Anders als bei den Aktien ist nicht zu vermuten, dass sich die Entwicklung dann wieder schnell zurückbildet. In anderen Ländern der Währungsunion, zum Beispiel in Italien und Spanien, werden die Zinsen vermutlich steigen. Die Spreads zu Bundesanleihen gehen nach oben.

- Nur für die Griechen ist es sinnvoll, ihr Geld außer Landes zu bringen, denn die neue Drachme wird sich abwerten.

- Die Regierung in Athen wird den Kapitalverkehr beschränken.

- Börse Athen jedoch müssten sich auf herbe Verluste gefasst machen, vor allem griechische Banktitel. Es ist davon auszugehen, dass vielen Banken bereits nach wenigen Wochen die Luft ausgeht, wenn Hilfszahlungen ausbleiben.

- Preise und Löhne in Griechenland auf etwa die Hälfte sinken.

- Die Griechen hören auf, Agrarprodukte per Saldo im Ausland zu kaufen, sondern sie gehen zu ihren Bauern, die Bauern haben zu tun, stellen neue Leute ein.

- Die Touristen kommen aus der Türkei zurück. Gleiches Wasser, gleiche Tempel, gleiches Essen, aber da kann man nicht teurer.

- Die reichen Griechen, die derzeit fliehen, die letzten Jahre schon geflohen sind und schätzungsweise 200 Milliarden Euro im Ausland gebunkert haben, würden zum Teil zurückkommen und Immobilien kaufen und bauen. Es gäbe einen Bauboom."

- Günstige Löhne könnten mittelfristig ausländische Investoren anlocken, die in Griechenland Industriearbeitsplätze schaffen.


Tips:
Verlassen Sie nicht das Eurogebiet, dort eher in den Nordstaaten bleiben.
Kaufen Sie Festverzinsliche in Deutschland, auch wenn die Renditen inzwischen schon sehr niedrig sind. Es winken Kursgewinne.

Quellen:
Martin Hüfner: Was bedeutet ein "Grexit" für Anleger? - Die Folgen für Euro, DAX und Bundesanleihen, http://www.boerse-online.de/nachrich...n-1000503185/1
Ökonom Sinn hält Grexit für zwingend: http://www.inforadio.de/programm/sch...02/217095.html


Griechenland-News: https://www.google.de/search?hl=de&g....1.RMWs792O3Jw

News zu Grexit, Grexident: https://www.google.de/search?hl=de&g...exit+Grexident

Benjamin 28-03-2015 13:08

FTSE/Athex Large Cap
Zitat:

Der FTSE/Athex Large Cap (früher FTSE/Athex 20, früher FTSE/ASE 20) ist ein Aktienindex an der Athener Börse, welcher aus einer Partnerschaft der Athener Börse mit dem britischen Indexspezialisten FTSE Group International hervorgegangen ist. Der FTSE/Athex Large Cap ist der Aktienindex der 25 größten Unternehmen an der Athener Börse. Die griechische Wirtschaft ist durch kleine und mittelständische Unternehmen geprägt, Großunternehmen und Konzerne gibt es dagegen nur wenige. Aufgrund des Branchenungleichgewichts zählt der FTSE/Athex Large Cap zu den weniger diversifizierten Indizes in Europa.

Der Finanzdienstleistungssektor spielt im FTSE/Athex Large Cap eine große Rolle, da neun der 25 Werte aus dieser Branche stammen und zusammen auf einen Indexanteil von rund ein Drittel kommen. Neben diesem dominanten Faktor sind im Übrigen vor allem die Telekommunikations- und die Tourismusbranche gut vertreten. Gewichtet werden die Gesellschaften in dem Preisindex nach der Free-Float-adjustierten Marktkapitalisierung, einen Maximalwert für den Anteil einzelner Unternehmen gibt es nicht.
http://de.wikipedia.org/wiki/FTSE/Athex_Large_Cap


http://charts.comdirect.de/charts/de...NGS=1&SHOWHL=1

http://charts.comdirect.de/charts/de...NGS=1&SHOWHL=1

http://charts.comdirect.de/charts/de...NGS=1&SHOWHL=1

http://charts.comdirect.de/charts/de...NGS=1&SHOWHL=1


ETF dazu, WKN: LYX0BF:

http://charts.comdirect.de/charts/de...NGS=1&SHOWHL=1


Harmloser Short des FTSE/Athex Large Cap: DE000XM10SV9
Hebel 2,27
Spread 0,02€ (~2,00%)
Knock Out 319,4092 EUR (27.03.15)

http://charts.comdirect.de/charts/de...NGS=1&SHOWHL=1

http://charts.comdirect.de/charts/de...NGS=1&SHOWHL=1
http://charts.comdirect.de/charts/de...NGS=1&SHOWHL=1

Benjamin 28-03-2015 13:27

FTSE/ATHEX Large Cap Index
GREECE ATHEX COMPOSITE(TR)


http://charts.comdirect.de/charts/de...NGS=1&SHOWHL=1

http://charts.comdirect.de/charts/de...NGS=1&SHOWHL=1

http://charts.comdirect.de/charts/de...NGS=1&SHOWHL=1

Benjamin 28-03-2015 13:42

Griechenlands Finanzen: Reformblockade reißt neues Milliardenloch in den Haushalt
28.03.2015,
http://www.spiegel.de/wirtschaft/soz...a-1025984.html

Zitat:

Experten rechneten mit einer zusätzlichen Finanzierungslücke von 10 bis 20 Milliarden Euro.

Diese Summe müsste in einem dritten Rettungspaket ausgeglichen werden. Dessen Volumen könnte deshalb auf 30 Milliarden Euro oder mehr steigen, berichtet der SPIEGEL. Die griechische Regierung kündigte in Brüssel an, dass sie ihre finanziellen Verpflichtungen womöglich schon bald nicht mehr erfüllen kann.
#################################################


Syriza-Linke sucht den Bruch mit Europa
Autor: Gerd Höhler•
Datum: 28.03.2015
13:19 Uhr• 14:39 Uhr•
http://www.handelsblatt.com/politik/.../11569840.html
Zitat:

Vertreter der Gläubiger Griechenlands beraten seit diesem Samstag über jene Reformliste, mit der eine Delegation des griechischen Finanzministeriums am Freitagnachmittag angereist war. Der Katalog enthält 18 Maßnahmen, mit denen Athen in diesem Jahr etwa 3,5 Milliarden Euro zusätzlich einnehmen will.

Das dürfte aber bei weitem nicht reichen. Denn die Finanzlage in Athen verschlechtert sich dramatisch. Experten erwarteten für dieses Jahr eine Finanzierungslücke von zehn bis 20 Milliarden Euro, berichtet der „Spiegel“ aus Troika-Kreisen.
Zitat:

Nicht nur in den deutschen Unionsparteien wird inzwischen über einen Austritt Griechenlands aus der Eurozone spekuliert. Die Tsipras-Regierung hat sich auch mit Freunden des Landes in der SPD überworfen. „Die griechische Regierung ist nicht berechenbar“, sagte der SPD-Finanzpolitiker Joachim Poß gegenüber der Nachrichtenagentur Bloomberg. Die Reformvorschläge in Griechenland gingen komplett in die falsche Richtung. „Wir sehen der Entwicklung fassungslos zu.“

Benjamin 29-03-2015 11:51

Scheitert der Euro, scheitert Europa! So sagt es Merkel seit 2010 immer wieder.

