Landwirtschaftsbetriebe: Einbeziehung des indirekten fossilen Energieverbrauchs mit Investitionsgütern
Dem
direkten Energieverbrauch werden die eigentlichen Energieinhalte der Endenergieträger (Kraftstoffe, Brennstoffe, Strom etc.) sowie die für die Bereitstellung der Endenergieträger aufzubringenden Energien, umgerechnet in Primärenergie, zugeordnet (REINHARDT, 1993). Die Endenergieträger
werden im Produktionsprozeß unmittelbar zur Verrichtung von Arbeit verbraucht.
Der
indirekte Energieverbrauch in Landwirtschaftsbetrieben umfaßt betriebsfremde Primärenergieaufwendungen für Mineraldünger, Pflanzenschutzmittel, zugekauftes Saat- und Pflanzgut, zugekauftes Futter, Maschinen und Ausrüstungen sowie Gebäude und bauliche Anlagen.
In einem Betriebsvergleich ergab sich ein Anteil des indirekten Energieverbrauchs mit Investitionsgütern am gesamten Energieverbrauch von 27 bzw. 61 %:
Der Anteil des Verbrauchs indirekter Energie mit Investitionsgütern am jährlichen Gesamtverbrauch fossiler Energie betrug im konventionell bewirtschafteten 1000-Hektar-Großbetrieb
27 %.
Im biologisch-dynamisch bewirtschafteten 70-Hektar-Betrieb lag der Anteil der Investitionsgüter in der Energiebilanz bei
61 % der gesamten verbrauchten fossilen Energie.
Eine Vernachlässigung des Verbrauchs indirekter Energie mit Investitionsgütern würde zu Fehl- einschätzungen führen (Abb. 1).
Der vergleichsweise hohe Verbrauch indirekter Energie mit Investitionsgütern des Ökobetriebes im Vergleich zum konventionell bewirtschafteten Betrieb ist vor allem im Zusammenhang mit der Betriebsgröße und dem Altbestand an Maschinen und Gebäuden zu sehen.
Abbildung 1 (angehängt): Vergleich des Verbrauchs fossiler Energie ohne und mit Berücksichtigung der Investitionsgüter
Quelle:
http://www.atb-potsdam.de/TA/Texte/kalk1.pdf