RWE zieht die lange erwartete Kapitalerhöhung durch. Mir kommt es verdächtig vor, dass die so gering ausgefallen ist. Eigentlich wurden nur 52 Mio neue Aktien ausgegeben, damit erhöht sich die Gesamtanzahl der Aktien nur um +9,25%. Dazu kamen ca. 28 Mio Aktien, die man früher von der Börse zurückgekauft hat. Z.B. im Frühjahr 2008 hat man 31 Mio für ca. 78 Euro/Aktie zurückgekauft. Das war ja damals so günstig!
Nicht desto trotz: falls ich keine RWE hätte, würde ich mir jetzt ein paar zulegen. Die Kapitalerhöhung war von den Analysten lange erwartet und in den Kursen eingepreist. Entsprechend schlechter war die Kursentwicklung von RWE gegenüber EON seit ca. 1 Jahr. EON steht momentan bei ca. 80% des Jahresanfangskurses, RWE stand gestern nur bei ca. 62%. D.h. die Kapitalerhöhung war bereits eingepreist. Sie jetzt noch einmal mit einem Preisabschlag von 11% zu quittieren ist Schwachsinn, man kann nicht das gleiche Ereignis doppelt einpreisen. Daher wird dieser Abschlag wieder gut gemacht werden müssen und da die Usicherheit über die Kapitalerhöhung nun auch weg ist, wird auch der Abstand zu E.ON schließen müssen. Die Risiken haben sich praktisch deutlich verringert und eine Kursverbesserung ist praktisch durch Doppeleinpreisung der Kapitalerhöhung vorprogrammiert.
Muß dazu noch erwähnen, dass E.ON eine höhere Bewertung hat, weil sie in Russland auf dem russischen Innenmarkt tätig sind und weil Russland im nächsten Jahr plant, die Inlandspreise etwas anzuheben. Aber diesen Punkt sehe ich persönlich weniger positiv als die Analysten, für mich ist es eher ein Risikofaktor und ein Minus für E.ON gegenüber RWE. Dir Russen sind schwer berechnebar und große Investitionen in RF sind gefährlich. Besonders ohne starke Rückendeckung seitens der deutschen Politik. Und ob diese so gut auf E.ON zu sprechen ist, weiß ich nicht.