Die Kanzlerin hat sich entschieden: Sie will Griechenland im Euro halten. Solange es irgendwie geht. Sie könnte zwar prinzipiell auch anders - eine schwierig umsetzbare aber dafür nachhaltigere Alternative gibt es - aber Merkel will lieber die einfachere "Trendfortsetzung".


"Europa" ist ihr heilig. Immer wieder spricht sie davon, wie andere Weltregionen aufsteigen und wie klein die EU im Vergleich dazu ist. Sie will, dass Europa auch in kommenden Jahrzehnten noch eine Rolle spielt. Und darum will sie die EU zusammenhalten.

Für ihren Finanzminister Wolfgang Schäuble gilt das im Übrigen genauso, auch wenn er im Moment einen anderen Eindruck macht.

Sie wird versuchen, einen Austritt des Landes aus der Eurozone zu verhindern. Denn damit wären Risiken verbunden, die zu kalkulieren und intelligent zu steuern eine hohe Herausforderung wäre. Manche sagen, ein Grexit wäre beherrschbar, andere sagen, nach einem Grexit würde gegen Spanien oder Italien spekuliert werden; falls mit Erfolg, dann könnte der Euro am Ende sein. Risiken im zeitlichen Nahbereich sind aber nicht Merkels Sache. Die will Risiken lieber mit (faulen) Kompromissen und viel Geld erst einmal in die Zukunft wegschieben.

Ein Graccident ist weiter möglich, denn die deutsche Regierung ist nicht allmächtig. Sie kann nicht erzwingen, dass sich Griechenland mit den Troika-Institutionen einig wird. Sie kann auch nicht handwerkliche Fehler der unerfahrenen Regierung in Athen verhindern.

Die Schuld an einem Grexit oder Grexident würde aber zumindest zum Teil Angela Merkel anhaften. Immerhin war sie es, die immer wieder darauf bestand, die Spielräume für Griechenland klein zu halten. Sollten die Geschichtsbücher der Zukunft die Währungsunion als eine vergangene Episode der europäischen Geschichte beschreiben, möchte Merkel nicht der Grund dafür sein. Sie wird darum bis zum Äußersten gehen, um Griechenland zu halten.

Was also ist die logische Konsequenz?


Es wird ein weiteres, neues "Hilfspaket" geben! Und später dann noch eins und noch eins. Das wird so lange gehen, bis die Wiederwahl derjenigen heimischen Parlamentarier akut gefährdet erscheint, die das beschließen müssen. Dann erst - und keine Sekunde vorher - wird das Trauerspiel enden. Die derzeit gerade mal 52% der hiesigen Wahlbevölkerung, die ein neues "Hilfspaket" ablehnen, kann man noch umstimmen - weil sie Merkel vertrauen. Da wird wieder eine neue Rührseligkeits-Nummer von Merkel mit Tsipras kommen, ein Merkel-Besuch in Athen, vor dem Hintergrund von Fernsehbildern von Merkel mit leidenden armen Kinder, denen sich Merkel dann fotogen zuwenden wird. Und Merkel, den Tsipras umarmend. Und bums, dann wurde der Ritterschlag erteilt, dann finden das die Leute hier richtig, dass da mal wieder zig Milliarden von deutschen Steuermitteln verschenkt werden, die Schenkung verharmlosend getarnt als "Bürgschaften".

In den Geschichtsbüchern der mittelfristigen Zukunft wird die Währungsunion als eine vergangene Episode der europäischen Geschichte beschrieben werden, und Merkel wird darin wohl ihre Wunschrolle bekommen: Merkel in der Rolle der Heldin! Als diejenige, die bis zum bitteren Ende die Fahne hoch gehalten hat. Sie hat nichts unversucht gelassen - sie hat z. B. faktisch die Ersparnisse ihrer eigenen Wähler geplündert, nur um die Illusion eines "Europas" aufrecht zu erhalten.

Mit noch mehr zeitlichem Abstand wird in den Geschichtsbüchern der ferneren Zukunft erläutert werden, dass Merkel (und die übrigen "staatstragenden" Top-Politiker im Club) damit die Möglichkeit einer halbwegs gesteuerten Rückabwicklung der EU zurück auf die einzelnen Nationalstaaten verhindert hat. Diese Rückabwicklung wird - Merkel sei dank - dann in einem chaotischen und plötzlichen Crash der öffentlichen Strukturen daherkommen, der sich zu einer Systemkrise auswachsen dürfte. Das Merkel damit auf einer höheren Zeitebene die Rolle einer Totengräberin für Europa einnimmt, das versteht sie offenbar nicht - oder es ist ihr "auf Sicht" einfach zu schwierig!

Bewundernswert hingegen wäre ein kluges Management des unvermeidlichen Zerfallsprozess das alten Systems und eine Systemwandlung hin zu einer zukunftsträchtigen Ausprägung. Die Anzahl der Staaten in der EU reduzieren, damit ein wirtschaftlich homogeneres Gebilde entsteht. Parallelwährungen zulassen. Diese EU-Apparat reduzieren und demokratischer machen. Mehr Dezentralität wagen, und Dezentralität aktiv fördern! Die Komplexität aktiv reduzieren, weil wir mit dem hochkomplexen derzeitigen System mit dem Rücken an der Wand stehen - lange geht das nicht mehr weiter! Damit verbundene Strukturänderungen und Marktrisiken beherzt aber gesteuert angehen, mit großer Transparenz begleiten - und das auch durchhalten. Das alles wäre in der Tat schwierig - aber nicht unmöglich! Bewundernswert wäre also eine solch kluge Vermeidung einer plötzlichen Systemauflösung. Denn diese wäre begleitet von eben nicht mehr steuerbaren katastrophalen und tiefgreifenden Auflösungserscheinungen ("Crash").

Aber das bringt Merkel nicht hin. Möglicherweise würden wir Wähler so etwas auch gar nicht hinnehmen? Sie will jedenfalls die einfache Nummer haben mit den "Fahnen hochhalten bis in den Untergang". Sie akzeptiert damit auf längere Sicht grob fahrlässig die spätere "Crash-Variante". Sie verstößt meiner Meinung nach damit gegen ihren Amtseid (dass sie den Nutzen des deutschen Volkes mehren und Schaden von ihm wenden werde), - vermutlich rationalisiert sie sich das zurecht mit dem Argument, dass der Crash ja noch nicht zwingend belegt und gerichtsfest nachweisbar ist. Vermutlich wird sie sogar noch Preise für diesen Irrsinn erhalten.

Ihre tatsächliche Rolle als "Totengräberin für Europa" (im Kollektiv mit anderen derzeitigen Staatslenkern) wird wohl erst Jahrzehnte später Allgemeingut werden, nach ihrem Tod.

