Freitag, 09.12.2016 - 14:30 Uhr
meint Oliver Baron, Redakteur hier
http://www.godmode-trader.de/artikel...crashs,5018203
sinngemäß dies:
Shiller-KGVs für alle im S&P 500 enthaltenen Aktien seit dem Jahr 1881:
Die Anteilsscheine der US-Unternehmen sind in Bezug auf ihr Ertragspotenzial so hoch bewertet wie nur vor den Crashs in den Jahren 1929 und 2000.
Shiller-KGV = CAPE-Ratio (Cyclically Adjusted Price-to-Earnings Ratio)
Beim Shiller-KGV wird der Kurs nicht durch den aktuellen Gewinn je Aktie, sondern durch deren 10-Jahres-Durchschnitt geteilt. Der Gewinn je Aktie wird außerdem inflationsbereinigt. Das Shiller-KGV bezieht sich in der Regel auf Aktienindizes wie den S&P 500.
Der Vorteil des Shiller-KGV:
Konjunkturelle Gewinnschwankungen werden größtenteils ausgeglichen und verfälschen das Ergebnis weniger. Denn in Boomphasen steigen gewöhnlich nicht nur die Kurse, sondern auch die Gewinne der Unternehmen. Dieser Anstieg ist aber in der Regel nicht nachhaltig. Durch das Shiller-KGV wird der Kurs ins Verhältnis zur längerfristigen Gewinnstärke eines Unternehmens gesetzt, nicht zur aktuellen Gewinnhöhe.
Eine Untersuchung von Vanguard aus dem Jahr 2004 ergab, dass keine Kennzahl die künftige Aktienmarktentwicklung so treffsicher vorhersagt wie das Shiller-KGV. Rund 43 Prozent der längerfristigen Marktentwicklung lassen sich durch das Shiller-KGV prognostizieren.
Allerdings gibt es auch Kritik am Shiller-KGV:
So haben sich die Bilanzierungsregeln, nach denen Unternehmen ihre Gewinne berechnen, über die Zeit stark verändert. Einige Beobachter meinen deshalb, dass das Shiller-KGV aktuell zu hohe Werte ausweist.
Die Überbewertung bedeutet nicht, dass es demnächst zum Crash kommen muss. Phasen von Überbewertungen können teilweise auch mehrere Jahre anhalten.
Würde das Shiller-KGV "nur" auf seinen langfristigen Durchschnittswert von 16,7 zurückfallen, entspräche das einem
Kurseinbruch von rund 40 Prozent.