US-Spekulant Soros bestreitet in Pariser Prozess Insider-Vorwuerfe - AFX
PARIS (dpa-AFX) - Im Prozess um die Affäre der französischen Großbank
Société Générale <PGLE.PSE> <SGHE.ETR> hat der Top-Spekulant Georges Soros aus den USA am Freitag die gegen ihn erhobenen Insider-Vorwürfe bestritten. Er habe nicht von vertraulichen Informationen profitiert, um sich während des von der Pariser Regierung eingefädelten Übernahmeversuchs 1988 zu bereichern, beteuerte der 72-jährige Soros vor dem Pariser Strafgericht. Der Geschäftsmann Georges Pébereau habe sich aber an ihn gewandt mit der Bitte um Unterstützung bei der letztlich gescheiterten Übernahme. Der weltbekannte Milliardär Soros soll laut Anklage bei der 14 Jahre zurückliegenden Affäre durch Aktienkäufe und -verkäufe 2,2 Millionen Dollar unrechtmäßig verdient haben. "Ich bin schon lange in diesem Milieu", sagte Soros vor Gericht. "Ich wusste wohl, dass das ein Insider-Vergehen gewesen wäre." Er sei aber "nie" verurteilt worden. SOROS ZURÜCKGESCHRECKT WEGEN POLITISCHEM HINTERGRUND Die damalige Pariser Linksregierung hatte anderthalb Jahre nach der Privatisierung der Société Générale versucht, den als zu konservativ eingestuften "harten Kern" der Bankaktionäre zu überrumpeln und den politisch genehmeren Pébereau an der Spitze zu installieren. "Anfangs hat es mich schon interessiert, mitzumachen", räumte Soros ein. Nach eigenen Angaben führte er aber nur allgemeine Unterhaltungen mit Vertretern Pébereaus. Schließlich sei er zurückgeschreckt, als er gesehen habe, dass es um "eine politische Operation" ging und nicht wirklich um das Management. Soros sagte am Freitag nur 35 Minuten lang einschließlich englischer Übersetzung aus. Wie er wies auch der mitangeklagte libanesische Geschäftsmann Samir Traboulsi die Insider-Vorwürfe zurück. Zum Prozessauftakt am Donnerstag hatte dies auch der Ex-Kabinettschef des damaligen Finanzministers Pierre Bérégovoy, Jean-Charles Naouri, getan. Die Insider-Affäre, in die zahlreiche französische Spitzenbeamte und ranghohe Manager verwickelt sind, gehört zu den größten Polit-Finanz-Skandalen in Frankreich in den vergangenen Jahrzehnten. Der spektakuläre Prozess soll am Mittwochnachmittag fortgesetzt werden. Das Urteil ist für den 20. November geplant./pin/FP/jb Quelle: News (c) dpa-AFX Wirtschaftsnachrichten GmbH |
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