:( :shit: :mad: :wut: :uah: :kotz: :xpissed:

ABER: Auf einer noch höheren Zeitebene wird man ihr wohl gar keinen Vorwurf machen können?
Macht Merkel nur heute das, was vorher die Römer schon versuchten - und scheiterten?

http://www.neuepresse.de/var/storage...rtikelQuer.jpg
Fotoquelle: 15.05.2009, Kanzlerin Merkel wird von Römern umlagert. http://www.neuepresse.de/Nachrichten...or-2000-Jahren

Das römische Reich zerfiel damals ja auch trotz verzweifelter Versuche zur Stabilisierung dieses Imperiums, siehe https://www.ftor.de/tbb/showthread.ph...plex+Societies, woraus auch diese Präsentationsfolien stammen:

https://www.ftor.de/tbb/attachment.ph...1&d=1316171017
Quelle: The Collapse of Complex Societies, Dr. Joseph Tainter http://www.youtube.com/watch?v=ddmQhIiVM48&feature

Mustang 30-03-2015 21:56

Also ich glaub nicht mehr dran das Griechenland im Euro bleiben wird. Hier wurde schon von beiden Seiten zuviel Porzelan zerschlagen womit eine Einigung täglich immer weiter in die Ferne gerückt ist. Jetzt wird es so weit kommen das Griechenland Bankrott ist und wir werden dann sehen wie das ausgehen wird. Schon komisch den für beiden Seiten ist das ein herber schlag und wenn Griechenland wirklich den Euro verläst wird es dann noch in Europa bleiben können? Ist das nicht auch gleich der Zündstoff für England dem ganzen zu folgen?
Wenn das alles dann wirklich so kommt bin ich mal gespannt wie lange sich dann noch unsere Bundeskanzlerin sich in Ihrem Amt halten kann. Wie alternativ los ist das dann erst, nach dem was Sie so Los gelassen hat? :lk:

Mustang 31-03-2015 21:26

Hier mal eine Grafik was, wieviel und wann Griechenland zurückzahlen muß. Da kann sich mal jeder Gedanken drüber machen wenn die Griechen sagen sie brauchen erst mal Zeit zur überbrückung für Reformen usw.!

http://p5.focus.de/img/fotos/origs45...ndienst-gr.jpg

Mustang 01-04-2015 16:35

Langsam kommen die Zahlen immer genauer auf den Tisch was Griechenland noch benötigt an Kapital. Ich sehe da keine Chance mehr und würde da entgültig die Reisleine ziehenm den es macht kein Sinn mehr weiter Geld zu Versenken ohne das wenigstens Licht im Tunnel zu erkennen ist.

http://www.n-tv.de/wirtschaft/Nach-d...e14824796.html

Mustang 01-04-2015 19:19

Ich finde ein schrecken mit Ende ist immer noch besser also ein schrecken ohne den dann wird es auch Dauer schlimmer!

http://www.wallstreet-online.de/nach...chlechte-sache

Zitat:

Warren Buffett - "Grexit ist keine schlechte Sache!"
Autor: Redaktion w:o
01.04.2015, 10:39


Im Schuldenstreit herrscht noch immer Eiszeit, doch Griechenland will lieber einen „Frühling“ mit Russland. Kommt jetzt endgültig der Grexit? Starinvestor Warren Buffett findet das „keine schlechte Sache“.

Während andere ein Ausscheiden Griechenlands aus der Euro-Zone noch immer für ein Schreckensszenario mit unkalkulierbaren Folgen halten, sagte Buffett: „Falls es so kommt, dass die Griechen austreten, dann muss das keine schlechte Sache für den Euro sein.“

In einem Interview mit „CNBC“ erklärte das Orakel von Omaha mit Blick auf den griechischen Schuldenstreit, es könne eine gute Idee in vielerlei Hinsicht sein, wenn jeder lerne, dass Regeln etwas bedeuteten.

Griechenland verbreitet Optimismus

In Athen gibt man sich trotz aller Spannungen optimistisch. So rechnet die griechische Regierung offenbar fest damit, sich zügig mit den internationalen Geldgebern über die erhofften Finanzhilfen zu einigen. Er halte es für sicher, dass man kommende Woche abschließen werde, sagte Wirtschaftsminister Giorgos Stathakis am Mittwoch im griechischen Fernsehen (siehe hier). Auch Warren Buffett ist sich sicher: Ob Grexit oder nicht – „Wir werden es bald herausfinden.“

Euro-Mitgliederzahl ist nicht „gottgegeben“

Doch viel wichtiger als die Frage, ob ein Mitglied aus der Euro-Zone ausscheide, ist für den Chef von Berkshire Hathaway die künftige Ausrichtung der Gemeinschaftswährung. Es sei nicht „gottgegeben“, dass der Euro für immer genau die gleichen Mitglieder habe wie heute. „Aber“, so Buffet „es ist gottgegeben, dass die Euro-Länder mit der Zeit kompatible Arbeitsgesetze, Fiskaldefizite, und ein generelles Wirtschaftsmanagement entwickeln müssen, die eben nicht dazu führen, dass es einen Ausreißer gibt, der das Spiel nicht so spielt, wie es die Regeln eigentlich vorgeben (…).“

Euro-Länder müssen stärker kooperieren

Die Gemeinschaftswährung sei von dem Moment an, in dem sie ins Leben gerufen wurde, mit strukturellen Problemen behaftet gewesen, konstatiert Buffett, der deshalb von Beginn an skeptisch gewesen sei, was den Euro betrifft. Trotzdem müsse das nicht zwangsläufig das Ende des Euro-Raums bedeuten. „Der Euro ist nicht tot und wird es vielleicht nie sein.“ Dennoch steht für den Starinvestor fest: Die Euro-Zone müsse auf eine größere Harmonisierung der Mitgliedsstaaten in finanziellen Belangen hinarbeiten. Der Euro „kann nicht mit Menschen leben, die in grundverschiedene Richtungen gehen. Die Deutschen werden die Griechen nicht ewig finanzieren.“ Ähnlich äußerte sich vor Kurzem auch Buffetts Investoren-Kollege Geroge Soros (Lesen Sie hierzu: US-Investoren-Legende Soros - Deutschland trägt keine Schuld an Griechenlands Schieflage).

Griechenland sucht den russischen "Frühling"

Unterdessen setzt Griechenland laut "dpa-AFX" offenbar immer stärker auf eine Annäherung mit Russland. Nach einem früher "frostigen Verhältnis" strebe er in den bilateralen Beziehungen einen "Frühling" an, sagte Regierungschef Alexis Tsipras in einem am Dienstag in Moskau veröffentlichten Interview der russischen Agentur Tass.

simplify 01-04-2015 20:59

Ich denke auch, es läuft darauf hinaus. Jetzt haben die Griechen angekündigt am 8.April die Raten für einen Kredit an den IWF nicht zu bezahlen, sofern kein neues Geld von der EU kommt. Das würde dann wohl automatisch die Staatspleite bedeuten.
Auf der anderen Seite, weder unsere Freunde die Amis und unsere neuen Feinde die Russen wollen das. Die Amis wollen nicht das die Russen in Griechenland eine Rolle spielen und die Russen wollen die Griechen gerne in der Eurozone behalten, damit diese dann Sanktionen verhindern.

Zahlen müssen die deutschen Steuerzahlen und die werden von Merkel & Co natürlich nicht gefragt.

Benjamin 02-04-2015 06:53

Zitat:

Viele Ökonomen und Analysten gehen davon aus, dass Griechenland dann ein drittes Hilfspaket braucht. Im Juli stehen Zahlungen von 6 Milliarden Euro, im August von 4,2 Milliarden Euro an. Dass Athen die Verpflichtungen ohne neue Finanzspritzen erfüllen kann, gilt als nahezu ausgeschlossen. Gemeinhin wird damit gerechnet, dass das neue Hilfspaket zwischen 30 und 50 Milliarden Euro schwer sein muss.
Quelle: Mittwoch, 01. April 2015, http://www.n-tv.de/wirtschaft/Nach-d...e14824796.html
#####################################

Am 28.03.15 wurde noch das hier berichtete:
Zitat:

Experten erwarteten für dieses Jahr eine Finanzierungslücke von zehn bis 20 Milliarden Euro, berichtet der „Spiegel“ aus Troika-Kreisen.
Quelle: Siehe hier ein paar Postings weiter oben.
#####################################

Das ist eine Verdopplung in nur 4 Tagen!

Wegen dem Chaos in der griechischen Regierungsmannschaft und in der dahinter liegenden Verwaltung sowie wegen dem Zinseszinseffekt kommt Griechenland da nicht mehr raus, weil letzterer am Ende zu immer höheren Summen kommt.
Griechenland kann ja nur noch umschulden (sofern man das auf der EU mitmacht), aber es kann aus dem eigenen Land und dessen Wertschöpfung ja kaum noch Euros einsammeln, jedenfalls nicht unter den derzeitigen Randbedingungen. Also summieren sich die einzelnen Zinsen immer stärker auf.
Das weiß auch Merkel, sie ist promovierte Physikerin.

Das weiß möglicherweise nur ein kleiner Teil der Parlamentarier (Selbst die einfachste Mathematik beherrscht von denen wohl nur eine Minderheit?).

Tja, "Europa" auf der einen Waagschale, der "zunehmende Zwang des Zinseszinseffektes" auf der anderen Waagschale. Am Ende "gewinnt" der Zinseszinseffekt - immer!
Bleibt nur die Frage, wann auch Merkel einknickt.
Das kann aber noch eine ganze Weile dauern.... :rolleyes:

Mustang 07-04-2015 16:47

Heute kann man wieder viel und Griechenland lesen in der Presse. Jetzt wollen Sie 278 Mil. Reparationen von uns, nur dumm das es kein Friedensvertag gibt also kann man die Forderung schon gleich mal wieder in die Tonne hauen. Auch selbst wenn man diese Forderung nach geben würde wäre das aus für Europa mit dem Euro. Den dann hätten die Südlichen Länder kein Zahlmeister für Ihren Schulden. Kurz um hier wird nur von den Griechen Zeit verspielt und das Land in ein Bankrott geführt.

Der Artikel hier zeigt mehr die Wahrheit was genau los ist.

Der Staatsbankrott drohtTsipras begegnet der Wirklichkeit

Von Jan Gänger

Alexis Tsipras und seine Mitstreiter holt die Realität ein. Während sich Griechenland der Pleite nähert, kassiert die Regierung in Athen einige Wahlversprechen. Doch ganz verabschieden von den hochfliegenden Plänen will sich der Premier nicht.


http://www.n-tv.de/wirtschaft/Tsipra...e14850826.html

Benjamin 27-05-2015 21:32

Mittwoch, 27. Mai 2015 22:18 Uhr Frankfurt
Athen: Drittes Paket wird besprochen

Griechenland wähnt sich auf der Zielgeraden

Kakophonie bei Hellas-Hilfen: Während die Kreditgeber mit düsterer Miene auf weiter offene Punkte verweisen, sieht sich Athen bereits kurz vor dem Zieleinlauf. Und weil fast alles in trockenen Tüchern sei, rede man schon über ein neues Paket, heißt es.

Zitat:

In den kniffligen Gesprächen gehe es aber auch schon um ein weiteres Hilfspaket, weil die 7,2 Milliarden Euro nicht auf Dauer reichen, sagte der griechische Vizeaußenminister und Verhandlungsführer Euclid Tsakalotos der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". Und weiter sagte er: "Nahezu von selbst sind nun die beiden Verhandlungsprozesse vereint worden."
http://www.n-tv.de/wirtschaft/Griech...e15183276.html
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Zitat:

der neue Verhandlungsführer der griechischen Regierung gegenüber den Gläubigern, Euclid Tsakalotos, im Gespräch mit dieser Zeitung. „Auf die eine oder andere Weise wird innerhalb der kommenden zwei Wochen über Griechenland entschieden“, gibt er sich sicher.
Zitat:

In vielen europäischen Hauptstädten gibt es die Befürchtung, dass sich keiner mehr an Verträge halten werde, wenn Griechenland ohne Einhaltung der alten Konditionen mit neuen Krediten belohnt wird. Tsakalotos reagiert auf diese Frage als Wirtschaftsprofessor: Dem „moral hazard“, der unmoralischen Versuchung, sei in der Vergangenheit nicht nur der Kreditnehmer Griechenland erlegen, sondern auch all die kreditgebenden Banken, und die seien ohne Bedingung gerettet worden, sagt er.
Quelle: 27.05.2015, von Tobias Piller, Athen http://www.faz.net/aktuell/wirtschaf...-13615064.html

simplify 29-05-2015 03:43

Die Amis haben befohlen dass Griechenland im Euro bleibt. Also wird es so kommen

Benjamin 31-05-2015 10:53

Meine These zum S&P 500,deren Richtigkeit sich sehr bald zeigen wird:

Am 05.06. könnte die 5 sein, das TOP, leicht über dem Verlaufshoch am 20.05..

https://www.ftor.de/tbb/attachment.ph...1&d=1433061288

https://www.ftor.de/tbb/attachment.ph...1&d=1433067955

Der Verlauf der c der 5 (vermutlich als EDT):
Am 27.05. war die b der 5.
Am 27./28.05. war die i der c der 5
Am 29.05. war die ii der c der 5
Am 02.06. könnte die iii der c der 5 sein
Am 04.06. könnte die iv der c der 5 sein
Am 05.06.könnte die v der c der 5 sein, leicht über dem Verlaufshoch am 20.05..

Der Grund für das Timing:
Griechenland kann die Zahlung an den Internationalen Währungsfonds am 05.06. nicht leisten---> Graccident!!!
Es wird demnach nicht bereits am 5. Juni 2015 eine Lösung des Problems geben. An diesem Tag müssen aber die Griechen die nächste Rate an den IWF zahlen.

Die Märkte derzeit:
Derzeit bewegten sich die Geldgeber und auch die Griechen auf diese "letzte Frist" zu, und die Märkte glauben in dieser Zeit "davor", es werde - wie bei so vielen ähnlichen Fristen davor ja geschehen - auch jetzt wieder irgendeine "Lösung" geben, es braucht nur genug Druck auf alle Beteiligten.

Der IWF hat aber abgelehnt, die Frist des 05.06. zu verschieben!

Die Finanzminister u. Regierungschefs der Eurogruppe können - nach der verehrenden Berichterstattung in den Medien zu Griechenland - es sich politisch nicht leisten (vor ihrer eigenen Wählerklientel), einem offensichtlich oberfaulen Kompromiss zuzustimmen. Sie würden ihren Stuhl, ihren Posten riskieren! Sie dürften insgeheim kalkulieren, bei einem Graccident das Problem halt mit den bekannten Mechanismen zu managen, also keine Gefahr für diese Leute selbst.

Alexis Tsipras hat auch nur die Wahl zwischen 2 Übeln, wobei er nur bei einem der beiden Übeln politisch überlebt:
  • Entweder gibt er seine Wahlversprechen auf und Griechenland bekommt Geld für die Umschuldung der existierenden Kredite; dann wird er aber politisch abgesägt und als Verräter bespuckt werden! Er wäre final erledigt!
  • Oder er gibt nicht nach, dann folgt zwar der Graccident am 05.06.2015, aber Alexis Tsipras behält seinen Job (zumindest vorerst)! Ob er sich länger danach noch wird halten können - wenn es mit dem Land rasch bergab gehen wird - wird man sehen; aber er hat zumindest die Chance, noch länger im Amt zu bleiben.
Im Zweifel orientieren sich Politiker in aller Regel daran, was ihrem persönlichen Machterhalt dient. Und das ist im Falle Tsipras am 05.06. imo eindeutig der Gracident, im Falle der Eurogruppe gleichermaßen der Gracident. Also dürfte dieser eintreten!


Die Charts sprechen imo ebenfalls für den Graccident am 05.06., mit Kursen beim S&P 500 etwas über dem letzten Verlaufshoch, siehe Chart.

Nach dem Top am 05.06.2015 dürfte es eine sehr dynamische und länger anhaltende Abwärtsbewegung an den Aktienmärkten weltweit geben!


Bei anderen Indices müssen natürlich Währungseffekte berücksichtigt werden, siehe hier am Beispiel des S&P500 in $ und € dargestellt, relativ zum DAX in €:
https://www.ftor.de/tbb/attachment.ph...1&d=1433073920
http://charts.comdirect.de/charts/de...NGS=1&SHOWHL=1

Benjamin 04-06-2015 21:34

Wenn man diesen Artikel liest, kann man nur noch sehr wütend werden über unsere eigenen Politiker: :kotz: :mad2: :wut:

Athen bündelt die Raten an den Internationalen Währungsfonds, Ende Juni steht damit eine große Zahlung an. Die Gläubiger aus der EU wollen dem Land mit Milliarden aus der Bankenrettung über den Sommer helfen.
Zitat:

Zudem wollen die Gläubiger Griechenland Zugriff auf einen Teil der bisher für die Rettung maroder Banken reservierten 10,9 Milliarden Euro aus dem Hilfspaket verschaffen. Damit könnte es seinen Finanzbedarf für den Sommer abdecken, wenn es unter anderem 6,7 Milliarden Euro an die EZB zurückzahlen muss. Auch eine Verlängerung des laufenden Hilfsprogramms über den Sommer hinaus ist im Gespräch. Eigentlich stehen Griechenland im Rahmen des Ende Juni auslaufenden Programms noch 7,2 Milliarden Euro zur Verfügung.
Zitat:

In der EU aber zahle „Griechenland durch die solidarische Haftung aller anderen Euromitgliedstaaten für seine gesamte Staatsverschuldung einen niedrigeren Zinssatz als zum Beispiel Deutschland“.
http://www.faz.net/aktuell/wirtschaf...-13629618.html

daxfreund 10-06-2015 10:10

So langsam nervt mich das Thema in den Medien, damit sollte nun endlich Schluss sein.

Mustang 15-06-2015 18:29

http://www.swr3.de/spass/comix/Nix-v...k8g/index.html

Ich glaub langsam die bekommen Ihren Schuldenschnitt und in ein paar Jahre geht das Spiel dann wieder von vorne Los. :(

OMI 17-06-2015 08:36

Raus aus den Medien?
Nein - Gottseidank nicht, sonst würden wir das Theater gar nicht mitbekommen und am Ende glücklich sein, wenn die Griechen weiter im Euro bleiben.

Meine Gefühle sagen mir, raus mit den Griechen aus dem Euro - wer sich solch eine Regierung wählt muss das leider auch ausbaden.

Mustang 17-06-2015 10:48

Zitat:

Zitat von OMI (Beitrag 1250147)
Raus aus den Medien?
Nein - Gottseidank nicht, sonst würden wir das Theater gar nicht mitbekommen und am Ende glücklich sein, wenn die Griechen weiter im Euro bleiben.

Meine Gefühle sagen mir, raus mit den Griechen aus dem Euro - wer sich solch eine Regierung wählt muss das leider auch ausbaden.

Ich hoffe das auch OMI den wer läst sich so den gerne Verarschen? Wer hat den da Massiv auf die Bremse getreten und die Wirtschaft so in Schieflage gebracht in Griechenland? Wer kann den die Steuern nicht eintreiben und erwartet dann von den Kreditgeber ein Schuldenschnitt. Mit den aussagen bleibt nur das Griechenland den Euro verlassen muss und das mit allen Konsequenzen. Aber wenn wundert es die Griechen haben nichts zu verlieren im Gegensatz zu uns und so wie sie sich verhalten ist das nicht Partnerschaftlich oder Sozial den anderen EU Länder gegenüber. Aber der Monat ich bald rum dann hat das Spiel ein Ende.

OMI 22-06-2015 07:39

Ja, das Ende ist nah - aber anders als mancher erhofft.
Ich denke, die Einigung wird heute kommen _ mit fadem Beigeschmack und anschließend sich in Sigerpose präsentierenden griechischen Ministern ...

simplify 22-06-2015 08:44

Klar machen die einen weiteren faulen Kompromiss, die Amis haben es doch deutlich hörbar befohlen. Ich möchte den deutschen Politiker sehen,der nicht folgt wenn Obama befiehlt

simplify 23-06-2015 08:08

Die USA haben am Wochenende ein Machtwort gesprochen, der Flugzeugträger Griechenland muß im Euro bleiben und das Thema ist zu beenden. Man will Putin keinen Triumph gönnen.

simplify 23-06-2015 16:19

hab's doch gewusst :rolleyes:
gerade bei Jandaya gemeldet

Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) hat vor einer militärischen Eskalation in der Ostukraine gewarnt


.

vor 11 Min (17:06) - Echtzeitnachricht

Mustang 24-06-2015 19:28

Kein Wunder das es zu keiner das es da kracht und der IWF nicht zusagt. Den schaut man genauer hin ist bei den Griechen alles beim alten eine latte an versprechungen und mehr nicht.
Hier mal der Spiegel auf den Link mit Bilder usw.
http://www.spiegel.de/wirtschaft/soz...a-1040502.html

Hier warum Deutschalnd für die Lage verantwortlich gemacht wird von der Griechischen Regierung. Was für eine Logik. :O
http://www.spiegel.de/politik/auslan...a-1040476.html

Zitat:

Streit um Griechenlands Reformplan: Madame Lagarde hat nachgerechnet

Von Nicolai Kwasniewski, Brüssel

Gibt es noch eine Einigung in der Griechenlandkrise? Kurz vor dem Treffen der Euro-Gruppe sind die Chancen plötzlich wieder gesunken - so weit liegen die Gläubiger bei der Bewertung der neuen Athener Reformvorschläge auseinander.

...

http://www.spiegel.de/wirtschaft/soz...a-1040502.html

simplify 25-06-2015 05:34

Die Gläubiger sind noch gespalten. Einige meinen vielleicht die Syriza-Partei aus der Regierung drängen zu können. Auf der anderen Seite hat sich gestern wieder die USA gemeldet. Wenn Merkel weiter eine Rolle in der Weltpolitik spielen wolle, dann müsse Ordnung in der EU geschaffen werden. Das war deutlich. Ich glaube weiter das man eine faule Lösung finden wird.

Mustang 25-06-2015 09:53

MItlerweile hat die Oposition auf Griechenland sich zu Wort gemeldet das die alles unterstützen werden um Griechenland im Euro zu halten. Dürfte den Dax wieder anschieben anch oben.

Mustang 25-06-2015 11:03

Scheint so das Heute der letzte Tag ist zum rum eiern.

Zitat:

Ultimatum der Geldgeber: Neue Vorschläge oder es droht der Grexit!


Autor: Redaktion w:o
25.06.2015, 11:26 |


Die Lage im griechischen Schuldendrama spitzt sich weiter zu: Medienberichten zufolge sollen die Gläubiger Griechenland ein Ultimatum gesetzt haben.

Präsentiert die griechische Regierung bis 11.00 Uhr keine neue Liste mit Reformvorschlägen, würden die Geldgeber den Euro-Finanzministern eigene Vorschläge vorlegen. Das berichtet "Spiegel Online" unter Berufung auf einen Vertreter der Euro-Zone.

Die Euro-Finanzminister kommen um 13.00 Uhr erneut zu einem Sondertreffen zusammen, um über Griechenland zu beraten. Laut "Welt" könnten sie dann einen Grexit beschließen, sollte Griechenland die Deadline verstreichen lassen.

Diese inoffizielle Deadline ist inzwischen abgelaufen. Doch noch ist nichts nach außen gedrungen, die Verhandlungen gehen anscheinend weiter. Die Märkte bleiben äußerst nervös.
+++UPDATE: Neues Papier vorgelegt +++

Es sei ein neues Papier gekommen, sagte der österreichische Finanzminister Hans Jörg Schelling laut "SPON" beim Eintreffen vor dem Ratsgebäude. Sollte das aktuelle Papier für die Euro-Gruppe nicht akzeptabel sein, werde über eine vorbereitete Alternative gesprochen.

Mehr dazu in Kürze auf wallstreet:online

OMI 26-06-2015 09:55

Und es wird ein neues Ultimatum geben ... und noch ein Neues ...

Draghi versorgt derweil die Griechen weiterhin mit Geld ... das geht schon noch einige Tage so weiter ... in denen sich ganz Europa von zwei Griechen vorführen lassen .....

simplify 26-06-2015 10:51

Also ich wäre froh, wenn wir in Deutschland Politiker wie von Syriza hätten.
Die setzen sich wenigstens mit aller Kraft für ihr Land ein.
Die Griechen sind Pleite, sie haben nichts mehr zu verlieren.

Bei den deutschen Politikern ist das anders, die müssten erklären warum sie hunderte von Milliarden in den Sand gesetzt haben.
Noch schlimmer, wenn nach einer Pleite Griechenland sich doch erholt? Man muss nur mal nach Island schauen, da sah es damals noch schlimmer aus als in Griechenland.
Die haben ihre Pleitebanken geschlossen, die Banker ins Gefängnis gesteckt und nach einer kurzen heftigen Durststrecke geht es dem Land jetzt wieder gut.

Mustang 26-06-2015 11:58

Also mal Ehrlich egal ob Griechenland oder der Rest von Europa da hat sich keiner mit Ruhm bekläckert mit dem Scheiss was Sie da abziehen. Wenn man Ehrlich ist bei so einem Mist was uns da geboten wird sollten man lieber die Finger von einem weiteren zusammenschluss Europa lassen. Den bei einem Zusammenschluß können die nur den Mist was die Bauen noch Höher stappel wie jedes Land alleine. :deal:

simplify 26-06-2015 12:04

Ich habe bei Youtube einen Bericht mit Friedhelm Busch über das Thema Griechenland gefunden, den man gesehen haben muss.
Dieser Beitrag ist aus dem Jahr 2010, also 5 Jahre alt. Alles was damals von Friedhelm Busch vorausgesagt wurde ist eingetroffen. Es kann also kein Politiker sich rausreden, man habe das so nicht gewusst.



Benjamin 28-06-2015 09:44

Zitat:

10.11 Uhr: Nach Ansicht des österreichischen Finanzministers Hans Jörg Schelling steuert Griechenland auf den Staatsbankrott zu. "Das war spätestens seit Donnerstag allen klar und bewusst", sagte er der Zeitung "Die Presse". Ein "Grexit" sei damit fast unausweichlich, sagte Schelling. Dafür müsse Griechenland zunächst sogar aus der Europäischen Union ausscheiden. "Erst dann könnte Griechenland vermutlich auch die Eurozone verlassen", so der Finanzminister.
Quelle: 28.06.15, http://www.tagesspiegel.de/politik/g.../11978724.html
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Zitat:

Das griechische Parlament hat der Abhaltung eines Referendums über die Forderungen der Gläubiger des hochverschuldeten Landes zugestimmt. Für die Volksabstimmung votierten in der Nacht zum Sonntag in Athen 178 der 300 Abgeordneten. Regierungschef Alexis Tsipras hatte zuvor für das Referendum geworben und die Bevölkerung zu einem "großen Nein" zu den Forderungen der Gläubiger aufgerufen.
28. Juni 2015, http://www.fr-online.de/schuldenkris...,31060258.html
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Zitat:

Ansonsten ist das Vertrauen zerstört, auf beiden Seiten - Schuldzuweisungen gingen am Samstagabend in Brüssel hin und her. Die griechische Regierung fühlt sich unverstanden und von den Gläubigern ausgepresst. Die Eurofinanzminister fühlen sich von den Griechen getäuscht. Seitdem die griechischen Unterhändler Freitagnacht per Twitter vom Referendum ihres Premierministers erfahren hatten und kurz darauf die Verhandlungen abbrechen mussten, herrscht allgemeine Ratlosigkeit.
Zitat:

In der Nacht beschloss das griechische Parlament, dass am 5. Juli ein Referendum durchgeführt werden soll. Bemerkenswert dabei: Weil der Vorschlag der Institutionen für eine Verlängerung des Hilfsprogramms gar nicht mehr auf dem Tisch liegt, gibt es für das Volk eigentlich überhaupt nichts zu entscheiden.
Quelle: 28.06.15, http://www.manager-magazin.de/politi...a-1041037.html
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Zitat:

NOTKREDITE: Die Europäische Zentralbank (EZB) wird nach Angaben von EU-Diplomaten heute über ihr weiteres Vorgehen beraten.
(Einschub 1 aus Quelle http://www.stern.de/politik/ausland/...a-6322542.html : Die Notfallhilfen (ELA) für griechische Banken (89 Milliarden) hat die EZB nur genehmigt, weil die Gespräche zwischen griechischen Unterhändlern und der Troika ("Institutionen") ununterbrochen liefen, bis in die Nacht zum Freitag hinein.
Einschub 2 aus gleicher Quelle: Das könnte bedeuten, dass die EZB ab Mittwoch den ELA-Geldhahn abdreht. Dann bricht das Geschäftsbanken–System zusammen, weil jeder abgehobene Euro bislang von der Notenbank kam.
Einschub 3 aus gleicher Quelle: Vor allem: Es fehlte das Vertrauen, dass Tsipras nach einem positiven Votum seiner Wähler tatsächlich die Geldgeber-Forderungen umgesetzt hätte. Denn nach fünf Monaten Verhandlungen füllt das zerschlagene Porzellan ganze Waggonladungen.)

Einschub 4 aus Quelle http://www.finanzen.net/nachricht/ak...nland-4404758: Keine weiteren ELA-Kredite, dann droht Bankenszusammenbruch
Sollte sich die EZB dazu entscheiden, den griechischen Banken keine weiteren Notkredite mehr zu gewähren, droht dem dortigen Bankensektor der Zusammenbruch. Wie sich dies auf Banken in der weiteren Euro-Zone auswirken könnte ist unklar.
Einschub 5: Das Volumen der Ela-Hilfen (Emergency Liquidity Assistance) lag zuletzt bei knapp 90 Milliarden Euro. Dieses Geld befindet sich nun z. T. in Privatbesitz derjenigen Kunden griechischer Banken, die "rechtzeitig" ihre €-Konten räumten und das Geld - ihr Privatvermögen - ins Ausland transferierten oder daheim irgendwo physisch verwahren. Es diente auch dazu, dass die griechischen Banken als Empfänger des Geldes umgehend frische Staatsanleihen der Regierung aufkauften und somit den Staatshauhalt unmittelbar finanzierten - was rechtswidrig ist. Dieses Geld ist in jedem Fall verloren für die Gläubiger - wie die übrigen Schulden wohl auch.
Übrigens, zur Info: Griechenland hat rund 11 Millionen Bürger. Macht also rechnerisch rund 8160€ je Bürger Griechenlands - nur aus dieser den Ela-Hilfen allein.


Zitat:

KAPITALVERKEHRSKONTROLLEN: Die Euro-Finanzminister haben nach Angaben von Diplomaten über vorübergehende Bankenschließungen («Bankferien») und Kapitalverkehrskontrollen in Griechenland gesprochen. Dies soll verhindern, dass noch mehr Geld aus dem Land fließt. Laut EU-Diplomaten wird es schwierig, die griechischen Banken am Montag zu öffnen. Der österreichische Finanzminister Hans Jörg Schelling sagte, welche Maßnahmen Griechenland ergreife, «wird man am Montag sehen». Solche Kontrollen können nur von Griechenland beschlossen werden.
Zitat:

IWF-RATE: Griechenland muss am Dienstag eine Rate von 1,6 Milliarden Euro an den Internationalen Währungsfonds (IWF) zurückzahlen. Sollte Athen dies nicht schaffen, ist das Land laut IWF gegenüber dem Währungsfonds «unmittelbar im Zahlungsrückstand».
(Einschub von mir: Folge davon wäre, dass eine Rückkehr Griechenlands an die Kapitalmärkte damit auf Jahre aussichtslos ist.)
Zitat:

STAATSPLEITE: Am Dienstag, dem 30. Juni, läuft das Hilfsprogramm der Europäer für Athen aus. Damit verfallen noch bereitstehende Finanzhilfen von insgesamt gut 18 Milliarden Euro. Wie viel Geld Griechenland tatsächlich noch in seinen Kassen hat, weiß wohl niemand so genau. Allerdings gilt eine Zahlungsunfähigkeit schon unmittelbar am 1. Juli als ausgeschlossen.
GREXIT: Dieser Begriff bezeichnet das Ausscheiden Griechenlands aus dem Euro-Raum. Nach den Verträgen ist dafür kein Verfahren vorgesehen. Eine Staatspleite bedeutet nicht automatisch, dass Griechenland auch den gemeinsamen Euro-Währungsraum verlassen muss.
28. Juni 2015, http://www.shz.de/nachrichten/deutsc...d10085086.html
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Zitat:

ab Dienstag, 24 Uhr, gibt es keine gültigen Verhandlungspapiere mehr, kein Programm und keine Milliarden. Damit auch nichts, worüber die Griechen am Sonntag abstimmen könnten – falls nicht doch noch weiter verhandelt wird.
Zitat:

Um den am Montag bevorstehenden Run auf die kapitalschwachen Banken zu verhindern überlegt die Notenbank "Bank of Greece" (BoG), die Institute bis auf weiteres zu schließen. Das erfuhr der stern aus Kreisen der Notenbank. Sie hat formal das Recht dazu, und es wäre sinnvoll, die Rollläden runter zu lassen. Doch die BoG würde sich damit gegen den Willen der Regierung stellen, die am liebsten Normalität demonstriert, wo schon längst nahende Panik herrscht. Deshalb bleiben auch längst überfällige Kapitalverkehrskontrollen aus, die nur von der Regierung beschlossen werden könnten.
Zitat:

Kapitalverkehrskontrollen (...): Aus den Automaten können nur limitierte Geldmengen bezogen werden, mit Kontrollen werden Überweisungen begrenzt. Doch Yanis Varoufakis ließ wissen, das komme nicht in Frage. Gut möglich deshalb, dass die Banken morgen früh öffnen, "aber es gibt einfach nix, und die Automaten sind trocken", so ein mit den Vorgängen vertrauter hochrangiger Regierungsbeamter gegenüber dem stern. "Aber Hauptsache, die Leute können die Bank betreten.“
28.06.15, http://www.stern.de/politik/ausland/...a-6322542.html

Referendum am 5. Juli:
Wie soll es Griechenland in nur einer Woche gelingen, einen regulären Plebiszit auf die Beine zu stellen? Juristen bezweifeln schon jetzt die Verfassungsmäßigkeit.
http://www.zeit.de/politik/ausland/2...pressverfahren

Benjamin 28-06-2015 11:39

Impliktionen für den Aktienmarkt insgesamt - nicht nur in Deutschland - macht diese Grafik erschreckend deutlich. Da braucht es nur eines für alle sichtbaren "Funkens" - wie eben der Griechenland-Bankrott - , um das Kartenhaus zum Einsturz zu bringen. Man vergleiche nur die beiden Kurven im Zeitbereich um das Jahr 2000 herum: Damals wurde an den Kursen eine massive "Wert-Korrektur" durchgeführt. So etwas blüht uns jetzt auch.

Dargestellt im angehängten Chart wird der erschreckende Unterschied zwischen
  • einerseits dem Gesamtwert der gehandelte Aktien zum aktuellen US-Dollar-Kurs während der gezeigten Zeitspanne im jeweils ausgewählten Staat (hier Top in 2007), und
  • andererseits den Börsenkursen dieser gehandelten Aktien, am Beispiel Deutschlands der DAX (Top in 2007 wird divergierend wieder angestrebt, obwohl der US-Dollar-Wert deutlich fällt):
Chartquelle für den Chart-Urzustand: http://www.google.de/publicdata/expl...l=de&ind=false

Die 2. angehängte Grafik macht deutlich, dass es sich hier nicht um ein reines Währungsphänomen handelt. Denn auch in der Darstellung des iShares MSCI Germany ETF in US-$ (1. angehängter Chart) ergibt sich grundsätzlich das gleiche Bild wie beim DAX in € im 2. angehängten Chart: Die Schwankungen bei EUR/USD sind viel zu klein, um den angesprochenen großen Unterschied zu erklären!

Benjamin 28-06-2015 12:46

Der griechische Aktienindex FTSE/Athex Large Cap

Zitat:

Der FTSE/Athex Large Cap (früher FTSE/Athex 20, früher FTSE/ASE 20) ist ein Aktienindex an der Athener Börse, welcher aus einer Partnerschaft der Athener Börse mit dem britischen Indexspezialisten FTSE Group International hervorgegangen ist. Der FTSE/Athex Large Cap ist der Aktienindex der 25 größten Unternehmen an der Athener Börse. Die griechische Wirtschaft ist durch kleine und mittelständische Unternehmen geprägt, Großunternehmen und Konzerne gibt es dagegen nur wenige. Aufgrund des Branchenungleichgewichts zählt der FTSE/Athex Large Cap zu den weniger diversifizierten Indizes in Europa.

Der Finanzdienstleistungssektor spielt im FTSE/Athex Large Cap eine große Rolle, da neun der 25 Werte aus dieser Branche stammen und zusammen auf einen Indexanteil von rund ein Drittel kommen. Neben diesem dominanten Faktor sind im Übrigen vor allem die Telekommunikations- und die Tourismusbranche gut vertreten. Gewichtet werden die Gesellschaften in dem Preisindex nach der Free-Float-adjustierten Marktkapitalisierung, einen Maximalwert für den Anteil einzelner Unternehmen gibt es nicht.
http://de.wikipedia.org/wiki/FTSE/Athex_Large_Cap

https://www.ftor.de/tbb/attachment.ph...1&d=1435491990
http://charts.comdirect.de/charts/de...NGS=1&SHOWHL=1

http://charts.comdirect.de/charts/de...NGS=1&SHOWHL=1

http://charts.comdirect.de/charts/de...NGS=1&SHOWHL=1

http://charts.comdirect.de/charts/de...NGS=1&SHOWHL=1

Wegen der absehbaren Kapitalverkehrskontrollen wäre es wohl keine gute Idee, diesen Index mit dem Short auf den FTSE/Athex Large Cap: DE000XM10SV9 zu shorten!

Damals, am 28.07.2014 betitelte ein Herr Martin Hock bei der FAZ http://www.faz.net/aktuell/finanzen/...-13064862.html seinen Artikel noch mit „Griechische Aktien versprechen Erfolg“:
Zitat:

Im Zuge der tiefen Rezession hat der griechische Aktienmarkt rund 90 Prozent seines Werts verloren. Die Marktkapitalisierung aller börsennotierten Unternehmen Griechenlands beträgt aktuell 60 Milliarden Euro und nur noch rund drei Viertel der Marktkapitalisierung etwa von Siemens. Von der Baisse seien auch fundamental gesunde Unternehmen nicht verschont geblieben, und so ergäben sich derzeit immer noch attraktive Einstiegschancen. Die Bewertung einzelner Aktien sei günstig, gemessen an ihrer wirtschaftlichen Lage. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis vieler Aktien liege aktuell unter 10, während das durchschnittliche KGV des Dax etwa 15 betrage.
Das las sich damals in dem Artikel ganz nett. Ein tatsächlicher Einstieg damals hätte aber - Stand heute - wenig Spaß bereitet, wie der Vergleich des im Artikel besprochenen Fonds HELLAS OPPORTUNITIES FUND (WKN: A1WZH5, den ersten, in Deutschland zugelassenen und aktiv gemanagten Fonds für griechische Aktien) mit dem FTSE/ATHEX Large Cap Index zeigt: Rund 1/3 des Geldes wäre weg!
Alle Daten:
https://charts.comdirect.de/charts/d...NGS=1&SHOWHL=1
1 Jahr:
https://charts.comdirect.de/charts/d...NGS=1&SHOWHL=1

Wegen der absehbaren Kapitalverkehrskontrollen wäre es wohl keine gute Idee, diesen Fonds nun zu kaufen, selbst abgesehen von meiner charttechnischen Erwartung!

Der o.g. Artikelautor bringt das Argentinien-Argument mit der Staatspleite in 2001 und der anschließenden inzwischen "Ver-60-Fachung" des Aktienkurs , das vorderhand erst einmal interessant klingt:
Zitat:

Zuversicht schöpft Arbaras aus dem Beispiel anderer Krisenstaaten. In Argentinien gipfelte seinerzeit eine vierjährige Rezession, in welcher der Börsenindex Merval um drei Viertel sank, in der Staatspleite des Jahres 2001. Seitdem ist der Merval auf das 44-Fache gestiegen. Hier findet eine alte Börsenregel Anwendung: „Kaufen, wenn die Kanonen donnern“. Liegt ein Land am Boden, kann es nur noch aufstehen.
Hier zum o. g. Artikel der monthly Chart des AR:MERV - Argentina Merval Index (INDEX) (der derzeit aber auch reichlich "toppig" ausschaut (!!!)):

http://bigcharts.marketwatch.com/kaa...045&mocktick=1
Die letzten 5 Jahre:
https://charts.comdirect.de/charts/d...NGS=1&SHOWHL=1

Die letzten 3 Monate beim argentinischen Merval Index:
Bärische Interpretation: Am Mai-Top könnte ein Abwärtsimpuls gestartet sein, der Anfang Juni seine 1 beendete, jetzt gerade seine 2 beendet und "ab jetzt" seine dynamische Welle 3 abwärts beginnen könnte.
Bullische Interpretation: Seit dem Hoch in 2014 bildet sich ein korrektives Seitwärtsdreieck aus, bei dem wir noch eher am Anfang der 3. Unterwelle abwärts sind.

Die Entscheidung ergibt sich durch die Interpretation, ob das nun impulsive oder korrektive Wellen sind... darüber werden sich bei einem konkreten Chart Elliotter nun selten einig... ;)
https://charts.comdirect.de/charts/d...NGS=1&SHOWHL=1

Benjamin 28-06-2015 14:54

EZB gewährt griechischen Banken weiterhin Nothilfen

28.06.2015, 15:11 Uhr
Reuters

Frankfurt (Reuters) - Die Europäische Zentralbank (EZB) hält die griechischen Banken auch nach dem Scheitern der Krisengespräche des Landes mit den internationalen Gläubigern weiter über Wasser.
http://www.onvista.de/news/ezb-gewae...hilfen-7329735

Sie fror die Kredite auf dem aktuellen Stand von rund 90 Milliarden Euro ein. Allerdings ist dieses Geld offenbar fast ausgeschöpft.
Die Europäische Zentralbank hält an den ELA-Nothilfen für griechische Geldinstitute fest. Allerdings werden die Hilfen nicht erhöht. Die Notkredite bleiben auf dem aktuellen Stand von rund 90 Milliarden Euro, teilte der EZB-Rat nach Beratungen mit.
http://www.tagesschau.de/wirtschaft/...nland-109.html
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Realität derzeit: Damit will die EZB wohl kurzfristig 2 Ziele erreichen:
  1. Einen Zusammenbruch des griechischen Finanzsystems verhindern.
  2. Druck auf Griechenland aufrechterhalten, um die gewaltigen Geldabflüsse der Banken mit Kapitalverkehrskontrollen zu stoppen (durch z. B- Obergrenzen für Geldabhebungen).

Spekulativ: Zeit bis zum Referendum am 5. Juli - und auch über die Zeit danach, z. B. Neuwahlen, der erfolgreichen Einrichtung einer neuen Regierung, usw, das könnte immer so weitergehen:
  1. Es könnte im ersten Schritt also nur bis 30.06. gehen.
  2. Danach könnte die EZB das Ergebnis des Referendums abwarten wollen, um nicht nach Außen "Schuld" zu sein am akuten Kollaps der griechischen Banken und der dadurch ausgelösten Krise.
  3. Das würde bedeuten, dass die EZB die Rückzahlung des IWF-Kredits übernimmt!!! Womöglich übernimmt sie die Rückzahlungen der griechischen Kredite an sich selbst (die EZB) mit !?
  4. Nach dem Referendum: Die EZB könnte Griechenland noch lange - vor allem den Regierungshaushalt und die anstehenden Kreditrückzahlungen - mit frischem Geld bedingungslos über Wasser halten. Wenn niemand Verantwortung übernehmen will, dann ist die EZB die Institution, die das Geld besorgt. Die EZB müsste dann völlig skrupellos agieren und Griechenland bedingungslos und auf ewig über dieses Mittel "ELA" mit frischem Geld versorgen, also ohne jegliche Gegenleistungen durch Griechenland. Politisch dürfte das aber "irgendwann" nicht mehr funktionieren.
Das wäre unglaublich!
:eek: :kotz:


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